@Just_Flo:
Wenn Du die Tunesier wegen meines Posts anbringst, dann hast Du mich falsch verstanden.
Zum einen ist noch lange nicht rassistisch, wer Wikingern im Rollenspiel einen höheren Stärkewert gibt als Pygmäen. Man nutzt dann nur rassistische Klischees und sollte sich dessen bewusst sein.
Zum anderen: Dass der Städter anders ist als der Oasenhirte, ist gar keine Frage. Das ist auch noch lange kein Rassismus. Herkunft im Sinne von Umfeld, Prägung, Umwelt etc. macht durchaus Unterschiede, die sich natürlich auch in Qualifikationen niederschlagen. Rassistische Klischees aber gehen davon aus, dass Charakterzüge (ehrlich, faul), Anrechte ("Blut und Boden", Protektionismus), Wert ("Herrenrasse") und Zugehörigkeiten (Volk/Nation=Schicksalsgemeinschaft) an Herkunft gebunden sind, und dass diese auch nicht durch Umfeld etc. veränderbar sind.
Vor allem bei den typischen Fantasyrassen wie Elfen, Zwerge und Orks wird die charakterliche Unveränderlichkeit in den meisten Fällen voll ausgekostet. Starrsinn, Geiz, Kunstsinn, Verschlagenheit, das sind alles Dinge, die diesen Völkern "im Blut" liegen und nichts damit zu tun haben, in welchem Umfeld sie leben.
Mir selbst macht es großen Spaß, nach Herzenslust Orks zu klatschen (Warhammer!). Und ich gebe darum auch allen recht, die sagen, ist doch nur ein Spiel. Stimmt! Genau! Darüber hinaus sage ich eben nur, dass man sich dieser Dinge bewusst sein sollte, weil es eben rassistische Klischees sind, auf die nicht nur Fantasybücher und Rollenspiele zurückgreifen, sondern die auch durchaus als Andockstellen für zahlreiche Ressentiments europäischer (und anderer) Mehrheitsgesellschaften fungieren und funktionieren. Was ich nicht sage, ist, dass jemand, der gern Fantasy liest/spielt, automatisch für die Verbreitung dieser Klischees verantwortlich ist oder Gefahr läuft, rassistische Züge zu entwickeln.