Meine mieseste Aktion:
Wir sind jung, wir sind unbedarft, wir treffen uns zum ersten Mal MERS. Das funktioniert - wichtig! - irgendwie nach modifizierten Rolemaster-Regeln, und damals war Rolemaster im Vergleich zu anderen RPGs "rules heavy".
Persönlich kann ich HdR in Buchform überhaupt nicht leiden und interessiere mich Null für die Elben und edlen Menschen, weil ich aber den Hobbit wenigstens erträglich fand, baue ich mir einen Beorninger. Charktererschaffung dauert stundenlang, eben "rules heavy". Während der Zeit reißt der Elbenspieler die ganze Zeit Witze wie: "Was kriegt man, wenn man einen Affen mit einem Bär kreuzt?" - "Einen Beorninger!"
Nach langem Werteverteilen und Charakterbasteln sind die Charaktere endlich mal fertig. Ich persönlich koche schon vor Wut, die durch Setting und Regelsystem nur noch weiter angeheizt wird. Endlich geht das Abenteuer los. (Abenteuer hieß bei uns damals noch: knappe Auftragsbeschreibung mit kurzem pseudomittelalterlichen Gelaber, dann erkundet man eine gefährliche Gegend, wo man gegen Monster kämpft.)
Der SL fängt also an: "Ihr steht vor einer kleien Köhlerhütte... <beschreibt die Hütte und Umgebung> ..."
Spieler: "Ich klopf mal an."
Spielleiter: "Die Tür öffnet sich, und ein menschlicher Köhler schaut dich argwönisch an."
Spieler (Elb): "Ich nehme meinen Hut vom Kopf, verneige mich, und sage... <blablub>"
Ich: "Wenn der Elb sich da vornüberbeugt nehme ich meine Axt und schlage ihm den Kopf ab." Gewürfelt, 100 - Bonuswurf -
"Spielleiter: "Dem Elb fliegt der Kopf von den Schultern. Der Köhler erschrickt und macht die Tür wieder zu."
Rest der Gruppe: "Wir greifen den Beorninger an."
Nach kurzem Kampf mussten zwei Leute neue Charaktere machen (der Elb und ich).
Rolemaster - immer wieder gut für ein schnelles Spiel