Autor Thema: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...  (Gelesen 32710 mal)

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El God

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #200 am: 10.08.2011 | 14:55 »
Definiere "Old School".

Ganz schlechte Idee ;-)

Ich meine aber eine Spielweise, bei der sich die Charaktere v.a. durch ihre Fähigkeiten und Abenteuernische unterscheiden, die Gruppe auf jeden Fall zusammenarbeiten muss und man von "Storyorientiertem Spiel" nicht allzuviel hält. Eine ganz diffuse Mischung, die sich imho schwer in wenige Worte packen lässt.

ErikErikson

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #201 am: 10.08.2011 | 14:57 »
Für mich ist Old school mit AD&D in Dungeon gehen und Monster kleinhacken. Hack n Slay mit alten Systemen.

Offline YY

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #202 am: 10.08.2011 | 15:04 »
Potentieller SL sagt "Ich möchte X leiten, diese Vorgaben" und dann findet sich ne Gruppe oder auch nicht.

Wir machen das mittlerweile umgekehrt:

Meine Spieler nerven mich das ganze Jahr über damit, was ich alles leiten soll  ;D
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Offline Elwin

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #203 am: 10.08.2011 | 15:07 »
Nicht wirklich.

Exot ist erst mal ganz wertneutral "ungewöhnlich innerhalb des Settings". Egal wodurch. Exoten MÜSSEN nicht negativ sein. Der Kernsatz ist
Exoten haben in vielen Gruppen einfach den "Nicht schon WIEDER so eine Missgeburt" Effekt weil sie mit bestimmten Spielertypen assoziert sind.

Dazu passt die Aussage (auch wenn sie chronologisch nicht in der Reihenfolge gekommen sind):
Und dann kriegt man in dem Thread noch reingedrueckt das wenn man tatsaechlich Exoten spielt, man doch gefaelligst beweisen soll das man kein dummer Vollidiot ist.

Ich sehe das sehr gelassen: Entweder die Mitspieler kennen mich und erlauben mir zu spielen, was ich zu spielen für sinnvoll halte. Ich habe auch den einen oder anderen "Exoten" (vielleicht nicht nach strenger mattenwilly'scher Definition) in verschiedenen Systemen im Portfolio, aber dahinter steckt immer was ganz anderes als die offensichtliche Kewlness und Andersartigkeit, dahinter stecken Konzepte!
Oder die Mitspieler kennen mich nicht und verbieten mir das zu spielen, was ich aufgrund der Settinginformationen zu spielen für sinnvoll halte. Und da bin ich im Laufe der Jahre vielleicht etwas arrogant geworden, aber eine Runde, die präventiv mit der Anti-Bullshit-Kanone auf mich schießt, denn ich könnte ja vielleicht ein Kackspieler sein, muss ich dann vielleicht doch nicht haben, sondern spiele dann lieber mit den Leuten, die meine Art zu spielen wertschätzen oder mir das Vertrauen entgegenbringen, dass ich weiß, was ich tue.

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #204 am: 10.08.2011 | 16:27 »
Für mich ist Old school mit AD&D in Dungeon gehen und Monster kleinhacken. Hack n Slay mit alten Systemen.

Mit AD&D? Dem Sündenfall? Diesem Kotau vor dem Storytelling?

Oder war das jetzt schon wieder ein EE-Prank?
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ErikErikson

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #205 am: 10.08.2011 | 16:30 »
Nein, das war mein erstes Rollenspiel und war viel oldschooliger als alle dannach. Ur-D&D kenn ich nicht. Das AD&D Regelwerk war auf in Dungeon gehen und Monster plätten ausgelegt, inwiefern das sich von D&D unterschied ist mir unbekannt.

