Autor Thema: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...  (Gelesen 33706 mal)

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Offline SPR'ler

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Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« am: 26.07.2011 | 12:29 »
Neue Kampagne in Vorbereitung: Savage Worlds, klassische Karibik, Piraten, Monster, Schätze, Kannibalen, Schiffskämpfe.

Alle Spieler Feuer und Flamme.

Spieler: "Darf ich einen Eismagier spielen?"
*klar, warum nicht. Mit Spieler besprochen nach Hellfrost zu spielen, nur mit Malus/Bonus für Eis im Tropensetting.
Spieler: "nee, dann nicht..."

Spieler: "Hier gibt es ne coole Rasse, den Eiszwerg."
*der ist (steht ganz deutlich im Regelwerk) ab Temperaturen von 11 Grad Celsius dauererschöpft... Ich mach dem Spieler klar, dass dann sein Charakter in 90% der Zeit Erschöpft und lethargisch herumläuft.
Spieler: "Was??? Nee, dann nicht..."

Warum gibt es immer einen, der/die den Settingkonventionen (und der Gruppe!) entgegegen Exoten spielen will/muss???
Grr, Spieler....


Chrischie

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #1 am: 26.07.2011 | 12:34 »
Passt irgendwie alles auch nicht zu deinen Eingangs beschriebenen Setting.
So einen Spieler hat ich damals auch in der WoD. Alle spielen Vampire nur er muss unbedingt eine Mumie spielen.  ::)

Offline Grey

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #2 am: 26.07.2011 | 12:36 »
Warum gibt es immer einen, der/die den Settingkonventionen (und der Gruppe!) entgegegen Exoten spielen will/muss???
Grr, Spieler....
Irgendwie bin ich jetzt froh, daß ich nicht der einzige mit diesem Problem bin... ;) Einer meiner Spieler bringt auch dauernd solche Klöpse.

"Die Kampagne wird eher actionlastig und beginnt im hohen Norden. Macht euch am besten einen Charakter aus der Gegend." - Ergebnis: der Spieler macht sich einen verzärtelten Gelehrten und Schreibtischtäter aus dem sonnigen Süden.

"Die Kampagne hat einen Schwerpunkt auf soziale Interaktion und spielt in San Francisco." - Ergebnis: der Spieler baut sich einen soziopathischen Kotzbrocken mit Großstadtphobie.

... und so weiter. Das sind dann immer die Momente, in denen es mir wieder attraktiv vorkommt, die Charaktere auszuwürfeln anstatt sie zu bauen.
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LöwenHerz

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #3 am: 26.07.2011 | 12:40 »
Schlangenschädelkampagne.

Barde geht ja noch klar, aber: Hexenmeister, keine Schutz- oder Kampfzauber, lediglich Geisteskontrolle ::)

Chrischie

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #4 am: 26.07.2011 | 12:41 »
Ich würde einfach klare Ansagen machen, was ich für Charaktere haben will.
Es macht keinen Sinn zum Beispiel bei einer Stadt-Kampange einen Waldläufer dabei zu haben. Ich würde also mitteilen, dass man sich keinen Waldläufer erschaffen soll.

Offline Jiba

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #5 am: 26.07.2011 | 12:46 »
Gruppencharaktererschaffung könnte helfen...
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Grey

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #6 am: 26.07.2011 | 12:46 »
Ich würde einfach klare Ansagen machen, was ich für Charaktere haben will.
Habe ich. Besagter Spieler guckt dann immer ganz unschuldig und sieht nicht, wo er gegen meine Vorgaben verstoßen hätte.

