Meine praktische FATE-Erfahrung basiert aussschließlich auf SotC und SotC sieht keinen wirklichen Charakterfortschritt vor. Man hat die Möglichkeit, Skillplätze zu vertauschen und Aspekte und Stunts zu ändern, aber im Prinzip bleibt der Charakter immer derselbe.
Natürlich spielen wir in einer Pulp-Welt, wo es in Ordnung ist, dass die Charaktere sozusagen von Anfang an ihre Maximalkompetenz besitzen und sich nicht die ganzen tollen Dinge freischalten müssen. Auch über die Ausrüstung kann man den Charakter ein wenig anpassen.
Bisher haben wir uns vor allem auf die erzählerischen Aspekte von FATE konzentriert, welche Arten von Geschichten und Situationen man mit den Regeln spielen kann. Unterm Strich kann man aber sagen, dass es erstaunlich wenig ausmacht, wenn sich die Charaktere in ihren Fähigkeiten nicht verbessern. Andererseits ist das aus vielen Büchern und Filmen ja auch bekannt, wo es selten vorkommt, dass ein Charakter neue Fertigkeiten dazugewinnt. Manche Charaktere werden ja sogar interessanter, wenn sie schlechter werden (e.g. Jaime Lannister) und nicht jeder Charakter muss vom Gehilfen des Assistenten des lokalen Ziegenhirten zum größten Magier des Kontinents aufsteigen.
Was mich allerdings von meinem ignoranten SotC-Blickpunkt interessiert: Mit SotC als FATE 3-Grundlage ist in den FATE-Regeln ja kein Mechanismus zur Charakterverbesserung fest verankert, damit sind die Regeln, die LoA, Malmsturm und DFRPG in der Richtung haben, im Prinzip ja Regelmods, die nichts miteinander zu tun haben.
Gibt es da in der Praxis große Unterschiede und welche Folgen haben die verschiedenen Ansätze?