Offline Bad Horse

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #206 am: 10.08.2011 | 16:33 »
Bitte führt doch die Diskussion über Old School woanders weiter.
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Offline mattenwilly

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #207 am: 10.08.2011 | 16:57 »
Dazu passt die Aussage (auch wenn sie chronologisch nicht in der Reihenfolge gekommen sind):
Ich sehe das sehr gelassen: Entweder die Mitspieler kennen mich und erlauben mir zu spielen, was ich zu spielen für sinnvoll halte. Ich habe auch den einen oder anderen "Exoten" (vielleicht nicht nach strenger mattenwilly'scher Definition) in verschiedenen Systemen im Portfolio, aber dahinter steckt immer was ganz anderes als die offensichtliche Kewlness und Andersartigkeit, dahinter stecken Konzepte!
Oder die Mitspieler kennen mich nicht und verbieten mir das zu spielen, was ich aufgrund der Settinginformationen zu spielen für sinnvoll halte. Und da bin ich im Laufe der Jahre vielleicht etwas arrogant geworden, aber eine Runde, die präventiv mit der Anti-Bullshit-Kanone auf mich schießt, denn ich könnte ja vielleicht ein Kackspieler sein, muss ich dann vielleicht doch nicht haben, sondern spiele dann lieber mit den Leuten, die meine Art zu spielen wertschätzen oder mir das Vertrauen entgegenbringen, dass ich weiß, was ich tue.

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Wenn man "der neue" irgendwo ist dann hat man erst mal gar keinen Ruf. Damit muß man leben und erst mal "kleine Brötchen backen". Ist im Berufsleben so und auch in Privaten. Der frisch gebackene Flachinformatiker/Dipl.Inf/whatever der, den Kopf noch am Dröhnen von den Gebeten an den hl. Stallman und dem Tanz ums goldene GNU am ersten Tag im Job alles auf Pinguin-OS umstellen will ohne zu fragen warum(1) die NICHT darunter laufen macht sich keine Freunde. Der neue Spieler der ankommt und sofort etwas "ungewöhnliches" Spielen will das von der Gruppe/dem SL im besten Fall Aufwand verlangt es zu integrieren und im Schlimmsten Fall übles Chaos generiert macht sich (je nach Erfahrungen der Gruppe) ggf. auch keine neuen Freunde und krieg erst mal ein "Nein, spiel was normales" zu hören.

Klar, im Privatleben kann man dann (vieleicht) gehen und Alternativen verwenden. WENN da war. Beim Umzug in eine neue Stadt etc. sind die eventuell nicht da. Dann backt man halt ne weile kleine Brötchen bis man akzeptiert/integriert ist. Oder sucht sich nen neues Hobby.

(1) Unsere Admins bezeichnen die Einarbeitung neuer Leute auch als "Pinguine ersäufen".
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #208 am: 10.08.2011 | 17:00 »
Oder eine Gruppe Menschen die ihre Vorstellungen von Sozialisation nicht aus dem Server-Room oder aus Soaps abgeleitet haben.
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Eulenspiegel

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #209 am: 10.08.2011 | 17:01 »
Damit muß man leben und erst mal "kleine Brötchen backen". Ist im Berufsleben so und auch in Privaten. Der frisch gebackene Flachinformatiker/Dipl.Inf/whatever der, den Kopf noch am Dröhnen von den Gebeten an den hl. Stallman und dem Tanz ums goldene GNU am ersten Tag im Job alles auf Pinguin-OS umstellen will ohne zu fragen warum(1) die NICHT darunter laufen macht sich keine Freunde.
Es geht um bei deiner Metapher zu bleiben aber darum, dass der Fachinformatiker auf seinen eigenen Computer Linux installieren will. Die anderen dürfen ruhig weiterhin Windows benutzen.

Es geht ja schließlich um einen Spieler, der selber einen Exoten spielen will. Und nicht um Spieler, die ihre Mitspieler zwingen, ebenfalls Exoten zu spielen.

El God

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #210 am: 10.08.2011 | 17:29 »
Es geht um bei deiner Metapher zu bleiben aber darum, dass der Fachinformatiker auf seinen eigenen Computer Linux installieren will. Die anderen dürfen ruhig weiterhin Windows benutzen.

