Autor Thema: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot  (Gelesen 82535 mal)

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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #200 am: 30.04.2011 | 07:11 »

Richtig. So sind ja viele DSA-Spieler sozialisiert worden, und somit auch viele Autoren. Und das Regelwerk unterstützt ja auch gar keinen echten Gamismus. (Witzigerweise wurde ich ja mal von Thomas Römer als "verkappter Gamist" entlarvt, als ich meine Vorstellungen von DSA5 formulierte - obwohl ich doch sonst eher auch so ein Erzählonkel war.
Interessant, da der einzige Spielstil den DSA unterstützte Gamismus ist, Autoren und Erzähler aber auf Munchkinerzählungen ausgerichtet waren.

Das TR und FDS aber GNS bestenfalls oberflächlich verstanden haben, lässt sich an den betreffenden Texten in der Basisbox ablesen, Theaterspieler = Narrativist.

Der Text zu Exoten, erst stellt man sie als SCs vor, dann erklärt man sie praktisch für unspielbbar

Zitat
  In gewisser Weise - wenn ich mal so darüber nachdenke - bestand das "Game" nicht zuletzt darin, den "richtigen" Weg zu finden, wo die Story wohl weitergeht.
Was mit den Bestrafungen für nicht sofort erfolgreiches DSA Pixelbitching zu DSA Form des Gamismus geführt hat, Überlebensfähigkeit der Erzählerstrafen.

Zitat
Witzigerweise funktioniert dieser Ansatz gerade bei Metaplot-Abenteuern aber erst recht total schlecht, weil Welt und Regeln und Möglichkeiten der Helden inzwischen viel zu komplex und unkontrollierbar sind.
Das sind sie eigentlich in jedem RPG und auf jeder Mächtigkeitsstufe solange sie nicht vom SL geführt werden.
Auf der anderen Seite fehlten vernünftige Beschreibungen von NSC Taktiken, gerissen, tückisch, hinterhältig sind keine oder DEM Festlegen von NSC Aktionen bezüglich SCs. Der Hinterhalt, der  obwohl die SCs kundschaften , automatisch erfolgreich ist


Zitat
waren bei Chris' generellen Gaming-Überlegungen (siehe auch "Der Unersättliche) und Tylls "Posaunenhall".
Es hat seinen Grund warum ich nur 2 DSA Abenteuer kenne.


“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #201 am: 30.04.2011 | 07:46 »
@ Mark: Hm, wir scheinen uns ja inhaltlich vollkommen einig zu sein. Die Probleme sind bekannt und bestehen seit Jahren. Ebenfalls seit so langer Zeit wird es aber nicht besser und es gibt, das zumindest entnehme ich vielen Aussagen und auch Deiner Analyse, eine gewisse Hilflosigkeit bezüglich etwaiger Lösungsansätze.

Wie ließe sich dieser Gordische Knoten zerschlagen? Naja, der theoretische Vorschlag der Organisationsforschung würde lauten: radikaler statt inkrementeller Wandel. Eine Organisationstransformation also, welche die fundamentalen Prozesse überdenkt und verändert. Geraten wird dazu in der Theorie insbesondere bei drei spezifischen Situationen: 1. Turnaround, 2. M&A und 3. neuer CEO. Da klingeln doch die Glocken.

Nach meinem Eindruck musste Ulisses erst einmal die ohnehin schon fertig produzierten Wegebände etc. rausbringen, um Cashflow zu generieren. Die DSA-Lizenz gab es schließlich nicht für Umme und einige Begleitkosten (ich gehe mal davon, dass neue Räumlichkeiten für Büros, Lager etc. angemietet oder gar gekauft wurden) entstanden sicherlich auch. Insofern war für eine gewisse Zeit eine Veränderung des Status Quo kaum denkbar. Dennoch: Wieso es soooo lange gedauert hat, bis tatsächlich eine radikale Änderung vorgenommen wurde - ich weiß es nicht. Vermutlich hat die Geschäftsführung ein bisschen gepennt und falsche Prioritäten gesetzt. Aber dass nun strukturell massiv eingegriffen wird, ist für mich keine Überraschung, sondern nur folgerichtig und konsequent.

