Die Behauptung der Handlungsunfaehigkeit der Figuren in der "Saga" im Gegensatz zum Drama ist ebenso, fuer mich, nicht nachvollziehbar. bzw. willkuerlich. Die Charaktere in Star Wars sind an keine Deus Ex Machina gebunden, welche die Handlungen vorherbestimmt. Obwohl es Saga genannt wird. [Und es wird Saga genannt weil es ein Epos ueber drei/sechs Teile ist, nicht weil die Figuren keine Handlungsfreiheit haben]
Hallo? Star Wars?
Das ist eine vollkommen dramaturgisch
durchgeplante Geschichte. Und um diesen Aspekt geht es mir. Die richtige Triologie kann man fast als mustergültig bewerten (und über die andere hab ich nichts zu sagen).
Natürlich haben Filmfiguren keine Handlungsfreiheit - aber darum geht es nicht. In einem literarischen Drama hat der Protagonist auch keine "wirkliche" Handlungsfreiheit - aber seine Entscheidung und deren Folgen stehen im Mittelpunkt.
In Star Wars geht es nicht um (tragische) Helden, die bedeutsame Entscheidungen treffen und damit leben müssen, sondern um eine actionlastige Story, deren Verlauf einem Märchen ähnelt. Eine gute Story - aber außer Darth Vader am Schluss (und in Grenzen Han Solo im wahren ersten Teil, ob er den Rebellen hilft, und bestenfalls noch Lando Calrissian in "das Imperium schlägt zurück", ob er seinen Freund verrät - aber nichts davon wurde dramatisch in den Mittelpunkt gestellt) trifft kein Charakter Entscheidungen an einem Scheideweg, der den Verlauf der Story hypothetisch betroffen hätte.
Aber generell hänge ich nichtmal am Begriff Saga - das ist nicht meine Rollenspielbaustelle.
Naja und dann, wenn man einen Begriff haette, fehlt dann nicht der positive Begriff fuer die andere Seite?
Wer sagt denn, das es nur eine andere Seite gibt? Und wer sagt denn, dass die anderen Seiten positive Begriffe wollen oder noch mehr davon brauchen? Mir genügt "offenes Abenteuer" oder "nonlineares Abenteuer" und manchmal sogar "Dungeonstruktur".
Die haben ja auch nur ARS oder "offenes Abenteuer" vielleicht noch "Sandbox" (Wobei fuer einige "Sandbox" Synonym ist fuer "Selbstverliebter Hartwurst SL langweilt Spieler").
Sind schon drei Sachen mit überlappender, aber nicht notwendigerweise gleicher Bedeutung (selbst ARS besteht wohl aus mehreren "Schulen").
Ansonsten: Gibts nicht vielleicht ein bisschen mehr als "lineares Abenteuer" und "Sandbox"? Trailblazing? Road to Rome? Abenteuer, die zwar eine Szenenfolge haben, aber keine vorgeschriebene Lösung innerhalb der Szenen?
Imho macht man damit doch genau das was einige Storyteller damals gemacht haben.
Wie spielen GESCHICHTEN und ihr [der Rest] nicht - HA HA.
Ich bin ja deiner Meinung, man braucht keinen neuen Begriff. "Lineares Abenteuer" oder "lineare Abenteuerserie" reichen vollkommen aus. Klar soll man die dämlichen Fehler der `90er heute nicht nochmal wiederholen. Aber wenn jemand nach einem unbelasteten, noch nicht ideologsch aufgeladenen Begriff sucht, ist Saga so gut wie jeder andere - bis eben darauf, dass er eher mit Abenteuerserien konnotiert wird. Mein anderer Vorschlag wäre es, den Begriff "Erzählung" wieder so abzurüsten, dass er nicht sofort zum Kampfbegriff mutiert. Alles nur unter der Prämisse, dass jemand einen ausdrücklich positiv besetzten Begriff für diese Spielvorliebe haben will.
Dass "Sandbox" vielleicht von einigen Leuten auch negativ konnotiert wird, ist natürlich ein guter Grund dafür, sich von neuen, positiven Bezeichnungen nicht zu viel zu erhoffen.