Hui, ich liebe es, Metaphern explodieren zu lassen. Die o.g. Gruppe möchte nämlich das "Microsoft-Netzwerk" nutzen.

Offline Elwin

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #211 am: 10.08.2011 | 17:31 »
Der neue Spieler der ankommt und sofort etwas "ungewöhnliches" Spielen will das von der Gruppe/dem SL im besten Fall Aufwand verlangt es zu integrieren
Da liegt der Denkfehler.
Im besten Fall erfordert dieses "Ungewöhnliche" von den Mitspielern und dem SL nämlich gar nichts, weil der "Neue" sich selbst Gedanken um seine Integration gemacht hat, weil er Brücken, d.h. Anspielgelegenheiten, zu den Mitspielern baut (und weil er selbstverständlich die Settingvorgaben des SL berücksichtigt, daher auch nur "Exot" und nicht "nicht valider Charakter"). Der einzige Aufwand ist, diese Brücken zu gehen.
Und auch mit "normalen" Charakteren erfordert jede Gruppenzusammenführung oder Aufnahme eines neuen Gruppenmitglieds zunächst eine beiderseitige Akzeptanz und den Willen zum Kontakt, von daher sehe ich kein unüberwindbares Hindernis.

Ein "Exot", der durch Kommunikation und vom Spieler initiierte Spielgelegenheiten mit dem Rest der Gruppe interagiert, wird schneller integriert, als ein "normaler" Charakter, der einen auf "Lone Wolf" und "LasstmichinRuhe" macht.

Deine Metapher verstehe ich nicht. Im Job gilt doch: "Wer die Kapelle bezahlt, bestimmt auch, welche Musik gespielt wird."

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Offline mattenwilly

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #212 am: 10.08.2011 | 17:41 »
Es geht um bei deiner Metapher zu bleiben aber darum, dass der Fachinformatiker auf seinen eigenen Computer Linux installieren will. Die anderen dürfen ruhig weiterhin Windows benutzen.

Es geht ja schließlich um einen Spieler, der selber einen Exoten spielen will. Und nicht um Spieler, die ihre Mitspieler zwingen, ebenfalls Exoten zu spielen.

Nicht wirklich. Das ist mehr so das der Flachinformatiker (FACHInformtiker sind was anderes, besseres(1)) auf seinen DIENSTRECHNER Linux installieren will. UND dann verlangt das das ganze Netz so umgebaut wird das SEIN Rechner darin arbeiten kann. Der Exot existiert ja nicht im leeren Raum sondern innerhalb der Gruppe und diese muss im "Platz schaffen". Je nach Welt kann der Exot ja für alle eine Einschränkung bedeuten. Nicht immer schmeisst der Wirt nur die Droiden raus, in so manchem Setting auch die Droidenbesitzer. Oder der "Ein ORK! Holt die Taschenlampen und Mistgabeln" Mob denkt sich "was mit dem Ork reinkam kann auch mit dem Ork raufgezogen werden" usw.


(1)

Flachinformatiker (15 min nach Arbeitsbegin, Tag1): "Ey ihr fahrt noch <System>? Das ist doch <20 Jahre veraltete Klischees> und <Völlig weltfremde Kosten>. Ihr solltet echt auf Linux <Exotische Distry> umstellen"

FACHInformatiker (Am Ende der Einführungswoche): "Was sind die Gründe warum ihr <System> verwendet?" (Wenn er die Frage noch stellen muss, idR. weiß er es dann bereits)
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline mattenwilly

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #213 am: 10.08.2011 | 17:52 »
Da liegt der Denkfehler.
Im besten Fall erfordert dieses "Ungewöhnliche" von den Mitspielern und dem SL nämlich gar nichts, weil der "Neue" sich selbst Gedanken um seine Integration gemacht hat, weil er Brücken, d.h. Anspielgelegenheiten, zu den Mitspielern baut (und weil er selbstverständlich die Settingvorgaben des SL berücksichtigt, daher auch nur "Exot" und nicht "nicht valider Charakter"). Der einzige Aufwand ist, diese Brücken zu gehen.
Und auch mit "normalen" Charakteren erfordert jede Gruppenzusammenführung oder Aufnahme eines neuen Gruppenmitglieds zunächst eine beiderseitige Akzeptanz und den Willen zum Kontakt, von daher sehe ich kein unüberwindbares Hindernis.

