Am Freitag ist mein sehnlich erwartetes Päckchen Instantmold von Cooolminiornot eingetroffen. Nachdem ich mir im Vorfeld sehr lange Gedanken gemacht habe, ob das Zeug denn nun auch wirklich si funktioniert, wie es soll, habe mich entschlossen, meine ersten Erfahrungen damit zu teilen.
Erstmal eine Beschreibung wozu das Zeug gut ist, und wie man es verwendet. Coolminiornot verspricht, dass das Material dazu geeignet ist, Abdrücke von allerlei Dingen zu nehmen, um diese anschließend mit Modelliermasse zu reproduzieren. Dazu wird das Material in einem 80°C heißem Wasserbehälter erhitzt und anschließend auf das abzuformende Objekt gepresst. Nach Erkalten kann man dann die Form mit Modelliermasse fuellen und erhält so eine Kopie. Hat man das Objekt der Begierde oft genug kopiert, kann man das Material wieder erhitzen und zu neuen Formen verkneten.
Erstmal die positive Nachricht: das Zeug funktioniert genauso wie auf dem Werbefilmchen der Firmenwebpage angepriesen. Das Material selbst wird auch in Zimmertemperatur nicht vollkommen hart, sondern bleibt eine elastische biegbare Masse, die hart genug ist um Oberflächendetails zu übertragen aber weich genug um durch Aufbiegen der Form auch Hinterschneidungen zu erlauben. Ist die Masse heiß genug, kann man sie beliebig teilen und wieder neu zusammen kneten, im kalten Zustand lässt sie sich sehr gut mit einem Skalpell schneiden. Das Material ist durchsichtig, was sehr hilfreich ist, um Luftblasen beim Nehmen des Abdruckes, und beim Befüllen mit Modelliermasse zu erkennen.
Dreidimensionale Abdrücke sind ein bisschen schwieriger, aber mit genug handwerklichem Geschick auch machbar. Ich habe dazu die Durchbrüche in der Vorlage mit Alufolie abgedeckt, um ein Zusammenkleben der beiden Formhälften zu verhindern, und die restliche Form von außen mit einem Skalpell geteilt. Meine ersten beiden Abdrücke habe ich mit zwei Modelliermassen getestet. Zum Einem dem weichen, aber leider nicht mehr erhältlichen Magic Sculp von Grey Funnel Line und zum Anderen mit Grey Stuff von Gale Force Nine. Dabei musste ich feststellen, dass das Werbeversprechen, dass das Material nicht an Modelliermassen kleben bleibt, zwar stimmt, aber leider nicht immer vorteilhaft ist. Insbesondere bei zäheren Modelliermassen besteht die Gefahr, dass die Modelliermasse an den Fingern kleben bleibt und man sie so sehr leicht wieder aus der Form herauszieht. Ich tendiere also dazu, eine eher weicher und leicht verformbare Modelliermasse zu empfehlen , auch wenn ich momentan noch keinen guten Ersatz für Magic Sculp kenne. Von einer Verwendung mit dem berühmten Keadadite Yellow Blue, das unter dem Spitznahmen Greenstuff z.B. von Games Workshop oder Reaper vertrieben wird, würde ich eher abraten, da diese Masse noch zäher und schwieriger zu kneten ist, als die beiden von mir mit der Formmasse getesteten.
Meine Kopien sind leicht deformiert, aber haben die Details der Oberfläche sehr gut übernommen, und sind für die von mir vorgesehenen Zwecke gut geeignet. Instantmold ist sicher nicht das Produkt um professionelle Kopien von etwas zu erstellen, aber ein sehr schneller und einfacher Weg um eine kurze Serie von Kopien zu erstellen. Das Produkt hält meiner Meinung nach seine Versprechungen und ist für den ungefähren Preis von 13€ definitiv sein Geld wert, wenn man über das notwendige handwerkliche Geschick verfügt. Durch die Möglichkeit, das Material immer wieder neu zu verwenden, kann ich es durchaus als gute Ergänzung zur Werkstattausstattung bastelfreudiger Miniaturensammler empfehlen.
Thema: [Instantmold] ein Erfahrungsbericht mit der neuen Abformmasse von Coolminiornot (Gelesen 2318 mal)
