Autor Thema: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...  (Gelesen 33631 mal)

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Offline First Orko

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #100 am: 8.08.2011 | 14:19 »
Von DSA habe ich nur mitbekommen das wenn man eine Hexe spielen mag wohl der "Exoten Spieler!"-Stempel nicht weit weg ist.

Nur kurz dazu: Wir hatten auf einer Con so ein äußert unangenehmes Exemplar einer Exoten-Hexe-Profilierungsspielerin. Während alle anderen Spieler es geschafft haben, sich funktionale, gruppenkompatible Charaktere mit Abenteuermotivation zu erstellen, hat sich ihre Hexe dadurch hervorgetan, dass sie a) wunderschön war (wohl gemerkt: sie hat das immer mit ihrem Vorteil begründet, nicht so beschrieben) und b) ein Problem mit Autoritäten und überhaupt allen anderen. Das ging sogar soweit, dass sie mit voller Absicht den gräflichen Auftraggeber beleidigt hat und sich dann outgame beschwert, dass sie dadurch ihre Belohnung verspielte. Des Weiteren hat sie diverse Male versucht, sich über Regeldiskussionen aus bestimten Situationen zu retten, kannte dann aber die Regeln nicht ausreichend (bzw der SL kannte die Regeln zu 100% und sie ist einfach gegen eine Wand gelaufen).

Der SL hat uns dann später eröffnet, dass sie eine handvoll "Charakterkonzepte" vorgelegt hatte und das ALLE Hexen waren, jede einzelne eigeboren (=wunderhübsch und absolute Ausnahmeerscheinung in der Spielwelt) und zT auch mit völlig abstrusen Werten versehen (Neugier 17).

Die zweite (von insgesamt vier Hexen, die mir in meiner DSA-Spielzeit begegnet sind) war eine von einem Mann geführte, eigeborene "Dunkelelfen"-Hexe mit Kriegsfächer und Powerwerten und 6 Seiten Geschwaller-Hintergrund, der sich in keinster Weise mit dem gespielten Charakter deckte.

Demgegenüber steht ein exzellent ausgespielter Hexer und eine rachsüchtige, fiese Hexe die ich als Positivbeispiele anbringen kann.

Das wäre aus meiner bisherigen Erfahrung eine 50/50 Chance, eine Hexe mit der unangenehmen Variante des Exotenstatus zu bekommen. Und das ist bezogen auf die Klasse mehr, als ich bei anderen Charakterklassen erlebt habe. Sogar die Maraskaner, die ich bisher erlebt habe kamen dabei besser weg, auch wenn ich persönlich damit nix anfangen kann.

Was ich damit sagen will: Es gibt solche Spieler und sie fallen eben oft mit ganz bestimmten Charaktertypen zusammen, die dann dementsprechend schon ein gewisses Mißtrauen auslösen, wenn man auf sie trifft - das sich dann allzu oft später als begründet herausstellt. Bei DnD wäre das vielleicht der verstoßene, zweihändig kämpfende Dunkelelf.

Das heißt NICHT, dass mit Exoten nicht auch interessante Konzepte möglich sind und dass sie das Spiel bereichern können. Aber die Erfahrung spricht da offenbar eine andere Sprache.


(Persönlich finde ich übrigens EINEN nervigen Exotenspieler in einer ausreichend großen Runde noch verschmerzbar. Zirkusgruppen aus lauter Exoten, wo sich alle in den Exotenklisches zu überbieten versuchen ermüden mich eigentlich viel mehr.)
« Letzte Änderung: 8.08.2011 | 14:52 von Orko »
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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #101 am: 8.08.2011 | 18:23 »
Ich finde den "Zirkus" an Exoten jetzt nicht wirklich schlimm.
Wenn sich nun alle auf einen Exoten einigen, seien es Hexen, Dunkelelfen oder Giovanni sind es imho keine Exoten mehr sondern allenfalls eine exotische Spielweise.

Wenn jetzt jeder einen Exoten hat und man daran Spass hat.
Wieso nicht? Ich finde bunte Truppen jetzt irgendwie nicht wirklich stoerend, negativ oder so. Wenn man es schafft die Charaktere so zu balancen das in einer oWoD Truppe der Magier, mit dem Vampir, mit dem Werwolf und einem Wechselbalg spielt,... allez... wieso nicht. Ich denke nicht das da per se, in dem Fall der Horror verloren geht, oder sich die Spieler, keine Ahnung, die Runde ueber laecherlich bunt fuehlen muessen. Vielleicht wirkt es so, von aussen, aber in Bezug auf eine Runde, denke ich das es funktionieren kann.

Es ist ja nun imho nicht so das man als Exoten Spieler unbedingt eine Egotour haben will.
Eher habe ich bemerken koennen das der Exoten-Charakter in die Antagonisten Rolle gedraengt wird, egal wie kooperativ bzw. der Norm [anhand der anderen Charakte / Setting] entsprechend er sich verhaelt.


Das Beispiel mit der Hexe halte ich weniger fuer ein Problem mit Exoten, sondern das der Charakter nachdem Prinzip "Mary Sue" erstellt und scheinbar auch gefuehrt wurde. Da helfen Exoten und entsprechende Regeln, aber es ist nichts was man mit einem Nicht-Exoten nicht auch hinbekaeme.
[Wuerde behaupten das fast alle Mary Sues Exoten sind, aber nicht umgekehrt alle Exoten Mary Sues]
Nun und imho liegt dort das Problem nicht beim Exoten, sondern in der allgemeinen Spielweise.
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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #102 am: 8.08.2011 | 18:34 »
Was bitte sind 'echte' Eigenheiten?
Die nervenden Ticks, die man schon von zahllosen Menschen in Realitas kennt und einen eh nur auf den Wecker fallen?
Nein, sondern erst mal "große", umfassende Eigenschaften, z.B., wie emotional jemand ist.

