Oder die Spieler könnten die SL ganz explizit fragen, ob sie nicht etwas einfügen kann, mit dem es für die Charaktere sinnvoll ist, die Stadt zu verlassen.
Klar. Aber das zeigt nur, dass der SL derjenige ist, der etwas an der Situation tun kann, weil er nun einmal die Spielwelt kontrolliert.
Alles davon heißt aber, dass für die Spielerebene die Charakterebene geändert wird - was ich voll und ganz legitim finde.
Nochmal explizit: Ich denke, wenn irgendjemand keinen Spaß hat, sind alle die Leute, die um den Spieltisch sitzen, angehalten zu versuchen, etwas daran zu ändern, auch wenn dadurch die Spielwelt geändert wird.
Die Spielwelt ist aber das, was am Spieltisch beschrieben worden ist. Wenn der SL seine eigenen Pläne ändert, die er noch nicht offengelegt hat, dann ändert das nichts an der Spielwelt.
Vielleicht kommen Berichte von Überfällen oder Schätzen im Wald auf, denen die Spieler nachgehen könnten. Oder vielleicht bekommt die Stadt ein Werwolfproblem, bei dem die Tierkunde- und Spurensuchewerte des Waldläufers plötzlich interessant werden. Vielleicht bekommt die Diebesgilde, die die Spieler gerade verfolgen auch ein Kanalversteck mit Riesenratten und Albinoalligatoren. Man muss nicht das bereits Etablierte verbiegen, um passende Herausforderungen zu schaffen...
*weint im stillen*
Es ging hier um ein vereinfachendes Beispiel, das etwas aufzeigen sollte und zwar, dass es nicht am SL liegen kann die Spielwelt unplausibel zu biegen, damit die Charaktere was zu tun haben.
Von unplausibel habe ich nichts gesagt, da würde ich selbst widersprechen.
Du tust so als sei es etwas schlechtes wenn die Spieler dafür sorgen, dass sie alle ihren Spaß haben.
Wenn ein Spieler keinen Spaß hat, dann sollte man darüber reden. Alles andere ist nur rumgepfusche an den Symptomen ohne die Ursache zu beheben.
Wenn dann nämlich die Antwort lautet. "OK wir sind 4 Spieler und für jeden von uns ist diese Stadt als Handlungsort total spannend und macht uns sehr viel Spaß. Wäre es da nicht vielleicht besser wenn du einen zur Stadt spielenden Charakter machst? Die Alternative wäre, dass du 4 Abende mit uns in der Stadt langeweile schiebst und dann wir einen Abend mit dir doof in der Wildnis rumlatschen. Ich meine das ist doch für uns alle irgendwie nicht so der Hammer."
Wenn dann aber der SL da einen Grund die Stadt zu verlassen von "außen aufzwingt" dann stellt er zwar bei einem Spieler den Spaß wieder her, macht ihn aber für 4 andere u.U. Kaputt.
Da hast du mich falsch verstanden. Ich bin von einer Situation ausgegangen, in der die Spieler nichts dagegen hätten, die Stadt zu verlassen, aber für die Charaktere einfach kein Grund besteht.
Dann sollte der SL für einen Grund sorgen, eben damit das Stadtverlassen nicht nur Gassigehen mit dem Waldläufer ist, sondern jeder etwas davon hat.
Und ich bin auch immer von der Voraussetzung ausgegangen, dass der SL den Spieler vorher darauf hingewiesen hat, dass ein Charakter vielleicht gar nicht gut in die Umgebung oder die Geschichte passt (siehe vorherige Posts).