Ich denke ein Problem ist, dass hier viele offenbar mit Patreon nicht besonders vertraut sind und es jetzt erst beim Uhrwerk-Patreon zum ersten Mal sehen.
Denn grundsätzlich ist Patreon als Plattform erstmal genau das, was Swafnir schreibt:
Patreon ist dafür da, dass man Künstler oder Contentcreator unterstützen kann. Erstmal ist es einfach nur das. Magst du den Uhrwerk-Verlag unterstützen? Dann tu es.
Es ist im Prinzip ein kontinuierliches Mäzenatentum und erstmal nichts weiter.
Für die Mäzene ist der Vorteil, dass es einem die "Mühe" nimmt, regelmäßig etwas zu spenden.
Für die Protegés ist der Vorteil, dass man zumindest einigermaßen mit regelmäßigen Einnahmen kalkulieren kann (es ist wohl häufig so, dass es eine mehr oder weniger große Gruppe von Kern-Patronen gibt, die ihren Beitrag einfach weiterlaufen lassen und einen "Rand", der mal ein und mal aussteigt, so dass sich auch die Fluktuation einigermaßen kalkulieren lässt).
Es gibt eine ganze Reihe von Content Creators (gerade der amerikanischen Rollenspiel-Szene und unter Youtubern), für welche die Patreon-Einnahmen ein wichtiges Segment ihrer laufenden Einnahmen sind und die sich daher z.B. Zeit nehmen können, regelmäßig ihre Blogs und Vlogs mit interessanten Beiträgen zu bestücken oder aber auch bei Freelancer-Aufträgen genauer auswählen und mit mehr Zeit und Enthusiasmus herangehen können.
Dass ein Verlag das macht ist natürlich jetzt ein wenig ein Sonderfall und daher scheinen es einige Leute mit einem Abo oder einem Premium-Subscription-Modell zu verwechseln (wie z.B Spotify-Premium).
Allerdings hat ja Pat sehr deutlich gemacht, wofür die Patreon-Einnahmen genutzt werden sollen: Um die Arbeit für die enthusiastischen Freelancer angenehmer zu gestalten.
Am ehesten ist es also mit den Kickstarter-Stretchgoals zu vergleichen, bei denen der Honorarsatz für Schreiber und/oder Illustratoren erhöht wird.
Ich würde die exklusiven Inhalte für Patreons nicht überschätzen, bei den meisten Patreons, die ich kenne, sind das vor allem Previews, Abstimmungen über Veröffentlichungsreihenfolgen, etc., also eher idelle Boni.
Die handfesten Vorteile und Inhalte sind sehr selten so exklusiv, dass sie für andere gar nicht oder viel später zugänglich wären.
Es steht natürlich jedem dennoch frei, es blöd zu finden, wenn man gegen Bezahlung in einen "engeren Vertrautenkreis" rücken kann, aber man sollte es nicht überschätzen und - wie oben gesagt - mit einem Abo oder Premium-Modell verwechseln.