Ein "Exot", der durch Kommunikation und vom Spieler initiierte Spielgelegenheiten mit dem Rest der Gruppe interagiert, wird schneller integriert, als ein "normaler" Charakter, der einen auf "Lone Wolf" und "LasstmichinRuhe" macht.


Wer garantiert das der Exot sich anspielen lässt? Wer garantiert das er sich Gedanken gemacht hat? Wir reden hier ja nicht von "Bekannter Spieler, neuer Char" sondern von "NEUER Spieler, neuer Char". Wenn ich den Spieler kenne ist vieles Einfacher.

Und da ein Exot immer irgend wie "was besonderes" ist braucht er oft auch Sonderbehandlung oder macht Probleme. Wo parke ich im WildWest Setting den Indianer wenn die Cowboy-Gruppe einen Saufen will? Entweder SL Aufwand (Geteilte Gruppe) oder Gruppe gibt nach.

Zitat

Deine Metapher verstehe ich nicht. Im Job gilt doch: "Wer die Kapelle bezahlt, bestimmt auch, welche Musik gespielt wird."

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Na da hast du bisher Glück gehabt was die Neueinstellungen angeht. Natürlich kommen keine Änderungen durch so was. Aber die "Fanatiker" die das "Hohe Lied Linux" singen sind für Admins nervig. Und wenn HR mal wieder darauf bestanden hat die Auswahl alleine zu machen dann "rutschen die durch". Klar, für so was gibt es Probezeiten aber der Aufwand mit HR ist dann nicht unerheblich.
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #214 am: 10.08.2011 | 17:54 »
Das wiederum verstehe ich auch nicht. Ich  beurteile das Spiel eines Spielers, wenn ich es sehe, nicht vorher. Außerdem neige ich dazu, generell von in dubio pro reo auszugehen - das meiste lässt sich mit einem kurzen Gespräch klären.

Eulenspiegel

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #215 am: 10.08.2011 | 18:03 »
@ Mattenwilly
Es ist beleidigend und irrational einen Informatiker als Flachinformatiker zu bezeichnen, nur weil er Linux auf seinem Dienstrechner installieren will.

Ebenso ist es beleidigend und irrational einen Spieler als Regel-0-Beispiel aufzuführen, nur weil er einen Exoten spielen will.

Je nach Welt kann der Exot ja für alle eine Einschränkung bedeuten. Nicht immer schmeisst der Wirt nur die Droiden raus, in so manchem Setting auch die Droidenbesitzer. Oder der "Ein ORK! Holt die Taschenlampen und Mistgabeln" Mob denkt sich "was mit dem Ork reinkam kann auch mit dem Ork raufgezogen werden" usw.
Klar, wenn jemand den exotischen Ork in so einem Setting in einer urbanen Kampagne spielen will, ist das natürlich schlecht.

Wenn jetzt aber z.B. jemand Orks in Aventurien spielen will, ist das zwar exotisch, bringt aber nicht die von dir angesprochenen Probleme. Dort wird der Orks zwar misstrauisch beäugt, aber letztendlich toleriert man ihn.

Und dabei ist es vollkommen egal, ob jetzt ein Neuling oder ein alteingesessener Spieler einen Ork spielen will. Bei beiden wäre das zwar ein Exot, aber der dennoch gruppen- und abenteuerkompatibel wäre.

