FATE3 basiert auf den SotC-Regeln, die explizit für Oneshots an und ab mal geschaffen wurden und lange Kampagnenspiele nicht vorsehen. Dementsprechend starten die Charaktere mit einer hohen Kompetenz, die sie deutlich über dem menschlichen Durchschnitt liegen lässt, dafür können sie diese Werte aber nicht direkt verbessern.
Die verschiedenen aktuellen FATE-Spiele, die allesamt Derivate der SotC-Regeln benutzen, versuchen, das mit verschiedenen Ansätzen zu flicken, etwa mit den Milestones bei DFRPG oder den Erfahrungspunkten bei Malmsturm, aber der Ansatz bleibt, dass wirklich große Änderungen der Fertigkeitspyramide nicht vorgesehen sind und dass es wirklich schwierig ist, Werte von über 5 zu erreichen.
Da die Skills recht breite Anwendung haben, ist das aber auch gar nicht so unrealistisch: Es ist gut möglich, in einer absehbaren Zeit ein besserer Arzt oder ein besserer Schwertkämpfer zu werden, aber um sich wirklich in allen Bereichen der Naturwissenschaft oder des bewaffneten Kampfes deutlich zu verbessern, braucht es deutlich länger.
Dafür besteht die Möglichkeit, den Charakter in seinem Spezialgebiet mit Stunts weiter aufzumöbeln, die ja je nach Gegebenheit durchaus stapelbare Boni liefern. Ein Spion, der gute Werte im Skill Heimlichkeit hat, kann mit Stunts wie "Schleichen +1", "Verstecken +1" oder "mit den Schatten verschmelzen +2" seine Kompetenz in dem Bereich weiter steigern, während ein Kämpfer sich vielleicht auf irgendwelche Waffen oder Manöver spezialisiert.
Und diese Stunts werden auch immer die Charaktere voneinander abheben: Selbst wenn ein Charakter einen ordentlichen Wert in der Fertigkeit Fahren hat, wird der "Fahrer" der Gruppe immer noch ein paar Asse im Ärmel haben, die verhindern, dass ihm jemand den Rang abläuft. Ist ja auch ok - Luke ist ein ordentlicher Pilot, aber wenn es darum geht, den Kessel-Run in unter 12 Parsecs zu schaffen, braucht man eben Han Solo und den Millenium Falcon. Ein Großteil der Firefly-Crew kommt in einem Feuergefecht klar, aber für den Meisterschuss nimmt man eben Jayne. Die CSI-Teams bestehen fast nur aus guten Wissenschaftlern, aber jeder davon hat ein bestimmtes Spezialgebiet, in dem er den anderen voraus ist.