Da ich den Thread ja eh schon für meine Zwecke gekapert habe, hier ein paar Parameter bezüglich meines Settings:
Ich gehe mal (großzügig) davon aus, dass etwa 1% der Sterne wenigstens eine bewohnbare Welt beherbergt. Damit meine ich "Welt mit sauerstoffhaltiger Atmosphäre, flüssigem Wasser und akzeptabler Schwerkraft", um nur die wichtigsten Eckpunkte zu nennen. Die "Frontier" soll im etwa 50 Lichtjahren Radius um die Erde liegen. In dieser Blase befinden sich knapp 1000 Sterne, somit können wir von etwa 10 geeigneten Welten ausgehen. Einige davon werden selber nur Monde z.B. von Gasriesen sein.
[Die 1% und 50ly sind rein willkürlich gewählt, weil ich eben - wieder von Project Rho - eine 3D-Karte für diesen Bereich habe und etwa 10 Freiluftwelten haben will. Man könnte auch sagen, 0,01% der Sterne haben Freiluftwelten, dann brauchen wir eben ca 250ly Radius.]
nächster Knackpunkt: was kostet die Passage an Geld/Ressourcen
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Als Settingbauer einfach Hyperraumenergieabzapfer-für-billig-hoch-drei-Energie einsetzen und gut.
Kommt natürlich sehr aufs Techlevel an. Bei mir gibt es keine Mumbojumbo-Hyperraumenergie. Dafür aber D-3He-Fusion, die ist zwar nicht kostenlos aber - nachdem erstmal die Infrastruktur etabliert ist - hinreichend billig. Allerdings sind die Energiekosten auch längst nicht alles; Raumschiffe bauen sich ja nicht von selber.
Einer der dicksten Posten ist immer der Transport von der Erdoberfläche in den Orbit. (Ich glaube nicht an Weltraumaufzüge, jdf nicht auf der Erde.) Die Kosten für den interplanetaren Transport (bzw vom FTL-Sprungpunkt zum Ziel) hängen dann von der Geschwindigkeit ab -- je langsamer, desto billiger.
Also, die Transportkosten sind schon um viele Größenordnungen geringer als heute -- ich rede da so von ungefähr 6-10cr/kg für STO und ca 2-10cr/kg Interplanetar. Dazu kommt halt noch die Versorgung während der Überfahrt. Da hat man also auch noch einige Schieberegler, aber wenn wir mal ganz grob annehmen, dass jeder Kolonist etwa 1 Tonne Nutzlast kostet, wären wir bei einer Summe irgendwo zwischen 10.000 und 20.000 cr für die Überfahrt - (wobei wie immer 1cr etwa die Kaufkraft von 1€ heute haben soll). Ausrüstung, Werkzeuge, Maschinen etc kommen natürlich noch extra hinzu.
Übrigens habe ich festgestellt, dass auf die Weise sogar eher billige Rohstoffe und Güter gehandelt werden können, ohne dass die Transportkosten alles kaputtmachen. Wenn man die interplanetaren Transportkosten auf ca 1cr/kg drückt, kann man sogar über den Transport von Grundnahrungsmitteln reden.
Schuldknechtschaft wäre eine Lösung
https://de.wikipedia.org/wiki/Indentur
Ich glaube, das hatten wir hier im Thread sogar schonmal angesprochen -- das wird durchexerziert in Heinleins "Logic of Empire": Arbeitskräfte werden mit falschen Versprechungen auf eine Kolonie gelockt (dort: Venus, aber egal) und dort offiziell als Vertragsarbeiter, de fakto aber Sklaven eingesetzt. Theoretisch dürften sie jederzeit kündigen -- dazu müssten sie nur ihre eigene Ablösesumme zahlen. Und das können sie nicht. Auch nach Ablauf des Vertrages sind sie theoretisch frei, aber können sich immer noch nicht die Heimfahrt leisten - also müssen sie sich neu verpflichten. Und so weiter.
Aber ja, das ließe sich im Prinzip auch dahingehend ausweiten, dass man zur Arbeit auf den Kolonien verdonnert werden kann, wenn man auf der Erde Schulden hat. Da wir bereits heute in einer Situation sind, in der selbst in reichen Ländern bis zu 30% der Bevölkerung ein Vermögen von +/-0 haben oder schon verschuldet sind, ist das auch nicht besonders abwegig.