Und mit "echt" meine ich vor allem: reproduzierbar, berechenbar, einschätzbar.

Ein sehr emotionaler Charakter und ein sehr rational/analytisch vorgehender Charakter unterscheiden sich stark - aber wenn man um ihre Eigenheiten weiß, wird ihr Verhalten einschätzbar, auch wenn es jeweils sehr unterschiedlich wird.

Der "exotic fucktard" gefällt sich oft in der Rolle des Exoten so sehr, dass er ja nichts Berechenbares tun will - damit könnte ja auch irgendjemand was anfangen  ::)
Dieses exotische Verhalten beruht nicht auf "echten", d.h. dem SC innewohnenden Eigenschaftn, sondern auf dem Zwang, den Exotenstatus zu betonen/zu erhalten.

Wenn ich unter hunderten Rassen und tausenden Kulturen und vielen Konzepten wählen kann, so habe ich viel mehr Möglichkeiten und die Wahrscheinlichkeit einer Mehrfachnennung ist viel kleiner.
Falsch.

Bereits im zweistelligen Bereich kann man da schon anfangen, Gruppen zu bilden, weil die praktischen Auswirkungen so gut wie identisch sind.

Je größer die Zahl genau festgelegter Alternativen ist, desto eher hätte man besser gleich eine Freeform-Variante genommen.


Genres werden überschätzt - die meisten sind durchaus portierbar, bzw. die meisten System und Settings unterstützen eine ganz ordentliche Spannbreite von Genres.
Aber nicht innerhalb einer SC-Gruppe  ;)

Wenn da nicht von vornherein in der Überschrift "Doktor Zornfelsens wundersames Genre-Potpourri" steht, wird das nur ein Haufen Scheiße.

Nein!
Solche Menschen erleben wir in Real Live zu Dutzenden Tag für Tag und sie HABEN KEINEN TIEFGANG und sie SIND NICHT INTERESSANT, ...nicht die Bohne.

Du kennst zu wenig Leute oder machst die Augen nicht auf.

Nun und imho liegt dort das Problem nicht beim Exoten, sondern in der allgemeinen Spielweise.
Das ist zwar zunächst richtig, aber der Erfahrung einiger Leute hier im Thread nach fallen bestimmte Spielweisen mit der Tendenz, einen Exoten spielen zu wollen, zusammen.
Der Exot ist also bisweilen ein Indiz für bestimmte Spielweisen.

"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #103 am: 8.08.2011 | 19:04 »
Wenn man sich die Definition von Mary Sue durchliesst wird auch offensichtlich wieso es auffaellt.
Schlicht weil vermutlich 90% aller Mary Sues auch Exoten sind, die restlichen 10% des Typs "Mein Charakter ist aber so" gehen im Vergleich dazu schlicht unter.

Ich bin nun, auch weil ich selbst gerne Exoten spiele, imho ohne sie als Mary Sues zu missbrauchen, nicht wirklich angetan davon das, wenn man sich einen Charakter greift der in die Exoten-Kategorie faellt, die "exotic fucktard" Keule geschwungen wird. Was als Vorwurf imho weder gerechtfertigt ist, noch mir von der Wortwahl her angemessen erscheint.


Hinsichtlich des emotionalen Charakter der sich mit einem rationalen Charakter eine Nische teilt (Nahkaempfer), denke ich, ist es in den meisten Systemen unwahrscheinlich, das dieser Unterschied auch im Spiel im gamistischen Sinn zu tragen kommt. Letztlich setzen beide Nahkampf-Waffen ein um den Gegner klein zu kriegen. Der eine sein Zweihandschwert, der andere vielleicht seine beiden Kurzschwerter. So oder so stochern da beide irgendwo in der Nische des anderen rum.
Nur das sich dann der mit den beiden Kurzschwertern anhoeren darf ein "exotic fucktard" zu sein, zumindest wenn er noch einen Dunkelelf spielt.

Etwas das ich nicht verstehe.
Ich hab bei Dragon Age II den schlanken Char mit zwei Schwertern gewaehlt, weil ich den sehr viel cooler fand, als den staemmigen mit einem Schwert. Wuerde ich jetzt bei D&D den Char mit zwei Schwertern holen, was scheinbar meist Dunkelelfen sind, waere ich nu n exotic fucktard? Weil es verboten ist die cool zu finden und ueberhaupt ein Gedanke der einem "anstaendigen Fantasy Spieler" nicht zu kommen hat? [Langschwert+Schild 'kay, Breitschwert 'kay, Magier 'Kay, Bogen 'Kay, Zwei Kurzschwerter... EXOTIC FUCKTARD!!!]


Nun und natuerlich sind normale nicht langweiliger.
Aber angenommen man hat jetzt den Faible die Exoten cool zu finden.
Dann schaut man sich z.B. das D&D Buch an und findet da einen Hexer, der schaut gut aus, der kann vielleicht sogar Sachen die man denkt das sie einem Spass im Spiel bringen. Naja, aber dann wirft man seinen Konformitaetsdetektor an der sagt: "Maedel, Glueckwunsch, du hast den Exot gefunden! Wenn du das spielen willst ... fucktard! werden die sich denken...".
Also sucht man sich dann etwas das konformer aussieht.
Nun und was immer man da findet wird einem der Regel langweiliger / anspruchsloser erscheinen. Nicht weil es langweiliger ist, anspruchsloser oder zu normal. Sondern einfach weil es - im allerbesten Fall - zweite Wahl ist. Die eigentlich nicht das ist was man spielen mag und wo einem selbst dann auch nicht unbedingt ein Konzept einfaellt das - nach *eigenen* Massstaeben - ueber 08/15 raus geht. Den Hexer konnte man sich vielleicht gut als eigenen Char vorstellen, aber beim Zauberer - den man eigentlich nicht will - greift man dann auf irgendwelche Schablonen zurueck.
Heisst nicht das der Hexer kreativer, anspruchsvoller oder spannender waere als die Schablone, fuer Aussenstehende macht es ggf. keinen Unterschied. Aber der eigene Spielspass steht zurueck.
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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #104 am: 8.08.2011 | 19:12 »
Nur das sich dann der mit den beiden Kurzschwertern anhoeren darf ein "exotic fucktard" zu sein, zumindest wenn er noch einen Dunkelelf spielt.

Etwas das ich nicht verstehe.
Ich hab bei Dragon Age II den schlanken Char mit zwei Schwertern gewaehlt, weil ich den sehr viel cooler fand, als den staemmigen mit einem Schwert. Wuerde ich jetzt bei D&D den Char mit zwei Schwertern holen, was scheinbar meist Dunkelelfen sind, waere ich nu n exotic fucktard? Weil es verboten ist die cool zu finden und ueberhaupt ein Gedanke der einem "anstaendigen Fantasy Spieler" nicht zu kommen hat? [Langschwert+Schild 'kay, Breitschwert 'kay, Magier 'Kay, Bogen 'Kay, Zwei Kurzschwerter... EXOTIC FUCKTARD!!!]

 

Es spricht soweit ich weiß nichts gegen Chars mit zwei Schwertern, aber da Dunkelelfen normalerweise böse sind gerät ein abtrünniger Drow der auch noch zwei Schwerter benutzt (vorzugsweise noch Krummschwerter) zwangsläufig in den Verdacht der x-te Klon von Drizzt do Urden zu sein.

D&D Spieler mögen mich bitte korrigieren wenn ich was falsches schreibe.  8)

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #105 am: 8.08.2011 | 19:24 »
Es spricht soweit ich weiß nichts gegen Chars mit zwei Schwertern, aber da Dunkelelfen normalerweise böse sind gerät ein abtrünniger Drow der auch noch zwei Schwerter benutzt (vorzugsweise noch Krummschwerter) zwangsläufig in den Verdacht der x-te Klon von Drizzt do Urden zu sein.
Es gibt Leute die haben noch nie etwas von Drizzt do Urden gehoert.
Dennoch schlagen die ein Regelwerk auf, und wenn dann dort ein Drow abgebildet ist, mit zwei Krummschwertern auf dem Ruecken, irgendwo in der Naehe der spielbaren Rassen, ist das quasi wie "Liebe auf den ersten Blick" und der Gedankensprung "Ist er halt abtruennig und nicht evil" ist dann jetzt wirklich nichts wofuer man einen unglaublichen Batzen an Kreativitaet braucht oder nachdenken muss.

[Ich weiss nicht ob bei D&D die Drows in der Naehe der Spielerrassen stehen.
Wie geschrieben viel mir damals, ich denke es war die 3.5 Spielerbox, spontan der Hexer in's Auge, der eher nekromantisch aussah und wo ich vermute das er auch eher ein Exot ist. Ein erster Blick auf ein Wiki bestaetigt den Verdacht.]
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Offline Feuersänger

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #106 am: 8.08.2011 | 20:13 »
Drow stehen grundsätzlich im Monsterhandbuch ;), aber das ist für sich genommen noch kein Hindernis. Theoretisch gibt es für alle möglichen Rassen bis hin zu Oger und Minotaurus Angaben, wie man diese als Charakter spielen kann (wertetechnisch). Es kommt halt nur drauf an, wie gut das ins Setting und in die gewünschte Kampagne passt.

Zweitens, um die implizierte Frage zu beantworten, 2 Krummsäbel oder ähnlich große Waffen sind in 3.X eine eher dumme Idee, weil man ziemlich starke Abzüge bekommt. (Überhaupt ist Zweiwaffenkampf in 3.X meistens fantastisch ineffektiv, aber das nur am Rande.) Insofern wäre Drizzt nach 3.X-Regeln ein Gimp. (Er stammt aber aus AD&D-Zeiten, und da gingen die Uhren noch anders.)

Hexer würde ich normalerweise in einem Standard-D&D-Setting (z.B. Forgotten Realms) nicht als Exoten ansehen. Was im Spielerhandbuch steht, ist grundsätzlich nicht exotisch. Es mag unkonventionelle Kombinationen geben, wie Elfenbarbaren oder Halbork-Hexer, aber die sind dann auch spieltechnisch enorm verkrüppelt, da sie auf ihre (Klasse-)Hauptattribute (Rassen-)Abzüge bekommen.
Exoten (als SCs) sind in einem Standard-D&D-Setting eben so Rassen wie Drow, Halbdrachen, Halbminotauren und was sonst noch so im Monsterhandbuch steht. Ein eigentlich unpassendes Alignment ist dann noch das Tüpfelchen auf dem i.
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Offline First Orko

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #107 am: 8.08.2011 | 22:52 »
Ich hab bei Dragon Age II den schlanken Char mit zwei Schwertern gewaehlt, weil ich den sehr viel cooler fand, als den staemmigen mit einem Schwert. Wuerde ich jetzt bei D&D den Char mit zwei Schwertern holen, was scheinbar meist Dunkelelfen sind, waere ich nu n exotic fucktard? Weil es verboten ist die cool zu finden und ueberhaupt ein Gedanke der einem "anstaendigen Fantasy Spieler" nicht zu kommen hat?

Nur wenn du ihn wie einen exotic fucktard spielst ;) Lies:
Zitat
Das heißt NICHT, dass mit Exoten nicht auch interessante Konzepte möglich sind und dass sie das Spiel bereichern können.

Das ist auch der Grund, warum ich Exoten nicht unbedingt per se ausschließe: Es kann ja doch immer mal was gutes bei rumkommen. Aber genauso gucke ich bei "Ausreißern" die sich schwer nach einem MarySue-Versuch anfühlen auch mal genauer hin als beim saufenden Zwerg oder beim edlen Ritter als Konzept.

Abgesehen davon musst du als Spielerin von Exoten eben damit leben, damit -zumindest auf den ersten Blick- eine gewisse "Klischee-Aura" um dich zu haben. Ich versuchs mal so: Wenn ich jemanden in riesigen, auffäligen Turnschuhen sehe mit Hosenbund, der in den Knien hängt, einer Gürtelschnalle, für die man nen Waffenschein braucht und einem viel zu großen Basketballshirt und der mehreren Goldketten und ein Cappy trägt, dass sich nur durch Coolness auf dem Kopf hält, dann kann das vielleicht auch ein recht netter und gebildeter Kerl und engagierter Rollenspieler sein. Aber in den meisten Fällen stelle ich fest, dass das jemand ist, mit dem ich nicht mehr Zeit als unbedingt nötig (=2 sek zum Vorbeigehen) mit dem verbringen möchte - das sagt mir meine Erfahrung. (no offense, war selbst mal Hopper!)

Siehs mal so: Du als geneigter Exoten-Fan kannst aktiv alles dafür tun, den Status von Exoten ins Positive zu rücken!  :d
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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #108 am: 8.08.2011 | 22:55 »
Genau...schick dich, dann kommt das "exotic fucktard"-Schild auch schnell wieder ab.


(Hmm...T-Shirt oder Klettpatch?... ~;D)
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Offline First Orko

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #109 am: 8.08.2011 | 22:57 »
Genau...schick dich, dann kommt das "exotic fucktard"-Schild auch schnell wieder ab.


(Hmm...T-Shirt oder Klettpatch?... ~;D)

Tattoo. Man soll da schon was von haben  >;D
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El God

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #110 am: 8.08.2011 | 23:16 »
Nur wenn du ihn wie einen exotic fucktard spielst.

Das triffst genau. Ich bezog mich mit der Bezeichnung schon auf einen speziellen Typen von Exoten-Spieler. Der nämlich, der meint, sein Exotentum würde ausreichend Spotlight generieren, wodurch er nichts konstruktives mehr zum Spiel beitragen muss.

Offline Rabenmund

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #111 am: 8.08.2011 | 23:55 »
Da geht es mir ähnlich wie Dolge. Aber vielleicht können wir das Ganze auch schneller auflösen, denn ehrlich gesagt kommt mir ziemlich der Verdacht, das ihr aneinander vorbeiredet.

Auf der einen Seite diejenigen welche Exoten misstrauisch gegenüberstehen. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, denen ging es oft ähnlich wie mir das ein Spieler in jedem Setting "was ganz Spezielles" spielen musste. Wie den Eiszwerg in den Tropen. Oder die Hexe in der Inquisitoren-Runde. Den Nosferatu in der High-Clan-Runde....
Wahrscheinlich hat die Sorte Spieler oft genug auch entweder Mary-Sue-like gespielt, oder katastrophalen Mist gebaut (den Adligen beleidigt der den Auftrag vergab; das Bauernhaus der Familie angezündet, die ihm nicht freundlich genug war,...). Solche Erfahrungen habe ich nämlich leider auch gemacht, und sie haben mich angekotzt. Ach, ich vergass - selbst wenn die Klassen / Rassen Schwächen hatten, normalerweise Vorurteilen ausgesetzt gewesen wären... wehe du hast als SL so was ins Spiel gebracht. Das ist dann ja Spielerunterdrückung.. und gemein... tyrannisch.. und überhaupt.

Auf der anderen Seite haben wir diejenigen, welche exotische Rassen oder Charaktere - welche aber durchaus in das Setting passen können - wie den Drow-Sorcerer in der neutralen Runde, der Lasombra antitribu in der Camarilla oder die Elfin in der Zwergenrunde nehmen. Die werden dann liebevoll gespielt, haben vielleicht die eine oder andere Besonderheit (abgesehen von Rasse oder Klasse) aber sie werden nicht mit dem Ziel gespielt dauernd im Mittelpunkt zu stehen, keine Schwachstellen zu haben und den anderen Spielern ans Bein zu pissen weil der Charakter halt so ist. Nö, sie harmonieren mit der Gruppe, und damit passt es.


Und ich glaube dieses Missverständnis bearbeiten wir gerade sehr intensiv ;)
Ich bin schriftlich meist ein kurzer und knapper Schreiber. Sollten Beiträge dadurch schroff oder unfreundlich wirken, weisst mich kurz darauf hin.
 
Am Besten stellt man sich meine Aussagen mit einer lebendigen Mimik vor, dann bekommt man ein Bild davon ;)

Seth

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #112 am: 9.08.2011 | 00:38 »
@Rabenmund

Gut zusammengefasst! Sehe ich auch (gefühlt) seit den letzten zwei Seiten so.

Offline Naldantis

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #113 am: 9.08.2011 | 00:45 »
1.) Ein normaler Charakter ist ungleich einem normalen Menschen.

Nein, aber ebenso gewöhlich - in seiner Welt und in dem erlebten Spiel - und darum eben nach ein paar Kampagnen ebenso dröge wie jeder normale Mensch...

Zitat
Ein normaler Charakter ist einer, der innerhalb des Settings als Spielercharakter vorgesehen und tauglich ist. In einem Setting, in dem ein beseelter Teddybär als SC vorgesehen ist, ist er ein normaler Charakter; in einem Fantasy-Setting mit High Magic ist er ein ziemlicher Exot und in einem Vietnamkriegssetting als Charakter nicht zu gebrauchen.

Ja, das stimme ich ja völlig zu, aber nach hinreichender Benutzung sind sie in ihrem angestammten Setting ausgelutscht und langweilig.
Jeder dödlige Soldate kann en interessanter Charakter sein, wenn er ungewöhnlichen, genrebrechen Umständen ausgesetzt wird.
Aber im angestammten Setting ist schnell jeder Held ein Langweiler

Zitat
In Shadowrun sind menschliche Verbrecher, orkische Kung-Fu-Kämpfer und elfische Magier normale Charaktere. Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber ich erlebe die im Real Life eigentlich so gut wie gar nicht.

Ich brauche die nicht im echten Leben, wenn ich sie in jeder Darreichungsform schon in Büchern, Filmen, PCs und NPCs im Dutzen billiger kenne.
(Und den MO des gewöhnlichen Kriminellen kennt man auch in RL).

Zitat

2.) Ich hab keine Ahnung, was für Leute du kennst - ich kenne mehr oder weniger normale Menschen, und ich finde viele davon interessant und würde ihnen den Tiefgang ganz gewiß nicht absprechen. Weißt du was? Ich zähle mich selbst auch zu den normalen Menschen.

Ich mich auch - aber nicht zu den interessanten!

Bitte 'interessant' nicht mit 'anziehend', 'sympathisch' oder 'vertraut' verwechseln.
Zu den wenigen Interessanten gehören auch und gerade die gestörten - auch wenn man mit denen nicht unter einem Dach leben möchte.

Aber viele?
Nein, interessante waren nicht dabei, sicher <1%.
Allein all die ungezählten beruflichen Kontakte, die man errtägt, weil man dafür bezahlt wird und so schnell wie möglich wieder vergißt.

Seth

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #114 am: 9.08.2011 | 00:56 »
Jeder dödlige Soldate kann en interessanter Charakter sein, wenn er ungewöhnlichen, genrebrechen Umständen ausgesetzt wird.
Aber im angestammten Setting ist schnell jeder Held ein Langweiler

Muss man nach deiner Auffassung also mit jeder Genrekonvention brechen, um einen Charakter und respektive ein Abenteuer "interessant" zu gestalten? Hast du wirklich alles schon gesehen?

Zitat
Zu den wenigen Interessanten gehören auch und gerade die gestörten - auch wenn man mit denen nicht unter einem Dach leben möchte.

Interessante Pauschalaussage. Was sind für dich "Gestörte" und warum will man mit denen nicht unter einem Dach wohnen?

Offline Naldantis

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #115 am: 9.08.2011 | 01:14 »
Das ist eine seltsame Weltsicht, die ich nicht teile. Für dich scheint interessant = bombastisch / exotisch / neonfarben / auffallend zu sein.

Woraus schließt Du das?
Ich habe doch die RL-Ausnahmen nicht weiter beschrieben...
...ich sage nur, daß es 'Ausnahmen' sind, eine kleine Anzahl unter der Unmenge Menschen, mit denen wir unseren Lebensraum teilen.

Zitat
Ich kann auch in einem Science-Fiction Setting einen Samurai aus dem 15. Jahrhundert spielen, der absolut uninteressant, weil die x-te Kopie von Zatoichi oder Yojimbo, ist. Das ist ein ganz toller und glänzender Exot, der die Gruppe nicht im Geringsten bereichert.

a) sehe ich es eh nicht als Aufgabe jedes Charakters an, die Gruppe in jedem Plot effizient zu 'bereichern'; wenn der Char Spaß mach, ihn dabei zu haben, wenn er witzig und einfallsreich, charmant und interaktiv ist, oder schlicht im richtigen Moment einen Impuls gibt oder eine Entscheidung fällt, so reicht das völlig aus.

b) Vermag auch ein mittelalterlicher Samurai in einem SF-Setting zu rocken, sei es auf restriktiven Welten, wenn Hightech nicht zugänglich ist, wenn die Kultur seiner ähnlich ist, durch Ideen, Führungskraft, Menschenkenntnis, etc.

Offline SeelenJägerTee

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #116 am: 9.08.2011 | 01:17 »
Nein, aber ebenso gewöhlich - in seiner Welt und in dem erlebten Spiel - und darum eben nach ein paar Kampagnen ebenso dröge wie jeder normale Mensch...
[...]
Normale Menschen sind nicht dröge. Es gibt normale Leute, die mich zur Weißglut bringen, andere die ich langweilig finde und andere die mich fesseln. Die Menschen die ich am interessantesten Finde sind ganz normale Menschen.
Ein Mensch wird dadurch dass er die Welt in einem Segelboot umkreist und auf den Mt Everest gestiegen ist und zu den letzten der Feuerlandindianer gehört nicht Interessat.

Ich habe z.B. einen Professor, der aus Israel kommt. Er ist aber nicht wegen seinem Akzent und seiner etwas dunkleren Hautfarbe interessant. Sondern weil er eine Persönlichkeit hat, zu der unter Anderem eine nette und freundliche Art gehört. Und diese Art wie er ist, die findet man zigtausendfach auf den deutschen Straßen, die kommt nicht durch sein "exotentum" zufällig aus Israel zu kommen.

Zitat
[...]
Ich mich auch - aber nicht zu den interessanten!

Bitte 'interessant' nicht mit 'anziehend', 'sympathisch' oder 'vertraut' verwechseln.
Zu den wenigen Interessanten gehören auch und gerade die gestörten - auch wenn man mit denen nicht unter einem Dach leben möchte.

Aber viele?
Nein, interessante waren nicht dabei, sicher <1%.
Allein all die ungezählten beruflichen Kontakte, die man errtägt, weil man dafür bezahlt wird und so schnell wie möglich wieder vergißt.

Tja so unterscheidet es sich eben was man als interessant empfindet.
Aber selbst nach deiner Definition von "interessanten Leuten" sagst du es schon sehr treffend. Angepasst an den Spieltisch wäre das ein:
Zitat von: frei nach Naldantis
auch wenn man mit denen nicht unter einem Dach lebenin einer Runde spielen möchte.

EDIT:
[...]
a) sehe ich es eh nicht als Aufgabe jedes Charakters an, die Gruppe in jedem Plot effizient zu 'bereichern'; wenn der Char Spaß mach, ihn dabei zu haben, wenn er witzig und einfallsreich, charmant und interaktiv ist, oder schlicht im richtigen Moment einen Impuls gibt oder eine Entscheidung fällt, so reicht das völlig aus.
[...]

  • Problematisch wird es dann, wenn der Charakter keine Motivation hat auf das Abenteuer mit zu gehen und der Spieler das auch breit tritt und will dass jetzt bitte eine Lösung her soll.
  • Die restlichen Gruppenmitglieder keine Motivation hätten diesen Charakter mitzunehmen.
    • Weil wenn sie in der Taverne die Puppen tanzen lassen und so ihr Gold los werden sitzt er irgendwo alleine rum und schwelgt in seiner coolness und mysteriösität. - Keine soziale Anbindung.
    • Er unmotivierte Aktionen gegen die Gruppe bringt. Gruppe entscheidet sich für Plan A, er macht B weil er ja der Einzelgänger ist und ihm das richtig erscheint - Er ist der Gruppe auch noch ein Schmerz im Arsch.
    • Er keinerlei Nutzen bringt der auch nur annähernd in die Größenordnung der Umstände, kommt die er beschert.
Wer so einen Charakter baut der sollte sich nicht wundern, wenn die restlichen SC aus ihrer Sicht die einzig für sie sinnvolle Entscheidung treffen: Sich von diesem Charakter trennen (oder wenn sie zynischer veranlagt sind ihn als Fleißschild benutzen bevor es ihnen an den Kragen geht).
« Letzte Änderung: 9.08.2011 | 01:28 von SeelenJägerTee »

Offline Naldantis

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #117 am: 9.08.2011 | 01:21 »
Das schlimme an vielen Exoten ist auch, dass sie nur ihrerseits mit Klischees arbeiten (Exotismus) und daher liegt ihr Mehrwert allein in der Ästhetik.

Und das nun Nicht-Exoten nennenswert seltener?
Nur weil etwas 'normal' ist, ist es noch nicht aus dem Klischee-Verdacht heraus, ganz im Gegenteil.
Auch ein lahmes Klischee ist ein Klischee, auch ein dröger Abklatsch ein Abklatsch.

Seth

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #118 am: 9.08.2011 | 01:26 »
Woraus schließt Du das?
Ich habe doch die RL-Ausnahmen nicht weiter beschrieben...
...ich sage nur, daß es 'Ausnahmen' sind, eine kleine Anzahl unter der Unmenge Menschen, mit denen wir unseren Lebensraum teilen.

Womöglich habe ich dich falsch verstanden, was nichts an unserer unterschiedlichen Weltsicht ändert. Natürlich gibt es Menschen, die sich dem Einheitsbrei vollkommen anschließen und lediglich als Kopien anderer existieren, die sind für mich allerdings im Allgemeinen die Ausnahmen, da ich Menschen tendenziell immer als originell / interessant / individuell betrachte, ganz gleich wie sehr es mir entgegen springt.

Zitat
a) sehe ich es eh nicht als Aufgabe jedes Charakters an, die Gruppe in jedem Plot effizient zu 'bereichern'; wenn der Char Spaß mach, ihn dabei zu haben, wenn er witzig und einfallsreich, charmant und interaktiv ist, oder schlicht im richtigen Moment einen Impuls gibt oder eine Entscheidung fällt, so reicht das völlig aus.

Das was du beschreibst, würde ich jetzt auch mal spontan "die Gruppe bereichern" nennen, also verstehe ich deinen Einwurf nicht.

Zitat
b) Vermag auch ein mittelalterlicher Samurai in einem SF-Setting zu rocken, sei es auf restriktiven Welten, wenn Hightech nicht zugänglich ist, wenn die Kultur seiner ähnlich ist, durch Ideen, Führungskraft, Menschenkenntnis, etc.

Hat auch keiner bestritten. Es ging mir nur darum, dass auch ein vermeintlich krasser Exot durch seine kopienartige Darstellung extrem langweilig oder eben unexotisch wirken kann.

