Autor Thema: Soziale Fertigkeiten nutzen  (Gelesen 24199 mal)

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Offline afbeer

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #125 am: 22.06.2011 | 00:52 »
@Bentley: Korrekt, sehe ich auch so, und derlei LARP-Ansätze am Tisch (und derlei Begrifflichkeiten) sind alles andere als hilfreich.
Wer geht mit Pompfen am Tisch aufeinander los? Wer verkleidet sich?

LARP ist Teil des Hobbies. Und wenn wir uns über das Hobby unterhalten, brauchen wir Begrifflichkeiten mit denen die Differenzierung möglich ist. Es gibt einen Untersachied zwischen Roleplaying Game und Roleplay. Ersteres umfasst letzteres.

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #126 am: 22.06.2011 | 00:54 »
Ach, weißte... mach du mal. Ich muss ja nicht mit dir spielen. Wenn vorher per Gruppenvertrag geregelt ist, dass PvP verboten ist, soll mir das auch recht sein, da weiß ich eher woran ich bin als in einer Gruppe, die versucht, klassisches Rollenspiel durch PvP zu "verbessern".

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #127 am: 22.06.2011 | 00:56 »
Es gibt einen Untersachied zwischen Roleplaying Game und Roleplay. Ersteres umfasst letzteres.

Können wir uns auf Characterplay einigen oder "Charakterspiel", das ist glaube ich ein hinreichend eingeführter, weniger provozierender Begriff als "Rollenspiel". Auf 'ne Besserspieler(TM)-Diskussion hab ich nämlich nicht die geringste Lust (noch weniger als auf ohrzerkauende Laienlaberbacken).

EDIT/ Und LARP ist nicht Teil meines Hobbies. Es gibt Überschneidungen, aber die gibt es auch mit Improvisationstheater und Brettspielen.
« Letzte Änderung: 22.06.2011 | 00:57 von Hróðvitnir »
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline afbeer

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #128 am: 22.06.2011 | 00:59 »
da weiß ich eher woran ich bin als in einer Gruppe, die versucht, klassisches Rollenspiel durch PvP zu "verbessern".
Ich weiß auch nicht an was ich bei dieser Gruppe bin.
Du willst doch unbedingt beim sozialen PvP würfeln. Meiner Einschätzung nach wüßtest Du deshalb bei was man bei dieser Gruppe ist.

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #129 am: 22.06.2011 | 01:11 »
Das hört sich für mich an als wolle ein LARPer, P&P RPG nach den berüchtigten "Du kannst was du darstellen kannst" Regeln spielen. Kaum ein P&P RPG hat dies aber in den Regeln verankert, und ich finde das gut so. Wenn ich nämlich nach der oben genannten Regel spielen wollte, würde ich LARP spielen.
Hey, fürs LARP funktioniert die Regel super, da lass ich nichts drauf kommen! Das die Regel aufs P&P nicht einfach übertragbar ist, sei davon einmal unberührt.

Tatsächlich gehe ich davon aus, dass reines Ausspieln sozialer Konflikte funktionieren kann. Ich habe in Runden gespielt, in denen das der Fall war - aber das ist eben nicht für jeden was und ganz sicher keine überlegene Form des Rollenspiels.
Grundsätzlich  funktioniert das nämlich dann, wenn der Spieler, dessen Charakter den Werten nach z.B. leicht zu überreden oder zu täuschen sein sollte, das auch bereitwillig so spielt und ggf. Nachteile dadurch hinnimmt.

Anders gesprochen: wenn keiner der Teilnehmer des Konflikts einen Würfelwurf verlangt, dann ist der Wurf überflüssig.
Und dann bieten Werte in den entsprechenden Skills einen Anhaltspunkt für die Entscheidungen der anderen Konfliktpartner. Problematisch wird die Sache eigentlich erst, wenn die wertvollen Skillpunkte durch Investition in soziale Skills im Prinzip begraben werden, weil das Spiel von den Werten entkoppelt wird.

Ergo ist das Wichtige, dass das Spiel und die Werte zueinander in Bezug gestellt werden. Das kann durchaus auch so aussehen, dass der eine Spieler, nachdem er erfahren hat, dass der Kerl vor ihm einen Diplomatiewert von 90% hat, einfach weniger dickköpfig gegenüber auftritt. Es kann aber auch über Würfe abgehandelt werden.

Wie man die Werte und das Spiel zueinander in Bezug setzt, ist IMHO zunächst einmal Geschmackssache.
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Offline Auribiel

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #130 am: 22.06.2011 | 01:18 »
mal solche Sachen wie Mookregeln etc. ausgeblendet)


Kurze Zwischenfrage:

Was sind "Mook"-Regeln? Den Begriff habe ich bisher noch nicht gehört und kann leider nichts damit anfangen.
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Offline Tim Finnegan

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #131 am: 22.06.2011 | 01:27 »

Kurze Zwischenfrage:

Was sind "Mook"-Regeln? Den Begriff habe ich bisher noch nicht gehört und kann leider nichts damit anfangen.

Z.B. Minions. Also Gegner die für den cineastischen Effeckt mit einem Treffer hopps gehen.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #132 am: 22.06.2011 | 01:35 »
Schergen, Schwertfutter... :)
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
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Offline Teylen

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #133 am: 22.06.2011 | 07:53 »
Zitat
Für Dinge wie soziale Interaktion, die man sehr gut darstellen kann, sind Regeln nur in der Interaktion mit NPCs notwendig.
Also ich kann keine soziale Interaktion einer Spielfigur darstellen, die 80+ Jahre alt, untot und in einer Intriganten Familie aufwuchs. Ich kann noch nichtmals Figuren darstellen die nicht lispeln. Und wenn man meinem Personal Coach glaubt kann ich auch eher leidlich Figuren darstellen die selbstsicher auftreten.

Zitat
Schliesslich nuetzen diesem die Punkte in "Luegen" gar nichts und da wo er in Punkte in "Menschenkenntnis" investierte, hat sich der andere nicht nur die Investition gespart, sondern er spielt seinen Charakter auch noch so als haette er den Wert auf Maximum und Wuerfelglueck.
Dies ist eine Vermutung und keine Tatsache. Die Bandbreite unter den Spielern ist groß.
Wenn der Lügner geschickt ein Flag des Belogenen in die Lüge einbaut, wird ihm gerne geglaubt.
Und das kann der Spieler auch ausdrücken.
Nein, das was ich schrieb ist eine Tatsache beziehungsweise ein Fakt.
Die Punkte des Charakters in der Fertigkeit "Lügen", werden gänzlich entwertet.
Sie haben keinen Einfluß darauf ob der Charakter erfolgreich lügen kann oder nicht.
Die Punkte des Charakters in der Fertigkeit "Menschenkenntnis", werden gänzlich entwertet.
Sie kanen keinen Einfluß darauf ob ein Charakter erfolgreich eine Lüge durchschaut.

Die vermeintlichen Flags sind absolut wertlos.
Einerseits ist die Information, gerade in der Interaktion zwischen Spielern, evident.
Sie bietet schlicht weder einen spielerischen noch einen atmosphärischen Mehrwert.
In Bezug auf letzteren finde ich sie sogar immersions-störend.
Sie ist spielerisch auch komplett irrelevant da der Spieler des belogenen Charakter jederzeit das Flag ignorieren kann und behaupten "mein Charakter" hat die Lüge durchschaut.

Der ganze Vorgang des "Der Charakter lügt einen anderen Charakter an" hat damit rein überhaupt gar nichts mehr mit einem (Rollen)Spiel zu tun sondern wird einzig zu einer Aktion zwischen Spielern, auf Spielerebene, mit deren Fähigkeiten.

Grundsätzlich  funktioniert das nämlich dann, wenn der Spieler, dessen Charakter den Werten nach z.B. leicht zu überreden oder zu täuschen sein sollte, das auch bereitwillig so spielt und ggf. Nachteile dadurch hinnimmt.
Die ganze Diskussion in diesem Thread dreht sich aber imho darum das Charakter-Werte egal sind, weil ein Spieler dessen Charakter überredet, getäuscht oder erfolgreich angelogen wird ja in seiner Charakter Hoheit beschnitten würde.

Dementsprechend gibt es noch einen Würfelwurf, der allerdings nicht mehr hervorbringt als unverbindliche Tags / Flags. Imho kann man dort das Würfeln auch gleich lassen und einfach feststellen das man halt die soziale Fertigkeiten des Charakters (im PvP) nicht nutzt.

[Im LARP, wo soweit mir bekannt ja das meiste im PvP läuft, fände ich es dann am ehrlichsten, würde man es gleich vom Charakterbogen streichen]
« Letzte Änderung: 22.06.2011 | 07:58 von Teylen »
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Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #134 am: 22.06.2011 | 07:58 »
Vielleicht hilft dieses alte Zitat aus Kindertagen ja, um von ordentlichen Regeln gerade im PvP zu überzeugen:

"Peng! Peng! Du bist tot!" - "Bin ich gaar nicht!"

Das ist letztlich alles, was ich zu der verqueren Ansuicht von afbeer, die Spieler sollen das doch bitte im regelfreien Raum für sich ausmachen, sagen kann.
 ;D
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Offline afbeer

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #135 am: 22.06.2011 | 09:43 »
Sie ist spielerisch auch komplett irrelevant da der Spieler des belogenen Charakter jederzeit das Flag ignorieren kann und behaupten "mein Charakter" hat die Lüge durchschaut.
Dieser Spieler kann es nicht ignorieren, weil er Charakterspiel betreibt.

Zitat
Imho kann man dort das Würfeln auch gleich lassen und einfach feststellen das man halt die soziale Fertigkeiten des Charakters (im PvP) nicht nutzt.
Korrekt.

Jetzt kannst Du darlegen, warum es unbedingt notwendig ist im sozialen PvP zu würfeln.

Offline Teylen

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #136 am: 22.06.2011 | 09:51 »
Dieser Spieler kann es nicht ignorieren, weil er Charakterspiel betreibt.
Das ist eine Vermutung, keine Tatsache.

Zitat
Jetzt kannst Du darlegen, warum es unbedingt notwendig ist im sozialen PvP zu würfeln.
Weil man ein Spiel spielt.
Und daher auch Spielbezogene Elemente / Vergleichmoeglichkeiten benoetigt.
Ansonsten, siehe YBD.
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Chrischie

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #137 am: 22.06.2011 | 09:52 »
Dieser Spieler kann es nicht ignorieren, weil er Charakterspiel betreibt.
Korrekt.
[...]

Doch kann er, weil Spieler das noch nie hinbekommen haben.
Sorry die Illusion das es zwischen Spieler und dem Charakter einen Unterschied gibt, die geht mir schon lange auf den Senkel.

-ot-
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Wenn ein Spieler nicht belogen werden will und keine Fakten (z.B. durch einen Würfelwurf bei den sozialen Fertigkeiten) wird er immer die Lücke suchen. Wenn Fakten durch ein Regelsystem geschaffen wurden, kann man damit "besser" umgehen, weil ihn eben nicht der SL oder Spieler X halt mal wieder belabert haben.

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #138 am: 22.06.2011 | 10:03 »
Eins fällt mir doch noch ein, das mir auch erklärt, warum PvP wohl oft ein Problem darstellt:

Bei der Version von afbeer spielt tatsächlich ein Player gegen einen anderen Player. Er nutzt das ganze Wissen als Spieler, um die "Flags" des anderen Spielers anzusprechen und bedient sich noch dazu seiner eigenen sozialen Fähigkeiten (die können, müssen aber nicht mit denen des Charakters übereinstimmen).

Wer Regeln und insbesondere Proben der Charaktere für solche sozialen Interaktionen verlangt, der betreibt eben nicht PvP sondern Character vs. Character, weil man hier ganz klar abstrahieren kann:

"Du, sorry, aber mein Zwerg wird auf jeden Fall versuchen, Deinen Charakter jetzt zu überzeugen, es sei besser das Gold zu behalten und abzuhauen." - "Gut, dann lass mal sehen, was Dein Zwerg so für Argumente hat." *rolldice*

Das hilft ungemein, um das Maß des persönlichen Grolls von Spielern in einer hitzigen Debatte runterzuschrauben.
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Offline Auribiel

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #139 am: 22.06.2011 | 10:09 »
@Coldwyn & Den-mit-den-vielen-Sonderzeichen:

Danke für die Erklärung des Mook-Begriffs! :)


@was YBD schreibt:

+1 (und ich wollte gestern abend noch genau den selben Vergleich mit dem Cowboyspiel bringen. :D ).
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Offline afbeer

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #140 am: 22.06.2011 | 10:16 »
Wer Regeln und insbesondere Proben der Charaktere für solche sozialen Interaktionen verlangt, der betreibt eben nicht PvP sondern Character vs. Character, weil man hier ganz klar abstrahieren kann:
+1

Offline Skele-Surtur

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #141 am: 22.06.2011 | 10:34 »
[Im LARP, wo soweit mir bekannt ja das meiste im PvP läuft, fände ich es dann am ehrlichsten, würde man es gleich vom Charakterbogen streichen]
Im LARP, soweit wir nicht vom Vampire-LARP sprechen, kommt es darauf an, auf welche LARPs du gehst - PvP oder "normal". Aber das ist irrelevant, weil auch der NSC seinen momentanen Charakter voll spielt. Du hast also auch hier eine Person mit der du interagierst.

Die meisten LARPer (bzw auf den Cons, auf die ich gehe) benutzen keine Charakterbögen und wenn Charakterbögen genutzt werden, verfügen die Systeme über keine sozialen Fähigkeiten - hier werden tatsächlich soziale Konflikte zu 100% ausgespielt. Inzwischen werden auch Kämpfe hauptsächlich von den Fähigkeiten des Spielers und nicht von deren Werten bestimmt. LARP ist das Rollenspiel-Spiel, bei dem die Methode Rollenspiel vor dem Wurf absolute Priorität hat.

Die ganze Diskussion in diesem Thread dreht sich aber imho darum das Charakter-Werte egal sind, weil ein Spieler dessen Charakter überredet, getäuscht oder erfolgreich angelogen wird ja in seiner Charakter Hoheit beschnitten würde.

Dementsprechend gibt es noch einen Würfelwurf, der allerdings nicht mehr hervorbringt als unverbindliche Tags / Flags. Imho kann man dort das Würfeln auch gleich lassen und einfach feststellen das man halt die soziale Fertigkeiten des Charakters (im PvP) nicht nutzt.cc
Da widerspreche ich. Erstmal muss geklärt werden, ob ein Würfelwurf überhaupt notwendig ist. Die "Methode Rollenspiel" kommt komplett ohne Würfelwürfe aus und funktioniert dann, wenn die Spieler, auch der potentiell unterlegene Spieler, innerhalb einer PvP-Situation, im vollen Umfang und in Beziehung zu den Charakterwerten spielt. D.h., dass der Spieler des Charakters, der nach Charakterwerten keine gute Menschenkenntnis hat, entsprechend naiv spielt.
In dem Fall wird der Spieler ja auch nicht in seiner Charakterhoheit beschnitten, da er ja voll und ganz entscheidet, wie gehandelt wird, nur eben die Charakterwerte zu Basis seiner Entscheidungen macht.

So etwas funktioniert dann, wenn zwischen den Spielern ein hohes Maß an Konsens besteht, denn es gibt im Falle von Dissens keine schlichtende Instanz. Diese schlichtende Instanz ist nämlich nicht der SL, wie vielfach (IMHO fälschlich) angenommen, sondern der Würfelwurf.

Der Würfelwurf wird also notwendig, wenn Dissens zwischen den Spielern besteht. In dem Fall ist es tatsächlich so, dass der Spieler in seiner Charakterhoheit beschnitten wird, was aber nur ein Problem ist, wenn der Spieler der diese Charakterhoheit nicht freiwillig aufgibt. Denn in einer gegebenen Situation kann es auch sein, dass der Spieler sagt: "Okay, die Würfel sind so gefallen, ich akzeptiere das und mein Charakter glaubt das jetzt."

Die Problematik bei erster Methode ist, dass Spieler sagen könnten: "Wozu soziale Fähigkeiten kaufen? Kann ich doch ausspielen!"
Die Problematik bei zweiter Methode ist, dass Spieler sagen könnten: "Ich finde das unglaubwürdig! Dass ich das jetzt so spielen muss, nur weil der einen hohen Wert auf dem Papier hat, stört meine Immersion!"

Ersterem kann man dann begegnen, wenn bei den Spielern ein hohes Maß an Konsens über die Art, wie gespielt wird, besteht und die Charakterwerte als Maßstab für das Spiel noch beachtung finden. So etwas nimmt auf PvP-Handlungen halt das konkurrierende Element, denn die Spieler spielen immernoch sehr stark miteinander.

Beim zweiten wird das schon schwieriger.

Ich denke, es geht hier in erster Linie darum, ein System zu finden, das sowohl die Spieler, die lieber "ausspielen" und die Spieler, die lieber eine handfeste Regelbasis haben, zufrieden stellt, also einen Mittelweg zu finden. Dazu kann die Methode, aufgrund von vorher abgefertigten Würfen, Informationen zur Verfügung zu stellen, aber hinterher trotzdem die Methode Rollenspiel zu verwenden, eine Möglichkeit sein. Aber auch die passt nicht jedem.
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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #142 am: 22.06.2011 | 10:47 »
@afbeer:
Ich sehe die gleichen Schwierigkeiten wie du, in der deutschen Sprache unser Hobby "Role Playing Game" adäquat zu übersetzen, und den doppelten Spielinhalt auszudrücken, darum auch meine heftige Reaktion. Aber gerade da ist es wichtig, die Begriffe nicht doppelt und dreifach zu belasten.

Ich glaube, dass ich mich weniger aufgeregt hätte, wenn du gesagt hättest: "Meine Gruppe löst soziale Konflikte unter Spielercharakteren am Liebsten nur in einem schauspielerischen Modus" oder "Meine Gruppe löst diese Konflikte in Echtzeit durch Reden ohne Würfelwürfe". Dass ist zwar eine Vorliebe, die ich nicht teile (und auch nur begrenzt verstehe), aber das ist eine Beschreibung deiner Vorlieben, ohne dass einem anderen Rollenspieler das Stigma aufgedrückt wird, nicht oder nicht ausreichend die "Methode Rollenspiel" zu verwenden.

Das Rollenspiel in der Psychologie/Soziologie bedeutet etwas anderes, als unser Hobby und hat auch andere Ziele. Es mag sein, dass es da Überschneidungen gibt (und ich halte die Rollensdefinition der Soziologie noch immer für einen guten Ratgeber dafür, was man am Spieltisch berücksichtigen sollte, wenn man einen Charakter in Role Playing Games erstellt und spielt), aber das Rollenspiel der Psychologie ist kein unterhaltsames Gesellschaftsspiel.

WAs die LARP-Sache angeht, muss man trotz möglicher Überschneidungen auch und gerade im "sozialen Spiel" einige Umstände berücksichtigen, die am Tisch nicht gegeben sind. Zum Beispiel die Möglichkeit, im LARP den Gesprächsort zu wechseln, wodurch die Trennung zwischen Spieler- und Charakterwissen deutlich erleichtert wird: Wenn SC A und SC B beschließen, SC C zu täuschen und einen Plan schmieden, während Spieler C mit den Spielern A und B am Tisch sitzt, ist das eine ganz andere Sache, als wenn Spieler C in einem anderen Raum mit anderen Spielern irgendwas anderes tut.
leicht OT:
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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #143 am: 22.06.2011 | 10:50 »
Hey, fürs LARP funktioniert die Regel super, da lass ich nichts drauf kommen! Das die Regel aufs P&P nicht einfach übertragbar ist, sei davon einmal unberührt.

Das wollte ich auch nicht anzeifeln. Ich hallte es nur mehr wie Hróðvitnir. Mein Hobby ist P&P RPG.

Offline Teylen

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #144 am: 22.06.2011 | 10:53 »
Also ich ging in Bezug von PvP immer davon aus das der Konflikt zwischen den Charakteren stattfindet.

Erstmal muss geklärt werden, ob ein Würfelwurf überhaupt notwendig ist.
Davon ging ich aus.

Zitat
Der Würfelwurf wird also notwendig, wenn Dissens zwischen den Spielern besteht.
Meines erachtens wird der Wuerfelwurf notwendig wenn die Situation ein entsprechendes dramatisches Potential hat, respektive die Ermittelung des Ergebnis der Herrausforderung oder Simulation zutraeglich ist. Das dramatische Potential kann aus einem Dissenz entstehen, muss es aber nicht.

Zitat
In dem Fall ist es tatsächlich so, dass der Spieler in seiner Charakterhoheit beschnitten wird, was aber nur ein Problem ist, wenn der Spieler der diese Charakterhoheit nicht freiwillig aufgibt. Denn in einer gegebenen Situation kann es auch sein, dass der Spieler sagt: "Okay, die Würfel sind so gefallen, ich akzeptiere das und mein Charakter glaubt das jetzt."
Ich sehe darin ebensowenig eine Beschneidung der Charakterhoheit wie das konsequente ausspielen der Charakterwerte.
Andernfalls wuerde es bedeuten das bei dem ausspielen die Charakterwerte zugunsten der Hoheit nicht gemacht wird.

Zitat
Ich denke, es geht hier in erster Linie darum, ein System zu finden, das sowohl die Spieler, die lieber "ausspielen" und die Spieler, die lieber eine handfeste Regelbasis haben, zufrieden stellt, also einen Mittelweg zu finden. Dazu kann die Methode, aufgrund von vorher abgefertigten Würfen, Informationen zur Verfügung zu stellen, aber hinterher trotzdem die Methode Rollenspiel zu verwenden, eine Möglichkeit sein. Aber auch die passt nicht jedem.
Ich zweifele daran das es einen sinnvollen Mittelweg zwischen "ausspielen" und "wuerfeln" gibt.
Das heisst die hier vorgeschlagenen Informationen haben nach meiner Einschaetzung keinen sinnvollen Bezug zum wuerfeln beziehungsweise keinen Bezug zu einer spielmechanischen Abbildung sozialer Fertigkeiten.
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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #145 am: 22.06.2011 | 11:03 »
Ich zweifele daran das es einen sinnvollen Mittelweg zwischen "ausspielen" und "wuerfeln" gibt.
Das heisst die hier vorgeschlagenen Informationen haben nach meiner Einschaetzung keinen sinnvollen Bezug zum wuerfeln beziehungsweise keinen Bezug zu einer spielmechanischen Abbildung sozialer Fertigkeiten.

Naja, ein beachtlicher Teil der Zeit, die ich zum Nachdenken über RPGs und ihre Regeln verwende, dreht sich um die Suche nach diesem Mittelweg. Da gibt es doch unzählige Modelle, mit vereinbarten Boni auf Würfe für gelungene sprachliche Darstellung oder gute + gut vorgetragene Argumente, oder Spaßpunkten zur Belohnung (Bennies sind im Augenblick bei SW mein Zwischenweg), oder "erst würfeln, dann darstellen"-Vereinbarungen, oder "Schauspiel nur im glaubwürdigen Rahmen der Werte zulässig"-Absprachen, oder eben der Einbeziehung erzählerischer Momente in den Wurf (Aspekte einbringen bei FATE). Welches Modell einer Gruppe zusagt, ist natürlich im Einzelfall zu ermitteln. Alle sind problematisch, aber ganz ablehnen würde ich erstmal keins.
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Chrischie

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #146 am: 22.06.2011 | 11:16 »
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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #147 am: 22.06.2011 | 11:24 »
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Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Soziale Fertigkeiten nutzen
« Antwort #148 am: 22.06.2011 | 12:00 »
Ich sehe darin ebensowenig eine Beschneidung der Charakterhoheit wie das konsequente ausspielen der Charakterwerte.
Andernfalls wuerde es bedeuten das bei dem ausspielen die Charakterwerte zugunsten der Hoheit nicht gemacht wird.

Wenn sich jeder konsequent in seinem "Ausspielen" auch an die Werte des Charakters hält, treten ja auch gar keine Probleme auf. Dann würde auch der "Belaberte" Spieler sagen: "Hey, ja das ist überzeugend." Der Ansatz von afbeer funktioniert also schon, aber nur in einer irgendwie perfekten Welt.

Gerade, wenn es um die Wurst geht, ist aber doch die Bereitschaft, den eigenen Charakter glaubwürdig naiv darzustellen geringer. Mein Wunsch, konsequent den Charakter auszuspielen wird dann vielleicht überlagert von der Sorge, den Char zu verlieren oder die Gruppe in etwas reinzuziehen oder einfach nur, weil man mal "gewinnen" will.

Welcher eSeL hat denn noch nicht von einem Spieler in einer Spielerdiskussion einen unsicheren Blick geerntet: "Glaube ich dem das jetzt?"

Von diesem ständigen Zweifel, ob man denn jetzt alles richtig, im Sinne von: dem Charakter gemäß, ausspielt kann man sich ganz einfach mit einem Würfelwurf freimachen!
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Offline Auribiel

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« Antwort #149 am: 22.06.2011 | 12:14 »
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