Autor Thema: Charakterbauzeit - Ist das zuviel?  (Gelesen 3607 mal)

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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Charakterbauzeit - Ist das zuviel?
« Antwort #25 am: 8.07.2011 | 16:58 »
Ui, viel. Schön, danke. Kann leider nur ein bißchen was rausgreifen.

Persönlich würde ich kein System entwickeln, das es einem völligen Neuling zumutet, mehr als 1 Stunde lang Character zu erschaffen, aber das muss sich nicht mit deiner Vision decken. Kommt ja ganz auf dein System und deine Zielgruppe an.

Naja, ich hab grad Aborea an Rollo-Neulinge verschenkt. Das haben die sich dann selbst erschlossen, und für den ersten Charakter hats auch 45+ gedauert. Das ist als Einsteiger-System gedacht. Außerdem: D&D 3.X, Pathfinder, DSA 3 / 4, Savage Worlds, CoC - unbetreut dauert das über eine Stunde, falls die überhaupt was zusammen bekommen. Ich kann mich an meinen ersten DSA-4-SC erinnern...

Zitat
Ein Zeitfresser, den ich bei der Erschaffung so weit wie möglich ausschalten (versuchen) würde, sind Schleifen, die den Spieler dazu bringen, späer zu einem Punkt in der Erschaffung zurückzukehren und Dinge zu korrigieren.

Klar, sowas geht gar nicht. Daher sind die einzelnen Kompetenzbereiche (skill-orientiert / kampf-orientiert / magie-orientiert) auch in der Generierung scharf abgegrenzt.

Ich finde die Bauzeiten von bis zu einer Stunde durchaus in Ordnung. Die Frage ist dabei eher, ob das schin gehetzt war, oder ob dabei ein runder, überlegter Charakter herauskommt. Charaktererschaffung mit der Überlegung: Was will ich eigentlich? darf natürlich länger dauern, als das schnelle Ausmalen von Kästchen für einen Schablonenchar.

Nicht gehetzt. Zu Beginn der Erschaffung steht ein Konzept, und das hatten alle, eben eine Variante des "effektiven Kämpfers". Der Beispiel-SC hatte als Konzept "flinker Schwertschwinger". Das ist jetzt natürlich kein besonders ausgereiftes Konzept, aber sie ist ja auch Neuling (Rattenfängerhuren kommen später). Das Konzept ist natürlich freiwillig, aber empfohlen, da ein 1-Stufen-Charakter in Seelenfeuer recht kompetent ist, was etliche Möglichkeiten bei der Erschaffung bedeutet. Um in den vielen Optionen eine Richtung zu haben, ist ein Konzept notwendig. Spieler, die sich bei der Erschaffung "treiben" lassen, haben da schon eher ein Problem.

empfindest du selbst das denn als zu lang? Was sagen deine Spieler dazu?

Hihi. Meine Hauptgruppe spielt das System von Beginn der Entstehung an und ist mitgewachsen. Die sind zufrieden, zumal sie alle von D&D / SR / DSA 4.1 herkommen und ganz andere Klöpse gewohnt sind. Positiv bewertet wird auch, daß das System ein "Verskillen" wie bei D&D sehr schwer macht. Die feilen auch gerne an ihren Charakteren. Die zweite Gruppe ist eine Testgruppe, die ich nur betreue, und die auch von DSA 4 herkommt. Die warn auch ganz zufrieden mit der jetzigen Inkarnation der Erschaffung. Die bespielen Aventurien damit und sind eigentlich recht glücklich, haben ihre eigene Konvertierung gebaut.

Ich selbst empfinde den Zustand von der Zeit her als okay, aber nicht optimal. Ich habe beim Beobachten auch festgestellt, daß da zuviel Rumgeblättere stattfindet. Da muß dann das Kapitel noch um einige Übersichten ergänzt werden. Ansonsten interessiert mich halt die Meinung im Tanelorn, die halt immer sehr vielgestaltig und oft sehr nützlich ist.


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Butt-Kicker 75% / Tactician 75% / Method Actor 67% / Specialist 67% / Power Gamer 67% / Storyteller 58% / Casual 0% (Schubladen)

Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

alexandro

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Re: Charakterbauzeit - Ist das zuviel?
« Antwort #26 am: 8.07.2011 | 17:28 »
Ich verstehe nicht, wie Charakterbauzeit überhaupt ein Qualitätskriterium sein kann.

[...]
- Bei einer Kampagne will ich aber einen Charakter spielen, den ich mir wohl überlegt und zurechtgeschliffen habe. Da können auch gerne mal Stunden (alleine für die Vorüberlegungen) reinfließen.
Einige bauen gerne ihre Charaktere in der Gruppe (Wechselwirkungen mit den Ideen der anderen Spieler usw.).

Je mehr Zeit die eigene Charaktererschaffung beansprucht, desto weniger achtet man auf die Ideen der anderen und "baut einfach vor sich hin" (als würde man den Charakter im stillen Kämmerlein bauen). Bzw. will man idR nicht mehr als eine Spielsitzung für den Charbau verwenden, daher sagt der SL nach 3-4 Stunden normalerweise "OK, den Rest baut ihr zu Hause zuende" (so geschehen bei 7te See).
« Letzte Änderung: 8.07.2011 | 17:29 von alexandro »

Offline Dragon

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Re: Charakterbauzeit - Ist das zuviel?
« Antwort #27 am: 8.07.2011 | 18:53 »
Also bei Shadowrun hab ich teilweise eine Woche an meinem Charakter gewerkelt und eingekauft bis ich ihn als gut befunden haben.

Wenn ich aber einen absoluten Rollenspielneuling dabei habe und vielleicht sogar noch überzeugen will (hatten wir schon öfter), dann darf die Charerschaffung mit meiner Hilfe (in der Funktion der SL) maximal 30-40min. dauern (ohne einkaufen). Denn danach sind die meisten absoluten Anfänger der Meinung, dass es sehr kompliziert ist und sie das alleine nie hinkriegen.
Es muss also vor allem:
1. schnell und leicht zu erklären sein, dafür müssen auch die Begriffe knackig und am besten selbsterklärend sein (Verstand oder Stärke versteht jeder). Die Werte die man da verteilt müssen verständlich sein und nicht zu abstrakt. Durchschnittswerte (á la: 3 ist Bevölkerungsdurchschnitt) sind da hilfreich.
Hier haben sich die Würfelwerte von Savage Worlds als sehr Anfängerfreundlich erwiesen.
2. muss es übersichtlich sein, wer durch 100 Seiten blättern muss verliert nicht nur Überblick, sondern auch Geduld.

Gut ist auch, wenn das System so einprägsam ist, das man nach dem 2 bis 3 Charakter kaum noch blättern muss und nur noch 2-3 Tabellen braucht zum nachschlagen (zum einkaufen und für Talente und Handicaps).
« Letzte Änderung: 8.07.2011 | 18:56 von Dragon »