Falkengrunds letzte Hoffnung, Session Nr. 67
Gut, ich weiß nicht wirklich genau, die wievielte Spielsession es jetzt für unsere Gruppe war. Aber es scheint mir wie die 67.
Im Verlauf des gestrigen Abends hat meine Runde das Abenteuer "Falkengrunds letzte Hoffung" nun endlich zu Ende spielen können. Im Grunde wurde nur noch Plot zu Ende gespielt, ein paar Sprüche wurden geklopft und man musste nichts Großes mehr würfeln. Im Prinzip kam die ganze Gruppe heil im Dorf Falkengrund an, sogar der eigenartige Druiden-Zwerg, der zuvor noch etwas ganz Wichtiges im Wald erledigen wollte (ich nenne ihn jetzt zum Spaß den "Forst-Arzt"
).
Danach konnten die SC ihre gesammelten Zutaten auspacken, in Laurels Laden gehen und das Medikament brauen und an die vielen Kranken im Ort verteilen. Der Rest war eher belanglos und ich möchte jetzt nichts Langes darüber schreiben. In meiner Version der Geschichte war zwar auch Laurel, die Kräuterhändlerin, selbst an den Schwarzscheuerflecken erkrankt, aber es waren ja genug SC da, um das Brauen, Abfüllen und Verabreichen des Medikaments selbst zu übernehmen. Alle waren dankbar, allen ging es wieder gut... Nun ja, fast!
Eigentlich hatte ich im Laufe der letzten Woche noch eine tolle Idee für eine Nebenhandlung für das Finale des Abenteuers und wollte diese Idee benutzen, um noch alles konfliktreicher und dramatischer zu gestalten. In der Praxis erwies sich das dann aber leider als wenig effektiv: Ursprünglich wollte ich zum Beispiel, dass die SC schon am späten Abend bei schlechtem Wetter am Ortsrand von Falkengrund eintreffen, wo sie gerade auf eine Meute aufgebrachte Falkengrunder Holzfäller treffen, die bereits Cirthanas Tempel der Iomedae umstellt und die Priesterin mit Fackeln und Stöcken bedroht hatten. Sie sollten hören, wie mehrere junge starke Männer empört und voller Frust und Trauer rufen...
"Du miese falsche Priesterin, warum beschützt du uns nicht richtig?"
"Warum musste meine halbe Verwandtschaft an diesen Flecken sterben?"
"Ein paar meiner besten Freunde und Kollegen sind gestorben... und die anderen liegen auch schon alle krank im Bett."
"Du bist eine schlechte Klerikerin. Wir vertrauen Iomedae nicht mehr, wir brauchen sie nicht..."
"Diese schlecht vorbereiteten dahergelaufenen Abenteurer, die Thuldrin in den Wald geschickt hat, sind bestimmt auch schon tot."
"... vielleicht ist es an der Zeit, dass wir uns eine neue Gottheit suchen, wie die Zwerge es damals gemacht haben..."Um diesem Übergriff des wütenden Mobs noch mehr Brisanz und Glaubwürdigkeit zu verleihen, wollte ich mit einfügen, dass ein Teil der jüngeren Holzfällerburschen glaubt, dass Cirthana an ihrem Tempel mit einem Kommandanten des Adlerhorsts gemeinsame Sache macht. Dabei sollte es um ein Gerücht gehen, dass die Plage der Schwarzscheuerflecken in Wirklichkeit eine Verschwörung sei, um das Holzkonsortium von Falkengrund gegenüber den "Konservativen" unter den Adlerrittern zu schwächen, vielleicht sogar einen lokalen Adligen zu stützen, der einen Plan hegt, sich von der Republik Andoran zu trennen und dem "alten Adel" in seine frühere Position zu helfen. Meine SC hielten das jedoch offenbar für Mummpitz und wollten sich gar nicht erst damit abgeben.
Als meine Gruppe dann am Tempel auf diese aufgebrachten Dorfbewohner traf, hatte ich nicht recht bedacht, dass sie mit einem Iomedae-Paladin, einem Pharasma-Zwergenkleriker, einer Hexe und anderen Charakteren eigentlich schon genug Eindruck schinden würden, um normale Dorfbewoher wieder wegzujagen oder zumindest "zur Vernunft zu bringen". Vielleicht spiele ich diese Szene später noch einmal, aber dann mit einer Gruppe von nur 4 Charakteren, nachdem diese bereits ausgepowert sind. Meine SC hatten dann in wenigen Augenblicken die beiden offensichtlichen Rädelsführer in diesem Mob ausgemacht, und nachdem ihnen unser Zwergendruide mit Folter und Tod und der Zwergenkleriker mit ewiger Verdammnis gedroht hatten, gaben diese schließlich kleinlaut auf... Ehrlich gesagt hätten sie ja als einfache NSC keine Chance gehabt und ich wollte nicht in letzter Minute ein Blutvergießen im Dorf haben.
Als "Strafarbeit" mussten die zwei Rädelsführer einfach den Tempelraum aufräumen und kehren und von ihrem künftigen Gehalt die am Tempel entstandenen Schäden bezahlen. Die übrigen Teilnehmer des "wütenden Mobs" wurden von ihren jeweiligen Familien in Falkengrund in Schutz genommen.
Da wir das organisatorische Problem von zu vielen Spielern hatten (und welche Rollenspielgruppe kann sich darüber schon beschweren?), haben wir dann noch zu Abschluss versucht, eine verträgliche Möglichkeit zu finden, wie man diese große Gruppe in zwei neue Gruppen teilen kann. Da ich mir keine Rosinen aus dem Kuchen herauspicken wollte, habe ich jemand anderem die Wahl überlassen. Am Ende haben dann ein anderer Pathfinder-SL und ich einfach mit einem W8 um die Spieler gewürfelt. Das ging dann auch noch recht gut. Ab nächstem Freitag werden wir dann bei uns im Verein also wechselweise zwei unterschiedliche Pathfinder-Gruppen haben, bei unterschiedlichen Spielleitern.
Fazit: Kein besonderer Erfolg für mich, aber ein voller Erfolg für das System Pathfinder. Das wollen nun auf einmal alle (weiter)spielen.