Alles muss sich unheimlich gefährlich anfühlen und man schafft es aus eigener Kraft raus, aber wehe die Spieler bekommen mit, dass man gnädige NSC macht oder Würfel dreht oder Schwierigkeiten manipuliert, dass die Spieler es knapp schaffen.
Macht man aber alles wirklich gefährlich und realistisch, will dann keiner mitspielen weil alles ist ja so gemein und unschaffbar.
Und jeder der ne coole Szene im Kopf hat, wo er oder die Gruppe total rerult hat,war wohl nicht mit einem harten SL, sondern einem, der den Spielern einen Erfolg gönnt oder ermöglicht hat.
Da möchte ich widersprechen!
Aus diesem Grund:
... es hatte Konsequenzen. Es gabe echte Emotionen und vermutlich Szenen, an die sich die Spieler noch Jahrzehnte später erinnern werden.
Genau das...!
Ich habe festgestellt, dass wir uns an die Charaktere, an die Abenteuer, an die Kampagnen, in dem eben genau das passiert ist noch lange erinnern und wenn ich mich mit meinen Rollenspielern von "damals" treffe,
wir genau darüber unterhalten. An meinen Warhammer Fantasy Elfensöldner, der in einer vom Chaos besetzten Zwergebinge völlig unrühmlich im Vollständig dunklen einen fehlenden Abschnitt von Treppenstufen übersah und in die Tiefe stürzte und sich die beiden Zwerge abseilten und ihn eine Wendeltreppendrehung tiefer dann mit den Kommentaren "Und Kick!" ... "War ja nur nen Elf..." in die Tiefe ein ewiges Grab schufen - das weiß ich noch wie heute und wir lachen immer noch drüber. Und das war 1989...
An all die ganzen Charaktere, die erfolgreich waren und überlebt haben, kann ich mich nicht mehr erinnern.
An die, die gestorben sind schon - und auch an die Umstände...
Mir ist es erst einmal passiert, dass Spieler Tränen in den Augen hatten, weil eine Kampagne (Earthdawn) bis zum Ende gespielt worden ist und sie wussten, dass sie ihre Charaktere nie wieder spielen würden.
Ansonsten kam immer kurz darauf die Frage: Und was spielen wir jetzt?
In den Situationen, wo einzelne Charaktere gestorben sind, waren fast immer Momente, an die man sich noch Jahrelang zurückbesinnt.
Was ist (mir) also mehr wert?
Die Möglichkeit, einen Charakter spielerisch maximal auszureizen und zu wissen, dass wenn er das nicht überlebt, dass ich mich noch Jahrzehnte an ihn erinnern werde,
oder die unsichtbare Hand des Spielleiters, der alles gerade noch hinbiegt und einen Charakter, der dadurch überlebt und sich mit all den anderen in die Vergessenheit begibt...?
Ich mag daher keine Milde beim Spielleiten. Und ich denke, damit bin ich nicht alleine.