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #216 am: 10.08.2011 | 18:10 »
Man muss es dem Exoten ja nicht schwerer machen, als nötig ist. Hat der Wirt eben einen Droidenkellner und findet Droiden toll. Oder der Mob denkt sich "Boah, die sehen aber fies aus, mit denen legen wir uns nicht an, Ork hin, Ork her".

Genauso wie es arschige Exoten gibt, gibt es SLs, die immer auf den Exoten herumhacken müssen. Die sind auch nicht besser. Sollen sie den Exoten verbieten, wenn sie ihn nicht haben wollen, aber wenn er dabei ist, muss man ihm das Leben nicht ständig schwer machen.

Ich habe nichts dagegen, wenn der Ork mißtrauisch beäugt wird und vielleicht der eine oder andere NSC abweisend oder feindselig reagiert. Das gehört ja dazu. Aber das muss nicht dazu führen, dass die Gruppe in keiner Herberge mehr aufgenommen wird, wenn der Ork nicht in der Hundehütte angebunden ist. Oder x-beliebige NSCs den Ork ständig beleidigen und der sich nicht wehren darf, weil er sonst sofort festgenommen und verprügelt wird.
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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #217 am: 10.08.2011 | 18:15 »
@ Mattenwilly
Es ist beleidigend und irrational einen Informatiker als Flachinformatiker zu bezeichnen, nur weil er Linux auf seinem Dienstrechner installieren will.


Lies noch mal:

Der frisch gebackene Flachinformatiker/Dipl.Inf/whatever der, den Kopf noch am Dröhnen von den Gebeten an den hl. Stallman und dem Tanz ums goldene GNU am ersten Tag im Job alles auf Pinguin-OS umstellen will ohne zu fragen warum(1) die NICHT darunter laufen macht sich keine Freunde

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Es ist nicht das System an sich, es ist das "Hier bin Ich, All Praise the Penguin" Gebahren ohne vorher mal zu fragen "Warum! macht ihr x". Ob und wo Linux Sinn macht muss privat jeder für sich und dienstlich IT oder Kunde entscheiden. Wenn wir mal nen Nutzen finden, werden wir es einsetzen. Wenn nicht bleiben wir bei WinXP/Win2008/Win7/Solaris/OS-400/AIX/MacOs-X und was sonst noch hier so läuft.

Zitat




Ebenso ist es beleidigend und irrational einen Spieler als Regel-0-Beispiel aufzuführen, nur weil er einen Exoten spielen will.
Klar, wenn jemand den exotischen Ork in so einem Setting in einer urbanen Kampagne spielen will, ist das natürlich schlecht.

Wenn jetzt aber z.B. jemand Orks in Aventurien spielen will, ist das zwar exotisch, bringt aber nicht die von dir angesprochenen Probleme. Dort wird der Orks zwar misstrauisch beäugt, aber letztendlich toleriert man ihn.

Und dabei ist es vollkommen egal, ob jetzt ein Neuling oder ein alteingesessener Spieler einen Ork spielen will. Bei beiden wäre das zwar ein Exot, aber der dennoch gruppen- und abenteuerkompatibel wäre.

Der Ork war, wie beim 2. Lesen ggf. auffällt, ein Beispiel dafür das ein Exot die Gruppe durch seine schiere Präsenz einschränken kann (Keine Unterkunft in einigen Dörfern etc) und/oder für den SL Aufwand bedeuten kann. Das alleine ist kein Problem. Aber wenn ich jetzt den BEKANNTEN Aufwand + einen UNBEKANNTEN Spieler (der ggf. nicht passt und nur 1-2 mal dabei ist) habe dann sagen viele Gruppen "Nein. Nicht beim ersten Mal". Einfach weil man in "den neuen" nicht so viel Aufwand investieren will. Es liegt halt am neuen zu zeigen das er "passt" und dann gibt es später den Exoten

Und Adventurien kenn ich nicht. Ich hab noch nie DSA gespielt und was ich davon bisher gelesen hab werd ich es auch nicht spielen.
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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #218 am: 10.08.2011 | 18:18 »
Außerdem neige ich dazu, generell von in dubio pro reo auszugehen - das meiste lässt sich mit einem kurzen Gespräch klären.

