Das Einführungsabenteuer "An Eye for an Eye" ist sehr schön gelungen.
"Gathering Storm" ist eine Mini-Kampagne aus vier oder fünf Abenteuerepisoden. Der übergeordnete Plot ist nicht so prall, aber die einzelnen Episoden sind schon sehr spaßig und sehr gut präsentiert. Sehr nette Location!
"Edge of Night" spielt in Übersreik. Leider funktioniert das Abenteuer as written nicht besonders gut. Aber man kann es als steinbruchartiges Modul nutzen und mit eigenen Zusätzen aufpeppen. Lohnt sich aber wahrscheinlich nur für Leute, die eine 3rd Kampagne leiten wollen und bereit sind, ein wenig zu basteln.
"Horror of Hugeldal" aus Signs of Faith. Wiederum ein schönes Setting und hübsche Details um ein schlichtes Abenteuer-Thema. Es geht um Nurgle
.
Die vier bisher genannten Abenteuer lassen sich ganz famos miteinander kombinieren und zu einer Kampagne zusammendröseln.
"Winds of Change" aus Winds of Magic. Mein absoluter Liebling. Hier wurde wirklich alles richtig gemacht, ein unheimlich schönes, überschaubares Setting (ein bestimmter "Kiez" in Altdorf) mit einem halben Dutzend Key-Locations und einem haufen tollen Warhammer-NSCs. Dazu hübsch skurrile Monster. Alles klug zusammengebaut, bestens aufbereitet.
"Witch's Song" wartet auch wieder mit einem schönem Setting, dem Fischerdorf "Fauligmere" mit umgebenden Sümpfen auf. Natürlich ist auch da mal wieder alles ziemlich trostlos. Und dann taucht auch noch ein Hexer auf, der das Dorf überfällt. Stimmungsvolle Exkursionen in den Sumpf, abergläubische Dörfler, ignorante Dorfadlige, fanatische Hexenjäger -- alles ein haufen Spaß. Ohne dass sonderlich viel vorgegeben wird, sind die Infos hervorragend präsentiert. Ich hatte den Eindruck, dass man hier tatsächlich sofort losspielen kann. Hat mir enorm gefallen.
"Crimson Rain" aus Omens of War: Wieder haben sie mit der Stadt "Neues Emskrank" ein skurilles, dysfunktionales Setting, das leider nur sehr knapp beschrieben wird. Sehr viel weiter bin ich beim Lesen leider noch nicht gekommen. Jedenfalls gibt es richtige Schlachten und mal wieder allerhand Parteien.
Bis auf Winds of Change haben alle Abenteuer hier und da mal eine Macke oder -- je nach Geschmack -- eine Geschmacksverirrung, aber größtenteils bieten sie liebevoll ausgesuchte und -geschmückte Settings mit viel Atmo und Abenteuerstoff. Was ich besonders schätze, ist, dass sie alle sehr offen und folglich nicht besonders geradlinig sind. Ich hatte den Eindruck, dass man bei der 2nd da oft etwas mehr vorgegeben hat, aber ich kann mich auch täuschen. Bei der 3rd habe ich jedenfalls den Eindruck, dass ganz extrem Wert auf offenen Ausgang gelegt wird.
Ah, sehe gerade, dass Zwobot schon kommentiert hat. Um so mehr Meinung!
@Zwobot:
Die 3rd ist insofern vertrakter als die 2nd als mehr Mechanismen ineinander greifen. Allein schon stress und fatigue, die zum Beispiel in einem Kampf anfallen und bedacht werden müssen, die Reaktivierungszeiten von Actions und die stances -- wenn man das nicht mit Markern und Kärtchen nebenher abhandeln würde, sondern mitschreiben müsste, hätte man einen ähnlichen Buchführungsaufwand wie bei DSA4. Und so ist auch das "brettspielig" gemeint. Nicht im Sinne, dass ein Brett-Spiel-Gefühl entstünde, sondern, dass man eben mit Markern und Karten operiert.