Nachdem die ersten Maßnahmen nur teilweise fruchteten, wurde im noch immer defizitär funktionierenden Bereich nachgesteuert: der Redaktion. Aus Sicht eines Unternehmens sind diese Maßnahmen absolut folgerichtig, wenn auch verspätet. Ich kann daran jedenfalls nichts Schlechtes erkennen, denn der Handlungsbedarf war offensichtlich und die Beteiligten in Chefredaktion, Kernredaktion, Redaktion, erweiterter Redaktionn etc. pp. waren zu einem solchen Schnitt nicht imstande. Das kommt sehr häufig vor. Betriebsblindheit, Sichern der eigenen Pfründe, Pattsituationen maßgeblicher Antagonisten etc. Insofern war das Durchgreifen von oben eine Notwendigkeit, die Beendigung des Schreckens ohne Ende.

Was ergibt sich nun aus der neuen Struktur? Aventurien wird als Setting wieder flexibel. Damit geht es geht zurück zu den Ursprüngen, wo es noch einen Sense of Wonder gab. Der Zwang einer bis ins letzte Detail logischen Welt mit einem geradezu wissenschaftlichen Kontinuitäts- und Kohärenzgedanken wird Gott sei Dank aufgegeben und endlich ersetzt durch einen abenteuerorientierten Ansatz. Klar: Viele der losen Metaplotenden werden kaum aufgegriffen und abgeschlossen werden können, aber ehrlich gesagt: scheiß drauf, dieser Anspruch einer endlosen AventurienSoap war eine der Wurzeln des Übels. Dafür passiert nun hoffentlich endlich wieder was. Man muss ja nicht gleich wieder Raumschiffe auftauchen lassen, die a posteriori verschämt wieder rausgestrichen werden.

Fehler dieser Art werden jedoch wieder häufiger vorkommen als zuletzt. Das ist die zwangsläufige Kehrseite der Medaille, denn es gibt für jedwede Strategie negative Sekundäreffekte. Aber das muss man halt in Kauf nehmen. Dafür können wir uns auf frischere Ideen einer Welt freuen, die endlich wieder mehr Luft zum Atmen hat. Vielleicht, ganz vielleicht, wird es ja nach einigen Jahren auch wieder aufgebaut auf den neuen Protagonisten, Stories, Fragmenten eine neue Redaktion geben, die sich aus der Ursuppe schält. Wer weiß das schon? Aktuell galt jedenfalls: Viele Köche verderben tatsächlich den Brei.

In Summe: Ich kann an all den Änderungen nur wenig Schlechtes finden. Doch, eines: der klare Schnitt kam zu spät, aber ich begrüße ihn außerordentlich. Oder, frei nach Hölderlin: Das Zerreißen von Fesseln gibt dem Menschen erst seine Jugend. Auf gehts, DSA!

EDIT: Sorry fürs Pathos. Aber ich höre klare Aufbruchsignale und begrüße sie außerordentlich. Das alles geht genau in die Richtung, die seit Jahren gefordert wird. Ich denke auch, dass für viele Aventurienfans genau JETZT der Zeitpunkt gekommen ist, die Veränderungen nachdrücklich zu begrüßen und zu unterstützen. Die Schritte von Ulisses waren mutig, wichtig und folgerichtig, wenn auch ein bisschen verspätet. Jetzt gehts loooohos ;) Also: gebt den Jungs ne faire Chance.
« Letzte Änderung: 30.04.2011 | 08:23 von TAFKAKB »

Offline korknadel

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #202 am: 30.04.2011 | 08:08 »
Das lebendige Aventurien muss sterben!  ;D

Ich spoiler mal zu einem hübschen Warhammer-Abenteuer, nämlich Terror in Talabheim:
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Solche Plots rocken unheimlich, weil die Chars richtig was reißen können, Geschichte schreiben können, so wie in Donner und Sturm und dem ganzen Kram. Das Problem ist bloß, dass sowas in Aventurien tausendfach abgestimmt sein müsste, weil es ja im Boten in den RSH und in zehn anderen Abenteuern berücksichtigt werden muss, ist ja schließlich das lebendige Aventurien, das sich vor lauter Gicht nicht mehr rühren kann und vollgeschissene Windeln hat, aber Hauptsache, es atmet noch.

