Die Fortsetzung des Journals:
21. und 22. Peonu 721 TR
Früh am Morgen brechen die Helden von Keiren aus auf. Ihr Weg führt sie zunächst durch besiedeltes Gebiet, bis man schließlich bewaldete Höhen erreicht. Nach einer Nacht in der Wildnis, die genauso ereignislos verläuft wie der Rest der Reise, erreicht man am folgenden Nachmittag ein entlegenes Tal, welches komplett von Höhenzügen umschlossen ist. In diesem Tal liegen Quimen und noch drei weitere Dörfer, die alle dem Orden der Blutroten Tänzerinnen gehören. Zunächst passieren die Helden das Dorf Woln, ein kleines, unbefestigtes Örtchen mit einfachen Hütten, wobei ihnen auffällt, dass nur wenige Einwohner zu sehen sind, die zudem auf Abstand bleiben. Nachdem sie an einer leer stehenden Wassermühle vorbei gekommen sind, erreichen die Helden ein kleines Wäldchen. Auf der anderen Seite liegt Quimen. Zunächst reiten sie an zwei einfachen Häusern vorbei, von denen eines offensichtlich einem Gerber gehört. Wenig später sehen sie dann eine mächtige Burg, die in einem kleinen See steht, durch den ein Bach fließt. Auf der Burg weht die schwarz-goldene Fahne des Ordens der Blutroten Tänzerinnen und ein verwesender Leichnam baumelt von den Zinnen. Die Festung ist von einem Dorf umgeben, das dem vorherigen ähnelt. Unweit davon steht ein achteckiges Steingebäude mit einem Kuppeldach, das unschwer als Tempel des Gottes Agrik zu erkennen ist. Die Helden reiten in das Dorf hinein und entschließen sich, zunächst nach einer Herberge zu suchen. Tatsächlich finden sie ein Gasthaus mit dem Namen „Talschänke“. In dem karg eingerichteten Schankraum sitzen nur wenige Gäste, die sofort ihre leisen Gespräche miteinander unterbrechen und die Fremden mustern. Eine Soldatin in Ringpanzer und Wappenrock sitzt allein an einem Tisch unweit der Tür. Sie sieht die Helden grimmig an, unternimmt aber nichts. Völlig unbeeindruckt gehen die Helden zum Wirt, einem Jarin, um Zimmer und ein Abendessen zu ordern. Auf Nachfrage erklärt der Wirt, dass stets eine Ainlaumak (Korporalin) der Agrikanerinnen im Gasthaus zugegen ist. Für Jarin ist die Aufenthaltsdauer im Gasthaus und die Menge Alkohol, die sie trinken dürfen, streng limitiert. Als die Helden beim Essen sitzen, kommt die Kriegerin zu ihnen und fragt, wer sie sind und was sie wollen. Die Helden erklären, dass sie Gesandte des Valhakar Myrvolde Gydasael aus Ebein sind. Die Kriegerin verschwindet, nur um einige Zeit später mit Verstärkung zurückzukehren. Dieses Mal ist sogar eine Ritterin dabei, die sich als Haragki Falagra Doranny vorstellt und die Helden verhältnismäßig freundlich aber bestimmt dazu auffordert, sie zur Burg zu begleiten. Jedoch möchten die Helden zunächst ihr Mahl beenden. Anschließend eskortiert man sie zur Burg, wo sie über eine Zugbrücke und durch eine behelfsmäßige Schmiede im Erdgeschoss zu einer Wendeltreppe geführt werden. Im ersten Stock geleitet man sie in ein beinahe schon luxuriös eingerichtetes Kaminzimmer, wo bereits einige Frauen auf sie warten. Etliche davon sind Haragki (Ritter), die an einem Kurbulkragen, Kettenhemd und sehr langen Haaren zu erkennen sind. Eine von ihnen mustert Julyn sehr neugierig, was der Bogenschützin nicht unbemerkt bleibt. Bald ergreift eine etwas ältere Frau mit langem braunem Haar das Wort, die sich als Akarata Baliela Shernath vorstellt. Sie ist das Oberhaupt des Ordens. Die Helden erklären auch ihr, dass sie von Myrvolde Gydasael geschickt wurden, um Rulyne nach Ebein zurückzubringen. Ihre Behauptung beweisen sie durch das gesiegelte Schreiben, das ihnen der Valhakar mitgegeben hat. Baliela Shernath und ihre Stellvertreterin, die Tanaka Shialea Hotan, verhalten sich zwar respektvoll, lassen sich aber nicht so leicht überzeugen. Sie erklären, dass Rulyne für sie zu wertvoll ist, da sie eine entfernte Verwandte des Königs ist und vielleicht noch mehr Ivinierinnen dazu verleiten kann, sich dem Orden anzuschließen. Letztlich erbittet sich Baliela etwas Bedenkzeit und verspricht sich bei den Helden zu melden, die solange im Gasthaus bleiben sollen. Anschließend werden die Helden aus der Burg gebracht.
23. Peonu 721 TR
Man einigt sich darauf, dass Julyn versuchen soll, sich in den Orden aufnehmen zu lassen. Sie spricht am nächsten Morgen die Ainlaumak an, die wieder im Gasthaus Wache hält. Diese lässt sich dazu überreden, Julyn zur Telmen Dynae Aretsyn zu bringen, der ranghöchsten Offizierin. Julyn wird auf die Burg gebracht und der Telmen vorgestellt, wobei sie feststellt, dass es sich um die Frau handelt, die sie am Vorabend so genau beobachtet hat. Julyn erklärt, sie sei nur unter einem Vorwand mit den Männern nach Quimen gekommen. Ihre eigentliche Absicht sei es von Beginn an gewesen, sich dem Orden anzuschließen. Sie sei nur mit den Männern mitgereist, da eine Reise in der Gemeinschaft sicherer sei. Dynae Aretsyn scheint Julyn dies zu glauben, erklärt aber, dass Julyn zwei Voraussetzungen erfüllen müsse, um sich den Blutroten Tänzerinnen anschließen zu dürfen: Sie muss mit einer Waffe umgehen können und an den Gott Agrik glauben. Nachdem Julyn bestätigt, dass sie eine geübte Bogenschützin ist, ruft die Telmen drei Mitglieder der Schützenkompanie zu sich. Kurz darauf muss Julyn bei einem Zielschießen auf dem Dorfplatz ihre Fähigkeiten mit dem Bogen unter Beweis stellen. Ihr gelingt es die Kriegerinnen mit ihrem Können zu beeindrucken und wird prompt in die Schützenkompanie aufgenommen. Die Ainlaumak Brilena von Relston wird ihre Vorgesetzte. Sie und zwei weitere Schützinnen kümmern sich darum, dass Julyn eine Uniform erhält, dann geht es gemeinsam zur Torwache. Die Kriegerinnen behalten Julyn genau im Auge und horchen sie etwas über ihre Vergangenheit aus, sind aber ansonsten freundlich. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im großen Saal führen zwei Haragki namens Eilith Mordaury und Alycia Arvallen Julyn in das Verlies hinab. In einer Zelle befinden sich zwei übel zugerichtete Jarin und ein junger Mann in wesentlich besserer Verfassung. Die beiden Haragki zerren ihn aus der Zelle und ketten ihn an die Wand. Dann bekommt Julyn den Befehl mit ihm zu machen, was sie will. Julyn begreift, dass dies ein Test ist. Um ihre Tarnung nicht auffliegen zu lassen, schlägt sie den Mann solange, bis die beiden Haragki meinen, dass es genug ist. Anschließend bringt man Julyn wieder zu ihren Kameradinnen. Brilena erklärt Julyn, dass der Mann ein Ritter namens Dergan Karvunny aus Rethem ist. Er kam vor wenigen Tagen nach Quimen und wollte Alycia mit nach hause nehmen, um sie dort zu heiraten. Beide kannten sich aus Rethem und der Ritter hatte sich scheinbar in Alycia verliebt. Die Haragki versicherte Baliela Shernath jedoch, dass sie für Dergan nichts empfand. Daraufhin wurde er eingesperrt. In zwei Tagen feiert man den Geburtstag von Balielas verstorbener Schwester, die einst die Königin von Kanday getötet hatte und deshalb von Baliela als Märtyrerin verehrt wird. Zu diesem Anlass wird eine Menschenjagd stattfinden und der Ritter soll die Beute sein. Brilena warnt Julyn zudem davor, sich mit Eilith und Alycia einzulassen. Die beiden seien sehr intrigant. Überhaupt gibt es zwei Lager innerhalb des Ordens. Eine Partei ist Baliela Shernath gegenüber loyal, die andere hört eher auf deren Stellvertreterin Shialea Hotan, der Rest sei neutral. Es wäre für ein Neuling nicht ratsam, zwischen die Fronten zu geraten.
Derweil besuchen die übrigen Helden den Bauern Trealle von Maryne, von dem sie bereits durch den Wirt Dafyd in Tashal gehört haben. Der ältliche Bauer begrüßt sie zunächst freundlich, wird aber bald abweisend, als die Helden ihm klar machen, dass sie Kontakt zum Widerstand der Jarin suchen. Trealle berichtet, dass es einen Mann namens Tamys gab, der den Widerstand angeführt hatte, bevor er in einen Hinterhalt der Blutroten Tänzerinnen geriet. Er konnte als einziger fliehen, hatte jedoch bei einem Kampf gegen eine Haragki namens Bryda Daasen ein Auge verloren. Seitdem sei er untergetaucht. Einer der getöteten Widerstandskämpfer damals war Trealles einziger Sohn, weshalb der Bauer nun nichts mehr mit dem Widerstand zu tun hat. Die Helden sehen ein, dass sie von ihm keine Unterstützung erwarten können und verlassen das Haus des Bauern. Padsyl und Arwalin erhalten den Auftrag, sich die Burg und die direkte Gegend darum genauer anzusehen. Der Rest kehrt zum Gasthaus zurück. Auf dem Weg dorthin begegnet ihnen eine Agrikpriesterin aus dem Tempel, die sich in Begleitung von zwei Kriegerinnen befindet. Sie geht zu der Schmiede des Dorfes. Während die Wachen vor dem Haus bleiben, betritt die Priesterin das Gebäude. Radek schleicht sich um das Gebäude herum und klettert durch ein Fenster hinein. Er gelangt in eine Küche, von wo aus er ein Gespräch zwischen zwei Frauen im Nachbarzimmer belauschen kann. Dabei erfährt er, dass sich Rulyne im Tempel befindet. Zwei Frauen namens Ebri und Bryda kümmern sich um sie. Außerdem plant Baliela Shernath die Gesandten aus Ebein als Spione des Jarin-Widerstands verhaften zu lassen, um so die Auslieferung Rulynes verweigern zu können. Es sei doch sehr auffällig, dass der Valhakar Gydasael keine Leute seines Clans als Gesandtschaft schickt. Radek hört, wie sich die beiden Frauen für den nächsten Abend verabreden, sich zum Abschied küssen und wie die Priesterin dann das Haus verlässt. Kurz darauf bekommt er kurz die Schmiedin zu sehen, bei der es sich um eine blonde Frau von durchtrainierter Gestalt handelt. Anschließend verlässt Radek das Gebäude durch das Fenster und begibt sich mit den anderen ins Gasthaus zurück. Dort zieht man sich auf ein Zimmer zurück und berät das weitere Vorgehen.
Am Nachmittag bekommen Julyn und ihre Kolleginnen den Befehl sich im Erdgeschoss der Burg zu versammeln. Nachdem auch drei Haragki und sechs Speerträgerinnen sich dazu gesellt haben, erklärt die Telmen Dynae Aretsyn, dass man ausrücken wird, um die falschen Gesandten aus Ebein im Gasthaus zu verhaften. Anschließend setzt sich die Kolonne in Marsch. Jedoch bleibt die Ankunft der Ordenskriegerinnen nicht unbemerkt und so werden die Helden im Gasthaus vom Wirt gewarnt. Jedoch beschließen diese, sich widerstandslos verhaften zu lassen, um auf diese Weise Zutritt zur Burg zu bekommen. Radek schluckt den Zauberschlüssel, um eine spätere Befreiung zu ermöglichen. Wenig später treffen die Ordenskriegerinnen im Gasthaus ein und verhaften Radek, Sygbert, Hakon, Jorden und Thasin. Vor dem Gasthaus liefern Julyn und Sygbert noch eine Szene, in der sie sich Gegenseitig beschimpfen, um Julyns Rolle noch glaubhafter zu machen. Dann schleift man die Gefangenen in die Burg, wo sie im Kerker eingesperrt werden. Dort unten lernen die Helden den Ritter Dergan kennen, der sich kur vorstellt.
Die Helden warten einige Stunden ab bevor Radek den Zauberschlüssel erbricht, woraufhin sie die Kerkerzellen aufschließen. Allerdings schließt sich nur der Ritter den Helden an, die beiden Jarin sind zu schwach um zu fliehen. Durch die Dunkelheit begibt man sich zur Treppe aufwärts, als just Shialea Hotan mit Eilith Mordaury, Alycia Arvallen und zwei Soldatinnen das Kellergewölbe betreten. Hakon spricht eine Invokation, die für völlige Dunkelheit sorgt. Dann greifen die Helden unbewaffnet an, wobei es ihnen gelingt, einigen der Kriegerinnen die Waffen zu entreißen. Es kommt zu einem langen und zähen Kampf, bei dem Alycia Arvallen und eine Soldatin überwältigt werden können. Jedoch ruft Shialea Verstärkung herbei, bevor ihr verletzt die Flucht gelingt. Schließlich werden die Helden überwältigt, wobei Hakon und Sygbert schlimm verletzt werden. Anschließend sperrt man sie wieder in ihre Zellen ein.
Erfahrung:
Hakon: 2 Punkte auf Unarmed, 1 Punkt auf Intrigue
Julyn: 2 Punkte auf Bow, 1 Punkt auf Intrigue
Radek: 1 Punkt auf Stealth, 2 Punkte auf Club
Sygbert: je 2 Punkte auf Unarmed, 1 Punkt auf Intrigue
Keine Sorge; es ist noch nicht aller Tage Abend. Allerdings habt ihr euch dieses Mal wirklich in einen ziemlichen Schlamassel reingeritten.
Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass ihr euch gefangen nehmen lasst.
Zum nächsten Termin äußere ich mich noch.