Autor Thema: Buchpreisbindung[war Re: -20 Prozent auf einzelne DSA-Produk...]  (Gelesen 17554 mal)

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Offline Silent Pat

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El God

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Ah. Ich hatte vorhin gedacht, bei Boxen gilt dann offenbar keine Buchpreisbindung, aber da habe ich mich also doch geirrt.

Offline Windjammer

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Wow - das ist beeindruckend illegal (wenn auch wahrscheinlich unbeabsichtigt).

Die Produkte sollten eigentlich der Buchpreisbindung unterliegen. Tun es nur deshalb nicht, weil der Händler das Produkt - falsch - als Spielware einstuft.* Das passiert immer wieder, übrigens, nicht nur in Online-Läden. Bei den Obletter-Filialen in München (eine zu Müller gehörige Spielwarenkette) gab es regelmäßig 20% auf DSA-Hardcover; leider führen die mWn kein DSA mehr.

*Wir erinnern uns: nur so hat es DSA überhaupt an die Marktspitze geschafft. Insofern fände ich fast ein wenig kleinlich, wenn der Verlag jetzt buch.de & co. angeht, wenn sie einzelne DSA-Produkte als Spielwaren verkaufen. ;)

Offline Stonewall

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Vielleicht geht der Verlag buch.de nicht an. Aber vielleicht die Händlerkonkurrenz, wenn die Rabattaktion nicht gesetzeskonform sein sollte?

Offline Darius der Duellant

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Buch.de machts genau richtig  :d.
Schwachsinnige Gesetze wie die Buchpreisbindung gehören eh abgeschafft.
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Samael

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Buch.de machts genau richtig  :d.
Schwachsinnige Gesetze wie die Buchpreisbindung gehören eh abgeschafft.

Nunja. Für den deutschsprachigen Rollenspielsektor ist die BPB jedenfalls ganz ganz schlecht.

Offline Auribiel

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Würden denn solche Nischenprodukte wie die RPG-Bücher wirklich günstiger werden? Oder würden die Händler für die Raritäten (bekommt man ja sonst nirgends, außer im INet) nicht noch was draufhauen - abgesehen von den Ladenhütern, die man billiger loszuwerden sucht...?

Spoiler weil themenfremd:
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Offline Darius der Duellant

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Würden denn solche Nischenprodukte wie die RPG-Bücher wirklich günstiger werden? Oder würden die Händler für die Raritäten (bekommt man ja sonst nirgends, außer im INet) nicht noch was draufhauen - abgesehen von den Ladenhütern, die man billiger loszuwerden sucht...?

Da Ulisses ja einen eigenen Webshop betreibt, könnten die da problemlos einen Riegel davormachen.

Zudem hilft auch die Buchpreisbindung nicht gegen das von dir angeführte Szenario.
Wenn ein Buch erstmal einer erhöhten Nachfrage unterliegt und es (aus welchen Gründen auch immer) einen gewissen Mangel an Verkaufsexemplaren gibt, hindert auch die Buchpreisbindung den Händler nicht daran die Exemplare einfach zum ausgewiesenen Preis zu kaufen und dann auf Ebay unter "gebraucht, wie neu" für ordentlich € zu verkaufen.

Die höheren Preise gegenüber ausländischen Büchern ergeben sich teilweise (!) allerdings auch aus dem verwendeten Material.
Das Papier der Taschenbuchausgaben einiger US-Romane hier ist wirklich abartig mies.
Das ist allerdings keine rechtfertigung für die BPB. Ich hätte schon gerne die Wahl ob ich mir ein Exemplar auf Recyclingpapier kaufe, oder eben für die Premium-Hardcovervariante mit ordentlichem Papier einen gewissen Aufpreis bezahle.
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Offline Timo

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meh, hab einen ellenlangen Post geschrieben aber bei genauerer Überlegung sind mir die Gegner der BPB mittlerweile egal, hauptsache in dem Fall, dass sie wegfällt dann rumjammern, dass ja kein Verlag mehr Rollenspiele übersetzt, es kein DSA mehr in toller Qualität gibt und Studium auf einmal mehr als 1000€ pro Semester kostet...
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Samael

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meh, hab einen ellenlangen Post geschrieben aber bei genauerer Überlegung sind mir die Gegner der BPB mittlerweile egal, hauptsache in dem Fall, dass sie wegfällt dann rumjammern, dass ja kein Verlag mehr Rollenspiele übersetzt, es kein DSA mehr in toller Qualität gibt und Studium auf einmal mehr als 1000€ pro Semester kostet...

