Ich muss sagen, das mir der zweite Tip überhaupt nicht gefällt und ich eher als schlechten Stil bezeichnen würde, als gute Beschreibung.
In einer völlig homogenen Gruppe aus Konsumenten mag es schon stimmen das der SL allgemeingültige Aussagen treffen kann, aber er nimmt den Spielern hier viel zu viel vor. Die Gefühlswelt eines SC gehört zu den Punkten die unberührt durch den Spielleiter bleiben sollten und im ermessen des Spielers zu liegen hat. Aus diesem Grunde sind schön formulierte beschreibungen die so neutral gehalten wie möglich sind deutlich besser, weil nur hier kann ein Spieler die Gefühlswelt eines Charakters individuell festlegen und tatsächlich Charaktergerecht reagieren.
Ein Barbar der Verlust gewohnt ist, wird den Tot des Freundes ganz anderst wahrnehmen als ein Charakter dessen Familie ihn gut behütet aufwachsen lies. In einer Fantasywelt in der Tot einen völlig anderen Stellenwert hat (Gesicherte Reiche in dennen die Toten einkehren) lösst Tot nicht gleich Trauer aus, sondern eventuell sogar Freude (Heyha, Der Schlachter des Nordens hat den Ehrenvollsten Tot gefunden, und speist nun an der Tafel seines Gottes - Dies ist etwas das jeder Vater für seinen Sohn wünscht und in 20 Jahren sieht man sich ohnehin wieder)
Man könnte jetzt sogar noch einen Schritt weiter gehen und aufhören mit Emotionensausdrücken eine Situation zu beschreiben. Die Kommunikationstheorie lehrt uns, das wir keine Emotionen sehen können sondern nur Handlungen erkennen und Emotionen allgemein sehr schlecht Situationen beschreiben - wie sieht jemand aus der fröhlich ist, wie jemand der aggresiv? Du kannst zu beiden Punkten viele beisspiele Sammeln z.b..
der Söldner der gerade geprellt wurde nicht mit "Ihr seht einen hochaufragendenen Zornigen Söldner" beschrieben sondern,..
"Ein Hochaufragender Söldner der gerade kräftig auf den Tisch haut, seine Mine ist finster Verzogen und ein deutlich zu vernehmendes "Grrrrrrrrrrrr" ist seiner Kehle zu entnehmen.
ier muss man sauber abwägen und kann schnell zu philosophischen Fragen abdriften. Als Faustregel kann man festhalten: Vermeide jeden unnötigen Eingriff auf die Entscheidungsfreiheit deiner Spieler. Wenn du einen Eingriff durchführst, vergewissere dich vorher, dass du einen guten Grund dafür hast (die beschriebene Reaktion ist ein nicht unterdrückbarer Reflex, eine Probe wurde verpatzt, der Wille des SCs wird beeinflusst…)
Hier schreibst du es übrigens ebenso. Und ich für meinen Teil finde das die Beschreibung aufgrund der Annahme des Spielleiters über die Emotionen der Gruppe bereits einen unötigen Eingriff in die Entscheidungsfreiheit des Spielers darstellt. Wenn der SL beschreibt das ihr nach "Tagelangen Marsch und dem Schlafen auf harten Untergrund, am ende meiner Kräfte bin und die lang ersehnte Zivilisation ersehne" mag der Magier bestätigend Nicken, der Barbar jedoch sich wahrscheinlich eher drüber aufregen, weil dorthinten ist ein Fluss, der Boden ist gar nicht so ungemütlich und er Tagelange Märsche jeden Morgen durchführt - vor dem Frühstück um Fit zu bleiben.
Beschreibt man die Szene neutral sind jedoch die Spieler viel eher gezwungen die Atmosphäre aufzubauen, individuell nach dem Charakter.
"Ihr seit einen vollen zehntag unterwegs. Die Schlafplätze bestehen aus Erde und Stein, gedämmt durch eure Ausrüstung. Die Nächte sind in etwa so Kalt wie in einem Harten Herbst, doch geregnet hat es nicht. Am Horizont entdeckt ihr einen kleinen Fluss und einen Weiler, es scheint Rauch aus den Kaminen zu kommen"
Magier: Herje, tun mir die Füsse Weh, welch Schmwerz in meinen Gleidern.
Schurke: Endlich wieder etwas Wein, Weib und Gesang, die Märsche machen mir gar nichts aus und auch die Nachtlager sind nicht mein Problem,. aber so ganz ohne Frauen.
Barbar: Können wir das Dorf nicht umgehen? Ich seh keinen Sinn darin in diesen viel zu weichen Betten zu nächtigen.
Und schon hat man die gleiche Situation, aber ohne Vorprägung der Charaktere durch emotionale Beschreibungen. Und jeder Spieler kann genau so seinen Charakter spielen wie er möchte, ohne das es von der SL beschreibung abweicht.
Auch beim Kampf fallen mir ein paar - für mich gravierende Dinge auf.
Warum entmündigen eigentlich alle Spielleiter ihre SC´s, und das wird dann auch noch als Tip gegeben. Sätze wie
Du schlägst zu und dein Schwert findet sein Ziel.
Die Axt saust herunter, du blockst sie mit deinem Schild.
Du ziehst und schießt und triffst ihn.
Sind doch mit diesem Satz aus deinem Blog
Vermeide jeden unnötigen Eingriff auf die Entscheidungsfreiheit deiner Spieler.
völlig unkompatibel.
Wenn du einen Guide zum Spielleiten schreiben willst, dann versuch doch wenigstens einen Konsequenten Faden durchzuziehen und mal wirkliche Hilfreiche Tips zu geben als "Beschreib die Szene halt schön".
Beisspiel wie ich das handhabe:
Der Spielleiter beschreibt mit offenen Sätzen die Angriffe der NSC, der Spieler pariert mit Anhand der Werte.
SL: würfelt t: Der Ork hebt seine Verrostete Axt, an der das Blut seiner vergangene Opfer noch verkrustet dranklebt und lässt sie gefährlich nah in Richtung deines Kopfes Sausen,... 21 treffen, 8 Schaden (Und am Ende verkündet er völlig knapp das Ergebnis seines Wurfes)
Spieler: vergleicht oder würfelt Verteidigungswerte und bei gelingen): Ich reiße mein Schwert in Richtung der Axt und schlage sie beiseite so das seine Brust nun ungedeckt vor mir liegt oder: es misslingt und der Spieler schätzt anhand der Lebenspunkte wie tief die Wunde ist: Gerade noch rechtzeitig weicht mein Kopf dem Schmetternden Schlag aus, doch die Axt tritt tief in die Brust und ich schreie "Argh, verdammt das wirst du mir büssen".
Spieler: Würfelt nun den Angriff und beschreibt seinerseits seine Aktion: Während ich auf meine Blutende Wunde blicke und mit reiner Willensstärke meine Hand hochreiße um die Axt aus dem FLeisch zu reißen, versuch ich gleichzeitig mit der Schwerthand auszuholen und unterhalb seiner Deckung in Richtung seines Bauches zu kommen: 20 zum treffen 7 Schadenspunkte.
Der SL seinerseits vergleicht und stellt fest das es dem Spieler gelingt: Der Ork schaut verwirrt als er deine Anstrenung bemerkt, und bleckt kurz die Zähne als seine Axt aus der Wunde gerissen wird, er ist dadurch so abgelenkt das dein Schwert tief in seinen Bauch schneidet, er heult kurz auf und blutiger Schaum tritt aus seinem Mund,.. jetzt scheint er ernst machen zu wollen.
Verstehst du worauf ich hinaus will?
: Ich hab dden Post aus einem anderen Forum von mir, der vollständigkeithalber hier auch hereingepostet.