Ich hab schon immer mal überlegt, ob ich die entsprechenden Optionen, wo sie doch so eindeutig essentiell sind, teurer mache (sei es jetzt durch Geld, Essenz oder was auch immer), damit sie von einem grundlegenden Erwerb zu einer Option werden.
Damit habe ich keine guten Erfahrungen gemacht.
Wenn es ein richtiger No-Brainer ist, dann nimmt man die Kosten eben trotzdem in Kauf...
Um es von einem Pflichtkauf zu einer Option abzustufen, muss es im normalen Spielverlauf sinnvoll, aber nicht überrissen sein.
Mit Kosten oder Vorbedingungen ist da mMn nicht viel zu holen.
Wenn ich 2 Essenz und X00000 Nuyen für meine Rüstungshaut ausgebe, sollte ich davon potentiell ähnlich viel haben wie von einer Reflexverbesserung. (Oder stehe ich mit dieser Ansicht alleine da?)
Hm, schwierig.
Zum Einen sind so unterschiedliche Auswirkungen/Anwendungsgebiete nur sehr schwer zu vergleichen, von daher kommt man da ziemlich ins Schleudern, wenn man für vergleichbare Essenz- und Geldkosten ähnlich starke* Vorteile haben will.
Zumal manche Sachen (wie Rüstung in SR4) rein regelbedingt nicht den gleichen Stellenwert haben (können) wie zusätzliche Handlungen.
*Denn was heißt das schon im konkreten Einzelfall?
Zum Anderen gebe ich zu bedenken:
Irgendein dahergelaufener Depp mit einem Reflexbooster kann halt drei Mal pro Runde nichts
Es ist ja nicht so, dass man allein mit dem Booster alles platt drückt - das muss schon ein ordentliches Gesamtpaket sein.
Aber wenn der Rest stimmt, ist der Booster natürlich ein riesiger Vorteil.
Einerseits ist es seit geschlagenen vier Editionen so, andererseits zeigen ja die Archetypen, dass der Hintergrund die Dinger eigentlich nicht unbedingt als Selbstverständlichkeit ansieht.
Die Archetypen bleiben traditionell
weit hinter den Möglichkeiten der Charaktererschaffung zurück und sind daher nicht unbedingt der beste Maßstab...
Und für einen Samurai wird der Kram in so gut wie jedem Stückchen Fluff und jedem Roman als absolute Notwendigkeit beschrieben - in völligem Einklang mit der regelseitigen Umsetzung.
Aber mal zur Kernfrage: Ist es
gut so, wie es ist?
Ich stelle die Gegenfrage: Was wäre die Alternative?
Groß dran rummodeln kann man im Prinzip nicht; die Auswirkungen sind sehr simpel und "unteilbar".
Der einzig gangbare Weg, wirklich etwas zu ändern, wäre wohl der, jede Form von Zusatzhandlungen zu streichen (Bonusfrage: Auch für Hacker, Rigger, Geister?).
Technische oder magische Ini-Verbesserung bezöge sich dann nur noch auf die Reihenfolge, nicht mehr auf die Anzahl der Handlungen.
Mir persönlich würde dabei richtig was fehlen.
Über die verschiedenen Stufen sind die zusätzlichen Handlungen eigentlich ganz gut eingeteilt und das Spielgefühl wäre ein deutlich anderes, wenn die regelmäßig besser ini-verstärkten SCs auf einmal nur noch einmal handeln können.
Im Endeffekt sind zusätzliche Handlungen fast so gut wie mehr Leute - und oft genug ist es nur dieser Faktor, der einer Runnergruppe überhaupt erlaubt, einen Kampf erfolgreich zu überstehen.
SCs bzw. generell Kämpfer ohne mehrere Durchgänge werden über kurz oder lang vom "Pöbel" weggeschwemmt.
Das will mir nicht so recht zu Shadowrun passen.
Ein schwer vercyberter oder magisch geboosteter Runner darf ruhig
scary shit sein.
Es ist ja nicht so, dass man ähnliche Kompetenzen nicht auch auf der Gegenseite findet - und das ist dann meistens so, als würde man zwei Kreissägen ineinander schmeißen...aber wenn die zwei Kuchen miteinander reden, haben die Krümel eben Pause