Autor Thema: Rassismus im Rollenspiel  (Gelesen 42445 mal)

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Offline kalgani

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #25 am: 29.04.2011 | 10:19 »
Untersuchungen bei Gewalttätern haben ergeben das sie in Ihrer Kindheit fast immer auch Gewalt erfahren haben.
Macht dich das nicht ein bisschen nachdenklich?

untersuchungen bei gewalttäter ergaben das diese Brot essen!
Macht dich das nachdenklich?

Wenn man nämlich mal untersuchen würde wieviele "nicht-gewalttäter"
in ihrer Kindheit gewalt erfahren haben würde man sicher feststellen
das dies noch mehr sind als die gewalttäter ;)

zum topic:
es ist ein fiktives Rollenspiel das nix mit der realität zu tun hat.
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Offline Orkpack

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #26 am: 29.04.2011 | 10:21 »
@ Dragon und Merlyn: Zustimmung meinerseits.

@Orkpack
Es gibt ziemlich Vieles was mich nachdenklich macht, das gehört weniger dazu, da ich mir dessen schon 'ne ganze Weile bewusst bin und es für mich auch logisch erscheint. Allerdings darf man darin keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit sehen. Du hast es ja selbst gesagt: Menschen sind verschieden. Also ist im Grunde nur erwiesen, dass ein gewisser Zusammenhang bestehen kann. Das hat allerdings wenig mit dem Eingangsthema zu tun, wie ich finde.
Natürlich kann ein überzeugter Rassist in einem hypothetischen Spiel wo zwischen schwarzen und weißen Menschen auch Attributsunterschiede sind, eine Bestätigung sehen, aber da sind mir zu viele "wenn's" drin und es ist an sich in meinen Augen zu weit hergeholt.

Darum gehts mir auch nicht.
Ich finde Rollenspiel sollte erst garnicht in den verdacht kommen Rassisums zu beförden, zu dulden oder gar Rassisen anzuziehen.
Eben weil ich Rollenspiel mag ;-)
Und das wäre ja zimlich einfach zu bewekstelligen. Wie schon weiter oben von anderen gesagt wurde. Warum lässt man unterschide in intelligenz einfac bei gleicher Rasse weg?
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #27 am: 29.04.2011 | 10:24 »
Ich mein gerade heute heiraten 2 wovon einer aufgrund seiner Geburt etwas besonders sein soll ;-)

Ist er ja auch  ;)

Ich finde Rollenspiel sollte erst garnicht in den verdacht kommen Rassisums zu beförden, zu dulden oder gar Rassisen anzuziehen.
Eben weil ich Rollenspiel mag ;-)
Und das wäre ja zimlich einfach zu bewekstelligen. Wie schon weiter oben von anderen gesagt wurde. Warum lässt man unterschide in intelligenz einfac bei gleicher Rasse weg?

Ich finde, du konstruierst da ein Problem, wo gar keines ist.
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #28 am: 29.04.2011 | 10:27 »
Darum gehts mir auch nicht.
Ich finde Rollenspiel sollte erst garnicht in den verdacht kommen Rassisums zu beförden, zu dulden oder gar Rassisen anzuziehen.
Eben weil ich Rollenspiel mag ;-)
Und das wäre ja zimlich einfach zu bewekstelligen. Wie schon weiter oben von anderen gesagt wurde. Warum lässt man unterschide in intelligenz einfac bei gleicher Rasse weg?

Ich kenne kein Rollenspiel, dass z.B. Menschen unterschiedlicher "Rasse" unterschiedliche Attribute gibt. Wahrscheinlich macht das DSA so, aber sonst?