Mir ist es auf Cons auch schon öfter passiert, dass ich die möglichen Warnleuchten ignoriert und mir gedacht habe "der hört sich ja doch ganz vernünftig an" - gerade die hinterher richtig nervigen Spieler hatten das teils schon zur Kunstform erhoben, die Gruppe diesbezüglich in Sicherheit zu wiegen.
Im Nachhinein hat mich das manches Mal geärgert.

Das hält mich zwar voraussichtlich nicht davon ab, das weiterhin so zu machen, aber ich kann es mittlerweile gut nachvollziehen, wenn andere da skeptischer rangehen und früh die Notbremse reinhauen.

Ich habe nichts dagegen, wenn der Ork mißtrauisch beäugt wird und vielleicht der eine oder andere NSC abweisend oder feindselig reagiert. Das gehört ja dazu. Aber das muss nicht dazu führen, dass die Gruppe in keiner Herberge mehr aufgenommen wird, wenn der Ork nicht in der Hundehütte angebunden ist. Oder x-beliebige NSCs den Ork ständig beleidigen und der sich nicht wehren darf, weil er sonst sofort festgenommen und verprügelt wird.
Das kommt wiederum aufs Setting an...denn zu sehr hinbiegen will und werde ich das auch nicht.

Bei solchen Konstellationen würde ich aber auch den Ork direkt nicht zulassen.
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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #219 am: 10.08.2011 | 18:26 »
Man muss es dem Exoten ja nicht schwerer machen, als nötig ist. Hat der Wirt eben einen Droidenkellner und findet Droiden toll. Oder der Mob denkt sich "Boah, die sehen aber fies aus, mit denen legen wir uns nicht an, Ork hin, Ork her".

Genauso wie es arschige Exoten gibt, gibt es SLs, die immer auf den Exoten herumhacken müssen. Die sind auch nicht besser. Sollen sie den Exoten verbieten, wenn sie ihn nicht haben wollen, aber wenn er dabei ist, muss man ihm das Leben nicht ständig schwer machen.

Ich habe nichts dagegen, wenn der Ork mißtrauisch beäugt wird und vielleicht der eine oder andere NSC abweisend oder feindselig reagiert. Das gehört ja dazu. Aber das muss nicht dazu führen, dass die Gruppe in keiner Herberge mehr aufgenommen wird, wenn der Ork nicht in der Hundehütte angebunden ist. Oder x-beliebige NSCs den Ork ständig beleidigen und der sich nicht wehren darf, weil er sonst sofort festgenommen und verprügelt wird.

Wenn die Runde neu zusammenkommt geht das. Wenn der "neue" in eine Runde einsteigt und das "schon so ist" geht das nicht. Wenn die Genrekonvention sagt "iss nicht" (Indianer im Saloon) geht das auch nicht. Eine Welt sollte konstant sein und gewisse "Erwartungen" erfüllen (Deswegen mag ich i.e Deadlands nicht)

Exoten im Zweifel verbieten ist für normale Runden die einfachste Lösung und auch die angewandte. Da werden aber zumindest hier idR. VOR dem ersten Abend die Chars angedacht und ausgetauscht so das alle Diskussionen was geht und nicht VOR der Spielzeit liegen. Ausserdem ist der Spielort privat, da kann man notfalls Spieler einfach ablehnen