Ja, man sieht die katstrophalen Auswirkungen der fehlenden BPB ja in den USA und UK... ::)

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Du hast keine Ahnung, wie sich das dort auf Autoren auswirkt, die nicht Grisham, Turow oder King heißen, oder?
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Samael

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Wie denn deiner Meinung nach? Und bevor du antwortest, schau ruhig mal, was z. B. so im F/SF Sektor so in US/UK an Vielfalt und Qualität publiziert wird und was hier.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Muß ich nicht, die hab ich ziemlich im Kopf, und einiges andere dazu, und ich weiß, wie die Kollegen ihr Geld verdienen. Aber ich geh jetzt mal schlafen, dann besprechen wir das.

 :)
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline korknadel

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Wie denn deiner Meinung nach? Und bevor du antwortest, schau ruhig mal, was z. B. so im F/SF Sektor so in US/UK an Vielfalt und Qualität publiziert wird und was hier.

Und Du glaubst ernsthaft, dass bei uns weniger Vielfalt und Qualität herrscht wegen der Buchpreisbindung?

Mir geht es wie ChaosAptom, dass ich eigentlich keinen Bock habe, ellenlang zu erklären, wie und warum die Buchpreisbindung ihren Sinn hat. Aber eins kann ich garantieren: Wenn die BPB bei uns wegfallen würde, dann wäre es bei uns sowohl mit Vielfalt als auch mit Qualität endgültig aus. Schau Dir mal das Verlagsprogramm von Lyx an. Das ist derzeit der erfolgreichste Phantastik-Verlag. Die Bücher haben es in die Supermärkte geschafft, und wenn sich 80% des Buchmarkts nach Abschaffung der BPB in Büchersupermärkte verwandeln, dann steht dort nur noch dieser Kram rum. Kleinere Buchläden, die Sortimente pflegen und Beratung bieten, haben dann keine Chance mehr, und folglich brauchen Shops wie Amazon sich erst recht nicht mehr um anständige Inhalte zu kümmern.
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Samael

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Altbekannte Argumente. Halte ich für Panikmache.

Zitat
Und Du glaubst ernsthaft, dass bei uns weniger Vielfalt und Qualität herrscht wegen der Buchpreisbindung?

Das habe ich nicht gesagt, ich wollte nur dem - altbekannten - Argument vorbeugen, dass Qualität und Auswahl angeblich zwangsweise leiden würden. Man sieht ja an anderen Ländern, dass es eben nicht so ist.

Offline Roland

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Wie sich das auf die Qualität auswirken würde, kann man natürlich nicht sagen. Vielleicht entdecken Amazon und die große Ketten dann ja ihr Herz für die Kultur außerhalb von Werbemaßnahmen.

Wozu die Aufhebung der Preisbindung aber in jedem Fall führen würde ist eine noch größere Konzentration am Markt und damit auch eine wesentlich Minderung der Erlöse von Verlage und Autoren (vom Verschwinden vieler kleiner und mittelgroßer Händler mal ganz abgesehen).
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Samael

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Wozu die Aufhebung der Preisbindung aber in jedem Fall führen würde ist eine noch größere Konzentration am Markt und damit auch eine wesentlich Minderung der Erlöse von Verlage und Autoren (vom Verschwinden vieler kleiner und mittelgroßer Händler mal ganz abgesehen).

Mag sein. Wobei es ja eh kaum noch Nicht-Ketten Buchhändler gibt. Als Kunde fände ich es jedenfalls positiv, wenn ich weniger zahlen müsste, weil der Vertrieb effektiver ist.

Offline Roland

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Verständlich, aber gerade im Rollenspielbereich wäre das ein Problem. Die deutschen Verlage können offensichtlich einen Teil ihrer Produkte nur zu den aktuellen Preisen anbieten, weil zu zu Teilen auf (fast) unentgentliche Mitarbeit der Fans zurückgreifen. Da scheint es keinen großen Spielraum zur Kostenoptimierung zu geben, womit die Rabattwünsche noch mächtigerer Händler schwer zu erfüllen wären.

Schau Dir einfach mal die Probleme der Erzeuger im Lebensmittelbereich an, die es mittlerweile mit 3-5 großen Abnehmern zu tun haben.
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Offline Auribiel

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Und ich bemühe mich, meine Bücher wenn möglich nicht bei Amazon oder Thalia zu erwerben, nachdem ich da schon einige Berichte drüber lesen durfte, wie diese die Preisspannen der Händler allein schon bei der BPB drücken und so kleinere Verlage und selbständige Autoren aus dem Geschäft drängen.

Was die Tatsache angeht, dass in den USA mehr und qualitativ bessere (Fantasy-)Romane auf den Markt kommen: In den USA wird creative writing weit mehr geschätzt und ist verbreiteter als bei uns. Wo bekommt man denn bei uns an den Unis schon Kurse für das Schreiben von Romanen angeboten?
Da hängen wir hier wohl noch ein klein wenig zurück.

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Samael

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Verständlich, aber gerade im Rollenspielbereich wäre das ein Problem. Die deutschen Verlage können offensichtlich einen Teil ihrer Produkte nur zu den aktuellen Preisen anbieten, weil zu zu Teilen auf (fast) unentgentliche Mitarbeit der Fans zurückgreifen. Da scheint es keinen großen Spielraum zur Kostenoptimierung zu geben, womit die Rabattwünsche noch mächtigerer Händler schwer zu erfüllen wären.

Was wäre deiner Meinung nach die Folge?

Offline Auribiel

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Was wäre deiner Meinung nach die Folge?

Wenn ich mich dazu äußern dürfte:

Vermutlich Umstieg auf pdf und/oder nur noch Selbstvermarktung via Internet. Womit man vermutlich noch weniger Kunden erreicht, als jetzt schon. Damals *nostalgisch werd* als man DSA noch im Supermarkt kaufen konnte, gab es jedenfalls bei weitem mehr DSA-Spieler und bei weitem stärker verteilt auf verschiedene Bevölkerungsschichten.

Aber ich war ja nicht gefragt! ;)
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Offline Roland

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Was wäre deiner Meinung nach die Folge?

Wenn der Produktionsprozess nicht wesentlich effizienter werden kann, werden kleinere Spiele allenfalls noch im Selbstverlag rentabel sein (sprich als Hobbyprojekt) schon jetzt gibts ja nur noch einen (nicht-idealisierten) Verlag in Deutschland, der seinen Gewinn hauptsächlich mit Rollenspielen macht und Konzentrationstendenzen sind zu beobachten.

  
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Ich möchte noch anmerken, das auch etwas mehr Länder englisch als Erst und Zweitsprache haben, als Deutschland.

Naja, wie gesagt, wenn man dann Schul-/Studienbücher soviel kosten wie in den USA/UK, es Bücher nur noch in Onlineläden oder bei Karstadt die "Top10" gibt dann möchte ich kein jammern hören, ansonsten schicke ich Jörg vorbei der Ohrfeigen verteilt.  ;)
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Samael

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Wenn der Produktionsprozess nicht wesentlich effizienter werden kann, werden kleinere Spiele allenfalls noch im Selbstverlag rentabel sein (sprich als Hobbyprojekt) schon jetzt gibts ja nur noch einen (nicht-idealisierten) Verlag in Deutschland, der seinen Gewinn hauptsächlich mit Rollenspielen macht und Konzentrationstendenzen sind zu beobachten.

Vielleicht wachsen aber auch die Absatzzahlen, und somit trotz sinkender Margen der Umsatz. Ich z. B. habe mir die DZ deswegen nicht geholt, weil ich für 60 EUR fast drei fette vollfarbige Hardcover von Pathfinder, WH40KRPG o. Ä. kaufen kann.