Deshalb -- und ich weiß, dass das wegen der Fans nicht geht -- weg mit dem lebendigen Aventurien. Wenn einer ein geiles Abenteuer schreiben will, in dem Greifenfurt von Außerirdischen in eine Koks-Farm verwandelt wird und nur die Helden das noch verhindern können, dann bitte her damit! Aber ohne Berichterstattung im Boten, ohne jahrelange Abstimmung mit dem Kollegen, der gerade nebenan den Wolf von Winhal wiederbelebt. Einfach so geile Abenteuer raushauen. Höchstens bei den wirklich großen Kampagnen mal wieder so ein Multi-Media-Ding draus machen. Dem Spielspaß zuliebe mal ein bisschen Inkonsistenz wagen, auch mal auf lose Enden pfeifen und sie den Spielern überlassen. Dann bräuchte es auch bei Sachen wie Orkengold keinen Skandal zu geben, weil da jetzt plötzlich so ein mondsüchtiges Mädel rumläuft. Einfach nciht immer gleich alles in Stein meißeln, nicht alles in NSC-Bände verplanen. Mehr Spielwiesen, auch für Autoren, immer nur ein einziger Metaplot-Strang, der eine Kampagne kriegt, die in zwei Jahren abgevespert ist, dann kommt die nächste, und drum rum kann und darf alles passieren ohne minutiöse Eintaktung in ein "lebendiges" Aventurien".

Ist doch so: Wir haben große "Dinger", die im Metaplot und unter NSC-Overkill ersticken, und daneben haben wir Kurzabenteuer-Anthos und Nebenabenteuer, die natürlich nicht rocken dürfen, weil ja sonst das lebendige Aventurien einen Hustenanfall kriegen könnte.

Und dann natürlich: Allen Autoren erst mal "Unter Wudu" in die Hand drücken, um sich mal anzuschauen, wie man gute Abenteuerstrukturen aufzieht -- Drama-Abgewöhnungskuren für alle Mitarbeiter verordnen ....  :D

Huch, aber was ich da sage, ist ja Aufruf zum Mord! Dem armen, schlagflüssigen lebendigen Aventurien soll's an den Kragen gehen? Zeter!
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ErikErikson

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #203 am: 30.04.2011 | 09:27 »
Halt ich ,ehrlichgesagt, auchfür etwas undurchdacht. Es gibt soviel gute Rollenspielsachen, die all diesen Anforderungen genügen,, warum müssen da jetzt auch nochdie DSA Sachen so sein wie der rest?

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #204 am: 30.04.2011 | 10:57 »
Halt ich ,ehrlichgesagt, auchfür etwas undurchdacht. Es gibt soviel gute Rollenspielsachen, die all diesen Anforderungen genügen,, warum müssen da jetzt auch nochdie DSA Sachen so sein wie der rest?

