Autor Thema: Rassismus im Rollenspiel  (Gelesen 42365 mal)

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Offline Heinzelgaenger

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #250 am: 1.07.2011 | 14:00 »
Ich glaube nicht an genetisch verankerte Denkmuster und gehe im Spiel, wenn ich Charakter spiele, nicht meine eigenen unterdrueckten Ansichten/Denkmuster durch.
Das Moralgebilde des Charakters, beziehungsweise das was er an Handlungen in der Welt macht, ist ebenso "frei"(*) konstruiert wie die Werte auf dem Charakterbogen.
(*) Im Hinblick auf ein interessantes / forderndes Spiel

Kannst das gerne glauben, aber "glauben" is a) schlechte Voraussetzung für Diskussionen (Uschi:"Ich glaub an Vishnu!" Horst:"Und ich glaub an Satan!"...), und b) wäre man tatsächlich in der Lage, sich völlig frei formen, wäre Dolges Kritik ja richtig, grenzenlose Formbarkeit erforderte evtl mehr Einsatz am eigenen Charakter; c), und das ist sehr bedeutsam: diese Idee des vollkommen plastischen Menschen ist und war das Refugium der allerübelsten Ideologen.

Willst du allen Ernstes behaupten, Männer schauen sich gerne Titten an, weil das kulturell verankert ist?

Offline Heinzelgaenger

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #251 am: 1.07.2011 | 14:04 »
Auch wenn ich jetzt vermutlich von allen Seiten auf's Maul kriege: Ich halte diese Reflektion fuer wichtig und gut. Fiktion hin oder her, aber wer solche Spiele (sei es Computer oder Rollenspiel) reflektionsfrei spielt, ist in meinen Augen tatsaechlich kritisch zu betrachten. Das bedeutet natuerlich nicht, dass jeder Spieler, der sowas mal gespielt hat, potentiell moerderische Tendenzen hat und ich finde es schade, dass du gleich diesen uebertriebenen Bogen spannst. Es geht dabei ja natuerlich nicht um ein "Rechtfertigen-muessen", sondern schlicht und ergreifend um die Bereitschaft, das (hier im Thread angesprochene) Gespielte kritisch zu hinterfragen. Das muss ja ueberhaupt gar nicht verbal passieren, sondern kann auch unterbewusst und auf persoenlicher Ebene stattfinden.

Ich hab das Gefuehl, dass das eigentlich selbstverstaendlich ist und wir nur aneinander vorbei diskutieren. Keiner sagt, dass du das nicht spielen darfst. Es wurde nur darauf hingewiesen, sofern ich das verstanden hab, dass eine Reflektion der ausgespielten Handlung notwendig ist, um sich von potentiell rassistischen und sexistischen Handlungen zu distanzieren. Wer das natuerlich nicht tut (und das unterstelle ich hier niemandem), sondern sich im Gegenteil daran "aufgeilt" und sich damit identifiziert, der ist in meinen Augen Rassist/Sexist, oder hat zumindest derartige Tendenzen.

Ok soweit?

Unsinn, hinterfragen kann man potentiell jeden Piep.
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #252 am: 1.07.2011 | 14:05 »
Wer das natuerlich nicht tut (und das unterstelle ich hier niemandem), sondern sich im Gegenteil daran "aufgeilt" und sich damit identifiziert, der ist in meinen Augen Rassist/Sexist, oder hat zumindest derartige Tendenzen.

Können wir vielleicht jetzt noch kurz fürs Protokoll festhalten, dass es so ein Verhalten nunmal tatsächlich gibt und dass die Selbstreflexion eben wichtig ist um da gewisse Unterscheidungskriterien zu haben (und wenn auch nur für sich selbst)?

Ich finde hier liest sich einiges so, als wäre so etwas eine völlig aus der Luft gegriffene Idee - selbst wenn man mal mit konreten Beispielen kommt. Und als würde man das nur schreiben, um andere Spieler zu diskreditieren. Ich denk mir son Scheiß doch nicht aus! Also... doch auch, aber nicht für eine Diskussion ;)
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #253 am: 1.07.2011 | 14:06 »
Kannst das gerne glauben, aber "glauben" is a) schlechte Voraussetzung für Diskussionen (Uschi:"Ich glaub an Vishnu!" Horst:"Und ich glaub an Satan!"...), und b) wäre man tatsächlich in der Lage, sich völlig frei formen, wäre Dolges Kritik ja richtig, grenzenlose Formbarkeit erforderte evtl mehr Einsatz am eigenen Charakter; c), und das ist sehr bedeutsam: diese Idee des vollkommen plastischen Menschen ist und war das Refugium der allerübelsten Ideologen.

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Sagen wir mal: Es gibt Kulturkreise, in denen kleinere Titten als schön gelten und es gibt Kulturkreise, in denen größere Titten als schön gelten. Es gibt nach jetzigem Kenntnisstand eine große Komponente angeborener Präferenz, aber eben auch einen nicht geringen Anteil sozialer Formung. In welchem Verhältnis die zueinander stehen ist bisher heftig umstritten.
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #254 am: 1.07.2011 | 14:10 »
Hab ich das? Ich hab nur geschrieben, dass ICH damit ein Problem hat, wenn JEMAND das tut. Wenn du dich durch sowas persönlich angegriffen fühlst, tut mir das leid - gemeint wars so nicht. Aber man kann sich auch Dinge hinkonstruieren um sich dadurch angegriffen zu fühlen...
Ich glaube das kam falsch rueber.
Ich finde den Gedankengang der Bewertung der Aeusserung als ggf. Personenbezogene Eigenschaft falsch.

Das heisst wenn man sagt das ein Spieler in der Darstellung den Rahmen dessen was man ertraeglich findet, fuer spielfoerdernd haelt, ueberschreitet ist es natuerlich ein Problem damit zu haben. Was dann auch formuliert bzw. konsequenzen haben sollte. Haette ich da auch.

Ich finde es nur ein Stueckweit erschreckend / falsch wenn die Grenzueberschreitung zum Anlass genommen wird Tendenzen zu vermuten / unterstellen.
Logisch waere, aus meiner Sicht, eine Aussage wie das die Person wohl unempathisch sei. Weil sie Grenze wohl nicht erkannt hat.
Aber die Aussage das dort (ggf. absichtlich) eine Aeusserung getaetigt wird finde ich es nicht unbedingt gerechtfertig.

Zitat
DIe obige Aussage war nicht auf dich bezogen! ;)
Weiss ich, wollte es nun auch nicht unterstellen. ^^;

Das Beispiel sollte mehr etwas sein wo ich eine Entruestung erwarten bzw. befuerchten wuerde, weil ich recht sicher bin das es fuer einige - nicht unbedingt von dich - eine Grenzueberschreitung ist bzw. sein koennte.
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #255 am: 1.07.2011 | 14:13 »
Unsinn, hinterfragen kann man potentiell jeden Piep.
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Seh ich nicht so und finde ich finde deine Aussage im Gegenteil sogar bedenklich. Wer nicht reflektiert, dessen spielerisches Handeln ist eben nicht vollkommen losgeloest. Das ist meine Meinung. Punkt. Nochmal: Das heisst nicht, dass der Spieler dann auch in der Realitaet zur Tat schreitet.

Können wir vielleicht jetzt noch kurz fürs Protokoll festhalten, dass es so ein Verhalten nunmal tatsächlich gibt und dass die Selbstreflexion eben wichtig ist um da gewisse Unterscheidungskriterien zu haben (und wenn auch nur für sich selbst)?
Ja, das kann man so festhalten. :)
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Offline Heinzelgaenger

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #256 am: 1.07.2011 | 14:18 »
Sagen wir mal: Es gibt Kulturkreise, in denen kleinere Titten als schön gelten und es gibt Kulturkreise, in denen größere Titten als schön gelten. Es gibt nach jetzigem Kenntnisstand eine große Komponente angeborener Präferenz, aber eben auch einen nicht geringen Anteil sozialer Formung. In welchem Verhältnis die zueinander stehen ist bisher heftig umstritten.

Ob klein, ob gross, trotzdem stehen die Männder darauf. Von diesem Denkmuster können sie sich nicht befreien.
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #257 am: 1.07.2011 | 14:24 »
@Tylen:

Alles klar! So ist das bei mir tatsächlich nicht angekommen....
Unter dem Gesichtspunkt nochmal zu meinen beiden Beispielen:

1) Vampirespielerin: Hier war mein Problem tatsächlich das, was im Spiel thematisiert wurde - das will ich einfach im Rollenspiel nicht haben und das ist unabhängig davon, ob das jetzt persönliche Fantasien des Spielers sind oder nur Aktionen des Charakters.

2) Rassismus: Im Beispiel hat der Spieler outgame eine rassistische Äußerung gebracht. Da ich die Conrunde ansonsten okay fand, hab ich zwar weitergespielt - hätte ich aber gemerkt, dass er über den Charakter seine persönlichen Ansichten ins Spiel bringt (was nicht der Fall war) dann wäre ich davon ausgegangen, dass es eben vorsätzlich passiert und wäre gegangen.
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #258 am: 1.07.2011 | 14:25 »
Seh ich nicht so und finde ich finde deine Aussage im Gegenteil sogar bedenklich. Wer nicht reflektiert, dessen spielerisches Handeln ist eben nicht vollkommen losgeloest. Das ist meine Meinung. Punkt. Nochmal: Das heisst nicht, dass der Spieler dann auch in der Realitaet zur Tat schreitet.
Immer dieses Punktieren. Komischerweise nicht sehr reflektiv...
Ich gestatte es mir, meine Meinung zu ändern, wenn mich Argumente und Ratio überzeugen. Das kannst du dann nennen wie du willst.

Der Kern des Spiels ist das kurzzeitige Loslösen von der Realität. Sobald dieses überschritten wird und wir krampfhaft am Spiel noch festhalten, kommen wir evtl. zu Ritualien oä, aber es ist auch für diese Spieler dann kein Spiel mehr.
Deine Argumente ziehen bloss bei offensichtlich gestörten Menschen, die Mitleid und Hilfe verdienen.
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #259 am: 1.07.2011 | 14:49 »
@Einzelgaenger
Ich glaube ja, dass Verhaltensmuster und Denkweisen aus dem Spiel leichter in die Realitaet schwappen koennen, als man manchmal annehmen koennte. Bezeichne das, wie du willst. Aber glaub mir, ich hab mir da schon meine Gedanken gemacht und das Ganze reflektiert.

Ganz nebenbei hab ich auch tatsaechlich ein Problem mit Egoshootern und dem Ganzen drumherum. :-\
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #260 am: 1.07.2011 | 14:52 »
@Einzelgaenger:
Ich schrieb vom glauben weil genetisch verankerte Denkmuster, nach meinem Kenntnisstand, nicht wissenschaftlich bewiesen sind. Ich schliesse nicht aus das genetisch verankerte Denkmuster wissenschaftlich bewiesen werden, halte es aber fuer unwahrscheinlich das heisst ich glaube nicht daran.

Ich halte den Menschen, im Rahmen der sozial-kulturellen Erziehung sowie seines Umfelds, fuer absolut verantwortlich fuer seine Denkschemata und entsprechende Beduerfnisse, da er in der Gestaltung der eigenen Person beziehungsweise des eigenen Charakter frei ist.
Man hat nicht nur die Courage sich des eigenen Verstand zu bedienen und sein Handeln zu reflektieren, sondern sogar die Pflicht. (imho)
Was eine anhaltende Reflektion des eigenen Selbst, des eigenen Verhalten sowie der Umwelt beeinhaltet.

Das hat jedoch nichts mit Forderungen zu schaffen wie eine Spielfigur, welche in ihrer Natur sowie ihren Handlungen vollkommen fiktiv ist, geformt zu sein hat beziehungsweise betrachtet werden muesse.


Hinsichtlich des Beispiels, es gibt Maenner, die nicht auf Brueste von Frauen achten.


@Alrik
Um den Bogen nicht im uebertriebenen Masse zu bespannen, sprach ich, in Bezug auf Computer-Spiele, nicht nur die moerderischen an, sondern auch die Unterstellung moeglicherweise vorhandener gewalttaetiger Tendenzen sowie Neigungen.

Ich denke nicht das man in Bezug auf Computer-Spiele, oder Rollenspiele, eine Reflektion in Bezug auf den jeweiligen Bereich [Rassismus, Gewalt, Amoral] fordern kann beziehungsweise erwarten muss.
Das heisst wenn eine Person die Assoziation nicht hat und die Aspekte auch unterbewusst nicht recht feststellen kann, ist eine entsprechende Reflektion allenfalls eine theoretische und bietet keinen Erkenntnisgewinn.

Als Beispiel, das ich nicht aufgreife weil ich mich persoenlich betroffen fuehle, gibt es eine Diskussion ueber die Darstellung der Fraktionen im Herr der Ringe in einem gesellschaftlich-historischen Kontext welche dem Werk rassistische Tendenzen unterstellt.
Nun hat nicht nur der Autor bestritten mit dem Werk irgendwelche rassistischen Aeusserungen zu taetigen, auch die Aufforderung an die Fans des Werks, anhand dessen ihre eigene Stellung zu der Interpretation verschiedener Themen im rassistischen Kontext zu reflektieren waere imho unzulaessig.

Sowohl dahingehend als das es sich in erster Linie anmast dem Leser dahingehend zu berichtigen wie er seine Reflektion als Person zu gestalten hat.
Als auch dahingehend das es unterstellt das es ein Thema ist das hinreichenden Anlass und Material zur Reflektion gibt und entsprechend beim lesen in der Wahrnehmung, beim lesen, einen gewissen Raum einzunehmen hat.
[Was effektiv zu einer Verstumpfung fuehren wuerde, da damit andere Ebenen zurueckgedraenkt werden]
Wie es auch letztenendes die Tatsache ignoriert das es sich um ein fiktionales Werk handelt.

Zitat
Ich hab das Gefuehl, dass das eigentlich selbstverstaendlich ist und wir nur aneinander vorbei diskutieren. Keiner sagt, dass du das nicht spielen darfst.
Ich befuerchte das wir dort nicht einer Meinung sind.
Es geht mir nicht darum das versucht werden wuerde ein Spiel zu untersagen.
Es geht mir darum das versucht wird anhand eines Spiels eine Reflektion auf zu zwingen die in der Form m.E. nicht einmal zwingend noetig ist.
Respektive wenn man sich der Reflektion verweigert Aussagen getroffen werden wie das jemand ein Rassist/Sexist/etc ist bzw. Tendenzen hat.

Wobei hinzukommt das die Reflektion seitens des Betroffenen nicht zwingend bewiesen werden kann, wenn sie nur intern statt findet, Aussagen wie tendentieller Rassist / Sexist aber auf extern wahrgenommenen Umstaenden basieren. Das heisst du siehst dem Leser der "Herr der Ringe" nicht an ob er dafuer reflektiert hat in wie weit die Uebertragung des Herr der Ringe in die Realitaet gewisse rassistische Vorurteile abbildet / thematisiert.

Nun und als letzter Aspekt, selbst wenn ein Spieler, im Kontext des Spiels, gerne rassistische / sexistische / gewaltaetige Sachen ausfuehrt, laesst es imho keine entsprechenden Rueckschluesse zu. Nur weil jemand Stephen King liest und sich an der detailliert beschriebenen Gewaltdarstellung fies-freudig-ergoetzt, heisst es nicht das er abseits der Fiktion auch nur die Tendenz hat Gewalt zu begruessen oder ihr eine Aesthetik beizumessen.


@Orko
1) Vampirespielerin: Hier war mein Problem tatsächlich das, was im Spiel thematisiert wurde - das will ich einfach im Rollenspiel nicht haben und das ist unabhängig davon, ob das jetzt persönliche Fantasien des Spielers sind oder nur Aktionen des Charakters.
Ah okay, das ist verstaendlich und unproblematisch.

Zitat
2) Rassismus: Im Beispiel hat der Spieler outgame eine rassistische Äußerung gebracht.
Das empfaende ich als etwas voellig anderes, da die Aeusserung eben nicht mehr Ingame ist.
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Offline Helmron

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #261 am: 1.07.2011 | 15:08 »
So wie versprochen....ein Rassismusfreies Rollenspiel

http://www.magiergilde.info

Gruß
Ralf

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« Letzte Änderung: 1.07.2011 | 15:13 von Helmron »
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #262 am: 1.07.2011 | 15:27 »

Gesellschaftliche Bannsprüche und Bendenken vorzutragen hingegen sind politische Einflussnahme.

Dass bei einer Diskussion um Rassissmus im Rollenspiel auch realweltiche und politische Bezüge entstehen, ist jetzt keine große Überraschung. Sich darüber zu echauffieren ist auch politische Einflussnahme.
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Offline Alrik

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #263 am: 1.07.2011 | 15:43 »
Nochwas zur Erlaeuterung: Ich bringe bewusst keine Beispiele (und die Egoshooter Erwaehnung ist das weiteste wie ich hier gehen werde), weil ich eben niemandem auf den Schlips treten moechte und das Gefuehl erwecken will, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Das fuehrt meiner Erfahrung nach eher zu einer Blockade und Trotzreaktion, als zu wirklichem Diskurs. Darueberhinaus kann ich auch ueberhaupt nicht ueber gewisse Gruppen urteilen, weil ich die Leute nicht kenne und es schon arg anmassend waere eine pauschalisierte Aussage zu treffen.

Daher ist das einzige was ich hier zur Diskussion beitragen moechte, dass eine Reflektion, sei es Spiel oder Realitaet, erforderlich ist. Die meisten machen das eh, aber bitte ignoriert nicht einfach die Situation, in der irgendwelche aeusserst unmoralischen Handlungen auftauchen, nur weil es ja SPIEL ist.

Ich dreh mich im Kreis und weiss echt nicht, ob ich in dieser Diskussion noch weiter konstruktiv beitragen kann. Ich bin ueberzeugt, dass sich unmoralische Praeferenzen im Bereich Film/Spiel/Literatur negativ auf die Realitaet auswirken koennen, sofern sie nicht distanziert und reflektiert betrachtet werden.

Zudem leuchtet mir nicht ein, wie man auf der einen Seite bspw. in einem Buch "hurra Voelkermord!" denken kann, sich dann das Protestbanner einpackt und zur Friedensdemo faehrt. Das find ich absurd. wtf?
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #264 am: 1.07.2011 | 15:45 »
Ob klein, ob gross, trotzdem stehen die Männder darauf. Von diesem Denkmuster können sie sich nicht befreien.
Und das ist OK.
Das sind keine Denkmuster. Das sind Instinkte. Die Ausprägung einer solchen angeborenen Präferenz ist dann eben wieder eine Frage der Sozialisation, nicht der Genetik.
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #265 am: 1.07.2011 | 15:45 »
Mein Sihn hat eine Zeitlang Kinder im Kindergarten verprügelt weil sie häßlich sind/waren...also das war seine begründung.
Wenn Erwachsene Orks abschlachten aus dem selben Grund kann man darüber villeicht noch drüber diskutieren...ich finde bei Kinder aber absolut nicht. Deshalb hab ich das System entwickelt....im übrigen such ich noch nach Leuten die Mitmachen.....Nicht Reden MACHEN! ;D
Also meldet Euch im Forum an...die Welt ist komplett offen für Eure Ideen.
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #266 am: 1.07.2011 | 15:48 »
dass sich unmoralische Praeferenzen im Bereich Film/Spiel/Literatur negativ auf die Realitaet auswirken koennen, sofern sie nicht distanziert und reflektiert betrachtet werden.
wtf? Wie mehr distanziert kannst Du es betrachten als durch die einfache Tatsache, dass es ein Spiel ist?
Was muss da denn noch reflektiert werden?  wtf?
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Offline Alrik

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #267 am: 1.07.2011 | 15:57 »
Wie mehr distanziert kannst Du es betrachten als durch die einfache Tatsache, dass es ein Spiel ist?
Was muss da denn noch reflektiert werden?
Wenn ich einen kinderschaendenden Rassisten spiele, der in Afrika Genozid und Vergewaltigung an minderjaehrigen Maedchen im grossen Stil betreibt, dann versuch nicht, moeglichst effektiv und in Rekordzeit das Ganze ueber die Buehne zu bringen, sondern spiele das Spiel unter kritischen und verurteilenden Aspekten, um ein Bewusstsein ueber die Situation und die Abgruende menschlicher Grausamkeit zu schaerfen. So distanziert. Musste ich dafuer echt ein Beispiel bringen?

(Sorry fuer das Beispiel, sowas wuerde ich selbst nie spielen)
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Offline Teylen

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #268 am: 1.07.2011 | 16:02 »
Daher ist das einzige was ich hier zur Diskussion beitragen moechte, dass eine Reflektion, sei es Spiel oder Realitaet, erforderlich ist. Die meisten machen das eh, aber bitte ignoriert nicht einfach die Situation, in der irgendwelche aeusserst unmoralischen Handlungen auftauchen, nur weil es ja SPIEL ist.
Es tauchen keine unmoralischen Handlungen im Spiel auf, weil es ein Spiel beziehungsweise Fiktion ist.
Damit eine Handlung unmoralisch ist muss sie einen Bezug zu der Realitaet haben, beziehungsweise muss dieser, im Fall eines Spiels erst hergestellt werden.

Nehmen wir Beispielsweise Schach.
Fuer die meisten Menschen duerfte dies ein strategisches Brettspiel mit abstrakten Regeln sein das man dazu nutzen kann gegenseitig sein vermoegen zu messen die strategischen Moeglichkeiten des Spiel zur Zielerreichung umzusetzen. Was den meisten Menschen, die es spielen, Freude bereiten duerfte.

Jetzt koennte man reflektieren das die Zielsetzung des Schachs absolut ist. Das heisst es gibt einen Gewinner und einen Verlierer. Letzterer gilt als geschlagen. Was eine sehr absolute, singulaer-machtbezoge Betrachtungsweise unterstuetzt. Ferner spielt man im Schach mit schwarzen Figuren gegen weisse Figuren. Weiss beginnt immer.

Jedoch wird der ggf. noch passionierte Schachspieler die Reflektion beziehungsweise die Bewertung ueber diese Moeglichkeit zur Reflektion ablehnen.
Da er sie schlichtweg nicht wahrnimmt / es kein Aspekt seines Spielverstaendnis ist.


Was in Bezug auf Computerspiele zu der reflexhaften Aussage fuehrt "Aber das sind doch nur Pixel".
Die letztlich nichts anderes darstellt als die Ueberraschung bzw. ggf. die Unfaehigkeit der Uebertragung der Darstellung der Figuren in einem Ego-Shooter auf tatsaechliche Menschen.
[Oder einen Bezug auf die eigene Realitaet / Selbstwahrnehmung]

Zitat
Zudem leuchtet mir nicht ein, wie man auf der einen Seite bspw. in einem Buch "hurra Voelkermord!" denken kann, sich dann das Protestbanner einpackt und zur Friedensdemo faehrt. Das find ich absurd. wtf?
Schlichte die strikte Trennung von Fiktion und Realitaet.

Das Beispiel im letzten Beitrag ist mir dann ein Stueckweit zu weit weg von dem was man in der Realitaet an Spielen findet.
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #269 am: 1.07.2011 | 16:10 »
@Teylen
Sorry, aber wir beide diskutieren die ganze Zeit in dem "doch - nein - doch - nein" Schema und das fuehrt zu nix.

Ich bin raus hier, fuer meine Meinung verweise ich auf meine frueheren Posts in diesem Thread. Das ist ein fuer mich persoenlich sehr emotionales Thema und ich hab jetzt Wochenende und mag entspannen. Peace and out!
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #270 am: 1.07.2011 | 16:11 »
Finde ich aufrichtig bedauerlich.
Gehoert ein Diskurs nicht auch zur Reflektion?  ;)

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« Letzte Änderung: 1.07.2011 | 16:33 von Teylen »
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #271 am: 1.07.2011 | 16:55 »
@Teylen
Argh, das hat gezogen ;)

Ich bin - wie du - auch der Ansicht, dass viele (wenn nicht gar die meisten) Spiele einen Abstraktionsgrad haben, der gross genug ist, als dass Spieler diese eben als solche, naemlich Spiele, wahrnehmen. Auf der anderen Seite gibt es genug Beispiele, in denen eben doch was ueberschwappen kann. Da verschmelzen dann zumindest unterbewusst die Grenzen.

Wuerde die US Army Geld fuer ein Spiel ausgeben, um jungen Amerikanern nur etwas Spass in die Freizeit zu bringen? Nein, sicherlich nicht. Hier wird ein Computerspiel als moderne Rekrutierungsmaschinerie genutzt, weil manche Spiele eben nicht nur als solche wahrgenommen werden, sondern auch Auswirkungen auf Entscheidungen im realen Leben haben koennen.
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #272 am: 1.07.2011 | 17:25 »
Richtig: "US-Army" wurde genau daher entwickelt, und die Army-Psychologen wissen auch, daß zu der behaupteten Abstraktion eben Abstraktionsvermögen gehört, was im Endeffekt eine intellektuelle Leistung ist, die umso größer sein muß, je "realistischer" und immersiver das fiktionale Erleben ist. Bringen wir das nun in Einklang mit dem Anforderungsmuster der US Army an Kanonenfutter und Besatzer Kämpfer für die Demokratie, erkennen wir, warum das DoD diese Aktion als vollen Erfolg wertet.

EDIT

Zitat
Es tauchen keine unmoralischen Handlungen im Spiel auf, weil es ein Spiel beziehungsweise Fiktion ist. Damit eine Handlung unmoralisch ist muss sie einen Bezug zu der Realitaet haben, beziehungsweise muss dieser, im Fall eines Spiels erst hergestellt werden.

Umgekehrt wird ein Schuh draus - eine entsprechend realistisch dargestellte Fiktion wird zuerst als Realität erlebt (Psychisch und physisch q.v. Kuppelkinos) und muß bewußt wieder auf die Ebene der Fiktion gehoben werden ("Das ist nur ein Film! Das ist nur ein Film!").
« Letzte Änderung: 1.07.2011 | 17:28 von Hróðvitnir »
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Butt-Kicker 75% / Tactician 75% / Method Actor 67% / Specialist 67% / Power Gamer 67% / Storyteller 58% / Casual 0% (Schubladen)

Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

ErikErikson

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #273 am: 1.07.2011 | 17:44 »
Genau. Deshalb spielen wir z.B. nicht Spiele, wo wir Löcher in Käse schießen (langweilig)sondern, wo wir Löcher in Menschen schießen. Deshalb, weil wir zunächst einmal sehr leicht in Fiktion eintauchen und sie als "Realität" erleben.

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #274 am: 1.07.2011 | 17:46 »
Muß ich Geld bezahlen, wenn ich über Deine Brücke will?
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.