Und das nun Nicht-Exoten nennenswert seltener?
Nur weil etwas 'normal' ist, ist es noch nicht aus dem Klischee-Verdacht heraus, ganz im Gegenteil.
Auch ein lahmes Klischee ist ein Klischee, auch ein dröger Abklatsch ein Abklatsch.

Ja richtig, das trifft auf den Exoten ebenso zu. Wie auf den Normalo. Und auf den Exoten. Und wir drehen uns im Kreis.
Ich versteh' nicht so richtig, worauf du eigentlich hinaus willst. Geht es dir darum, den Exoten und seine Daseinsberechtigung über jeden Zweifel (und "normalen" Charakter) erhaben zu festigen?
« Letzte Änderung: 9.08.2011 | 01:28 von Sol Invictus »

Offline Arkam

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #119 am: 9.08.2011 | 11:10 »
Hallo zusammen,

der von Naldantis beschriebene Langweile Effekt den man mit Exoten ausgleichen sollte verzögert sich meiner Erfahrung nach dann aber einfach nur.
Wirklich etwas gegen die Langweile kann nur die jeweilige Runde tun indem sie auch andere Abenteuer unterstützt und sich auch Mal auf andere Arten zu spielen einlässt.

Die häufigen schlechten Erfahrungen mit Exoten kommen aus meiner Sicht primär aus zwei Gründen zusammen.
Entweder der Spieler nimmt den Langweile Effekt war und baut sich so einen exotischen und gleichzeitig pädagogischen Charakter. Seht her so muss ein interessanter Charakter sein und handeln.
Oder man sieht ein Problem in der Runde und versucht das mit einem Exoten in game zu lösen.

Gruß Jochen
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Offline Teylen

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #120 am: 9.08.2011 | 12:00 »
Was im Spielerhandbuch steht, ist grundsätzlich nicht exotisch.
Nun, ich denke, dem widersprechen einige hier.
Abgesehen von den Drow gehe ich davon aus das die anderen Charaktere in den jeweiligen Regelwerken als Spielerfiguren angeregt beziehungsweise aufgelistet werden.
Das heisst Giovanni stehen ebenso sicher im V:tM Grundregelwerk wie Nethermancer im Earthdawn GRW.
Auch vermute ich das die Hexen bei DSA nicht im Monsterkompendium stehen.

@Orko:
Mein Hinweis war eher in der Richtung gemeint das ich es nicht fuer statthaft halte den Spielern von Exoten eine Beweispflicht anzuhaengen das sie in Ordnung sind, respektive mich selbst sogar nicht in Gangsta-Kleidung sehe.
Umgekehrt behandelt man andere, die eher den Hang zu einer mehr konventionellen Klassen Wahl haben, auch nicht wie die letzten Spiesser oder unterstellt ihnen das die sicherlich hart auf der "Mein Charakter ist aber so"-Schiene fahren.

@Rabenmund:
Ich glaube ja das man schlechte Erfahrungen damit gemacht haben kann, nur, denke ich, wird es zu allgemein auf alle projieziert.
Hinsichtlich der Beispiele koennte ich anfuehren das ich da ebenso weniger gute Erfahrungen gemacht habe.
Das ich meinen "Exoten" spielte [Giovanni in der Camarilla Runde], diesen wirklich auf Konvention-Linie spielte [Traditionstreuer als der Rest der Gruppe] und dort nicht nur aktiv Steine in den Weg gerollt wurde beziehungsweise abgegrenzt sondern das ganze bis zum versuchten Char-Austauch ging [ironischerweise war das angebotene Redesign ein wesentlich exotischeres Konzept].
Aber so wirklich bringen tut es dann ja nichts.

Nun und natuerlich wird das Missverstaendnis intensiv bearbeitet.
Einfach weil einerseits die Darstellung der boesen Exoten/Mary Sues im Thread zu ueberwiegen scheint, und man dann doch gerne dagegen halten wuerde das nicht alle boese sind. Heisst nicht das man jetzt nicht glaubt das der andere _nur_ boese Exoten kennt oder denkt das es _nur_ boese Exoten gibt. Aber wirkt halt so.

Naja, und bei all den Missverstaendnissen koennte man ja auch drueber sprechen wie es klappen kann. ^^;
Also wie man jetzt darauf reagieren kann wenn jemand einen Exoten spielen mag, der tatsaechlich den Exoten spielen mag, und nicht eine Mary Sue.
Sowas wie "Wie kriegt man den vernuenftigen Nosferatu in die High Clan Runde" wie bringt man etwaigen Vorzuegen und Schwaechen sinnvoll in die Runde ein, ohne das es zuviel Spotlight braucht oder gaengelt.
[Mein Eindruck, aus meiner Erfahrung, ist das die Tendenz besteht jede Schwaeche anzufuehren, auszuspielen, jedoch wenn man erwaehnt das man vielleicht dann auch einen Vorzug haben koennte der PG-Stempel naht]

Ist es vielleicht eine Option den Exoten nicht exotisch zu behandeln?
Das heisst das man hingeht und annimmt das die Gruppe den Exoten in ihren Reihen "normal" findet / behandelt?

@Ein
Zitat
Das schlimme an vielen Exoten ist auch, dass sie nur ihrerseits mit Klischees arbeiten (Exotismus) und daher liegt ihr Mehrwert allein in der Ästhetik.
Hum, also die Exoten die mir so bekannt sind, sind im Grunde einfach neue Klassen/Templates.
Die natuerlich fuer sich genommen mit einem Klischee arbeiten.
Ich sehe da kein Fehler daran die Aesthetik des neuen Klischee geniessen zu wollen.

Ein anderer Aspekt waere dann das ein Charakter ein Exot wird weil er bewusst mit dem Klischee der Klasse bzw. des Templates bricht. Wo ich vermute das am ehesten Probleme entstehen wenn der Charakter so in den Nischen anderer Klassen/Templates die konventionell gespielt wird wildert.

@Arkam
Naja, im Grunde erweitern die Exoten die Auswahl und verzoegern damit die Langeweile, wenn sie sie nicht ganz vermeiden.
Wenn man bei V:tM jeden Clan einmal dem Klischee entsprechend spielt und danach Langeweile verspuert, kann man sehr, sehr oft Clan/Clanslinie/Blutslinie wechseldich spielen bis man durch ist. Nun und wenn man dann nach etwa 30-100 verschiedenen Templates durch ist, hat man das erste vermutlich schon vergessen [oder man faengt von vorne an mit einem untypischen Vertreter des Clans/Clanslinie/Blutslinie].
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Offline Naldantis

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #121 am: 9.08.2011 | 13:23 »
Hallo zusammen,

der von Naldantis beschriebene Langweile Effekt den man mit Exoten ausgleichen sollte verzögert sich meiner Erfahrung nach dann aber einfach nur.

Je nach System: aber in der Regel bilden die konservativen Konzepte doch nur eine kleine Untergruppe aller möglichen ab, als vervielfacht man die Zeit bis zum erneuten Einreißen der Langeweile.
Z.B. in D&D3 dürfte des Erschöpfen der technisch möglichen Variationen für den casual Gamer deutlich jenseits der eigenen Lebenserwartung liegen.

Zitat
Wirklich etwas gegen die Langweile kann nur die jeweilige Runde tun indem sie auch andere Abenteuer unterstützt und sich auch Mal auf andere Arten zu spielen einlässt.

Ich bezweifle, daß das eine ökonomischere Alternative ist: es erfordert eine Umstellung von allen Spielern, nicht nur den mit ihrem aktuellen Char unzufriedenen, und einen hohen Arbeitsaufwand vom SL, hingegen trägt der Exot nur bei dem eigenen Spieler und etwas auch beim SL auf.
Und es sind ja nur selten alle Spieler gleichzeitig von Langeweile über ihren Charakter betroffen.

Offline Feuersänger

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #122 am: 9.08.2011 | 13:29 »
Nun, ich denke, dem widersprechen einige hier.
Abgesehen von den Drow gehe ich davon aus das die anderen Charaktere in den jeweiligen Regelwerken als Spielerfiguren angeregt beziehungsweise aufgelistet werden.
Das heisst Giovanni stehen ebenso sicher im V:tM Grundregelwerk wie Nethermancer im Earthdawn GRW.
Auch vermute ich das die Hexen bei DSA nicht im Monsterkompendium stehen.

Ich verstehe nicht so ganz, worauf du hinauswillst.
Was D&D angeht, so rede ich wie gesagt von einem "Standardsetting" (es gibt mehrere). Der Freak-Faktor schwankt in D&D von Setting zu Setting. Was in Greyhawk völlig grotesk wirkt, ist in Planescape gar nicht der Rede wert. Das beliebteste D&D-Setting dürfte Forgotten Realms sein, welches auch sehr High-Magic ist. Alle PHB-Rassen und Klassen sind hier spielbar, wobei es natürlich auf die Region ankommt: ein Mönch ist im Westen ein Exot, im Osten aber relativ normal. Ich möchte sogar behaupten, in Neverwinter ist ein Mönch exotischer als ein Hexer.
Dann kommt es natürlich noch auf das Settingverständnis der Gruppe an. Im FR-Player's Guide stehen noch eine ganze Reihe weiterer Rassen und Unterrassen, z.B. Planetouched wie Tieflinge, Genasi, Aasimar usw. Manche Spieler würden diese Rassen als "normal" bezeichnen, andere als "exotisch". Sie sind aber glaub ich doch eindeutig als Exoten gedacht.

Schlußendlich sei noch kurz angemerkt, dass schon die Kernklassen in D&D nicht gleichwertig sind, sondern stark differierende Powerniveaus bieten. Der Hexer ist hier nichtmal die stärkste Klasse, sondern kommt so etwa auf dem 4. Platz, knapp hinter Kleriker, Magier und Druide, aber weit vor den nächsten Verfolgern. Es gibt Gruppen, die gerne mit einer gebalanceten Party spielen wollen und daher die stärksten oder schwächsten Klassen nicht als SCs zulassen.
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Offline Teylen

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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #123 am: 9.08.2011 | 13:36 »
Ich verstehe nicht so ganz, worauf du hinauswillst.
Ich hab dich so verstanden das du sagst: Was in Spielerhandbuechern/GRWs an Spieler Klassen/Templates stehen sind keine Exoten.
Worauf ich meine: Was da steht kann/wird u.U. sehr wohl als Exot betrachtet werden.
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Re: Exoten & Nischenschutz; war: Spieler... Grr...
« Antwort #124 am: 9.08.2011 | 13:44 »
Ja, schon, aber das sollte dann auch in der Rassen- oder Klassenbeschreibung drinstehen. Generell finde ich es etwas schizophren, wenn man (als Redaktion) in eine Spielerresource erst eine Option beschreibt, diese dann aber gleich wieder als SCs disqualifiziert. Dann soll man es gleich lassen, oder in eine andere Ressource reinschreiben, die derartige Befindlichkeiten nicht weckt.
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