Als er sich beim nächsten Mal tatsächlich an die Vorgaben gehalten hat, tat er das so überspitzt, daß der Charakter im Grunde eine Satire war. Die Ansage war gewesen: "Wir brauchen einen Krieger. Basta." - Tja, er kam als Krieger. Superklischeehaft-aggressiv-kämpferisch-haudraufundschluß und mit den sozialen Fähigkeiten eines Backsteins (ohne dem Backstein zu nahe treten zu wollen), so daß er einen unserer Helfer-NSCs beinahe für eine absolute Nichtigkeit umgebracht hätte. ("Ja, wieso, so was sollte ich doch spielen?")
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LöwenHerz

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #7 am: 26.07.2011 | 12:53 »
Ich werde sie die vollen Konsequenzen ihrer Unüberlegtheit spüren lassen. Willkür? Nö! Aber konsequent  >;D

Offline Teylen

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #8 am: 26.07.2011 | 12:55 »
Vielleicht helfen vorgefertigte Charaktere?
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Offline Grey

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #9 am: 26.07.2011 | 12:59 »
Naja, wenn wir demnächst aus der Gegend wegziehen, hat sich das Problem ohnehin erledigt. Dann heißt es mal wieder: neue Spieler suchen. Bin gespannt, was für Macken die dann wieder haben werden. ::)
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Offline First Orko

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #10 am: 26.07.2011 | 13:05 »
Gruppencharaktererschaffung könnte helfen...

Erstaunlicherweise nicht. Zumindest habe ich damit auch keine besseren Erfahrungen gemacht. Bestimmten Spielern ist es einfach nicht beizubringen, dass eine gemeinsame Charaktererschaffung eben die Chance bietet, die Charaktere miteinander von Anfang an zu verknüpfen und sich dort bereits abzugrenzen "Du spielst den depressiven Nekromanten? Cool, dann könnte ich den befeiten, übertrieben dankbaren Untoten spielen, der ihm sein Unleben verdankt!". Vielmehr wird das dann oft ein regelrechter Wettbewerb, wer das abgedrehteste Konzept mit in die Runde bringt (sofern der SL da nicht einschreitet). Und wenn 4 aus 5 Spielern Stadtcharaktere basteln kann man fast drauf wetten, dass der fünfte mit dem schweigsamen, soziophoben Halbork um die Ecke kommt.

Ich habe auch mittlerweile eine absolute Abneigung gegen Circusgruppen aus lauter "Exoten". Ich habe irgendwie das Gefühl, dass für die meisten Spieler, die in klassischen Systemen wie D&D und DSA angefangen haben, das "Charakterkonzept" noch stark von der Klasse abhängig ist. Es herrscht also ein gewisser Zwang nach Abgrenzung - "Ein Zwerg in der Gruppe, ein Mensch... dann muss ich was anderes nehmen, damit ich mich absetzen kann" so in der Richtung in etwa. Meiner Erfahrung nach haben die Exotenspieler auch oft ein Problem mit der Idee, in einer reinen Söldner- oder Orkgruppe zu spielen - wohl aus der Angst, dass man als ein Ork von vielen keinerlei Alleinstellungsmerkmale hat. Auf die Idee, dass es finsinnige Zwerge, aufbrausende Elfen oder auch mal friedliebende Orks geben könnte und das DAS den Charakter schon deutlicher beschreibt, als "Orkkrieger" kommen die Spieler dann zunächst gar nicht....
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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #11 am: 26.07.2011 | 13:13 »
Naja, ich denke eher das man sich seine Nische sichern moechte.
Und in einer Gruppe wo dann alle Soeldner sind, vielleicht noch alle menschliche, kampforientierte Soeldner, wird das mit der Nische halt arg knapp. So etwas wie "friedliebender Ork", "feinsinniger Ork" oder "aufbrausender Ork" schafft ja keine Nische.
[Ich mag Exoten, weil man da oftmals quasi die Nische gleich mitbunkert]

Wobei im Fall des Eis-XY, denke ich das der Spieler einfach Konzepte mit Eis-Faktor mag.
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Offline MadMaex

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #12 am: 26.07.2011 | 13:23 »
Warum gibt es immer einen, der/die den Settingkonventionen (und der Gruppe!) entgegegen Exoten spielen will/muss???

Also den Fall mit Eismagier/Eiszwerg finde ich jetzt noch garnicht so schlimm – vielleicht hatte er halt wirklich ein Faible für Eis oder fand das in Kombination mit dem Setting spannend. Solange er nicht rumgemeckert hat und dann halt einen anderen Char erstellt hat – okay.