Offline Orkpack

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #29 am: 29.04.2011 | 10:28 »
Es ging, soweit ich das verstanden habe, ja nicht um Gewaltbereitschaft, sondern um rassistische Klischees. Und derer sollte man sich bewusst sein. Denn gerade die Fantasy kokettiert massiv mit diesen Klischees: Ganz klar ist Aragorn der große Held, dem vom Schicksal alles mögliche zugedacht ist, weil in ihm ein gewisses Blut fließt. Klar, dass das nicht irgendein namenloser "Bastard" ist (obwohl der Begriff auch immer wieder gerne ausgeschlachtet wird). Der Reiz der Herkunft. Vermeintliche Waisen entpuppen sich als Königssöhne und sind deshalb mit Recht die Helden der Geschichte, die jungen Völker aus dem Osten und Süden sind weniger edelmütig als die des Nordens und erliegen darum leichter den Lockungen des Bösen. Und solche Muster finden sich nicht nur bei Tolkien und tausend Klonen, sondern eben auch in Rollenspielwelten. Muster, die von einer Faszination leben, die auch in der "wirklichen" Welt durchaus wirksam ist oder sein kann. Immerhin lebt der Rechtspopulismus davon, dass man Rechte aufgrund von Herkunft, nicht aufgrund von Verdiensten oder universalen Menschenrechten ableitet. Deutschstämmige Osteuropäer dürfen und sollen heim ins ... Bundesrepublikchen kommen, ansonsten aber (wenn es sich zum Beispiel um Tunesier handelt) sträubt man sich bis zur letzten Patrone gegen eine Zuwanderung in "unsere" Sozialsysteme. Da wird nach "Blut" sortiert. Obwohl das völliger Humbug ist, denn "Deutsche" sind ja keine homogene Masse, sondern ein pluralistischer Potpourri wie fast alle anderen "Nationalitäten" auch. In der Fantasy aber -- ach wie schön -- da haben wir noch alles hübsch sauber sortiert, so, wie es sein soll: Thorwaler, Rohirrim und wie sie alle heißen. Und sich das bewusst zu machen, halte ich für "sehr richtig".

100% zustimmung...genau so hab ich es gemeit. Bin doch auch Rollenspieler!
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Offline Orkpack

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #30 am: 29.04.2011 | 10:29 »
Naja, aber "die Bevölkerung" spielt ja auch nicht Rollenspiel en masse. ;)

Arbo
Ja aber man kann doch im kleinen einen positiven beitrag leisten....ich find das tun wir jetzt gerade auch.
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Just_Flo

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #31 am: 29.04.2011 | 10:35 »
Natürlich kann man die Intelligenz, Intuition, Körperkraft, Konstitution, ... weglassen.

Natürlich kann man sagen, dass die Lebensumstände keinen Unterschied machen.

Dann hat man halt die Wüstenbewohner, die an die Wüste Körperlich genauso angepasst sind, wie die Bewohner der Berge. (Keine KO Boni)

Dann hat man halt die verweichtlichen Stadtbewohner, die genauso stark sind, wie diejenigen, die jeden Tag um ihr überleben kämpfen müssen.

Dann kann der Charakter aus dem hintersten Dorf eines Stammes mit mündlicher Tradition genauso gut Lesen und Schreiben wie die Charaktere, die aus einer Universitätsstadt kommen.



Was dabei vergessen wird, sind nicht genetische Unterschiede, sondern Unterschiede des Lebens- und Wohnortes bzw. der dortigen Bedingungen und Traditionen.

In RPG Systemen gibt es selten die große Flüchtlingsschwemme. Kein RPG System will oder versucht den schon in vier Generationen in Deutschland lebenden Tunesier abzubilden.
Die RPG Systeme versuchen abzubilden, welche Wirkung die Lebensbedingungen und Traditonen
in Tunesien auf ihn wirken, bzw. ob und wenn wie sie in der ersten Einwanderergeneration (häufig noch stark beeinflusst) wirken.



Just_Flo

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #32 am: 29.04.2011 | 10:43 »
Auch werden in den RPG-Systemen häufig das was für uns Intelligenz ist in mehrere Dinge aufgespalten. (KL/IN oder IN/WE).

Vielleicht ist es rassistisch, aber bei mir bekommt der Archetyp Wikinger halt mehr Stärke und hält mehr aus. Klar ist des bei einem Krieger noch mehr als bei einem, Fischer. Auch hat bei mir der Charakter aus einem Aufklärungssetting bessere Bedingungen um ein großer Forscher zu werden als ein Wikinger.

Wenn beide Settings Wikinger und Aufklärung nebeneinander in einem Fantasysetting existieren, dann existieren Eigenschaftsunterschiede zwischen dem Wikinger und dem Aufklärer.

Wenn nur die Zeitschiene des Wikinger vorhanden ist, dann existieren keine oder kaum Eigenschaftsunterschiede. Dann ist der Wikinger genaus so klug, wie der der aus der Stadt stammt, in der in hundert Jahren ein Aufklärungssetting stattfinden wird.

Offline Orkpack

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #33 am: 29.04.2011 | 10:57 »
untersuchungen bei gewalttäter ergaben das diese Brot essen!
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Wenn man nämlich mal untersuchen würde wieviele "nicht-gewalttäter"
in ihrer Kindheit gewalt erfahren haben würde man sicher feststellen
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zum topic:
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Ja,ja
Ich find das ja auch witzig.
Aber 99% essen Brot..ich hoffe doch schwer das nicht 99% in der Kindheit gewalt erleben.
Ich hab auch nichts dagegen wenn du dir ein Ballerspiel reinziehst.
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« Letzte Änderung: 29.04.2011 | 10:58 von Orkpack »
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #34 am: 29.04.2011 | 11:03 »
Um Mal bei Intelligenz zu bleiben: das ist ne schwierige Kiste. Intelligenz ist ohnehin ein recht schwammiger Begriff. Seit Sarrazin weiß man dann ja nun auch, dass Intelligenz durch die Umwelt mitbestimmt wird.

Heißt: Wenn ich einen Barbarenstamm habe, dann sind dessen Lebensbedingungen anders, als für eine städtische Kultur mit ausgeprägtem Bildungswesen. Ergo kann man argumentieren, dass bei Barbaren selbst bei gleicher Veranlagung die "Intelligenz" schlechtere Bedingungen zur Entwicklung hat, als die der Städter. Somit ist ein Malus rollenspieltechnisch berechtigt.

Das Ganze hängt aber extrem davon ab, wie man nun Intelligenz definiert. Im Rollenspiel ist Intelligenz imo zumeist an gewisse Fertigkeiten gekoppelt, die mit "logischem Denken" zu tun haben. Das wird eben bei Barbaren wenig gebraucht und daher wenig "trainiert". Solche Brüder handeln ja genremäßig eher intuitiv oder sogar instinktiv.
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Offline Helmron

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #35 am: 29.04.2011 | 11:07 »
Ich kenne kein Rollenspiel, dass z.B. Menschen unterschiedlicher "Rasse" unterschiedliche Attribute gibt. Wahrscheinlich macht das DSA so, aber sonst?

Ähhm, soweit ich weiß nicht. Zumindest nicht in 4.2. Thorwaler kosten  halt 5 GP mehr, haben   dafür dann auch MU;KO;KK + 1.

Was mich mehr Stört ist das nur Elfen, Waldläufer oder Legendensänger werden Können. Das ist Spezismus auf den Arbeitsmarkt :o. Ich Fordere daher Zwergische Waldläufer und legenden Sänger 8).
« Letzte Änderung: 29.04.2011 | 11:19 von Helmron »
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #36 am: 29.04.2011 | 11:08 »
@Just_Flo:
Wenn Du die Tunesier wegen meines Posts anbringst, dann hast Du mich falsch verstanden.

Zum einen ist noch lange nicht rassistisch, wer Wikingern im Rollenspiel einen höheren Stärkewert gibt als Pygmäen. Man nutzt dann nur rassistische Klischees und sollte sich dessen bewusst sein.

Zum anderen: Dass der Städter anders ist als der Oasenhirte, ist gar keine Frage. Das ist auch noch lange kein Rassismus. Herkunft im Sinne von Umfeld, Prägung, Umwelt etc. macht durchaus Unterschiede, die sich natürlich auch in Qualifikationen niederschlagen. Rassistische Klischees aber gehen davon aus, dass Charakterzüge (ehrlich, faul), Anrechte ("Blut und Boden", Protektionismus), Wert ("Herrenrasse") und Zugehörigkeiten (Volk/Nation=Schicksalsgemeinschaft) an Herkunft gebunden sind, und dass diese auch nicht durch Umfeld etc. veränderbar sind.

Vor allem bei den typischen Fantasyrassen wie Elfen, Zwerge und Orks wird die charakterliche Unveränderlichkeit in den meisten Fällen voll ausgekostet. Starrsinn, Geiz, Kunstsinn, Verschlagenheit, das sind alles Dinge, die diesen Völkern "im Blut" liegen und nichts damit zu tun haben, in welchem Umfeld sie leben.

Mir selbst macht es großen Spaß, nach Herzenslust Orks zu klatschen (Warhammer!). Und ich gebe darum auch allen recht, die sagen, ist doch nur ein Spiel. Stimmt! Genau! Darüber hinaus sage ich eben nur, dass man sich dieser Dinge bewusst sein sollte, weil es eben rassistische Klischees sind, auf die nicht nur Fantasybücher und Rollenspiele zurückgreifen, sondern die auch durchaus als Andockstellen für zahlreiche Ressentiments europäischer (und anderer) Mehrheitsgesellschaften fungieren und funktionieren. Was ich nicht sage, ist, dass jemand, der gern Fantasy liest/spielt, automatisch für die Verbreitung dieser Klischees verantwortlich ist oder Gefahr läuft, rassistische Züge zu entwickeln.
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ErikErikson

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #37 am: 29.04.2011 | 11:10 »
Also ichweiss nicht. Selbst reflektiert ist das immer noch sehrverwerflich. Ich meine wenn ich darüber reflektiere, dann darf ich in einem Spiel Leute aus dem Volk X intelligenter machen als Leute aus dem Volk Y? Was seid denn ihr für Leute? Da sieht man doch nur dran, wie sehr sich die Fantasyleser schon an derart üble Sachen gewöhnt haben.

Und das Argument es ist nur ein Spiel ist doch sinnlos. Wo wenn nichtim Spiel wird man sozialisiert. Da werden doch Unwerte ganz subtil eingepflanzt.

Offline kalgani

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #38 am: 29.04.2011 | 11:13 »
Ja,ja
Ich find das ja auch witzig.
Aber 99% essen Brot..ich hoffe doch schwer das nicht 99% in der Kindheit gewalt erleben.
Ich hab auch nichts dagegen wenn du dir ein Ballerspiel reinziehst.
Ich hab nur was dagegen wenn du so tust als sollte man das völlig unreflktiert tun.

wieso unreflektiert?
wenn jemand nicht zwischen wirklichkeit und spiel unterscheiden kann ist bei dir also das spiel schuld???

wie bitte soll jemand ohne irgendwelche gewalt aufwachsen und sei es "nur" das man die assis an der schule
beim abziehen von irgendwelchen anderen beobachtet, das ist bei mir auch ein gewalterlebnis!

Offline korknadel

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #39 am: 29.04.2011 | 11:13 »
@Erik:
Deine Sicht der Dinge ist mir wahnsinnig sympathisch. Aber ich will trotzdem, dass die Orks weiterhin die Bösen sind. Ich find böse Orks, die man klatschen kann, einfach großartig.
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Offline Sephiron

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #40 am: 29.04.2011 | 11:16 »
Ich kenne kein Rollenspiel, dass z.B. Menschen unterschiedlicher "Rasse" unterschiedliche Attribute gibt. Wahrscheinlich macht das DSA so, aber sonst?

Nur DSA afaik.

Ich vermeide ohnehin den Terminus "Rasse". Zum einen sind damit in der Regel gar keine Rassen in dem Sinne gemeint, sondern eben Arten (Spezies) oder Unterarten, und damit ist es erlaubt, körperliche und geistige Unterschiede daran fest zu machen. Zum anderen handelt es sich immer um sehr weiche Richtwerte, die nur sehr selten überhaupt verbindlich sind.

"Rasse" kann synonym für "Unterart/Subspezies" benutzt werden (wie auch für "Varietät").
"Spezies" ist falsch, wenn es fortpflanzungsfähige Hybriden (Halbelfen etc.) gibt.

Ich sehe auch nichts Verwerfliches daran, Orks und Elfen als Rassen einzuordnen, wenn sie sich unterscheiden wie z.B. Dackel und Rehpinscher. (Bei Rollenspiel-"Menschenrassen" ist das normalerweise nicht der Fall.)
Ich denke, wenn es eine Rasse "Mensch" gibt, zu der alle Menschen, ungeachtet ihrer Hautfarbe gehören, ist das sogar unterschwellig antirassistisch.


Natürlich ist es Bockmist, wenn man eine dunkelhäutige "Menschenrasse" kreiert, die von Natur aus einen Bonus auf "Trommeln" bekommt (und zwar per Rasse, nicht per Kultur). Sowas ist mir bisher aber wirklich nur in DSA4 untergekommen.
Reife des Mannes: das heißt den Ernst wiedergefunden haben, den man als Kind hatte, beim Spiel.

Offline Orkpack

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #41 am: 29.04.2011 | 11:18 »
Also ichweiss nicht. Selbst reflektiert ist das immer noch sehrverwerflich. Ich meine wenn ich darüber reflektiere, dann darf ich in einem Spiel Leute aus dem Volk X intelligenter machen als Leute aus dem Volk Y? Was seid denn ihr für Leute? Da sieht man doch nur dran, wie sehr sich die Fantasyleser schon an derart üble Sachen gewöhnt haben.

Und das Argument es ist nur ein Spiel ist doch sinnlos. Wo wenn nichtim Spiel wird man sozialisiert. Da werden doch Unwerte ganz subtil eingepflanzt.
Ich geb zu ....da kann was dran sein!

Edit:
hab nochmal drüber nach gedacht...vielleicht ist es besser zum nachdenken anzuregen als zu beformunden...vielleicht?
Bin mir auch noch nicht ganz sicher.
« Letzte Änderung: 29.04.2011 | 11:38 von Orkpack »
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Offline Helmron

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #42 am: 29.04.2011 | 11:23 »
Natürlich ist es Bockmist, wenn man eine dunkelhäutige "Menschenrasse" kreiert, die von Natur aus einen Bonus auf "Trommeln" bekommt (und zwar per Rasse, nicht per Kultur). Sowas ist mir bisher aber wirklich nur in DSA4 untergekommen.

Echt?  Wo kann ich das mit den "Trommeln" Bonus nachlesen?
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #43 am: 29.04.2011 | 11:25 »
Nur DSA afaik.

"Rasse" kann synonym für "Unterart/Subspezies" benutzt werden (wie auch für "Varietät").
"Spezies" ist falsch, wenn es fortpflanzungsfähige Hybriden (Halbelfen etc.) gibt.

Ich sehe auch nichts Verwerfliches daran, Orks und Elfen als Rassen einzuordnen, wenn sie sich unterscheiden wie z.B. Dackel und Rehpinscher.

Jetzt widersprichst du dir aber. Wenn das "nur" Rassen sind, sind sie nämlich untereinander fortpflanzungsfähig. Das wird aber in der Regel per Genrekonvention ausgeschlossen  ;)

@Unerart <-> Rasse: joa... Rollenspiele machen sich ja meist nicht die Mühe, das genau festzulegen. Ist auch überflüssig.
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Belchion

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #44 am: 29.04.2011 | 11:45 »
Ich halte die Probleme mit Boni und Mali für unterschiedliche Kulturen und Rassen im Rollenspiel für komplett unbedenklich.

Warum? Weil Sozialisation und Kultur einen prägenden Einfluss auf den Menschen ausüben. Jemand, der in einer hochtenologisierten Gesellschaft aufgewachsen ist hat andere Erfahrungen, Fähigkeiten und Kenntnisse als jemand, der in einer nomadischen Subsistenzwirtschaft aufgewachsen ist. Boni und Mali können diese Förderung und Widerstände abbilden, weil sie eben keine harten Verbote, sondern überwindbare Hindernisse sind.

Ich halte auch unterschiedliche Rassen im Rollenspiel für komplett unbedenklich.

Warum? Weil es bei den Rassen um Symbole geht, nicht um bestimmte Kulturen. Orks sind eben nicht die <Hier beliebige Nation einsetzen>, sondern ein Symbol dafür, dass man auch aus den edelsten und besten Menschen fürchterliche Schlächter machen kann. Orks sind ein Symbol für jene Soldaten, die im Krieg sämtliche Hemmungen über Bord werden und raubend, mordend, plündernd, vergewaltigend und brandschatzend durch die Lande ziehen (also jener Soldaten, die ihre Menschlichkeit verloren haben und komplett unmenschlich handeln).

Ebenso sind auch Elfen, Zwerge, Goblins usw. Symbole für bestimmte menschliche Verhaltensweisen oder Ideale, nicht für bestimmte menschliche Kulturen oder Nationen.

Offline Helmron

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #45 am: 29.04.2011 | 12:17 »
Ich halte die Probleme mit Boni und Mali für unterschiedliche Kulturen und Rassen im Rollenspiel für komplett unbedenklich.

Warum? Weil Sozialisation und Kultur einen prägenden Einfluss auf den Menschen ausüben. Jemand, der in einer hochtenologisierten Gesellschaft aufgewachsen ist hat andere Erfahrungen, Fähigkeiten und Kenntnisse als jemand, der in einer nomadischen Subsistenzwirtschaft aufgewachsen ist. Boni und Mali können diese Förderung und Widerstände abbilden, weil sie eben keine harten Verbote, sondern überwindbare Hindernisse sind.

Ich halte auch unterschiedliche Rassen im Rollenspiel für komplett unbedenklich.

Warum? Weil es bei den Rassen um Symbole geht, nicht um bestimmte Kulturen. Orks sind eben nicht die <Hier beliebige Nation einsetzen>, sondern ein Symbol dafür, dass man auch aus den edelsten und besten Menschen fürchterliche Schlächter machen kann. Orks sind ein Symbol für jene Soldaten, die im Krieg sämtliche Hemmungen über Bord werden und raubend, mordend, plündernd, vergewaltigend und brandschatzend durch die Lande ziehen (also jener Soldaten, die ihre Menschlichkeit verloren haben und komplett unmenschlich handeln).

Ebenso sind auch Elfen, Zwerge, Goblins usw. Symbole für bestimmte menschliche Verhaltensweisen oder Ideale, nicht für bestimmte menschliche Kulturen oder Nationen.

Ja und Ja.

Es ist in diesen Fall tatsächlich eine Frage der Interpretation. Zuletzt entstehen Vorurteile gegen bestimmte Kulturen, sowie übrigens auch gegen bestimmte Hobbys,
meistens aus Unwissenheit. Denkt mal darüber nach?
 
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Offline Teylen

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #46 am: 29.04.2011 | 12:31 »
Aber 99% essen Brot..ich hoffe doch schwer das nicht 99% in der Kindheit gewalt erleben.
Ich glaube relativ sicher das aufgrund der Erziehungs Massstaebe sowie der Gesellschaft so ziemlich jeder Mensch Gewalt erlebt hat.

Zitat
Ich hab nur was dagegen wenn du so tust als sollte man das völlig unreflktiert tun.
Es hat imho nichts mit Unreflektiertheit zu tun wenn man behauptet das da kein Problem besteht beziehungsweise kuenstlich eins konstruiert wird.


Ich wuerde tatsaechlich zu der Behauptung neigen das das was einigen an Unreflektiertheit beziehungsweise fehlender Reflektion in Bezug auf eine eventuelle Problematik hinsichtlich des Rassismus vorgeworfen wird, jedoch auch hinsichtlich moralischer Aspekte [OMG! Du spielst einen rassistsch motivierten Massenmoerder], tatsaechlich mehr der Umstand ist das sauber zwischen Spiel [Fiktion] und Realitaet getrennt wird.
« Letzte Änderung: 29.04.2011 | 12:37 von Teylen »
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Offline klendathu

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #47 am: 29.04.2011 | 12:38 »
Nur DSA afaik.

"Rasse" kann synonym für "Unterart/Subspezies" benutzt werden (wie auch für "Varietät").
"Spezies" ist falsch, wenn es fortpflanzungsfähige Hybriden (Halbelfen etc.) gibt.

Ich sehe auch nichts Verwerfliches daran, Orks und Elfen als Rassen einzuordnen, wenn sie sich unterscheiden wie z.B. Dackel und Rehpinscher. (Bei Rollenspiel-"Menschenrassen" ist das normalerweise nicht der Fall.)
Ich denke, wenn es eine Rasse "Mensch" gibt, zu der alle Menschen, ungeachtet ihrer Hautfarbe gehören, ist das sogar unterschwellig antirassistisch.


Natürlich ist es Bockmist, wenn man eine dunkelhäutige "Menschenrasse" kreiert, die von Natur aus einen Bonus auf "Trommeln" bekommt (und zwar per Rasse, nicht per Kultur). Sowas ist mir bisher aber wirklich nur in DSA4 untergekommen.

Hallo Sephiron,

mich würde die Angabe zum Bonus auf Trommeln bei einer "dunkelhäutigen Menschenrasse" auch interessieren, wenn dass stimmt -- ich kenne DSA4 leider nicht -- ist das rassistisches Handeln in Reinkultur!

Beste Grüße, Klendathu
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Offline Dragon

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #48 am: 29.04.2011 | 12:44 »
Aaaahhhhh da ist man nur mal eben mit dem Hund raus und kommt mit dem lesen nicht mehr nach...

also nur direkt dazu:
Zitat
@Dragon
also zu 99% kann ich alle dem zustimmen was du schreibst.
Ich würde mir aber noch 2 Fragen stellen wollen. Ab wann wird gewalt zur erlebten Gewalt?
Und ab wann wird Rollenspiel zum ausleben von geheimen Neigungen...die dann dem anderen eben keinen spaß mehr machen?
Ab wann wird Gewalt zu erlebter Gewalt? Die Studie(n) die du angesprochen hast gehen von Menschen aus, die in ihrer Kindheit selbst Opfer von Gewalt wurden und zwar sowohl körperlicher als auch psychischer Gewalt. Sprich, die in ihrer Familie Gewalt direkt erfahren haben, sei es weil sie selbst die Opfer waren, oder ihnen nahe stehenden Personen (Geschwister, ein Elternteil usw.).
Ich würde sagen das Gewalt dann zur erlebter Gewalt wird, wenn man selbst entweder Opfer ist, oder der Gewalttat unmittelbar nahe stand (unmittelbar Zeuge ist/war und dadurch eventuell mit hineingezogen wurde).
Aber das ist jetzt nur meine ganz persönliche gerade aufgeschriebene Meinung.

Hab ich was über geheime Neigungen gesagt?
Naja ich denke wenn man andere kund tun das das was man selbst spielt den anderen keinen Spaß mehr macht (warum auch immer), dann sollte man darüber nachdenken warum das so ist und ggf. etwas ändern (oder sich eine neue Gruppe suchen, bei der das nicht so ist).
Solange es den Gruppenspaß nicht stört und sich niemand persönlich angegriffen oder gestört fühlt, darf meinetwegen jeder so viele Neigungen ausleben wie er will, ob offen oder geheim ;) womit ich nicht sagen will, dass ich jemanden mit sehr merkwürdigen oder offenkundig gefährlichen Neigungen nicht vielleicht auch darauf ansprechen würde, aber das fällt für mich unter "persönlich angegriffen oder gestört", denn wenn in meiner Gruppe jemand offensichtlich rechtsradikale Neigungen im Spiel ausleben möchte, die er selbst auch vertritt (und nicht einfach nur, weil er gerade Bock auf so einen Char hat und es selbst aber eigentlich nicht ist), würde ich mich dadurch gestört fühlen.

Und was das "Rollenspieler sind auch nicht oder genauso tolerant wie andere Menschen" angeht (hab das Zitat gerade nicht griffbereit). Da fällt mir etwas ein was letztens jemand gesagt hat. Er hat von seiner Gruppe erzählt und da viel der Satz: "Rollenspieler sind ja eigentlich schon seeeeehr tolerant was die freakigkeit anderer Personen angeht"....
soll das nicht kommentieren, viel mir nur gerade so ein.

Offline Arbo

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #49 am: 29.04.2011 | 12:47 »
Mir fällt gerade auf, dass wir hier womöglich einem Missverständnis in der Kritik an der Unreflektiertheit aufsitzen. Es geht m.E. nicht darum, von allgemeingültigen Moralstandards auszugehen und danach bestimmte Klischees im Rollenspiel zu bewerten (zu verurteilen) oder zu vermeiden. Reflektion meint, sich die Problematik bewusst zu machen.

Ich halte das durchaus auch für eine Bereicherung im Rollenspiel, wenn dann bestimmte Klischees im Rollenspiel bewusst (!) verwendet werden. Da kann sich wirklich ein interessanter Stoff draus entwickeln (wenn gewollt). Daraus beziehen ja auch bestimmte Rollen ihre Anziehungskraft, z.B. der "unmoralische Mörder".

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Und was das "Rollenspieler sind auch nicht oder genauso tolerant wie andere Menschen" angeht (hab das Zitat gerade nicht griffbereit). Da fällt mir etwas ein was letztens jemand gesagt hat. Er hat von seiner Gruppe erzählt und da viel der Satz: "Rollenspieler sind ja eigentlich schon seeeeehr tolerant was die freakigkeit anderer Personen angeht"....
soll das nicht kommentieren, viel mir nur gerade so ein.

Ja, das war ursprünglich von mir. Und was Du beschreibst, ist m.E. das typische Selbstbild, das Subkulturen häufig von sich zu haben pflegen. ;)

Arbo
« Letzte Änderung: 29.04.2011 | 12:49 von Arbo »
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