Aber bei offenen Abenden und auf Cons gibt es aber etwas mehr Probleme. Da geht die Diskutiererei (Exot 1-Nein, E2-Nein, E3- Nei EN!) von der oft knappen (Jugendheim etc) Spielzeit ab. Auf Cons hilft selbst "SL stellt Charaktere" nur begrenzt (Versuch es mal bei SR) Und einfach Spieler ablehnen ist da auch schwerer.
« Letzte Änderung: 10.08.2011 | 18:28 von mattenwilly »
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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #220 am: 10.08.2011 | 18:31 »
Am Rande:
Auf Cons hilft selbst "SL stellt Charaktere" nur begrenzt (Versuch es mal bei SR) Und einfach Spieler ablehnen ist da auch schwerer.
Echt? Ich kenne das nur so, dass auf Cons der SL die Chars mitbringt oder man --- so schnelles System -- die rasch baut.
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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #221 am: 10.08.2011 | 18:36 »
Wieso sollte es nicht helfen auf Conventions Charaktere zu stellen?
Vielleicht ist es etwas deutsches, aber wenn ich bei der Grand Masquerade bei einer Runde lese
"Pre-Gens Provided" sowie "Create Your Own: No"
wuerde ich doch um nichts in der Welt auf die Idee kommen, nach der Anmeldung, mit einem eigenen Charakter aufzukreuzen.
[Es gibt Con-Runden die selbstgebaute Charaktere, mit einem bestimmten XP Rahmen zulassen. Ist merkwuerdig, imho, aber gibt es]

Ansonsten: +1 Badhorse & Elwin

Das IT Beispiel halte ich fuer groben Unfug. [Sage ich nach HBFInf und FI Ausbildung]
Aber da die Definition, die Problemspieler und Exot gleichsetzt m.E. grundgelegend falsch ist, bringt die Diskussion wohl nichts.
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« Antwort #222 am: 10.08.2011 | 18:38 »
Wer garantiert das der Exot sich anspielen lässt? Wer garantiert das er sich Gedanken gemacht hat? Wir reden hier ja nicht von "Bekannter Spieler, neuer Char" sondern von "NEUER Spieler, neuer Char". Wenn ich den Spieler kenne ist vieles Einfacher.
Ist mir zu misanthropisch gedacht. Eine Garantie, sich Gedanken gemacht zu haben...
Ich gehe da eher mit Dolge konform: In dubio pro reo, bzw. ich unterstelle anderen Leuten zunächst einmal, dass sie sich Gedanken machen, dass sie wissen, was sie tun und dass sie nicht nur kooperationsbereit, sondern auch -gewillt sind. Natürlich kann man enttäuscht werden, wie YY schreibt, aber daraus eine grundlegende Skepsis zu entwickeln, halte ich für eine Überreaktion.
Nun kann natürlich jede Gruppe es so halten, wie sie für richtig hält, ich will auch gar nicht missionieren, sondern habe nur ein Plädoyer abgegeben.

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #223 am: 10.08.2011 | 18:40 »
Naja, aber man kann doch nicht bestreiten, dass es eben auch Signale gibt, die Schlechtes verheißen. Und es wäre dumm, die nicht auszuwerten --- man kann ja nicht in die Leute hineinschauen.


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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #224 am: 10.08.2011 | 18:42 »
Am Rande:Echt? Ich kenne das nur so, dass auf Cons der SL die Chars mitbringt oder man — so schnelles System -- die rasch baut.


Ich hab es in den 90ern gerade bei "populären Systemen" (damals oft SR3 und DnD3e sowie wohl auch die Woddler(1)) so erlebt das Spieler ihre "Monstersammlung" angeschleppt haben und IHREN Char auch auf dem Con spielen wollten. Wegen der Zeitprobleme und der "Quengelrate" haben SL auch nachgegeben da er endlich spielen wollte und ja nicht so einfach "Hau ab" sagen kann auf nen Con(2). Cons mit Timeslots sind hier noch "gefährdeter"

(1)Hörensagen. Vampir heißt bei mir Christopher Lee und wird am Ende von Peter Cushings erlegt. Alternativ gehen noch die Witzfiguren aus Buffy. Aber Bekannte spiel(ten) WoD und haben von waren Dramen berichtet
(2) Ein SL hat es mal gemacht. <Higgins/> gab das einen Aufstand inklusive Orga.
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen