Autor Thema: [VtM] Euer Spielverständnis?  (Gelesen 20384 mal)

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Offline Thot

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #25 am: 1.08.2011 | 12:05 »
Lustigerweise war eine meiner besten Runden, die ich in einer fernen Stadt unter völlig fremden Leuten fand, eine VtM-Runde, die richtig gut funktionierte. Und es war sogar meine erste VtM-Runde. Die Vorurteile über das System kannte ich, war aber angenehm überrascht von den Leuten, zu denen ich auch heute noch Kontakt pflege, Jahre nachdem die Runde in vier verschiedene Städte zog. Wir haben allerdings auch nicht sehr monströs gespielt und versuchten immer, die mehr oder weniger "Guten" zu bleiben.


Offline Oberkampf

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #26 am: 1.08.2011 | 12:05 »
@ Sol Invictus:

Hab da kein Problem mit, bin das von V:tM-Entusiasten gewöhnt (und es ja auch irgendwie fast provoziert, wenn man den Satz aus der vorangegangenen Erklärung herauszieht).

Aber trotzdem gehe ich darauf ein:

Dass V:tM nur Deppen anzieht, ist erstmal deine Interpretation, das habe ich so nicht gesagt und nicht gemeint. Genau geschrieben habe ich, dass V:tm verspricht, drei sehr unterschiedliche Spielvorlieben zu bedienen:

- Powergaming (+ Butt Kicking): tolle Superpowers, tolle Fähigkeiten, vergleichsweise schwache Gegner (Mortals, Ghuls, Neonates - und Bosse für den Endkampf mit fetter Belohnung (Diablerie = mehr Powers!)

- Storygaming: vertrackte Vampirgeschichten; Intrigen zum Aufdecken; Bündnisse zum Schmieden; geheimnisvolle, farbenprächtige, mächtige NSCs mit dunkeln Geheimnissen (so hab ich es meistens erlebt)

- Charakterspiel: der innere Kampf zwischen Mensch und Bestie; schmerzhafte Entscheidungen mit Konsequenzen für die eigene Seele; die Suche nach einer eigenen Rolle in der Welt; die Entfremdung von gewohnten Verhaltensweisen; der Kontrast zwischen der Welt der Sterblichen und der Welt der Vampire (sowas hätte ich mir damals gewünscht)

Weiterhin habe ich behauptet, dass die Regeln (und übrigens mMn auch die Abenteuer) keins der Versprechen gut erfüllen, und schon gar nicht alle drei gleichzeitig. Deswegen arrangiert man sich irgendwie damit.

Dann sagte ich, dass andere Regelsysteme, die auf ihre Ziele hin besser durchdacht sind, da mehr leisten können. Unterhaltsame, spannende Kämpfe mit V:tM zu entwerfen war mir immer ein Graus. AD&D leistete da für mich mehr, wie auch fast jedes andere Rollenspiel. Storys liefen bei V:tm nur mit Spielleiterwillkür - fast jedes andere Rollenspiel leistete für mich da mehr. Charakterspiel funktioniert nach meiner Meinung nur dann gut, wenn übermächtige NSCs nicht dauernd Hauptrollen haben - und in der Hinsicht war in meinen Spielerinnerungen kein anderes Rollenspiel so problematisch wie V:tM.

Damit leugne ich nicht, dass es auch andere Rollenspiele gibt, die mehrere Spielertypen ansprechen, und ich behaupte auch nicht, dass andere Rollenspiele völlig konfliktfrei unterschiedliche Spielvorlieben bedienen können - ich stehe allerdings zu der Behauptung, dass bei Vampires außer den "Moshern" so gut wie kein Spieler (Story- oder Charakterspieler) von den Regeln angezogen wurde. Die Mosher wurden mit cool powerz bedient.

Die anderen Spieler wurden mMn überwiegend von dem für seine Zeit coolen Setting angezogen (und dieses Setting ist auch heute im Vergleich nicht schlecht, wenn auch nicht spitze und mit eigenen Problemen belastet). Damit, und mit dem Versprechen, irgendwie erwachsener, künstlerisch wertvoller zu sein, hat V:tM viele Spieler für sich begeistern können. In deinem Post wird diese Haltung ja auch deutlich ausgedrückt:

Es gibt sie allerdings, die Runden mit Fokus auf den psychologischen Horror, in denen die Spieler nicht auf die Senkung ihrer Generation oder einfach nur auf die nächste Stufe ihrer Disziplin scharf sind, in denen Action und Intrige sich die Waage halten und diese dann auch nicht zu sehr in die Emo-Ichbinjasoarmunddarque-Schiene abschweift. Das sind schlicht und ergreifend Runden mit reifen und erwachsenen Menschen.

Hervorhebung von mir.
Im Grunde ist das eine Abwertung anderer Spielvorlieben, und die mangelnde Anerkennung des Rollenspiels als (Gesellschafts-)Spiel. Aber das gehört wohl eher in einen eigenen Thread.

Wichtig ist mir allerdings, dass - bis auf vielleicht die Powergamer/Mosher - kaum jemand V:tM gespielt hat. Spielen in diesem Fall verstanden als möglichst umfangreiches, hinsichtlich der Storyintention neutrales Anwenden der vorgegebenen Regeln ohne Spielleiterwillkür. Was die Leute, die ich erlebt habe, gemacht haben, war, dass sie Geschichten auf der Basis des Settings erzählt haben.  

Besieht man sich aber V:tM ohne nostalgische Verklärungsbrille, dann bleibt davon nur ein teilweise interessantes, aber nicht überragendes Setting, eine schwerfällige Würfelsystematik, einige zweitklassige (und drittklassige) Abenteuer - nichts, was nicht andere Systeme besser, eleganter, durchdachter anbieten können.

Und da empfinde ich es als verwunderlich, mit welcher Hartnäckigkeit sich Spieler (vor allem aus meinem persönlichen Umfeld) an V:tM klammern. Würde ich heute V:tM leiten, mit meinem Anspruch, ein Spiel zu spielen, in dem die Charaktere im Mittelpunkt stehen, Hauptprotagonisten sind, und dafür die V:tM-Engine verwenden, wäre das ein furchtbarer Krampf. Und das war es auch damals schon. Aber das wird von V:tM-FAns immer geleugnet werden.

Ich schau euch dann gern zu, wie ihr 53 Runden für einen Kampf braucht, eine Stunde lang über die korrekte Interpretation mystisch erklärter Regeln debattiert oder seitenweise Hausregeln anschleppt. Viel Spaß mit V:tM  ;)




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Offline Teylen

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #27 am: 1.08.2011 | 12:08 »
Ich finde die qualitative Aufwertung der Gewalt in "Interview mit einem Vampir", im Kontext der Abwertung der Gewalt in anderen Filmen oder Serien schwer nachzuvollziehen. Der Film, sowie das Buch, geben sich gerade in Bezug auf die Figuren Lestat und Claudia Muehe herrauszustreichen das diese beiden gerade "eben mal so" toeten.
Auch die Vampire in der Pariser Oper toeten ohne sich mit ihren Opfern, innerhalb eines persoenlichen Drama das als Horror gewertet werden kann, zu beschaeftigen. Die einzige Figur, welche mit ihrer Natur ringt ist Louis, der wiederum innerhalb der Geschichte das groesste Massaker begeht.
Nun und gerade der Film endet damit, wenn ich mich richtig entsinne, das Lestat von irgendwo "oben" herab in das offene Cabrio des Interviewers springt, ihm erklaert das die Emo-Heulerei Louis auf die Dauer kaum auszuhalten sei, und das Vampir Dasein doch im geruettelten mass cool ist.

Blade zaehlte ich durchaus auch deswegen auf weil der Protagonist ein Vampir ist, nicht nur die Antagonisten. Im Punkt des rueden, blutigen bis gewaltaetigen Umgangs miteinander geben sich dort beide Seiten kaum etwas.
Natuerlich hat selbst "Underworld" eine Motivation fuer die Action.
Aber die haben doch auch fast alle Vampire-Spieler.

Dracula kenne ich bisher nur in verschiedenen Film-Varianten. Die oftmals zu erst zeigen wieso Vlad Tepes den Namen "Der Phaeler" erhielt. Nun und das es von den dramatischen Elementen lebt, im Grunde ist es recht direkt.
Dracula entdeckt durch den Besuch Harpers das mit Minna eine Doppelgaengerin seiner Toten Geliebten in England lebt. Er reist rueber, killt dabei eine gesamte Schiffsbesatzung. Versucht es mit massiven Glamourn und endet anschliessend ganz-tot.
Ansonsten legt der Comic den ich gerade lese, und der angeblich sehr dicht am Roman ist, nahe das Dracula die Antagonistische Hauptrolle neben Harker einnimmt. [Bisher sah ich nur Harker, und vorblaettern suggeriert das der Fokus auf ihm bleibt]

"Tanz der Vampire", im Film merkt man wenig von einem Zwiespalt des Grafen von Krolok. Finde ich.
Im Musical gibt es iirc zwei Nummern in der er seine Zerrissenheit besingt, aber der Rest und insbesondere das Finale dreht sich imho doch eher darum das Vampire rocken. Im Finale gar zum Takt von "We will rock you".
(Zudem scheint Krolok der einzige Vampire zu sein den tiefere Gewissensbisse plagen. Von leichten abartigkeiten wie das er ein Gedicht mit dem Blut eines Ex-Geliebten schrieb abgesehen)

Moonlight,... ist eine der wenigen Serien die ich nicht fuer voll holen kann. (Ernsthaft, Kuehlschraenke?) Near Dark, Fright Night oder Embraced habe ich nicht gesehen.


Allgemein denke ich jedoch das die Romane von Anne Rice oder anderer damals populaerer Autoren wie Poppy Z. Brite ein Level an expliziter Gewalt, teilweise gar in Kombination mit Sex, enthalten das imho erklaert wieso  entsprechende Gewalt als Thema bei Spielen in VtM Runden aufgegriffen wird.


@Dolge:
Ich bezog mich nicht darauf das "Moshen" als Gegensatz zu etwas dargestellt wurde, sondern an die Adjektive die dran gepappt wurden. Die habe ich naemlich nicht dazu erfunden (sondern beim lesen der Beitraege so zusammengefasst).

Ansonsten finde ich es hier recht tolerant.
So ein Beitrag wie Chrischie mit uebertragenen Wortlaut im SW Forum und die Kacke waere am Dampfen.
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Chrischie

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #28 am: 1.08.2011 | 12:33 »
[...]
So ein Beitrag wie Chrischie mit uebertragenen Wortlaut im SW Forum und die Kacke waere am Dampfen.

Nicht von meiner Seite aus.

Ich habe VtM gespielt. Genauso W:tA und später V:tR und nMage. Und ich will wenn ich aus dem Examensstress raus bin auch gerne mal wieder V:tR oder W:tF spielen.

Und ja ich sage es ganz offen: V:tM zieht für mich die Deppen an, mit denen ich nicht spielen will. Das ist meine Erfahrung. Deine mag gerne eine andere sein. Dein Geschmack wie du spielen willst mag gerne ein anderer sein. Habe Spaß mit V:tM und freue dich über die Neuauflage.

Aber sonst gillt alles was youth nabbed as sniper geschrieben hat. V:tM zieht durch seinen klaren Regeln für "Muchkins" (Ich schreibe bewusst nicht Powergamer) und seinen Hintergrund für dorker tahn you-Typen eine Mischung an, die im Spiel nicht funktionieren kann. Deshalb kann man V:tM meiner Meinung nur mit Leuten spielen die man schon lange kennt und mit denen man vorher vielleicht schon mal das eine oder andere Rollenspiel gespielt hat.

Und damit schlagen wir den Bogen zurück: Wenn man zu einer SW-Runde gehst und wüfelfreis Erzählspiel erwartet, dann hatte man eine rosarote Brille auf, als das Regelbuch gelesen wurde. SW ist für Powergamer die gerne Figuren schubsen.
« Letzte Änderung: 1.08.2011 | 12:36 von Chrischie »

Offline Teylen

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #29 am: 1.08.2011 | 12:43 »
Meine Aussage war da eher; das wenn ich hingehen wuerde, mir einen SW Thread aussuchen, und dort Posten:
Das ich bisher bei jedem SW Spiel ins Klo griff. Das SW als Spiel all die dicken Nerds anzieht die es hinsichtlich Taktik nichts drauf haben und dennoch posen moegen. Das man das Spiel meiden und begraben sollte.
Das es sehr viel negativer aufgenommen wuerde, als wenn man in einen VtM Thread rein ruft "Ihr seit [meiner Erfahrung nach] doch alles Gothic-Heulsusen und Munchkins. Hoert auf damit es zu spielen.".
[Ich habe nix gegen SW]


Ich habe die Erfahrung gemacht das man VtM durchaus auch gut mit (noch) Unbekannten spielen kann.
Man kann doch in jedem System an Honks - Leute mit zum eigenen inkompatiblen Spielstil - geraten?
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Chrischie

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #30 am: 1.08.2011 | 12:48 »
Meine Aussage war da eher; das wenn ich hingehen wuerde, mir einen SW Thread aussuchen, und dort Posten:
Das ich bisher bei jedem SW Spiel ins Klo griff. Das SW als Spiel all die dicken Nerds anzieht die es hinsichtlich Taktik nichts drauf haben und dennoch posen moegen. Das man das Spiel meiden und begraben sollte.
Das es sehr viel negativer aufgenommen wuerde, als wenn man in einen VtM Thread rein ruft "Ihr seit [meiner Erfahrung nach] doch alles Gothic-Heulsusen und Munchkins. Hoert auf damit es zu spielen.".
[Ich habe nix gegen SW]


Ich habe die Erfahrung gemacht das man VtM durchaus auch gut mit (noch) Unbekannten spielen kann.
Man kann doch in jedem System an Honks - Leute mit zum eigenen inkompatiblen Spielstil - geraten?

Liebe Teylen du verdrehst gerade etwas. Ich schrieb nicht, dass jede meiner Runden ein Griff ins Klo war. Ich schrieb, dass jede meiner Runden mit "fremden Spielern" ein Griff ins Klo war und bei dieser Aussage bleibe ich auch. youth nabbed as sniper hat ziemlich gut begründet, warum diese Chance bei V:tM höher ist als bei anderen Spielen. Mehr muss dazu nicht gesagt werden.

Offline First Orko

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #31 am: 1.08.2011 | 12:57 »
Man kann doch in jedem System an Honks - Leute mit zum eigenen inkompatiblen Spielstil - geraten?

Eigentlich kann das nur mit Systemen passieren, die so tun als könnten sie inkompatible Spielstile miteinander vereinen. DSA hat mE übrigens dasselbe Problem in anderer Ausprägung.
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Nin

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #32 am: 1.08.2011 | 12:59 »
Dass die Regeln sehr unterschiedliche Spielstile zu lassen, das finde ich ja nun nicht wirklich ein Nachteil.

Ich bleibe dabei, dass es auch eine ganze Menge damit zu tun hat, was gerade angesagt ist. Das Spiel, das gerade in Mode ist, hat einen hohen Zulauf ... (z.B. auch an - was hier noch nicht genannt wurde - Neugierigen, Casual Gamern).

Wenn ich mir die Spielrunden der oWoD-Exoten wie z.B. Wraith oder Changeling the Dreaming ansehe finde ich da unter den SpielerInnen eine Art Grundverständnis vom Spiel.

Offline גליטצער

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #33 am: 1.08.2011 | 13:02 »
Als 4tes und 5tes WoD System haben die auch von den Fehlern der Vorgänger gelernt Nin ;)
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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #34 am: 1.08.2011 | 13:04 »
Dass die Regeln sehr unterschiedliche Spielstile zu lassen, das finde ich ja nun nicht wirklich ein Nachteil.

War nicht eher der Kritikpunkt, dass die Regeln zwar behaupten, das zu tun, es aber nicht schaffen?

Nin

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #35 am: 1.08.2011 | 13:06 »
War nicht eher der Kritikpunkt, dass die Regeln zwar behaupten, das zu tun, es aber nicht schaffen?

Ich verstehe den Eingangspost anders.

Als 4tes und 5tes WoD System haben die auch von den Fehlern der Vorgänger gelernt Nin ;)

Weiß nicht, ob die Regel Unterschiede so gewaltig sind?

Eigentlich kann das nur mit Systemen passieren, die so tun als könnten sie inkompatible Spielstile miteinander vereinen.

Zum einen glaube ich, dass dir das mit jedem System passieren kann, wenn die SpielerInnen es darauf anlegen ... zum anderen kenne ich keine SpielerInnen, die im Laufe einer Chronik jedes mal gleich spielen wollen. Für mich ist's eher ein Vorteil, wenn ich in der selben Chronik mal richtig losrockern kann und beim nächsten mal eher mein persönliches Drama erlebe.

Offline גליטצער

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #36 am: 1.08.2011 | 13:09 »
Gerade bei Wraith mit dem ausgelagerten Shadow-Player sind sie das durchaus. Und Changeling hatte nie wirklich diese Inneres-Monster-Thematik, da ging es eher im den Zwiespalt Glamour/Banality im SC.
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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #37 am: 1.08.2011 | 13:11 »
Dass die Regeln sehr unterschiedliche Spielstile zu lassen, das finde ich ja nun nicht wirklich ein Nachteil.

Das Problem sehe ich eher darin, dass die V:tM-Regeln eben diese unterschiedlichen Spielstile nicht wirklich bedienen konnten.

Politikregeln für die Intrigen, den Einfluss, die Machtbereiche oder wenigstens einen funktionierenden Social Combat?
Nach meinen Erinnerungen Fehlanzeige. (Mein Kenntnisstand bei 2e.)

Spannende Kämpfe?
Entweder liefen die wegen des Disziplinsungleichgewichts sehr schnell und sehr vorhersehbar ab, oder sie dauerten ewig. Selbst einige primitive Taktikmöglichkeiten wurden von den Regeln nicht behandelt (z.B. Angriff aus dem Obfuscate). (Wie gesagt, mein Stand ist 2e).

Konflikt zwischen Mensch und Bestie?
Ja, tolle Ideen waren da (Demeanor/Nature, Humanity, Virtues, Derangements), aber die Verwirklichung fand ich schwach.
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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #38 am: 1.08.2011 | 13:11 »
Also ich denke ich stimme zwar meinen Vorschreibern insofern zu, dass VtM vom Schreibstil des REgelwerks, insbesondere des Sabbats und auch einiger späterer Quellenbücher stark auf das Ego der Spieler eingeht und sie fordert in gewisser Weise egozentrisch, egoistisch zu sein.
Aber mir gefällt gar nicht der Ansatz, dass der Spielleiter dafür verantwortlich ist.

Einerseits hängt es def. sehr stark von der Spielrunde ab, die sich aus x Spielern und typischerweise 1 SL/ST zusammensetzt. Generell denke ich ist das Problem ident wie bei nahezu jedem anderen System, dass Spiel selbst lädt dazu ein, sich einen Vorteil zu holen indem man seinen Charakter entsprechend baut und die Fertigkeiten in eine Richtung auslegt.
Mein Hauptproblem bei VtM war/ist die Diablerie, einerseits ein größeres Risiko (insbesondere in Camarilla Runden) andererseits ein essentieller Machtzuwachs der wiederum Prestige oder generell Möglichkeiten eröffnet.

Problemstellung
Die System beschreibt interessante Fähigkeiten (Pfade, ...) die man erst ab einer gewissen Generation / Macht ausüben kann. Das primäre Streben danach seinem Ziel näherzukommen ist bei vielen Spielern präsent und in meiner bescheidenen Meinung gar nichts Schlechtes. Ganz im Gegenteil, das Streben nach Charakterzielen ist sogar sehr positiv, nur verleitet das System von Vampire durch die Mechanik des Diablerie durchwegs dazu in diese Richtung gehen zu wollen.

Lösungsansatz
Meiner Meinung nach gibt es nur die Lösung die in jedem anderen System ebenso gültig ist. Redet miteinander wohin ihr wollt.
Vampire bietet, (von meinem heutigen Standpunkt betrachtet) eine Vielzahl an Möglichkeiten, das System ist komplex, aber nicht zu komplex und die rollenspielerischen Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.

Für mich klingt es aber so, als würdest Du die Subtilität der Vampire als wichtig(st)es Merkmal sehen - die Intrigenspinnerei als Beiwerk, aber die Tragödie des ewigen Lebens und der Kampf gegen das Monster als das sehen was es spielenswert macht. Aus heutiger Sicht würde ich Dir zu 80% zustimmen, auch wenn ich als Spieler auch gerne mal "ein wenig Action" sehe.

Erfahrungsgemäß findet man aber immer unterschiedliche Spielstile an einem Tisch. Also entweder sich zusammenraufen und eine gute "Mischung" akzeptieren (lernen) oder mit Gleichgesinnten loslegen, dann haben alle mehr davon.

Zum einen glaube ich, dass dir das mit jedem System passieren kann, wenn die SpielerInnen es darauf anlegen ... zum anderen kenne ich keine SpielerInnen, die im Laufe einer Chronik jedes mal gleich spielen wollen. Für mich ist's eher ein Vorteil, wenn ich in der selben Chronik mal richtig losrockern kann und beim nächsten mal eher mein persönliches Drama erlebe.
+1


Das Problem sehe ich eher darin, dass die V:tM-Regeln eben diese unterschiedlichen Spielstile nicht wirklich bedienen konnten.

Politikregeln für die Intrigen, den Einfluss, die Machtbereiche oder wenigstens einen funktionierenden Social Combat?
Nach meinen Erinnerungen Fehlanzeige. (Mein Kenntnisstand bei 2e.)

Spannende Kämpfe?
Entweder liefen die wegen des Disziplinsungleichgewichts sehr schnell und sehr vorhersehbar ab, oder sie dauerten ewig. Selbst einige primitive Taktikmöglichkeiten wurden von den Regeln nicht behandelt (z.B. Angriff aus dem Obfuscate). (Wie gesagt, mein Stand ist 2e).

Konflikt zwischen Mensch und Bestie?
Ja, tolle Ideen waren da (Demeanor/Nature, Humanity, Virtues, Derangements), aber die Verwirklichung fand ich schwach.

Ernsthaft? Also ich hab das sehr gut in Erinnerung, sowohl als SL wie auch als Spieler.
Ich denke die Regeln bieten eine gute Grundlage aus der eine erfahrene Gruppe sehr viel machen kann.
Mir kan das System nur für Einsteiger sehr unfreundlich vor. Leider sind viele damit eingestiegen.
« Letzte Änderung: 1.08.2011 | 13:12 von TheLemming »
Der Zynismus ist meine Rüstung, der Sarkasmus mein Schwert und die Ironie mein Schild.

Nin

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #39 am: 1.08.2011 | 13:16 »
Gerade bei Wraith mit dem ausgelagerten Shadow-Player sind sie das durchaus. Und Changeling hatte nie wirklich diese Inneres-Monster-Thematik, da ging es eher im den Zwiespalt Glamour/Banality im SC.

Bei Wraith hast du schon recht, bei CtD dagegen nicht unbedingt. Auch in CtD hast du sehr unterschiedliche Themen, die einen verschiedenen Spielstil fördern könnten (Naivität vs. Verantwortung, Seelie vs. Unseelie, Nobles vs Commoners, um nur drei zu nennen). Aber diese Themen und Konflikte habe ich nie als sich gegenseitig bremsend und behindernd erlebt.

Nin

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #40 am: 1.08.2011 | 13:22 »
Also ich denke ich stimme zwar meinen Vorschreibern insofern zu, dass VtM vom Schreibstil des REgelwerks, insbesondere des Sabbats und auch einiger späterer Quellenbücher stark auf das Ego der Spieler eingeht und sie fordert in gewisser Weise egozentrisch, egoistisch zu sein.

An der Stelle fällt mir das Interview mit Sam Chupp ein, in dem er erzählt, dass regelmäßig auch die Erlebnisse und Anforderungen der WW-eigenen Spielrunden in die Bücher eingeflossen sind.

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #41 am: 1.08.2011 | 13:25 »
Ernsthaft? Also ich hab das sehr gut in Erinnerung, sowohl als SL wie auch als Spieler.
Ich denke die Regeln bieten eine gute Grundlage aus der eine erfahrene Gruppe sehr viel machen kann.
Mir kan das System nur für Einsteiger sehr unfreundlich vor. Leider sind viele damit eingestiegen.

Welchen Teil?

An Kämpfe erinnere ich mich fast nur mit Grauen zurück. Grauen vor dem Kampfsystem, wohlgemerkt, nicht Grauen vor dem Gegner.

An institutionelle Konflikte für subtilen Machtgebrauch/Machtmissbrauch kann ich mich gar nicht erinnern. Die Maskerade wurde immer bewahrt, ohne dass es da entscheidende Konflikte zu schlagen gab (z.B. subtil auf eine Redaktion einwirken, dass ein bestimmtes Foto nicht veröffentlicht wird o.ä.).

Verbale Konflikte waren nur Spielergerede und sl-storykompatible Auflösung.

Und die Bestie im Vampir... naja, Frenzy und Rötschreck haben mal kleine Rollen gespielt... wenn sie der Story nicht im Weg standen... Moralische Konflikte? Bittere Entscheidungen? Power corrupts? Gruselige Derangements? Kam nicht sonderlich häufig vor.
(Die Derangements waren das Schlimmste, was ich an Albernheiten im RPG erleben durfte. Malks waren oft noch peinlicher als Nossies.)
« Letzte Änderung: 1.08.2011 | 14:43 von youth nabbed as sniper »
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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #42 am: 1.08.2011 | 13:29 »
Wegen des Eingangs Beitrag.
Ich bin nicht mehr sicher wie ich auf Vampire als Rollenspiel kam. Ich denke das es zum Teil daran lag das ich das Vampire Thema gut fand. Zum Teil lag es daran das ich nach freien Forenrollenspielen ein System suchte das einem die Sicherheits eines Werte technischen beschriebenen Charakter gibt und dazu ein System mit welchen man Handlungsresultate anhand von Wuerfeln bestimmen konnte.
Die Frage ob bzw. das es Mainstream war, war mir dabei recht egal.

Hinsichtlich der Erfahrungen mit der Runde von 10 Spielern.
Also meine Vermutung waere gewesen das es nicht nur an unterschiedlichen Spielertypen lag, sondern schlicht an der Masse von Spielern. Zehn Leite zu organisieren, in einem Spiel das man bis dahin nicht kennt ... sofern es nicht online ist wuerde ich mir das nicht einmal in Systemen die ich kenne zu trauen.

Aus der Erfahrung mit Online Gruppen, denke ich gibt es unterschiedliche "Spielertypen". In " weil die Grenzen nicht absolut sind, fliessend und subjektiv.

Es gibt dort New Age Spieler.
Ich wuerde es als die freundliche vitalbenachteiligte Person von nebenan beschreiben. Die Charaktere sind nett, leiden vielleicht ein wenig, aber halt nett und sie erwarten auch das die anderen nett sind.

Es gibt dort die Abenteuer Spieler.
Eigentlich wuerden sie einen rechtschaffenden guten Palladin spielen der aus zieht das boese zu bekaempfen. Gerne auch mit dem Kumpel-Magier, dem Dieb und dem Barden. Weil es aber Vampire ist, ist es halt ein guter Brujah, mit seinem Tremere, Ravnos und Toreador in der Gruppe. Ja es gibt Menschlichkeit, aber wenn man einen von den Boesen (tm) erlegt waere es doch fies drauf zu werfen.

Es gibt da die Charakter Spieler.
Die moegen ihren Charakter, und das er leidet, wollen aber nicht das er umkommt. Also sitzen sie im Elysium - da ist es sicher - und fuehren Gespraeche ueber ihr Leiden.

Es gibt die Intrigen Spieler.
Die gerne, lang und breit Intrigen vorbereiten, spinnen und dabei nutzen was ihnen gegeben ist. Oftmals hat der Charakter, wenn ueberhaupt, kaum Menschlichkeit und agiert als unmenschlicher Marionetten Spieler im Hintergrund.

Es gibt Kampf orientierte Spieler.
Die gerne mal probieren was passiert wenn ihre Charaktere physisch oder psyschich mit etwas oder jemanden aneinander geraten.

Bei all den unterschiedlichen Spielern kann es dazu kommen das verschiedene Vorstellungen vom Machtniveau vorherrschen. Das heisst wie maechtig ein Start Charakter sein sollte oder die Auslegung von Regeln.
Bei all denen kann es dazu kommen das Grenzen ueberschritten werden, sei es in der Darstellung von Gewalt oder sei es in der Darstellung von sexuellen Handlungen.
Es sagt auch noch nicht woraus die betreffenden den Grusel bzw. Horror ziehen welche das System verspricht.


So wie das Beispiel mit dem Tzimisce beschrieben ist, kann ich noch nicht erkennen wo der Fehler desselben lag. Wenn nun nicht vorher abgesprochen war das es vielleicht alles frisch gespatete Ex-Menschen waren.
Nur weil er die aeusserliche Form des Horrors direkt thematisiert heisst das doch nicht das er das Drama, den psyschologischen Horror, die moralischen Konflikte oder Tragik ausblendet.

Hinsichtlich der Einstellung zum Menschen seitens des Vampirs.
Also im Sabbat wird es den Beteiligten abtrainiert in Menschen etwas anderes als "Essen" zu sehen.
Nun und als normaler Spieler faende ich es gut wenn es dem Spieler selbst ueberlassen wird zur welcher Haltung sein Charakter aus welchen Gruenden gekommen ist. Schliesslich spielt man einen fiktiven Charakter und nicht "sich selbst mit Faengen".


Wegen der Tischrunde, also die Tischrunde die ich nun fand hat sich so ergeben, bin selbst noch gespannt wie die spielen werden. (Kenne zwei der Spieler aus einer alten Online-Runde)
Was Online Chroniken angeht achtet man aber normalerweise darauf das neue Spieler zu einem passen. Also das man z.B. die Spieler von True Brujah oder welche die mit Charboegen ankommen die jenseits der 500 EP gesteigert sind, an passendere Gruppen empfiehlt.
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« Antwort #43 am: 1.08.2011 | 13:47 »
@Tuempelritter:
Ich glaube schon das V:tM die Spielvorlieben durchaus bedient.
Im Rahmen was seinerzeit moeglich bzw. so an RPG Zeug erfunden war sogar recht gut.

Man kann mit VtM problemlos kompetente Charaktere spielen, die grossartige Kaempfe beziehungsweise Herrausforderungen erfahren und dennoch immer etwas Crunch zum ausbauen finden.

Man kann damit vertrackte Geschichten gestalten, Intrigen, Buendnisse und mit duesteren Geheimnisse. Man kriegt Material dazu und Abenteuer enthalten da sogar teilweise mehrseitige R-Maps.

Man kann sich auf den Charakter konzentrieren und betrachten wie es in ihm und den Kampf um seine Seele aussieht.

Man kann auch die kompletten Underdogs spielen die sich in einer Welt der Dunkelheit beweisen und durchkaempfen muessen.


Man muss diese Aspekte nicht mal unbedingt getrennt halten. Auch wenn es sich ggf. lohnt vorher zu erwaehnen welchen Punkt man mit welcher Intensitaet behandeln moechte bzw. worauf es gilt sich zu konzentrieren.

Imho ist es moeglich Situationen zu gestalten welche kompetente Charaktere fordern und imho fordert oder braucht VtM keine Spielleiterwillkuer fuer eine Geschichte - und empfiehlt es auch nicht (Genauso wenig wie uebermaechtige NSCs).
Imho standen die Regeln, gerade sowas wie die Goldene Regeln den Story- und Charakter Spielern nicht im weg rum. Und lieferten mit Willenskraft, Tugenden, Menschlichkeit sowie Wesen und Verhalten durchaus anreize.

Auch wenn das Kampfsystem sperrig ist, man kann damit spannende Kaempfe haben oder spannende Situationen zumindest rumbringen. ^^ [Ohne Nostalgie]


Naja und das es heute nicht mehr das gelbste vom Ei ist... Es ist ja auch 20 bis 10 Jahre alt.
Man konnte ja damals nicht schon alles erfinden. (und deswegen gibt es nu auch eine regelmechanisch ueberarbeitete Edition)
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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #44 am: 1.08.2011 | 13:49 »
20 Jahre alt? Na und? Vorher gabs auch Spiele, die genau das lieferten, was sie versprachen.

Offline Teylen

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #45 am: 1.08.2011 | 13:56 »
Die haben aber nicht versucht ein (Vampire) Spiel zu liefern das crunchig, gamistisch und erzaehlerisch zu gleich ist.
Und imho hat VtM seine Vesprechen von damals, fuer die Zeit, durchaus nicht schlecht bedient.

Ich mein, auch wenn die Gruppen sich vielleicht nicht leiden koennen, aber man hat doch VtM Gruppen die gluecklich auf hohen Powerniveau daher rocken, VtM Gruppen die gluecklich ein Intrigenspiel machen, VtM Gruppen die sich im Leid ihrer Charaktere waelzen, VtM Gruppen die gluecklich der Geschichte folgen etc. etc. pp.
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alexandro

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #46 am: 1.08.2011 | 13:57 »
Zitat
Vorher gabs auch Spiele, die genau das lieferten, was sie versprachen.
Naja, aber nur weil sie sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner (D&D-style) konzentriert haben. Es gab auch viele, welche damit einfach am Thema vorbeigeschlittert sind (V&V, MERS, die Lizenzversuche von WEG, das alte James Bond RPG u.v.m.).

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #47 am: 1.08.2011 | 14:30 »
@Teylen:

Keine Frage, das kann man alles machen - aber das ist auch mit jedem anderen Rollenspiel aus dieser Zeit möglich gewesen, teilweise sogar einfacher und besser. Einzig die R-Maps waren damals etwas für mich im Rollenspielkontext neues, die kannte ich nur aus dem Sozialkundeunterricht. Auch andere Rollenspiele haben unterschiedliche Spielstile angesprochen. D&D hat ja mit Storyabenteuern in den 80ern angefangen (Dragonlance), Warhammer die Enemy Within geliefert etc.

Trotzdem sind bei V:tM einige Phänomene zu beobachten, die in dieser ausgeprägten Form bei anderen Rollenspielen nach meinem Eindruck nicht auftraten (und noch immer auftreten):

Spielleiterwillkür (Golden Rule, Würfeldrehen usw.) kommt sicherlich auch in D&D-, Midgard-, Warhammer-, Traveller-, TORG- Earthdawn- oder Shadowrunrunden usw. vor. In dem Ausmaß habe ich (als nicht DSA-Spieler) es aber nur bei V:tM oder stark von V:tM geprägten "Meistern" erlebt - und ich scheine da nicht der einzige zu sein, der sowas beobachtet hat.

Auch Storyfixierung (auf eine SL-generierte Geschichte) - etwas, wovon ich selbst noch nicht 100%ig kuriert bin - habe ich bei anderen Rollenspielen nicht im gleichen Ausmaß erlebt. Natürlich hat ED auch storyorientierte Abenteuer mit expliziten Anleitungen zum "Troubleshooting", wenn die Spieler sich aus dem Handlungsrahmen entfernen wollen - aber ich habe es nie so stark erzwungen erlebt wie bei V:tM, und ich bin wieder nicht der einzige.

Es kann doch kein Zufall sein, dass bestimmte Spielvorlieben bei V:tM (und DSA, vielleicht noch CoC) am Stärksten ausgeprägt sind.

Was das Alter des Spieles angeht: mich wundert nicht so sehr, dass damals Leute V:tM für das Beste seit geschnitten Brot hielten. Mich wundert, dass heute noch Leute V:tM verehren, als gäbe es keine anderen Spiele. Mich wundert, dass auch heute noch Leute glauben, V:tM habe den richtigen, allein seligmachenden Spielstil erfunden (und dieser sei eben SL-Storytelling und nur mit V:tM zu verwirklichen). Und manchmal wundere ich mich, wie V:tM-Fans verdrängen können, was V:tM nicht geleistet hat.

Und ehrlich gesagt wundere ich mich auch, warum auch heute noch viele V:tM-Fans bei diesem Hintergrund und diesem Regelsystem überrascht sind, dass da Gewaltorgien vorkommen und eine Menge Powergamer mitspielen wollen.
« Letzte Änderung: 1.08.2011 | 14:34 von youth nabbed as sniper »
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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #48 am: 1.08.2011 | 14:34 »
@Tümpelritter:
Gilt bei mir für 1st, 2nd und 3rd Edition - knapp nach erscheinen der letzten hab ich dann jedoch VtM Goodbye gesagt.


Spielleiterwillkür (Golden Rule, Würfeldrehen usw.)  & Storyfixierung

sorry dann hast Du imho wirklich 'ne schlechte Erfahrung hinter Dir. Wobei Würfeldrehen wohl oft zum Vorteil der Spieler sein dürfte, wenn der ST/SL etwas auf sich hält (okay die Diskussion mag ich hier aber gar nicht führen)

Storyfixierung hab ich durch das Storytelling Konzept absolut gegenteilig erlebt. Das erste Mal, dass die Spieler mehr von Spielleiterseite einfließen lassen konnten. Tolle Sache, die mich in zwei Runden unabhängig sehr begeistert haben.

Der Zynismus ist meine Rüstung, der Sarkasmus mein Schwert und die Ironie mein Schild.

alexandro

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Re: [VtM] Euer Spielverständnis?
« Antwort #49 am: 1.08.2011 | 15:03 »
Was das Alter des Spieles angeht: mich wundert nicht so sehr, dass damals Leute V:tM für das Beste seit geschnitten Brot hielten. Mich wundert, dass heute noch Leute V:tM verehren, als gäbe es keine anderen Spiele. Mich wundert, dass auch heute noch Leute glauben, V:tM habe den richtigen, allein seligmachenden Spielstil erfunden (und dieser sei eben SL-Storytelling und nur mit V:tM zu verwirklichen). Und manchmal wundere ich mich, wie V:tM-Fans verdrängen können, was V:tM nicht geleistet hat.
Ersetzte V:tM durch D&D, DSA oder ein beliebiges anderes System.

Aus heutiger Sicht mag es einige Mängel geben (wie bei jedem anderen System), trotzdem war Vampire ungeheuer einflussreich und stilbildend. Das Regelwerk ist immer noch ein Musterbeispiel, für klare Strukturierung und Vermittlung des Konzeptes Rollenspiel.