Schlimmer finde ich ja die, die dann eben auf Ihrer Position beharren, anfangen zu diskutieren und letztendlich dann etwas inkompatibles produzieren – und wenn man dann letztendlich spielt, fragen sich alle, warum die Charaktere eigentlich überhaupt zusammen unterwegs sind >:(
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Offline First Orko

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #13 am: 26.07.2011 | 13:25 »
Der Bedarf nach Nischen mag aus einer flachen Klischvorstellung kommen, die durch Verwendung von Klassen geboren wurde. Dadurch hat sich bei vielen Spielern das Bild gefestigt: Söldner = Söldner, Zwer = Zwerg, Dieb = Dieb usw. Jede Klasse hat ihr Klischee und in Exotengruppen heißt "Charaktere" (wie gesagt sind meine Erfahrungswerte) nur "Das Klischee ausspielen".
Und ganz ehrlich: Nichts ermüdet mich mehr, als das dreißigste Zwerg-Elf-Hassliebegespann. Sobald man sich von den Klischeebildern löst und versucht, richtige Charaktere zu erstellen (ohne 1000 Seiten Hintergrund, dafür mit ein paar klaren Schlagworten um die Wirkung nach Außen und die Persönlichkeit zu beschreiben) stellen einem viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Ich kann locker eine Handvoll interessantere Söldnergruppen erstellen, als jede Standard zwerg-elf-magier-Kombo.

Ich hab auch nie verstanden, warum bei Vampire auf Teufel komm raus IMMER jeder einem anderen Clan angehören muss! In einer so antisozialen Welt (kenne nur oWoD) ist eigentlich das Blödeste was man fürs Gruppenspiel machen kann und läuft letzendlich viel zu oft auf "Prinz zwingt euch zusammenzuarbeiten weil wegen blablablab" hinaus.

Aber versuche mal Vampirespieler (Charakterspiel im Vordergrund und so...) dazu zu bewegen, alle Charaktere aus demselben Clan zu erstellen - viel Glück. Wobei ich der Meinung bin, dass sich dadurch ganz neue Möglichkeiten ergäben.
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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #14 am: 26.07.2011 | 13:43 »
Imho kommt der Bedarf nach Nischen nicht durch die Verwendung von Klassen, sondern weil jeder sein Spezialgebiet haben moechte.
Wenn man dann nur Krieger hat, hat keiner ein wirkliches Spezialgebiet, und Intime fetzt man sich dann darum wer jetzt wann dran darf, weil ja alle in der selben Nische stecken.

Klassen bieten da den einfachen weg sich eine Nische zu sichern. Da kriegt man halt den Bonus fuer den Dieb, den Krieger, Magier, je nach Klasse.

Die Clans bei VtM sind nichts weiter als Fantasy-Klassen mit neuen Kleidern. [Behauptet zumindest Justin Achilli]
Man hat Krieger (Brujah), Magier (Tremere), Barden / Faces (Toreador), Adlige (Ventrue), Schelme (Malkavianer), Informationsbroker / Gelehrte (Nosferatu) und im Erweiterungsset gab's dann halt Assassine (Assamiten), Diebe (Ravnos), Haendler/Nekromanten (Giovanni), Schurken/Kultisten (Setiten).
Weshalb sich die Spieler auch dementsprechend auf alle moeglichen Clans verteilen.

Imho gibt da auch, abgesehen von den Giovanni, kein Clan der im Fluff mit einer Varianz / Gesellschaft beschrieben wurde als das es reizvoll waere das man eine Gruppe bestehend nur aus dem Clan spielt. Zumal, bei den anderen, imho, abweichende Clans Konzepte keine Unterstuetzung erhalten bzw. eher unterlegen sind.
Das heisst dem klauenden Brujah fehlen die Schimaeren, dem kultistischen (im Sinne von magisch-interessierten) Toreador irgendein entsprechender Pfad, dem Assassinen Ventrue die Schleich Mittel.

(Eine Giovanni Chronik faende ich interessant, eine <insert anderer Clan> Chronik nicht)
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Eulenspiegel

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #15 am: 26.07.2011 | 14:02 »
Sobald man sich auf eine Gruppe einfährt, wird man sich dann dort automatisch spezialisieren.

Beispiel:
Im klassischen Fantasy gibt es im Prinzip nur DEN Magier.*
Wenn man dann aber eine Fantasy-Runde mit einem System spielt, wo alle SCs Magier sind (z.B. Ars Magica oder Mage), dann wird die Magierklasse plötzlich aufgebrochen und es gibt zig Subklassen die alle aber Magier sind.

Genau das gleiche wäre aber auch bei Söldnern oder bei Elfen möglich: Wenn man ein Spiel spielt, in dem alle SCs Elfen bzw. alle SCs Söldner sind, dann wird die entsprechende Klasse eben aufgebrochen und es gäbe plötzlich zig Subklassen.

Das erinnert mich an eine uralte WoD Runde, wo unser SL ein Crossover gespielt hat. (Der SL hatte Erfahrung mit der WoD, die Spieler waren alles Neulinge.) In dieser WoD Runde gab es dann auch DEN Vampir, DEN Werwolf, DEN Magier und DEN Geist/Spirit. Klar besaß der Vampir einen Clan. Aber der war in dieser Konstellation irrelevant. Er war halt der Vampir der Runde und war für die Sachen zuständig, die ein Vampir nunmal macht. Und unser Werwolf hatte natürlich einen Stamm. Aber auch der Stamm war egal: Unser Werwolf machte nunmal Werwolf-Sachen. etc.

Erst später als wir dazu übergingen, dass alle Spieler Vampire sind, wurde der Clan plötzlich wichtig.


* Ja, bei Spielen wie DSA4 wird das ganze auch noch weiter unterteilt.

Taschenschieber

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #16 am: 26.07.2011 | 14:06 »
Selbst bei Dungeonslayers gibt es drei Magier-Geschmacksrichtungen. Und bei Systemen, die diese Aufteilung nicht haben, muss der Magier trotzdem Zaubersprüche auswählen (meistens zumindest) und sich damit spezialisieren.

Eulenspiegel

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #17 am: 26.07.2011 | 14:07 »
Ja und ein Krieger muss Kampffertigkeiten auswählen und sich damit spezialisieren. Das gleiche gilt für den Söldner.

Und ein Elf muss auch auswählen, ob er sich auf die Magie, den Kampf oder sonstwas spezialisiert.

Taschenschieber

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #18 am: 26.07.2011 | 14:11 »
Beim Krieger läuft es aber meist nur auf die beiden Standardarchetypen "Tank" und "Damage Dealer" hinaus. Klar, man kann noch Waffen etc. ändern, aber funktional bleibt es am Ende das Gleiche (und ein Söldner ist funktional ein Krieger).

Den Elfen sehe ich funktional nicht mal als Klasse.

Beim Magier ist es halt in vielen Systemen sehr extrem, wie sehr man sich über die Zaubersprüche spezialisieren kann (Kampfzauberer, Heiler, "Taschenmesserzauberer", Nekromant et cetera pp.).

Eulenspiegel

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #19 am: 26.07.2011 | 14:17 »
Beim Krieger läuft es aber meist nur auf die beiden Standardarchetypen "Tank" und "Damage Dealer" hinaus. Klar, man kann noch Waffen etc. ändern, aber funktional bleibt es am Ende das Gleiche (und ein Söldner ist funktional ein Krieger).
Nö, es gibt den schwerbewaffneten Infanteristen, den leichtbewaffneten Späher, den Pioneer, die leichte Kavallerie, die schwere Kavallerie, den Offizier, den Bogenschützen, den Armbrustschützen und den Artilleristen.

Das sind imho schon eine ganze Menge unterschiedliche Typen.

Klar, wenn es nur einen einzigen Krieger oder Söldner in der Gruppe gibt, wird das fast immer ein "Standardarchetyp" sein.
Aber sobald man sich entschließt, eine Militär-Kampagne zu machen, wo alle SCs Soldaten sind, wird dieser "Standardarchetyp" ganz schnell aufgeweicht und du bekommst diese zig Subklassen, von denen ich im letzten Post gesprochen habe.

Zitat
Den Elfen sehe ich funktional nicht mal als Klasse.
Es geht auch nicht darum, dass alle die gleiche Klasse spielen, es geht darum, dass es entweder nur einen Elfen in der Gruppe gibt oder dass alle Spieler einen Elfen spielen.

Ob man das nun Klasse, Rasse oder sonstwie nennt, ist dabei egal.
« Letzte Änderung: 26.07.2011 | 14:20 von Eulenspiegel »

Offline First Orko

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #20 am: 26.07.2011 | 14:18 »
Ok mein Fehler. Ich gehe immer davon aus, dass Vampire ein Spiel um Charakterentwicklung, "persönlichen Horror" (nagut nicht wirklich...), Dramatik und soziale Grenzfälle ist. Aber die meisten spielen es tatsächlich um mit ihren coolen Skills zu moschen, stimmt.

Abgesehen davon würde ich mich sonst natürlich eher auf Spiele beziehen, die auf der mechanischen Ebene keinen Nischenschutz benötigen und eine etwas... freiere Charaktererstellung mitbringen. Selbst in DSA wo es ja die Professionen als Ersatz für Klassen gibt sind trotzdem durch Spezielgebiete, Vorteile, Sonderfertigkeiten usw derart viele Möglichkeiten gegeben, dass ich nicht gezwungen bin etwas völlig anderes zu nehmen als der Mitspieler. Um mal beim Söldnerbeistpiel zu bleiben: Da hätten wir den Armbrust-Fernkämpfer, evt auch gleich als Gespann, schweres Fußvolk, Leichte Reitere, Pikeniere usw. Reine Magiergruppe: Kein Problem. Reine Elfengruppe: Auch hier genug Potential zu differenzieren. Und es muss ja noch nicht mal solche extrem homogenen Gruppen sein. Nur gibts es durchaus vielfältige taktische Möglichkeiten, die über die reine Dose-Nahkämpfer-Fernkämpfer-Magier-Kombo hinausgehen, genutzt werden sie aber kaum.

Und dann gibts Systeme wie Warhammer, wo eigentlich jeder durch zufällige Berufswahl und die späteren Pfade zwangsläufig eine individuelle Entwicklung nimmt - trotdem WILL dann immer gleich einer den Magier, ein anderer den Elf nehmen.
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« Antwort #21 am: 26.07.2011 | 14:35 »
Die Sache mit Klassen, Rassen und Klischees ist natürlich auch immer abhängig vom Regelwerk.

In D&D4 z.B. haben alle Klassen eine sinnvolle Funktion im Kampf, bekommen eine von vier vorgesehenen Rollen im Kampf zugewiesen und können durch Auswahl der Powers & Feats noch eine zweite Rolle im Kampf erlernen. Wenn man kampflastige Kampagnen damit spielt, ist Nischenschutz (im Kampf) nicht nötig, wenn man weniger kampflastige Kampagnen spielt können die Charaktere sich durch ihre Fertigkeiten und ungeregelten Angewohnheiten eine Nische bauen, die in Grenzen von der Klasse unabhängig ist.

In anderen Rollenspielen (mit Klassen) ist dagegen Kampf oft eine Nische, die nur einige Klassen (oder in klassenlosen Systemen durch Auswahl der Talente usw. darauf zugeschnittene Charaktere) füllen können. 

Generell bin ich der Meinung, dass Klischees zum Ausspielen eines Charakters wichtig sind. Sie sind sozusagen die gemeinsame Basis der Gruppe über die Herkunft und Berufsausbildung des Charakters.

Natürlich kann/darf/soll man an ausgesuchten Stellen damit brechen, aber das funktioniert nur dann gut, wenn das Klischee ansonsten intakt ist. Wer einen Zwerg spielt, der kein einziges Zwergenklischee erfüllt oder auch noch viele Klischees ins Gegenteil verkehrt (Freischwimmer, Abstinenzler, Asket, Platzangst, Trickreiter, handwerklich ansonsten unbegabt, keine Clansehre, verschleudert all sein Gold usw.), der sollte vielleicht keinen Zwerg spielen.
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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #22 am: 26.07.2011 | 14:38 »
Ok mein Fehler. Ich gehe immer davon aus, dass Vampire ein Spiel um Charakterentwicklung, "persönlichen Horror" (nagut nicht wirklich...), Dramatik und soziale Grenzfälle ist. Aber die meisten spielen es tatsächlich um mit ihren coolen Skills zu moschen, stimmt.
Den Sprung von "Jeder will/mag/darf" seine Klasse (Clan) spielen ueber "pers. Horror, Sozial Spiel und Dramatik geht dann nicht" zu "Moshendes PG Pack" kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen. @.@

Nun und wenn man Krieger weniger reizvoll findet macht es keinen grossen Sinn von Fernkaempfern und Nahkaempfern zu schwaermen, bzw. wenn man Krieger eher allgemein versteht, ist es nicht unbedingt sinnvoll dann mit schweres Fussvolk, leichtes Fussvolk oder gar detailliert aufgeschluesselten Waffen zu kommen. Nicht jeder der Krieger spielt hat einen Faible fuer die Unterscheidung mittelalterlicher / moderner / zukuenftiger Waffenarten.
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Offline Herr der Nacht

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RE: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #23 am: 26.07.2011 | 14:42 »
Ok mein Fehler. Ich gehe immer davon aus, dass Vampire ein Spiel um Charakterentwicklung, "persönlichen Horror" (nagut nicht wirklich...), Dramatik und soziale Grenzfälle ist. Aber die meisten spielen es tatsächlich um mit ihren coolen Skills zu moschen, stimmt.

Abgesehen davon würde ich mich sonst natürlich eher auf Spiele beziehen, die auf der mechanischen Ebene keinen Nischenschutz benötigen und eine etwas... freiere Charaktererstellung mitbringen.

Jedes Rollenspiel benötigt seinen Nischenschutz bzw Spotlight-Verteilung bei den Spielercharakteren.

Und bei WoD hat unsere Chronik erst dann Spaß gemacht, als wir unsere Charaktere gemeinsam aufeinander abgestimmt erstellt haben. Vorher war der Einstieg mit Alter Ego-Charakteren, der Effekt, jeder konnte ein bisschen was von allem, aber nichts richtig. Furchtbar.

Wenn jetzt ein Überredungsduell, ein Einbruch, eine Recherche oder Hacking ansteht, ist stehts klar, welcher Spieler das Spotlight bekommt. Und obendrein hat er dann auch eine realistische Chance, mit seinem SC zu glänzen. Das einzige wo naturgemäß die Verteilung recht gleich ist, sind die Kampfskills. Aber auch hier gibt es viele Möglichkeiten zu differenzieren.

Und dem "Stimmungsspiel" sind fähige Charaktere sicherlich nicht gerade abträglich. Im Gegenteil, so werden die SCs erst zu vollwertigen Charakteren anstatt Slapstick-Lachnummern.

Die "stimmungsvolle" Charakterspielgruppe aus einem Clan und mit gleichen Fähigkeiten (5 Toreador/Daeva, oh man wie langweilig) halte ich für einen Trugschluss.

Offline YY

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #24 am: 31.07.2011 | 16:15 »
Ich erlebe das ganze Thema Nischenschutz oft andersrum...

Gerade als Spieler ärgere ich mich sehr selten, dass einer bei mir "wildert", sondern viel öfter darüber, dass man für manche Sachen zu mehreren sein muss/sollte und dann keiner da ist, der das auch hinkriegt.

Allein in der Nische hocken ist also bisweilen auch doof  ;)


Aber damit
In D&D4 z.B. haben alle Klassen eine sinnvolle Funktion im Kampf, bekommen eine von vier vorgesehenen Rollen im Kampf zugewiesen
kann man mich ja auch jagen... :P
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer