Exalted 2nd/Scion: erst begeistert, dann Ernüchterung und Frust
Dito! Man erweitere die Kritik von Scorpio noch um "zum reinen Selbstzweck" hinter "unausblanciertes Regelsystem mit maximalem Crunch"!
Noch ein paar von mir...
Opus Anima: Ein Gesamtkunstwerk, ohne Frage, dann aber wieder so... unzugänglich für so ziemlich jedermann. Und es entscheidet sich nicht, ob es Steampunk oder Horror oder doch irgendwo Science Fiction ist... Und die Fremdrassen sind cool, aber wollen sich IMHO nicht so recht mit den Genres vertragen. Irgendwie passt da einfach nichts zusammen...
Mage - The Ascencion: Ich hab's mir gekauft (die Revised), freute mich auch drauf... und dann habe ich es gelesen. Verwirrung pur, Rumgeeier und Handwedelei bei Sphären und keinerlei vernünftige Regeln für Resonanz oder Paradigma. Plus: Eher mässige erste Spielerfahrungen (aus diesen Gründen) und die Traditionen sind irgendwie auch doof. Mal ganz abgesehen davon, dass das kein Spiel ist, sondern eine Wissenschaft.
Ratten! - Bissige Zeiten: Ich freute mich auf die Abenteuerkompilation, weil ich das Spiel mochte und gespannt war, was man so satirisch da rausholen kann, wie wohl Intrigenabenteuer oder moralische Konflikte bei dem Spiel aussehen könnten. Und dann wird beim ersten Abenteuer auch noch groß getönt, wie episch das ist... war's aber nicht. Man kriegt nämlich Dungeoncrawls und klares Gut-Böse-Schema vor den Latz geknallt. Dazu dann noch die Tatsache, dass die ABs vom Stil her nicht aufeinander abgestimmt wurden und teilweise Rottennamen schlichtweg die falschen Bezeichnungen tragen. Fazit: Unausgegorene Zeitverschwendung, das ganze Ding.
Mist-Robed Gate: DIE Enttäuschung meines Rollenspielerlebens!
Indie... check. Wuxia... check. Inovative Mechanik (das
Sword Ritual)... check. Narrativ... check. Empfehlungen von Leuten aus der Indie-Szene, deren Produkte ich schätze... check. Tolle Spielberichte... check.
Dann der Schlag ins Gesicht.
Dieses Spiel ist unspielbar! Man bekommt zwar die Mechaniken erklärt (
ohne Beispiele, was allein schon ein No-Go ist), aber der Autor gibt einem keine Design-Notizen, was er damit erreichen wollte. Man weiß wie Szenen ablaufen, aber wann das Spiel vorbei ist... keine Angabe. Diskussion von eventuell auftretenden Schwierigkeiten beim Spiel... auch keine Angabe. Durchschaubares System... nichts. Stattdessen ist gut die Hälfte des Regelwerks gefüllt mit Rezepten für Frühlingsrollen und Snacks und Lamentiererei über Tee. Schön, aber auf Kosten eines funktionalen Regelwerks!?! Irgendwann fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen: Alle Leute, die sich in ihrem Spielbericht lobend über das Game geäußert haben, haben es
mit dem Autor zusammen gespielt. Kein Wunder: Der weiß ja, wie sein Spiel funktioniert und kann ein befriedigendes Spielergebnis schaffen. Aber mir erklären, wie ich das reproduzieren kann - dabei hat er versagt. Ich bin froh, dass ich nur die PDF gekauft habe...