Autor Thema: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren  (Gelesen 14119 mal)

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El God

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Heyho,

weil ich es eigentlich ständig für ein DSA5 fordere und dieses nun in so erschreckende Ferne gerückt ist, hier mal meine Frage: Wenn ihr für einen Relaunch Aventurien um 200 Jahre in die Zukunft versetzen könntet und drastische Änderungen einbauen könntet - was würdet ihr dann machen?

Folgende beide Grundannahmen würde ich dabei treffen:
- aventurisches Flair sollte erhalten bleiben
- Abgrenzung zum High-Fantasy-Kontinent Myranor sollte gegeben bleiben
- Keine Angst vor dem Absägen unsäglicher Metaplots - es soll nicht darum gehen, alles und jeden Gedanken durchzuexerzieren, sondern nur die Punkte, die sich massiv auf das Gesicht Aventuriens in 200 Jahren auswirken, scheut euch nicht, völlig eigene Ideen einzubringen

Bitte nur ernsthafte Vorschläge, Retro-Gedanken in Richtung "Raumschiffe und Dinosaurier" würde ich auch gern ausblenden. Ich bin gespannt!

Offline Zwart

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #1 am: 15.05.2011 | 16:16 »
Tja, ich hatte da mal zusammen mit einem kleinen Team eine Idee für die aventurische Zukunft. Allerdings ist es nie über erste Konzepte hinaus gekommen.

Aber werft selbst einen Blick auf Aventurien in der Zukunft ;)

1889 war nur der Arbeitstitel in Anlehnung an Space 1889. Das ist natürlich eine lange Zeit. 200 Jahre passen eigentlich viel besser, bedenkt man den derzeitigen Stand der aventurischen Technik und Kultur.


El God

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #2 am: 15.05.2011 | 16:19 »
Grundgesetz der Fantasy und vor allem Bedingung für aventurisches Flair: Technischer Fortschritt kann passieren, sollte aber durch die Geschichte wieder auf MA/ Renaissance gesetzt werden.

(Imho)

Edit: Das klingt jetzt krasser und fundamentalistischer als ich wollte. Sollte heißen: Für Aventurien und v.a. für einen breitenwirksamen Relaunch würde ich nicht das Genre wechseln. Wenn man aber eine "natürliche" Progression ansetzt, kommt man eben von der Fäntelalter-Schiene weg...
« Letzte Änderung: 15.05.2011 | 16:25 von Dolge »

Offline Jiba

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #3 am: 15.05.2011 | 16:23 »
Trotzdem nice Zwart... wobei ich aber finde, dass, um dem aventurischen Culture Clash Rechnung zu tragen, die Romantik in vielen Landstrichen noch eine Rolle spielen sollte. Ich würde Aventurien sogar stark romantisiert sehen, also im Konflikt zwischen Goethezeit und bürgerlichem Realismus. Das würde sehr gut passen, denke ich. ;)
Und Elfen leben in Reservaten. :D
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Adanos

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #4 am: 15.05.2011 | 17:11 »
Also gut fangen wir mal an:

- ein jahrzehntelanger unentdeckter Rechenfehler wird aufgelöst, woraus sich ergibt, dass Aventurien tatsächlich die dreifachen Längen- und Breitenmaße hat (eine Meile = 3 km), zudem besagt der erstmals durchgeführte Zensus, dass die Bevölkerungszahlen tatsächlich um mindestens das zehnfache größer sind, als bisher angenommen.
- aventurische Alchimisten schaffen es tatsächlich die Formel für kerrishitischen Vulkansand zu entschlüsseln, was zur Folge hat, dass Feuerwaffen die Torsionswaffen verdrängen. Diese sind zwar durchschlagskräftig, aber auch sehr teuer in der Instandhaltung, daher sind Armbrüste und Bögen immer noch verbreitet. Staaten, die es sich leisten können wie die ehemaligen Horasischen Staaten, Nordmarken, Al'Anfa und Garetien verwenden aber Kanonen, Luntenschlossmusketen und (selten) Radschlosspistolen.
- der Purpurne Kaisertöter trifft Khadan Horas, daraufhin zerbricht das Horasreich in fünf größere Reiche, die gegenseitig um die Vorherrschaft im Horasreich und dessen Kolonien streiten:
  • Die Serenissma Republica di San Rahja in Belhanka
  • Das Herzogtum Grangoria
  • Das Seekönigreich beider Hylaios
  • Die Republik Vinsalt
  • Den Kirchenstaat um Kuslikum
- aus den Schwarzen Landen entwickeln sich die Schattenlande. Düstere dünn besiedelte Landstriche nach den Verheerungen der borbaradianischen Besetzungen. Land ist da viel zu haben, sofern man es den sich dort tummelnden Geistern und cthulioden Wesen abtrotzen will. Aufgrund von sphärologischen Besonderheiten, scheint sich daraus keine sonderliche Bedrohung herauszubilden.
- Das Shikanydad von Sinoda erobert die Küstengebiete Maraskans und begibt sich nach einem Imagewechsel zu Japan in die Isolation.
- Die Orks erstarken und tilgen Thorwal vom Angesicht Deres und bauen ihre Macht im Svelltland wieder aus. Der Adelsrepublik des Bornlandes gelingt es zusammen mit den Truppen der Königreiche Weiden und Greifenfurt die Orks vor Donnerbach zu stoppen und zurückzudrängen. Im Gegenzug verleibt sich das Bornland Donnerbach und weitere Teile Nordaventuriens ein.
- Das Mittelreich ist endgültig zerschlagen in:
  • Almada
  • Nordmarken
  • Garetien
  • Greifenfurt
  • Weiden
  • Albernia
Allesamt mit eigenem König. Einen Kaiser gibt es nicht mehr, wenn auch Garetien die Hegemonie für sich beansprucht.
- Allgemein versuchen die neu entstandenen bzw. gefestigten Königreiche sich gegenseitig auszustechen und die eigene Macht zu festigen. Kurzweilige aber auch länger bestehende Bündnisse sind die Folge.
- Ein (dreissigjähriger) Religionskrieg zwischen Praios und Rondraanhängern zeichnet sich ab.
- Das Silem-Horas-Edikt wird als Ketzerei entlarvt, was von Seiten einiger Kirchen zu großen Protesten führt. Während die Kirchen von Firun, Tsa weitestgehend an Bedeutung verlieren, vermögen andere Kirchen (Hesinde) sowohl politische, als auch militärische Macht auszubauen. Generell gilt in jedem Königreich aber der Grundsatz: cuius regio, eius religio. Das heisst, die Landesherrscher können bestimmen, welche Glaubensrichtung in ihrem Landstrich praktiziert wird. In der Folge verlieren einige Kirchen an politischem Gewicht was die gesamte Landmasse angeht, halten sich aber in ihren Hochburgen.
- Die Wissenschaft blüht zwar, wird aber auch gleichzeitig kirchlich (Hesinde) kontrolliert.
- Auf Grund kosmischer Umwälzungen verlieren die Geweihten der Götter schlagartig die Macht Liturgien zu wirken. Einigen mächtigen Kirchendienern bleibt es vergönnt Wunder zu wirken.
- Die ehemaligen Horasischen Staaten, Albernia, Brabak und Al'Anfa versuchen das Südmeer zu erschließen und brechen Richtung Uthuria auf.


So auf die Schnelle. ;)


Offline Zwart

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #5 am: 15.05.2011 | 17:58 »
Zitat
kommt man eben von der Fäntelalter-Schiene weg...
Aber ohne vom Fäntelalter weg zu kommen braucht man doch gar keinen Zeitsprung von 200 Jahren.

Die Subsettings auf Aventurien sind so wie sie sind schon ganz in Ordnung. Für ein paar Landesgrenzen, Namen von Herrschern und politische Details mache ich mir keine Arbeit und Sorgen. ;)

Offline Das Grauen

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #6 am: 16.05.2011 | 11:37 »
- Die Orks erstarken und tilgen Thorwal vom Angesicht Deres und bauen ihre Macht im Svelltland wieder aus. Der Adelsrepublik des Bornlandes gelingt es zusammen mit den Truppen der Königreiche Weiden und Greifenfurt die Orks vor Donnerbach zu stoppen und zurückzudrängen. Im Gegenzug verleibt sich das Bornland Donnerbach und weitere Teile Nordaventuriens ein.
Das gefällt mir, auch wenn man den Thorwalern dann ja noch ein paar der Inseln im Meer überlassen könnte. "Der letzte Thorwaler" oder so  :D
Humor und Humus – beide sind fruchtbar.
~ Hermann Lahm

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #7 am: 16.05.2011 | 11:40 »
Adanaos: Ich mag das!
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El God

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #8 am: 16.05.2011 | 11:43 »
So, Adanos, ich bin endlich dazu gekommen, das mal zu lesen.

Wo muss ich unterschreiben  ;D

Das ist in vielen vielen Punkten genau das, was ich mir vorgestellt hatte. Großartig!

(nur keinen dreißigjährigen Krieg zwischen Praioten und Rondrianer, ich wäre dafür, Anleihen bei irdischen Vorbildern doch zu beschränken)

Das Erstarken der Orks finde ich klasse. Was stellt man mit Elfen, Zwergen und Goblins an? Von mir aus dürfen die "alten Völker" generell wieder etwas erstarken, ich würde sogar gern irgendwo ein "unelfisches" Königreich der Elfen sehen, welches sich an den Hochelfen orientiert (entsprechende Strömungen existieren wohl ja auch schon derzeit)...
« Letzte Änderung: 16.05.2011 | 11:46 von Dolge »

Offline Waldviech

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #9 am: 16.05.2011 | 11:44 »
Zitat
Diese sind zwar durchschlagskräftig, aber auch sehr teuer in der Instandhaltung,
Sind Feuerwaffen im historischen Sinne eigentlich garnicht.  :D Ich würde hier diesen alten Mythos tatsächlich mal einmotten und glaubhafter damit argumentieren, dass Feuerwaffen halt einfach noch zu neu sind, um Bögen und Armbrüste schon komplett verdrängt zu haben.

Was die Thorwaler angeht:
Gönnt ihnen doch ein wenig Modernisierung ! Ich würde (wie schon öfter in solchen Themensträngen ;) vorschlagen: Thorwal existiert und floriert nach wie vor, hat in den letzten 200 Jahren aber auch nicht geschlafen. Vom eisenzeitlichen Wikingertum hat man sich schon lange verabschiedet und spielt weeeeeiiiiiiit vorne in der Frühneuzeit mit. Thorwal ist also eher mit Schweden unter Gustav-Adolf zu vergleichen als mit Wickies Dorf Flake. Modern, verhältnismäßig aufgeklärt....und immer noch ziemlich tatkräftig.
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Offline Bad Horse

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #10 am: 16.05.2011 | 11:52 »
Das "neue" Setting ist dann aber nur für alte Aventurienfans tauglich, wie mir scheint.

Für Neueinsteiger finde ich eine zweistellige Anzahl an kleineren Reichen eher unüberschaubar.

@Feuerwaffen: Die waren - wie Waldviech schon sagt - nicht teurer als Torsionswaffen, aber wesentlich unpräziser. Mehr Durchschlagkraft hatten sie sicherlich auch nicht. Der große Vorteil war die relativ leichte Bedienung gegenüber einem Bogen und die viel niedrigeren Kosten im Vergleich mit einer Armbrust.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #11 am: 16.05.2011 | 11:58 »
@bad horse: Vielfalt ist OK, solange es nicht in fraktale Detailgenauigkeit umschlägt. Da gibt es eine gute Auswahl …

Offline Jiba

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #12 am: 16.05.2011 | 12:03 »
Was die Thorwaler angeht:
Gönnt ihnen doch ein wenig Modernisierung ! Ich würde (wie schon öfter in solchen Themensträngen ;) vorschlagen: Thorwal existiert und floriert nach wie vor, hat in den letzten 200 Jahren aber auch nicht geschlafen. Vom eisenzeitlichen Wikingertum hat man sich schon lange verabschiedet und spielt weeeeeiiiiiiit vorne in der Frühneuzeit mit. Thorwal ist also eher mit Schweden unter Gustav-Adolf zu vergleichen als mit Wickies Dorf Flake. Modern, verhältnismäßig aufgeklärt....und immer noch ziemlich tatkräftig.

Und vielleicht tatsächlich demokratisch, mit gewähltem Parlament und ernanntem König und so.
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

El God

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #13 am: 16.05.2011 | 12:24 »
BadHorse: Man kann diese Streuselkuchen-Reiche natürlich trotzdem noch in Bündnisse fassen, die das ganze leichter begreifbar machen. Aber grundsätzlich habe ich nichts gegen Vielfalt, ich spiele immerhin auch Talislanta. Der Trick ist schlicht, sich eine Ecke auszusuchen und zu bespielen, statt alles auf einmal haben zu wollen.

Offline korknadel

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #14 am: 16.05.2011 | 12:34 »
@Thorwal:
mein Vorschlag würde genau in die andere Richtung gehen, weil mir der Mythos von den freiheitsliebenden (germanisch) angehauchten Barbaren so dermaßen auf die Senkel geht.

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Darum. Keine Demokratie! Stattdessen einen Hetmann, dessen Vorfahren sich einst an die Macht geputscht haben. Der Staat ist bis zu den einzelnen Ottajasko-Hetmänner stramm durchorganisiert und erstarrt. Die meisten der einst freiheitsliebenden Thorwaler versuchen sich ihre de-facto-Knachtschaft zurechtzulügen. Dabei hilft der extreme Nationalismus und ein leicht faschistischer Swafnir-Kult. Ein Spitzelsystem und drastische Strafen halten die Thorwaler bei der Stange. Minderheiten wie Orks, Fjarninger oder Andersgläubige haben erst recht nichts zu lachen. Im Untergrund regt sich ein wenig Widerstand.

Noch immer ist Al'Anfa der erbitterte Erzfeind der Thorwaler, doch endlich handelt es sich um -- moralisch -- gleichwertige Gegner in dem Konflikt. Sklavenhalterstaat gegen Fascho-Germanen.

Ansonsten fände ich es wichtig, dass Nahema in zweihundert Jahren eine zeitgemäße Frisur bekommt.
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El God

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #15 am: 16.05.2011 | 12:37 »
Fascho-Wikinger klingt prima.

Und Nahma sollten in zweihundert Jahren hoffentlich alle Haare und Zähne ausgefallen sein.

Ein

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #16 am: 16.05.2011 | 12:46 »
Von einem Klischee zum nächsten.

El God

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #17 am: 16.05.2011 | 12:53 »
Und das Problem mit Klischees war nochmal... ?

Ich seh ein, dass man das zu platt finden mag, aber gerade das verklärte Wikinger-Feeling rund um die Thorwaler ist für Einsteiger ein unglaublich guter Ansatzpunkt. Thorwaler sind einem Spieler in fünf Minuten erklärt, er kann losspielen und wird von einem DSA-Kenner relativ sicher als TW-Spieler erkannt, auch wenn der Profi das Charakterblatt nicht gesehen hat. Ein bisschen was würde ich aber da auch ändern, schlicht aus Glaubwürdigkeitsgründen - die Thorwaler in ihrer aktuellen Form finde ich schlicht unpassend und ich sehe es als nicht glaubwürdig, wenn man mir erzählt, dass sie sich zwar dauernd eine blutige Nase holen (Al Anfa, Horasiat), aber gleichzeitig überall mitmischen und sich "ausbreiten".

Ein

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #18 am: 16.05.2011 | 12:55 »
Ich bezog mich darauf, dass die Klischee-Wikinger gegen Klischee-Nazis ersetzt werden, weil das ja ach so erwachsen ist. (Sorry, hätte ein @ setzen sollen.)

El God

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #19 am: 16.05.2011 | 12:58 »
Ich glaube, darum gehts Korknadel nicht. Erstens würden solche Thorwaler imho glaubwürdigere Konflikte führen und zweitens in der Spielwelt insgesamt auch einen glaubwürdigeren Standpunkt haben.

Was ist eigentlich mit Tula von Skerdu? Gibts die noch? Könnte die nicht neue Hetfrau werden? Glatze hat sie ja schon (fast)  ;D

Offline korknadel

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #20 am: 16.05.2011 | 13:07 »
Der Reiz dabei für mich -- abgesehen, dass ich wohl anscheinend, Ein nach zu urteilen, Mühe habe, erwachsen zu sein -- wäre, mit den Wikinger-Erwartungen zu spielen. Wenn die meisten Thorwaler im Prinzip zwar nichts anderes als Rudersklaven wären, die aber jedem, der es (nicht) hören will, etwas von der glorreichen Thorwaler-Vergangenheit und -Gegenwart erzählen und wie toll das doch ist, dass man gelegentlich eine Al'anfanische Galeere versenkt, dann wäre damit weder das reine Wikinger-Klischee noch das reine Nazi-Klischee bedient.

Und wie Dolge sagte, wäre fürs Spiel so weit mehr geboten. Mit dem jetzigen Stand wundert man sich doch, dass all die freiheitsliebenden Helden nicht einfach nach Thorwal auswandern und dort den letzten Minischritt zur Demokratie machen. Im Moment gibt es eigentlich so gut wie keinen Grund, nicht für Thorwal zu sein (wenn man vom klischeehaften, "guten" "Helden" ausgeht). In der unerwachsenen ( :D) Nazi-Variante (der Begriff "Fascho" wäre mir da allerdings um einiges lieber) ergäben sich viel mehr Reibungspunkte, sowohl für Nicht-Thorwaler als auch für Thorwaler.
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El God

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #21 am: 16.05.2011 | 13:11 »
Reibungspunkte ist sowieso so ein Stichwort: Woraus könnten denn in 200 Jahren die großen Konflikte bestehen, die Aventurien prägen und die Stoff für Abenteuer liefern?

Offline Jiba

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #22 am: 16.05.2011 | 13:11 »
Fascho-Wikinger... ui, toll? ::)
Das spricht Anfänger sicher an und passt auch so hervorragend zum aktuellen Thorwal-Flair.

Dann lieber mehrere Fraktionen bei den Thorwalern, die unterschiedliche Ideologien haben (Demokratie gegen Diktatur), etc. Nur weil man ein Volk gemeiner und politisch inkorrekter macht, wird es nicht automatisch glaubwürdiger. Glaubwürdigkeit entsteht durch Ambivalenz und nicht durch Extrem in die eine oder andere Richtung.
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Offline YY

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #23 am: 16.05.2011 | 13:16 »
Mit dem jetzigen Stand wundert man sich doch, dass all die freiheitsliebenden Helden nicht einfach nach Thorwal auswandern und dort den letzten Minischritt zur Demokratie machen.

Was spräche dagegen, das so zu machen?

Das sollte insbesondere den benachbarten monarchisch geführten Reichen ein ziemlicher Dorn im Auge sein und entsprechend viel Konfliktpotential bieten, ohne die Thorwaler komplett umzukrempeln oder sie für die Mehrheit der Spieler deutlich uninteressanter zu machen, als sie momentan sind.

Und es passte ganz gut zur allgemeinen "Modernisierungstendenz", die die 200 übersprungenen Jahre so mit sich brachten.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

El God

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Re: Brainstorming: Aventurien-Relaunch in 200 Jahren
« Antwort #24 am: 16.05.2011 | 13:19 »
Ich wäre gerade gegen diese Modernisierungstendenz und würde lieber weider eine neue "Dunkle Zeit" einläuten. Dazu würden "Fascho-Wikinger" schon gut passen. Zumal man das gezielt einsetzen kann und nicht mit der groben Kelle austeilen muss. Wie der Sensenfisch schon sagte, Ambivalenzen schaffen... wer weiß, vielleicht ist es diese Entwicklung, die dafür sorgt, dass sich die Wik...Germ...Thorwaler überhaupt gegen den Russ... die Orks behaupten können?