Vor allem, wo nicht so ganz klar ist, ob sich das finanziell überhaupt lohnen würde. Der Rollenspielmarkt ist doch kein wachsender Markt. Muss man nicht viel mehr darauf achten, das man die gewohnten Kunden hält und ständig mit Produkten in der gewohnten Qualität versorgt?
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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #205 am: 30.04.2011 | 11:06 »
Und dann natürlich: Allen Autoren erst mal "Unter Wudu" in die Hand drücken, um sich mal anzuschauen, wie man gute Abenteuerstrukturen aufzieht -- Drama-Abgewöhnungskuren für alle Mitarbeiter verordnen ....  :D
Das habe ich gelesen! ;D (Aber Radul hat "Unter Wudu" wohl leider noch immer nicht gelesen *heul*)
Aus der Diskussion, was man wohl alles hätte besser machen können und nicht sollen, halte ich mich als aktiver Autor Handwerker aber verständlicher Weise heraus. Ich hätte ohnehin nicht den nötigen Einblick in die Interna, um mehr als eine in den blauen Himmel gemalte Meinung zu verkünden. ... Wir brauchen aber definitiv mehr Abenteuer im Stile von "Unter Wudu" ;D Und Abenteuer-Hybriden, die die einen schon einfangen und die anderen noch nicht vergrätzen. Und Metaplot-Keulen wie JdF hätte man mE sehr viel besser angehen können, indem man für die Spielrunden viel Raum parallel zu den ohnehin eintretenden Schlüsselereignissen eingeräumt hätte. Gerade "Schlacht in den Wolken" hatte gigantisches Potential, das größtenteils verschenkt wurde, um auch nur ja alles "nachzuspielen". (Den zweiten und dritten Band haben wir in unserer Runde nicht mehr gespielt, weil meine Spieler sonst Harakiri gemacht hätten.)
Während die Opfer sich umkrempeln und der Professor nicht zu erreichen ist, reißt Rillen-Manni voller Wut eine Waffe an sich ...

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #206 am: 30.04.2011 | 11:26 »
Das habe ich gelesen! ;D (Aber Radul hat "Unter Wudu" wohl leider noch immer nicht gelesen *heul*)
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, die Setting Box enthält mir bei ca 300 nutzbaren Seiten, fast 50% für Kurzgeschichten und Abenteuer, zuwenig Bang für den Buck und obendrein ist es ne Box.
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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #207 am: 30.04.2011 | 11:31 »
Vor allem, wo nicht so ganz klar ist, ob sich das finanziell überhaupt lohnen würde. Der Rollenspielmarkt ist doch kein wachsender Markt. Muss man nicht viel mehr darauf achten, das man die gewohnten Kunden hält und ständig mit Produkten in der gewohnten Qualität versorgt?

Ich bin mir halt nach wie vor nicht so sicher, ob nicht ein Großteil der DSA-Spieler mit dem Erlebnis am Spieltisch zufrieden wäre. Wenn so ein Greifenfurt-Abenteuer richtig rocken würde und den Runden Spaß machen würde (witzigerweise habe ich gerade das Jahr des Greifen als eine Kampagne in Erinnerung, wo ausnahmsweise dieses Heldengefühl rüberkam), dann würden sich vielleicht gar nicht so viele Leute darüber auftregen, dass die Alieninvasion im Boten und in den RSH gar keinen Niederschlag findet. Viel von dem Metaplot-Gemeckere (also das Gemecker darüber, dass die Plots nicht abgesprochen und sinnvoll geplant sind) ist ja sowieso eher theorethisch. Wenn sich der Herr der Nacht über Orkengold ärgert, hat das auf seine Chorhop-Kampagne -- wenn ich das richtig verstanden habe -- ohnehin keine Auswirkung, sondern ist eher ein prinzipieller Ärger. Würde mir ja auch so gehen, denn solche Setzungen spielen ja nur dann eine Rolle, wenn man genau diese Dinge zur rechten Zeit am rechten Ort nacherleben will. Wenn man aber Angebote hat, unabhängig davon genauso tolle oder viel tollere Sachen zu erleben, würde das vielleicht ziemlich schnell gar nicht mehr so wichtig, wo gerade welche Setzung aus dem Ei springt ....
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Offline Quendan

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #208 am: 30.04.2011 | 11:55 »
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, die Setting Box enthält mir bei ca 300 nutzbaren Seiten, fast 50% für Kurzgeschichten und Abenteuer, zuwenig Bang für den Buck und obendrein ist es ne Box.

23,3% der Gesamttextmenge. Wenn du die Regeln rausrechnest (was ich vermute) dann 37%. Beides keine "fast 50%".

Dir mag die Box ja nicht genug bieten für deine Ansprüche. Aber mit falschen Zahlen muss man nicht rumwerfen. :)
« Letzte Änderung: 30.04.2011 | 11:57 von Quendan »

Offline Oberkampf

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #209 am: 30.04.2011 | 12:09 »
Ich bin mir halt nach wie vor nicht so sicher, ob nicht ein Großteil der DSA-Spieler mit dem Erlebnis am Spieltisch zufrieden wäre. Wenn so ein Greifenfurt-Abenteuer richtig rocken würde und den Runden Spaß machen würde (witzigerweise habe ich gerade das Jahr des Greifen als eine Kampagne in Erinnerung, wo ausnahmsweise dieses Heldengefühl rüberkam), dann würden sich vielleicht gar nicht so viele Leute darüber auftregen, dass die Alieninvasion im Boten und in den RSH gar keinen Niederschlag findet. Viel von dem Metaplot-Gemeckere (also das Gemecker darüber, dass die Plots nicht abgesprochen und sinnvoll geplant sind) ist ja sowieso eher theorethisch. Wenn sich der Herr der Nacht über Orkengold ärgert, hat das auf seine Chorhop-Kampagne -- wenn ich das richtig verstanden habe -- ohnehin keine Auswirkung, sondern ist eher ein prinzipieller Ärger. Würde mir ja auch so gehen, denn solche Setzungen spielen ja nur dann eine Rolle, wenn man genau diese Dinge zur rechten Zeit am rechten Ort nacherleben will. Wenn man aber Angebote hat, unabhängig davon genauso tolle oder viel tollere Sachen zu erleben, würde das vielleicht ziemlich schnell gar nicht mehr so wichtig, wo gerade welche Setzung aus dem Ei springt ....

Gut, soweit hab ich da keinen Einblick in die DSA-Szene, nur nach dem, was ich hier und im Blubberthread und in den Gelegentlichen links in DSA-Foren lese, gibt es anscheinend eine zahlende Fanbasis für genau das, was DSA bislang abliefert (auch wenn das Produkt "DSA" in meinen Augen nach einem überbürokratisierten Regelwerk mit vorlesefertigen Metaploterzählungen aussieht). Und EE hat da schon recht - selbst wenn es ein EE-Prank sein sollte: wer außer DSA liefert denn sowas (heutzutage und in dieser Dichte)?
 
Klar kann man da einiges verbesseren, Metaplot verschlanken und besser koordinieren, striktere Vorgaben etc. - aber das Grundprinzip von DSA scheint mir die Sicherheit der eindeutigen Abenteuer zu sein.
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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #210 am: 30.04.2011 | 12:50 »
23,3% der Gesamttextmenge. Wenn du die Regeln rausrechnest (was ich vermute) dann 37%. Beides keine "fast 50%".
Sorry wenn ich mich in den Zahlen vertan habe,  aber ich hatte die Zahl im Hinterkopf
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Offline KlickKlack

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #211 am: 30.04.2011 | 15:12 »
Danke für die sehr interessante Diskussion. Was mir aber noch immer nicht einleuchtet ist die mangelhafte Redaktionsarbeit. Ich kann durchaus, auch aus eigener Erfahrung nachvollziehen, wie schwierig es ist die Übersicht zu behalten wenn man mehrere Projekte (an denen wiederum eine menge Leute mitarbeiten) koordinieren muss... Aber wir sprechen doch zum einen von einem Rollenspiel, das inzwischen natürlich viele, viele Informationen mit sich trägt die berücksichtig werden wollen, aber Inhaltlich nicht all zu Komplex ist, zum anderen von einer überschaubaren Fülle an Projekten. Grade als es noch die Kernredaktion gab, mit 5 (es waren doch 5 ?) Mitgliedern, hätte man doch zumindest bei einigen Projekten eine bessere Redaktionsarbeit erwarten können... Von den DSA4 Regeln will ich gar nicht wieder anfangen, obwohl grade da, meines Erachtens die redaktionelle Note fehlte, aber Jahr des Feuers, als ein betont wichtiges Projekt wurde auch nicht richtig betreut - das kann ich noch immer nicht verstehen. Es liegt mir Fern nun wieder Öl ins Feuer zu gießen, ich kann es nur schlicht nicht nachvollziehen. Wenn man bedenkt, dass jemand wie Thomas Römer schon so viele Jahre für DSA Arbeitet, sind die Ergebnisse für mich noch unverständlicher.

Offline Christoph

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #212 am: 30.04.2011 | 17:03 »
Vor allem, wo nicht so ganz klar ist, ob sich das finanziell überhaupt lohnen würde. Der Rollenspielmarkt ist doch kein wachsender Markt. Muss man nicht viel mehr darauf achten, das man die gewohnten Kunden hält und ständig mit Produkten in der gewohnten Qualität versorgt?

Auf diese Art tötet man seinen Markt. Nämlich weil niemand, außer den Altkunden, angesprochen wird.

Offline Herr der Nacht

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #213 am: 30.04.2011 | 22:50 »
Dann hat man aber mit Herrn Richter irgendwie den Falschen da behalten.

Ja, bei Daniel Simon Richter habe ich auch irgendwie einfach kein gutes Bauchgefühl. Von Uli Lindner, Chris Gosse, Mark Wachholz, Tyll Zybura und auch von Michael Masberg hatte ich immer einen guten Eindruck was die Bemühung angeht, neue Wege einzuschlagen und dies auch zu kommunizieren.

Daniel Simon Richter hingegen ist für mich bislang nur jemand der Sachen wie die Mada-Schrottgeschichte durchwinkt, sich viel mit dem Briefspiel beschäftigt, sein märchenmässiges, fluffiges Weidensetting pflegt und generell scheinbar ungerne in Foren kommuniziert (was nicht verwerflich ist, aber eben den Eindruck erzeugt hier wäre jemand nicht so sehr an Input außerhalb des inneren DSA-Bilstein sonstwas-Kreises interessiert). Gute Abenteuer fallen mir auch keine auf die Schnelle ein, stattdessen die Drachenchronik die ich in ihrer Form was sie sein soll als unzureichend ansehe und "Spielhilfen" wie der Fluffband Rondra-Vademecum

Das ist wohlgemerkt nur ein Eindruck, aber sowas prägt eben.

Und bislang sehe ich da nicht wirklich den großen Entdeckergeist/die Aufbruchsstimmung sondern eher alteingesessene Kreise. Das empfand mir bei einigen der Gegangenen hingegen nicht, da war der Geist spürbar.

Edit: Mit Links versehen.
« Letzte Änderung: 30.04.2011 | 22:54 von Herr der Nacht »

Offline Auribiel

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #214 am: 1.05.2011 | 00:05 »
Auf diese Art tötet man seinen Markt. Nämlich weil niemand, außer den Altkunden, angesprochen wird.


Und Altkunden vertreibt, seit dem Vorfall spiele ich jedenfalls kein DSA mehr, die Aussichten waren mir zu düster. :(

...und da ich kein DSA mehr spiele, verkrümele ich mich damit auch wieder aus der Diskussion.
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Offline Madner Kami

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #215 am: 1.05.2011 | 00:42 »

Und Altkunden vertreibt, seit dem Vorfall spiele ich jedenfalls kein DSA mehr, die Aussichten waren mir zu düster. :(

...und da ich kein DSA mehr spiele, verkrümele ich mich damit auch wieder aus der Diskussion.

Welcher Vorfall?
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Offline Auribiel

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #216 am: 1.05.2011 | 03:56 »
Welcher Vorfall?

Das "nette" drum rum um die Ausscheidung von Mark Wachholz und Co. ...zeigte mir schlussendlich, dass DSA samt Verlag sich nachhaltig in eine Richtung entwickelt hat, die mir nicht mehr zusagt.

Und ich muss sagen, dass Michael Masbergs Nachtreten (Anfang des Threads) einen sehr schalen Beigeschmack bei mir hinterlässt. Bislang hatte ich Herrn Masberg mit weitgehend positiven Erinnerungen an DSA verbunden. Muss ich revidieren.


Da ist World of Warpatch spielen nervenschonender. ;)
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ErikErikson

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #217 am: 1.05.2011 | 10:37 »
Das ganze beleuchtet denke ich auch ganz schön den Punkt, der mir noch nie gefallen hat. Es heisst ja von Redaxseite immer, "Interna, Interna, Interna! Interna gehen euch Forenuser nix an, sind für euch eh uninteressant!"

Nehmen wir mal einen fiktiven DSA Fan. Sagen wir, der liebt den Metaplot und möchte a weng Soap, und dafür kauft er auch gern die Produkte.

Nehmen wir weiter rein fiktiv an, der Verlag hat die Absicht, den Metaplot einzustampfen.

Jetzt unterscheiden wir zwei Fälle. In einem Fall ist unser Fan halbwegs über "Interna" informiert. Es weiss vorher, das Wachtholz mit seinem Metaplot nicht geliebt wird, er weiss vorher, das die Redax umstrukturiert wird und sich DSA wandelt.

In diesem Fall kennt unser Fan die Risiken, wenn er weiter DSA kauft. Er weiss, das eventuell Projekteeingestellt werden, das Fortsetzungen fehlen können, und er kann sich informiert überlegen, was er kauft.

Jetzt nehmen wir den Fall, wie er ist. Da steht der Kunde hatl da.

Offline Gulmond

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #218 am: 1.05.2011 | 10:44 »
Ja, bei Daniel Simon Richter habe ich auch irgendwie einfach kein gutes Bauchgefühl. Von Uli Lindner, Chris Gosse, Mark Wachholz, Tyll Zybura und auch von Michael Masberg hatte ich immer einen guten Eindruck was die Bemühung angeht, neue Wege einzuschlagen und dies auch zu kommunizieren.

Daniel Simon Richter hingegen ist für mich bislang nur jemand der Sachen wie die Mada-Schrottgeschichte durchwinkt, sich viel mit dem Briefspiel beschäftigt, sein märchenmässiges, fluffiges Weidensetting pflegt und generell scheinbar ungerne in Foren kommuniziert (was nicht verwerflich ist, aber eben den Eindruck erzeugt hier wäre jemand nicht so sehr an Input außerhalb des inneren DSA-Bilstein sonstwas-Kreises interessiert). Gute Abenteuer fallen mir auch keine auf die Schnelle ein, stattdessen die Drachenchronik die ich in ihrer Form was sie sein soll als unzureichend ansehe und "Spielhilfen" wie der Fluffband Rondra-Vademecum

Das ist wohlgemerkt nur ein Eindruck, aber sowas prägt eben.

Und bislang sehe ich da nicht wirklich den großen Entdeckergeist/die Aufbruchsstimmung sondern eher alteingesessene Kreise. Das empfand mir bei einigen der Gegangenen hingegen nicht, da war der Geist spürbar.

Edit: Mit Links versehen.

Dem EIndruck kann ich mich nur anschließen. Meinem Eindruck nach hat man eher den Bock zum Gärtner gemacht. Gerade diejenigen, die  am stärksten gegen die hier im Thread genannten "Missstände" angegangen sind, sind ja mittlerweile raus. Lindner und Gosse (huhu) als Redax-Team hätten wunderbar die Probleme angehen können. "Vergessenes Wissen", "Der Unersättliche" und DDZ zeigten ja alle in die richtige Richtung.

Aber gerade D.S. Richter war Teil des Problems und soll jetzt die Lösung sein. Da hilft es auch nicht, das man ihm mit Alex Spohr eine Sekretärin zur Seite gestellt hat, die immerhin mal ein wenig Kommunikation nach außen betreibt. Das Redax-Stübchen im Ulisses-Forum ist ja so ein Ansatz. Bezeichnend natürlich, das der Richter anscheinend damit nun gar nichts zutun haben will. Das nun der Newbie nun Fragen zu Entscheidungen beantworten muss, die jahrelang zurückliegen, ist manchmal unfreiwillig komisch.

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #219 am: 1.05.2011 | 11:00 »
Was mich bei den Ganzen Entwicklungen der letzten Zeit mal interessieren würde: Wirtschaftet Ulisses soviel besser als Fanpro oder leben die massiv auf Pump?

Ok sie haben die Redax jetzt wieder auf Fanpro Größe (2) runter geschrumpft aber dafür aber dafür immerhin ne Hauptamtliche Illustratorin angeheuert. Und dazu ob sie die Redax nicht wieder aufstocken (wenn sie jemanden finden der Bereit ist in die Pampa zuziehen  >;D) gibts mWn auch keine Aussage.

Zudem produzieren sie ettliche Sachen die Fanpro wohl zu riskant gewesen wären (Setting-Boxen, "Braune Reihe", Gebetsbücher, Myranor...)

Und auch sonst haben sie seit der DSA-Übernahme noch ettliche weitere Rollenspiel-Lizenzen übernommen (von denen auser Pathfinder keins so wirklich Mainstream sein dürfte).

Also sind die Wirtschaftlich wirklich soviel besser als Fanpro oder werfen die ihr Geld mit beiden Händen zum Fenster raus?
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline rillenmanni

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #220 am: 1.05.2011 | 11:07 »
Sie sind entscheidungsfreudiger und beherrschen das betriebswirtschaftliche ABC besser als FanPro. Mag sein, dass sie zusätzlich mehr Substanz, also eine bessere Basis hatten, auf der sich bauen ließ.
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Offline Auribiel

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #221 am: 1.05.2011 | 20:45 »
Nur ein Gerücht, aber angeblich hat FanPro ja die Einnahmen aus den DSA-Produkten dazu aufgewendet, diese FanPro-Minigames zu produzieren - die dann später für umme auf der RatCon verschenkt wurden, da keiner sie kaufen wollte.

Dem Gerücht folgend wäre davon auszugehen, dass Ulisses schlichtweg das Geld das sie mit DSA erwirtschaften auch wieder in DSA reinvestieren und nicht für andere (schwächere) Produkte aus dem Fenster werfen. Wirtschaftlich eine sinnvolle Vorgehensweise, an der FanPro angeblich gescheitert ist.

Dazu haben sie noch den Produktausstoß erhöht (vor zwei Jahren wäre ich noch jubelnd auf und ab gesprungen, wenn ich MEHR von DSA hätte kaufen können) und da die Fraktion der "Alleskäufer" recht stabil sein dürfte, können sie bei ordentlicher Kalkulation kostendeckend und gewinnmehrend produzieren.
Noch dazu sie eben auch ein Händchen für den Aufkauf erfolgversprechender RPG-Reihen haben. Infolge der Zentrierung in einem Verlag, können sie wohl auch effektiver bzw. kostensparender Arbeiten.
UND wenn sie's schlau anstellen, wird DSA5 ein Pathfinder-Ableger (aaaaah!)... spart noch mehr Geld und bündelt Ressourcen...  
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Offline Xemides

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #222 am: 1.05.2011 | 20:47 »
UND wenn sie's schlau anstellen, wird DSA5 ein Pathfinder-Ableger (aaaaah!)... spart noch mehr Geld und bündelt Ressourcen...  

Nein, das wäre eine Todsünde. DSA5 darf kein Pathfinder ablegen werden, das würde die meisten Fans verscheuchen.
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Offline KlickKlack

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #223 am: 1.05.2011 | 21:28 »
Clever wäre es wohl auch nicht, denn dann müsste man wahrscheinlich zahlen... Sinnvoller ist es DSA5 mit einem eigenen `UlissesSystem` herauszubringen, damit man die Marke DSA noch mehr an sich bindet.

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot
« Antwort #224 am: 1.05.2011 | 23:25 »
Zitat
UND wenn sie's schlau anstellen, wird DSA5 ein Pathfinder-Ableger (aaaaah!)... spart noch mehr Geld und bündelt Ressourcen...
 

Dann wäre das hier eine geschickte Finte um mögliche Konkurrenz auszuschalten  :o ?
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