Autor Thema: Political Correctness beim Setting entwickeln  (Gelesen 3649 mal)

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Callisto

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Political Correctness beim Setting entwickeln
« am: 28.04.2011 | 21:56 »
Hallo!

Ich hab einen Gedankenfetzen zu Felis, den ich schon mal wegen Political Correctness rausgelassen habe, der beim Brainstormen heute früh aber zurück kam. Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ichs nicht doch erwähnen sollte.

Hintergrund: Ich setze einige personifizierte Götter gleich, so ist Bastet=Freya und Apep=Seth=Loki (ich liebe Loki, aber es passt einfach ihn zum Bösewicht zu machen) Der strittige Punkt ist, dass es mir auch gut in den Hintergrund passen würde, wenn Jesus einen Deal mit Apep gemacht hätte und ergo damals ein Bösewicht war. Der heutige Einfluß aufs Setting ist unübersehbar aber für das Spiel selber nicht im Fokus, da es in der Jetztzeit spielt (im Mittelalter dagegen, so es ein solches Addon irgendwann mal geben sollte, wäre es schon wichtig).

Nochmal: mit diesem Teil (Jesus=Böse) möchte ich nicht den Christen eins reinwürgen (auch wenn der Freiheitsgedanke und der Individualismus an sich schon gegen die christliche Grundeinstellung geht, aber das ist eher nebensächlich da ich den Punkt nicht ansprechen werde... ausser indirekt dadurch das Jesus der Bösewicht war  :D ).

Ich empfinde es daher schon als Mehrwert, aber ich möchte auch nicht das Christen sich dadurch angegriffen fühlen. Ich bin also in der Zwickmühle.

Was meint ihr?

Offline Beral

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #1 am: 28.04.2011 | 22:03 »
Wenn Kreationisten deine Hauptzielgruppe darstellen, solltest du es nicht mit reinnehmen.
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Callisto

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #2 am: 28.04.2011 | 22:04 »
Wenn Kreationisten deine Hauptzielgruppe darstellen, solltest du es nicht mit reinnehmen.

Sind sie nicht  ;D

Offline Jed Clayton

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #3 am: 28.04.2011 | 22:17 »
Hmm, das ist schon schwierig, keine Frage.

Vielleicht gibt es ja einen Weg, Jesus zu einem romantsichen Antihelden zu machen? Das kommt nicht ganz so krass rüber wie die Bezeichnung "Bösewicht". Wie das mit dem Deal mit Apep aussehen soll, kann ich jetzt auch bloß raten.

Oder du machst aus dem guten JC eine neue Kunstfigur wie "Eli" in der Serie Xena. Dann kann man immerhin später noch sagen, es sei ja keine reale Figur aus der Kultur- und Religionsgeschichte damit gemeint und es steht nirgendwo wortwörtlich der Name Jesus.

Übrigens gibt es tatsächlich vereinzelte kleine religiöse Bewegungen, die in Jesus einen Gegenspieler oder Täuscher sehen, meines Wissens zum Beispiel die mesopotamischen Mandäer. Für die ist Johannes der Täufer der echte Messias und Jesus ein Täuscher, der eine falsche oder abwegige Lehre verkündete.

Zitat
Das heilige Buch der Mandäer ist das Sidra Rabba (auch Ginza, Schatz). Auszug nach Lidzbarski:

    „Wenn Johannes in jenem Zeitalter Jerusalems lebt, den Jordan nimmt und die Taufe vollzieht, kommt Jesus Christus, geht in Demut einher, empfängt die Taufe des Johannes und wird durch die Weisheit des Johannes weise. Dann aber verdreht er die Rede des Johannes, verändert die Taufe im Jordan und predigt Frevel und Trug in der Welt. Christus wird die Völker spalten, die zwölf Verführer ziehen in der Welt umher. In jenem Zeitalter bewährt euch, ihr Wahrhaftigen.“
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Samael

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #4 am: 28.04.2011 | 22:18 »
Also auf religiöse Gefühle von Christen Rücksicht zu nehmen verlangt doch zur Zeit eh keiner. Mohammed würd ich nicht einbauen, könnte gefährlich werden.

Offline Jed Clayton

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #5 am: 28.04.2011 | 22:19 »
Also auf religiöse Gefühle von Christen Rücksicht zu nehmen verlangt doch zur Zeit eh keiner. Mohammed würd ich nicht einbauen, könnte gefährlich werden.

We don't negotiate with terrorists. ;) Mehr sag' ich nicht.
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Offline Oberkampf

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #6 am: 28.04.2011 | 22:20 »
Und rühr bloß Elvis nicht an!
« Letzte Änderung: 28.04.2011 | 22:23 von Tümpelritter »
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Belchion

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #7 am: 28.04.2011 | 22:22 »
Grundsätzlich sollte man in ein Setting nichts einbauen, was einen durchschnittlichen Westeuropäer verstört. Ausnahme: Man tut dies gezielt und gekonnt.

Wenn es in dein Setting passt, nur ein Nebenaspekt ist und entsprechend auch nur in einem Nebensatz abgehandelt wird, ist es kein Problem. Du musst halt aufpassen, dass es nicht zu viel Raum einnimmt, weil es dann wie eine gezielte Attacke wirken könnte.

Du dürftest mit so falschen Aussagen wie "Individualismus und Freiheit stehen gegen die christliche Grundeinstellung" prompt wesentlich mehr Leuten wesentlich stärker vor den Kopf stoßen, als wenn du Jesus in einem Nebensatz zum Bösen machst. Denn zweiteres ist nur eine literarische Übung, die normalerweise akzeptiert wird, ersteres ist eine Unterstellung - die meisten heutigen Christen dürften ihr Christsein als individuelle und freie Entscheidung sehen und auch die Bibel in diesem Sinne interpretieren.

Callisto

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #8 am: 28.04.2011 | 22:24 »
Jeder der nicht wirklich tot ist, hat selbstverständlich mit irgendwem einen Deal gemacht. Elvis ist allerdings ein guter und hat seinen Deal daher mit Bastet/Freya/der Muse der Musik(sie kann sich ja mal anders nennen) gemacht  ;D

edit
Wenn es in dein Setting passt, nur ein Nebenaspekt ist und entsprechend auch nur in einem Nebensatz abgehandelt wird, ist es kein Problem. Du musst halt aufpassen, dass es nicht zu viel Raum einnimmt, weil es dann wie eine gezielte Attacke wirken könnte.
Ja gut :)
Zitat
Du dürftest mit so falschen Aussagen wie "Individualismus und Freiheit stehen gegen die christliche Grundeinstellung" prompt wesentlich mehr Leuten wesentlich stärker vor den Kopf stoßen, als wenn du Jesus in einem Nebensatz zum Bösen machst. Denn zweiteres ist nur eine literarische Übung, die normalerweise akzeptiert wird, ersteres ist eine Unterstellung - die meisten heutigen Christen dürften ihr Christsein als individuelle und freie Entscheidung sehen und auch die Bibel in diesem Sinne interpretieren.
Naja, ich hab vllt einmal zu oft den Antichristen gelesen, aber das hat wirklich nichts im Spiel verloren, dass ist nur persönliche Ansicht  :)

Pyromancer

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #9 am: 28.04.2011 | 22:25 »
Nochmal: mit diesem Teil (Jesus=Böse) möchte ich nicht den Christen eins reinwürgen (auch wenn der Freiheitsgedanke und der Individualismus an sich schon gegen die christliche Grundeinstellung geht, aber das ist eher nebensächlich da ich den Punkt nicht ansprechen werde... ausser indirekt dadurch das Jesus der Bösewicht war  :D ).

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Offline Jed Clayton

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #10 am: 28.04.2011 | 22:26 »
Und rühr bloß Elvis nicht !

Das wollte ich auch schon sagen. Ich habe einen Elvis-Schrein und rezitiere "Elvis, Elvis" als Mantra mit meiner Gebetskette. :)

@Belchion:
Sehr richtig. Gibt es nicht auch ein spezielles Buch von Martin Luther mit dem berühmten Titel "Von der Freiheit eines Christenmenschen"? Soweit ich gehört habe ist ein ganzer Zweig der evangelischen Theologie darauf aufgebaut. Das kann dir bestimmt jeder studierte Theologe mit Freuden erläutern.
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Callisto

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #11 am: 28.04.2011 | 22:30 »
"Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von nichts beherrschen lassen." (1. Kor 6, 12)

Ich wollte jetzt eigentlich nicht ums Christentum streiten, der Teil ist wirklich nur pers. Ansicht und wird nicht im Spiel auftauchen.

Also so lange es nur nicht in wichtigen Teilen steht, ist es daher ok, solange ich nicht die Kreationisten als Zielgruppe habe?

Pyromancer

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #12 am: 28.04.2011 | 22:34 »
Ich wollte jetzt eigentlich nicht ums Christentum streiten, der Teil ist wirklich nur pers. Ansicht und wird nicht im Spiel auftauchen.

Also so lange es nur nicht in wichtigen Teilen steht, ist es daher ok, solange ich nicht die Kreationisten als Zielgruppe habe?

Wenn du wirklich glaubst, dass dein Spiel das braucht, warum fragst du dann überhaupt? Ehrlich jetzt. Und wenn du damit 5 Christen vor den Kopf stößt (mehr werden es eh nicht lesen), dann werden die das schon überleben.

Callisto

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #13 am: 28.04.2011 | 22:36 »
Ich wollte den Aufstand lieber gleich als später. DARUM frag ich jetzt.

Offline Oberkampf

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #14 am: 28.04.2011 | 22:38 »
Naja, meiner Meinung nach ist es mit jeder größeren Glaubensgemeinschaft in der realen Welt problematisch, wenn ihre Lehren in einem Spiel verwurstet werden. Prinzipiell auch mit kleineren Glaubensgruppen, aber wenn es irgendwelche Loki-Verehrer geben sollte, werden die mit sowas leichter fertig, glaube ich, oder sind sowieso jenseits von Gut und Böse. Dass manche Christen sich von einer Darstellung von Jesus als Bösewicht beleidigt fühlen, glaube ich schon, und das müssen nichtmal Kreationisten sein. Die Frage ist eher, wie weit das Spiel verbreitet werden soll.

Edit: ziemlich oft Glauben drin  ;D
« Letzte Änderung: 28.04.2011 | 22:41 von Tümpelritter »
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Belchion

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #15 am: 28.04.2011 | 22:43 »
Also so lange es nur nicht in wichtigen Teilen steht, ist es daher ok, solange ich nicht die Kreationisten als Zielgruppe habe?
Von evangelikalen Fundamentalisten würde ich auch als Zielgruppe abraten. ;)

Aber sonst: Ja.

Pyromancer

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #16 am: 28.04.2011 | 22:46 »
Ich würde mich nicht verbiegen, nur um im vorauseilenden Gehorsam Leute, die das Spiel vielleicht lesen werden und sich vielleicht dadurch beleidigt fühlen nicht vor den Kopf zu stoßen.

Offline OldSam

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #17 am: 28.04.2011 | 22:50 »
Also so lange es nur nicht in wichtigen Teilen steht, ist es daher ok, solange ich nicht die Kreationisten als Zielgruppe habe?

Grundsätzlich ist die Situation in der Praxis heute ohnehin so, dass der Großteil der Leute, die sich zum Christentum zählen, in vielerlei Aspekten den urchristlichen Werten gar nicht entspricht bzw. vielfach schon konträr zu diesen handelt, man könnte also mit einigem Recht sagen, dass heutzutage in vielen Belangen sowieso höchst unklar ist, was die Angehörigkeit zur christlichen Kirche eigentlich noch bedeutet [ ausser Kirchensteuer zu zahlen ;) ] .
Wenn Du diesen speziellen "Negativ-Aspekt" mit JC einbauen willst, würde ich empfehlen es im Setting als eine bestimmte, vielleicht auch verbreitete Perspektive darzustellen, also z.B. dass er von einer oder mehreren Fraktionen als böse wahrgenommen wird o.ä., aber das klar ist, diese Sichtweise gilt nicht für alle.

« Letzte Änderung: 28.04.2011 | 22:54 von OldSam »

El God

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #18 am: 28.04.2011 | 22:51 »
Ich finde die Idee merkwürdig (wie ich es generell merkwürdig finde, in einem Rollenspiel reale noch aktuelle religiöse Vorbiler zu verwerten, weshalb ich wohl mit Engel auch nie warm werden kann) und werde beim Lesen wohl mitleidig den Kopf schütteln. Daran hindern werde ich dich nicht. Abraten eher aus stilistischen denn aus religiös oder politisch-korrekten Gründen. Ich finds zu platt und zu unkreativ. So ganz in Worte fassen kann ich nichtmal, was mich stört, aber es ist definitiv nicht verletzter religiöser Stolz.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #19 am: 29.04.2011 | 01:10 »
Ich sehs ähnlich wie Dolge. Zusätzlich verstehe ich nicht-religiöser Mensch noch nicht einmal, wie Du Jesus zum Bösen machen willst - weder die offiziellen noch die apokryphen Evangelien geben das her. Was genau ist denn sein "Böses"?
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Callisto

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #20 am: 29.04.2011 | 01:51 »
Huh, es gibt schon Quellen die ihn zum Bösewicht machen. Wenn auch nicht so. Wobei ich es dank einiger Chatpartner ev. auch etwas abwandele.

Aber du siehst es aus der falschen Perspektive (um zu sehen, wie er Bösewicht sein könnte). Die Perspektive die ihm zum Gegenspieler macht, kann selbstverständlich nicht die christliche sein.

Disclaimer: Ich sehe das alles als Teil der Fiktion!

Doch ich hol mal aus. Bei Felis ist die Göttin der Akteure ja Bastet, die auch für Geburt und Wiedergeburt steht (Fruchtbarkeitsgöttin, ihr Aspekt als Göttin Sachmet dazu als Kämpferin etc pp). Die Helden sind Katzen. Wenn wir jetzt ins Mittelalter schauen wurde dort die Katze von der Kirche verteufelt. Da bei Felis aber Katzen die Guten sind, kann die Kirche damals nicht Recht gehabt haben. Ok, könntest du jetzt sagen, wurde halt die Kirche in dieser Zeit von Bastets Gegenspieler (Apep, der Schlange) unterwandert. Dem stimme ich auch zu. Doch ist es so, dass Jesus ja von den Toten auferstanden ist. Hätte er nur eine Religion begründet, who cares. Aber er muss in diesem Setting sogar einen Deal mit irgendeinem Gott gemacht haben um wieder aus dem Totenreich zurückkehren zu können. Das das nicht Bastet war, ist klar, denn er hat ja von seinem Vater und nicht von seiner Mutter geredet.

Allerdings wurde mir im Chat geraten anstatt Jesus den Simon Petrus zum Bösewicht zu machen. Könnte funktionieren, denn der hat ja die Kirche eigentlich gegründet. Bliebe noch immer die Frage nach dem Gott von dem er spricht, Monotheismus passt nämlich einfach nicht in mein Setting. Daher wäre es einfach das sinnvollste direkt den Gegenspieler Apep zu nehmen. Wobei man eventuell auch statt Apep Bastets Rivalen Anubis nehmen könnte. Dann hätte Jesus immerhin keinen Deal mit dem Bösewicht gemacht. Anubis ist bei Felis vor allem der Vater der Hunde, daher eher als Konkurrent denn als Bösewicht zu sehen.
Wahrscheinlich lass ich dass alles doch eher im Dunklen...

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #21 am: 29.04.2011 | 02:00 »
Dacht ich mir. Im ersten vierten Absatz ist es klar: Nicht JC ist der Böse, sondern die Kirche. Aus der eigentlichen Legende von JC gehen nämlich keine bösen Taten hervor. Was die Kirche angeht: Da kann nun wirklich niemand widersprechen. Und Katzen haben sie auch verfolgt, korrekt, sehr zur Freude der Pestflöhe, die jubelnd auf ihren Ratten durch die Straßen ritten.

Nur ist mir die Verbindung zwischen Jesus und Kirche nie so ganz klar gewesen. Wenn ich mich heute auf Beate Uhse berufe um einen Keuchheitskult zu propagieren, kauft mir das doch auch kein Mensch ab. Daran hakt es dann zusätzlich. Die mittelalterliche Kirche als böse zu verkaufen, ist zwar indifferent und einseitig, aber durchaus nachvollziehbar. Das mit Jesus zu tun wirkt einfach nur aufgesetzt.

EDIT/ Settingimmanent muß er ja nicht zwangsweise vom Bösen erweckt worden sein. Die ganze Typologie geht doch eher in Richtung Sohn des Ra. Bring doch Echnatons Monotheismus als Gegenspieler ein... :)
« Letzte Änderung: 29.04.2011 | 02:02 von Hróðvitnir »
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Drantos

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #22 am: 29.04.2011 | 02:02 »
Ich sehs ähnlich wie Dolge. Zusätzlich verstehe ich nicht-religiöser Mensch noch nicht einmal, wie Du Jesus zum Bösen machen willst - weder die offiziellen noch die apokryphen Evangelien geben das her. Was genau ist denn sein "Böses"?

Das ist ja gerade der Trick dabei. Es war eine große Verschwörung von Jesus und seinem Vater, die dazu diente, alle anderen Götter aus den Herzen der Menschen zu verbannen und für null und nichtig zu erklären.

Eine ganze Götterwelt auszulöschen ist Genozid in apokalyptischem Ausmaß. Und sich dann noch als Gott der Barmherzigkeit und Liebe feiern zu lassen ist der Gipfel der Ironie.

Die Evangelien wurden ja von Anhängern dieses dunklen Kultes geschrieben. Natürlich ist da nur das beste über Jesus und Gott zu lesen.

@Callisto:
Mach doch was du willst. Ist schließlich dein Spiel.


cu Drantos

Callisto

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #23 am: 29.04.2011 | 02:11 »
Wiedergeburt und Wiederauferstehung sind jedoch auch Themen bei Felis. Und soviele Menschen die das fertigbrachten, vor allem mit so einem großem Drumherum, kenn ich nun auch nicht. Ok, man könnte Jesus mit Osiris verbandeln....
Über Simon Petrus weiß ich wiederum zu wenig. Wobei man wohl auch Saulus zum Fiesling machen könnte. Wobei nicht der Mensch der Fiesling ist, sondern sie selbst nur Opfer des manipulativen Gottes Apep sind.

Aber ab davon sollte ich Felis-Böse und Realwelt-Böse abgrenzen. Denn während Bastet für den Freien Willen steht, steht Apep für Gleichgeschaltetes Denken. Also ist Jesus-böse nicht wegen Abschlachten und Gewaltexzessen böse sondern weil er den Verstand seiner Anhänger manipuliert und mit seinem eigenem gleichzuschalten versucht. Dabei ist er selbst nur gleichgeschaltet mit Apep.

edit@Drantos: Huh  >;D Aber das rückt mir das ganze dann doch zu sehr in den Fokus. Wobei die Idee nachdenkenswert ist.

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Re: Political Correctness beim Setting entwickeln
« Antwort #24 am: 29.04.2011 | 07:38 »
Wenn Du übrigens jemanden nehmen willst, der "das Böse" der Christenheit sein soll, dann wäre glaube ich Paulus(Schau mal da unter Bedeutung und Wirkung) besser als Simon Petrus.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist