Asha scheint im ersten Augenblick sehr verdutzt zu sein und langsam schleicht sich der Verdacht ein, dass sie hier irgendwie falsch ist. Naja, sie zuckt kurz mit den Schulter, "gegen ein Bad habe ich nichts einzuwenden, wenn Sie es mir einlassen könnten würde ich mir freuen. Danke" Asha kramt in ihren Taschen, um etwas Trinkgeld rauszuholen.
Mit mehr Trinkgeld, als wie gewöhnlich (wobei, was ist hier wohl gewöhnlich?), verlässt Ophelia dass Zimmer. Vorher hat sie noch Asha warmes Wasser für ein Bad eingelassen.
In einer Stunde sollte Ophelia nochmal nach Asha schauen. Sie schließt die Türe und ihre Schritte entfernen sich auf dem Flur.
Asha legt sich neben der Wanne einge Dinge auf einem Schemel zurecht, um sie gleich greifbar zu haben, verschließt die Türen und Fenster und entkleidet sich.
Das warme Wasser umschmeichelt ihre Füße, als Asha in die Wanne steigt. Augenblicke später entspannt sie sich in der Wanne. Der süße Duft von Rosen verbreitet sich gemächlich und durch das leichte flackern der Gaslampen wird der Raum in ein angenehmes Licht getaucht.
"Kurz die Augen schließen", denkt sich Asha und vor ihrem inneren Auge macht sich der tiefe, blaue, lautlose Raum breit. Unendliche Weiten. Langsam blitzen hier und da auch einige Sterne auf und im Rausch des Fluges wiegt Asha den Kopf leicht hin und her.
Die Sterne, ja die Stern übten auf Asha je her eine magische Anziehungskraft aus. Es ist ein Traum, eine Vision, unzählige Male, aber auch schon leibhaftig erlebt. Wie der Bug eines Schiffes den Raum, die Weite teilt ...
Was wohl Dexter jetzt macht? Ihre Gedanken kreisen um einen guten Freund von ihr. "Hoffentlich stellt er keinen Blödsinn an", flüstert sie vor sich hin, die Augen immer noch geschlossen. Sie denkt an einen Augenblick im Waisenhaus, ... seine warme Hand auf ihrem Rücken ...
Ein entferntes Geräusch läßt Asha mit ihren Gedanken ins Hier und Jetzt kommen. Irgendwas ist dort draussen auf dem Balkon.
Asha kneift ihre Augen zusammen und versucht, auf dem Balkon den Grund für das Geräusch zu erkennen. Es war in der Zwischenzeit schon dunkel geworden und nur noch lange Schatten und wenige Lichter waren draußen zu erspähen.
Ein kleines Stück Schatten hatte sich eben wohl bewegt. Gespannt starrt Asha auf die Dunkelheit draußen.
Da ... nochmal bewegt es sich und Asha ist sich sicher: dort ist was.
Asha versucht, ihre Gedanken beisammen zu halten und greift neben sich zu ihren Sachen auf dem Schemel.
Den schweren, hölzernen Griff hat sie nach kurzen Wühlen in der Hand, als sich plötzlich und unerwartet eine schwarze Katze aus dem Schatten löst und fast wie selbstverständlich auf dem Geländer entlang balanciert.
Hörbar atmet Asha aus und sie legt ihre Sachen wieder zurück. Das Wasser ist schon kühler geworden, lange wird es nicht mehr die Wärme halten.
Sie steigt aus der Wanne und zieht sich frische Kleider an. Die alten Kleiderstücke werden kurz ausgeschüttelt. Asha öffnet die Türe zu dem Balkon, frische, fast kühle Luft strömt von draußen herein. Dort unten im Hof kann sie sehe, wie die Katze gerade wieder in einem Schatten eintaucht.
Sie hängt ihre Kleider zum lüften raus, steht noch einen Augenblick lang dort und versucht, die Geräusche und Gerüche hier einzuordnen.
Sie gibt sich einen Ruck und macht die Balkontüre wieder zu.
Das Badewasser ist inzwischen auch abgeflossen und mit kalten Wasser aus einem Eimer spült sie die Wanne nochmals nach.
Frisch gebadet und angezogen, mit allem, was man so braucht zu einem kleinen Spaziergang, macht sich Asha auf. Die Kiste unter den Schrank geschoben, ihren Koffer unter das Bett gelegt. Sie dreht zusätlich die Gaslampen kleiner und holt mit einer fließenden Bewegung ihr Messer raus.
Eine Haarsträhne wird genommen und vorsichtig ein Haar abgeschnitten.