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Hier das Journal:
6. Nolus 721 TR
An diesem Tag findet die eigentliche Trauungszeremonie im Larani-Tempel in Kiban statt. Bereits Stunden vor deren Beginn drängen die Menschen durch die beiden Tore in die Stadt, müssen jedoch zuerst an den Wachen vorbei, die besonders nach Waffen Ausschau halten. Der graf von Balim hat ein striktes Verbot für Waffen erteilt, von dem lediglich die königliche Garde und Personen von Stand ausgenommen sind. Nachdem die Häscher endlich in der Stadt sind, beziehen sie nahe des Shebra Tores Position, um von dort aus den feierlichen Umzug zu beobachten, der nach der Trauung stattfinden soll. Es dauert Stunden bevor es soweit ist. Während der Wartezeit vertreiben Schankstände, Gaukler und Musikanten den Menschen auf den Straßen die Langeweile. Als es dann endlich soweit ist, zieht eine lange Prozession aus Königsgarde, Rittern, dem Adel und sogar dem König selbst durch die Straßen. Die Braut fährt in einer Kutsche, während der Bräutigam mit den wichtigsten Gefolgsleuten seines Vaters zu Pferd reitet. Schließlich endet die Prozession an der Burg. Dort holen die Häscher ihren Herrn, Baron Ethasiel, und dessen Frau ab, um sie zum Zeltplatz zu geleiten. Am Abend wird man zur Burg zurückkehren, da dort ein Bankett stattfindet, zu dem auch der Baron geladen ist.
Am Nachmittag begibt sich Radek in die Stadt, um dort neue Kleidung zu kaufen, die dem Fest angemessen ist. Er gibt ein stolzes Sümmchen für kostbare Gewänder aus, die so protzig sind, dass sie sogar Baron Ethasiel auffallen. Als es Zeit für das Bankett ist, begleiten Sygbert, Hakon und Julyn den Baron und seine Frau als Eskorte zur Burg. Im Burghof nimmt man ihnen die Pferde ab und gleitet die Herrschaften in den großen Saal. Für die Eskorte ist in den Mannschaftsquartieren ein einfaches Mal bereitet worden, wo sie die Zeit verbringen dürfen, bis sie wieder für den Rückweg gebraucht werden. Jedoch ist ihnen der Zutritt zu den Torhäusern und den Hauptgebäuden der Burg strikt untersagt. Radek möchte als „Colorful Colin“ die Gesellschaft im Saal unterhalten. Als der Kämmerer des Grafen ihn als den Sieger des Wettbewerbs der Geschichtenerzähler erkennt, geleitet er den Barden sofort in den Saal. Dort ist die Gesellschaft bereits versammelt und es werden die ersten Speisen aufgetragen. Auch Zyro, der Narr des Grafen, ist anwesend, den Radek inzwischen als Todfeind betrachtet.
Als die Feier schon einige Stunden alt und die allgemeine Stimmung angeheitert ist, verspürt Sygbert den Drang sich zu erleichtern. Jedoch muss er feststellen, dass die ihm zugänglichen Örtlichkeiten besetzt sind. Ein Wachmann der Burg bemerkt dies und öffnet ihm die Tür zur Schmiede. Von dort aus kann Sygbert das Torhaus über der Hafeneinfahrt durchqueren und den Flur jenseits davon betreten, wo es einen weiteren Abort gibt. Als Sygbert dort ankommt, hört er aus einer dunklen Ecke des Flurs lustvolles Gestöhne. Neugierig schleicht er sich näher, um nachzuschauen, wer dort ist. Er sieht Mirald Harabor mit heruntergelassenen Hosen, der eine Frau mit auffallend langem, blondem Haar festhält, die sich rücklings an die Mauer lehnt. Bei der Frau handelt es sich um Cheselyne die Jüngere, die frisch vermählte Frau Scina Dariunes. Sie hat merklich Spaß an der Sache. Schnell zieht sich Sygbert zurück. Als er durch das Torhaus verschwinden will, läuft ihm Sir Fago Rheeder, der Leibarzt und oberste Spion des Grafen Dariune über den Weg. Sygbert erklärt, dass er lediglich auf der Suche nach einem stillen Örtchen war. Sir Fago nickt und meint, dass es dabei bleiben sollte. Doch Sygbert geht zu den Wachen vor dem großen Saal und bittet sie Radek herbei zu holen. Als der Barde vor die Tür tritt, nimmt Sygbert ihn zur Seite und erzählt ihm, was er gerade gesehen hat. Radek kehrt in den Saal zurück, wo er sich nach Scina Dariune umsieht. Während Mirald Harabor mit entspanntem Gesichtsausdruck den Saal wieder betritt, lockt Radek den Bräutigam unter dem Vorwand ihm die Zukunft voraussagen zu wollen in eine stille Ecke. Die beiden ziehen sich in ein nahes Treppenhaus zurück, wo Radek dem Sohn des Grafen Dariune von der Untreue seiner frisch angetrauten Gattin erzählt. Zunächst weigert sich Scina die Geschichte zu glauben, doch als der Barde darauf beharrt, macht der junge Mann auf dem Absatz kehrt und lässt ihn stehen. Im nächsten Moment taucht wieder Sir Fago auf, der Radek festhält. Er ist sichtlich erbost, als er behauptet, dass er das Gespräch mitgehört hat und Radek davon zu überzeugen versucht, dass er gerade eine große Dummheit begangen hat. Schließlich droht er dem Barden und verweist ihn des Saals. Draußen berichtet Sygbert nun Hakon und Julyn von seiner Beobachtung. Der Matakea ist darüber höchst empört. Radek gesellt sich dazu, der feststellen musste, dass er nun im Saal unerwünscht ist. Wenig später ruft man nach der Eskorte des Barons Ethasiel, der zu seinen Zelten zurückzukehren wünscht. Man holt die Pferde herbei und bereitet den Aufbruch vor. Sir Fago tritt ebenfalls vor die Tür, da Hakon ihm um ein Gespräch gebeten hat. Der Priester baut sich vor ihm auf und bezichtigt ihn, die Wahrheit vertuschen zu wollen. Schließlich droht er ihm sogar. Sir Fago entgegnet nichts. Dann verlässt man die Burg. Baron Ethasiel und seine Gattin haben von all dem offensichtlich nichts mitbekommen, sondern sind noch immer begeistert von dem Fest und dem schönen Brautpaar.
7. Nolus 721 TR
Inzwischen ist es nach Mitternacht, als man den Zeltplatz erreicht. Während Sygbert die Nachtwache organisiert, da er einen Angriff aus der Burg befürchtet, kehrt Hakon noch einmal in die Stadt zurück, wo er den Larani-Tempel aufsucht. Dort klopft er an und verlangt den Serekela Edine Kynn sprechen zu dürfen. Tatsächlich empfängt der Erzbischof ihn als er erfährt, wer ihn um eine Audienz bittet. Edine Kynn hört sich Hakons Bericht über die Untreue Cheselynes an. Hakon versucht die Frau vor dem Erzbischof unmöglich zu machen, doch Edine Kynn ist bemüht die Wogen zu glätten. Er verspricht mit Sir Fago zu sprechen, um einen Konflikt zu vermeiden, da er lediglich ein Missverständnis vermutet. Zudem möchte er sich mit Graf Dariune beraten, was zu tun ist. Hakon befiehlt er mit niemandem sonst über die Angelegenheit zu reden.
Als Hakon den Tempel verlassen will, stürmen plötzlich vier Ordensritter hinein, die den Bischof Tyrnal Dariune stützen, der von einem Armbrustbolzen in die Brust getroffen wurde. Einer der Ritter berichtet, dass sie den Bischof von der Burg aus zum Tempel eskortiert haben, als plötzlich aus erhöhtem Winkel der Bolzen herangesaust kam. Der Schütze muss in einem der nahestehenden Häuser gelauert haben. Hakon bemerkt, dass die Wunde ernst ist und versorgt sofort den Rekela. Derweil schlagen die Glocken des Tempels Alarm. Das Geläut ist in der ganzen Stadt und auch auf dem Zeltplatz zu hören. Bald sind zahlreiche Menschen auf den Beinen. Sygbert versetzt nun alle Wachen, auch die der anderen Gefolgsleute des Grafen von Neph in Alarmbereitschaft. Derweil eilt Hakon mit drei der Ordensritter zum Tatort, wo er sich das Gebäude zeigen lässt, von wo der Bolzen kam. Es handelt sich um ein dreistöckiges Wohnhaus mit einem Schindeldach. Hakon läuft die Außentreppe hinauf und klettert auf das Dach, um dort nach Spuren zu suchen. Jedoch kann er dort nichts entdecken. Bei dem Versuch wieder hinab zu klettern, stürzt er und landet unsanft inmitten der Gemüsebeete im Hinterhof des Hauses. Als er sich aufrappelt, entdeckt er ein seil, das aus dem Fenster des dritten Stocks baumelt. Sofort eilt man zu der Wohnung hinauf. Da niemand öffnet, tritt einer der Ritter die Tür ein. Im Innern finden sie eine verängstigte Familie. Der Vater erzählt, dass zwei Männer in die Wohnung gestürmt kamen. Einer von ihnen war ein massiger Grobian, der sie mit einem Dolch bedroht hatte. Der andere hielt sein Gesicht unter einer ledernen Kapuze verborgen. Dem Vater war aufgefallen, dass ihm am der rechten Hand die ersten zwei Finger fehlten. Der Mann setzte aus Einzelteilen eine Armbrust zusammen und legte sich auf die Lauer. Irgendwann schoss er, woraufhin draußen auf der Straße Geschrei zu hören war. Dann flüchteten die Männer durch das Fenster zum Hinterhof. Hakon begibt sich mit den Ordensrittern auf die Suche nach den Männern.
Derweil ist auf dem Zeltplatz ein Tumult ausgebrochen. Überall fragt man sich, was der Alarm zu bedeuten hat. Eine Wache des Grafen von Neph wird losgeschickt, um zu erfragen, was der Grund für das Glockengeläut sei. Als er zurückkommt, berichtet er, dass es ein Attentat auf Rekela Tyrnal Dariune gegeben hat.
Hakon und die Ordensritter erreichen das Querina Tor, wo sie zwei verletzte Wachmänner sehen. Ein dritter wird gerade von einigen Kameraden gefesselt. Als der Matakea fragt, was dies zu bedeuten hat, berichtet einer der Wachen, dass der Gefesselte plötzlich auf seine Kameraden losging und sie verletzte, als der Alarm geschlagen wurde. Einer der verletzten Wächter berichtet, dass während des Kampfes drei Fremde durch das Tor flüchteten. Einer von ihnen trug eine lederne Kapuze, ein zweiter war mit einer Robe bekleidet, während der dritte ein stämmiger Typ gewesen war. Jenseits des Tores warteten zwei weitere Personen mit Pferden. Gemeinsam sei man in Richtung Westen getürmt. Hakon untersucht den Gefesselten und weckt ihn aus der Bewusstlosigkeit. Es stellt sich heraus, dass der Mann sich an nichts erinnern kann. Für Hakon steht fest, dass dies unnatürliches Werk ist. Er schickt einen der Ritter zurück zum Tempel, damit der berichtet, dass es sich bei den Attentätern um Naveh-Priester handeln muss. Dann setzt er mit den anderen beiden Rittern setzt er die Verfolgung fort. Schließlich erreicht er das Zeltlager des Grafen von Neph, wo die übrigen Häscher sind. Dort drängt er seine Kameraden sich an der Verfolgung zu beteiligen. Spätestens als einer der Ordensritter erwähnt, dass dies der vierte Anschlag auf den Rekela Dariune innerhalb von zwei Jahren ist, und dass dessen Cousin Graf Dariune eine Belohnung von 100 Pfund auf die Ergreifung der Attentäter ausgesetzt hat, sind Radek, Sygbert und Julyn bereit sich anzuschließen. Schnell lässt man Pferde satteln, greift sich ein paar Fackeln und reitet auf der Straße nach Westen. Einige Zeit später erreicht man den Ort Gentro, wo man Männer auf der Straße sieht. Es handelt sich um Wachen des örtlichen Herrn, die sich fragen, was das Läuten der Glocken in Kiban zu bedeuten hat. Sie bestätigen den Häschern, dass vor kurzem fünf Männer von dort aus gekommen und durch den Ort geritten sind. Eilig setzt man die Verfolgung fort und erreicht die nächste Siedlung Avenel. Doch dort berichten die Wachleute, dass sie keine Reiter gesehen haben. Also müssen die fünf Attentäter zuvor die Straße verlassen haben. Die Häscher kehren um und halten nach Spuren Ausschau, doch es dauert eine Weile, bevor sie Hufspuren in einem Feld finden. Offenbar sind die Flüchtenden nach Süden in Richtung des Flusses Nephen abgebogen. Während die Häscher der Spur folgen, geht im Osten bereits langsam die Sonne auf.
Nach einiger Zeit erreichen sie die Siedlung Endhelt direkt am Fluss. In der Ortsmitte sehen sie einige Bauern, von denen einer ein Pferd führt. Einer der Männer ist der Schulze des Dorfes. Er berichtet, dass man Reiter gehört habe. Als man nachgesehen habe, hat man jedoch nur noch die Pferde vorgefunden, von denen man eines einfangen konnte. Sofort eilen die Häscher zum Ufer, wo einige Fischerboote liegen, von denen wie erwartet eines fehlt. Sygbert kann das Boot auf der anderen Seite des Flussufers ausmachen. Eilig holt man einen weiteren Fischer herbei, der die Häscher und die zwei Ordensritter auf die andere Seite des Ufers rudert. Dort angekommen, findet Julyn rasch wieder die Spur der Attentäter, die sich offensichtlich zu Fuß in nordöstliche Richtung aufgemacht haben. Während sie durch eine Auenlandschaft marschieren, erklärt einer der Ordensritter, dass sie auf die Rethelsümpfe zukommen, wo die sogenannten „Fenländer“ leben, eine lose Gemeinschaft von Gesetzlosen, die sich selbst als Freie betrachten und nur wenig mit den Menschen außerhalb der Sümpfe verkehren. Fremde haben die Neigung in den Rethelsümpfen zu verschwinden. Kaum dass die Helden die Sümpfe schließlich erreichen, müssen sie feststellen, dass sie dringend eine Rast benötigen. Die Verfolgung dauert nun schon sieben Stunden und sie sind bereits seit dem Morgen des Vortags wach. Zudem haben sie keine Vorräte mitgenommen. Auf dieser Seite des Flusses gibt es im Umkreis von mehreren Meilen keine Siedlung und die nächste Brücke befindet sich in Ternua, was neun Meilen in die entgegengesetzte Richtung liegt. Doch sie sind nicht gewillt die Verfolgung abzubrechen. Also suchen sie in den Sümpfen nach Nahrung, was ihnen auch gelingt. Am Fluss, wo es Wasser gibt, legen sie eine Rast ein.
Nach eineinhalb Stunden setzen sie ihre Verfolgung fort. Wenig später findet Julyn einen Rastplatz, an dem die Attentäter pausiert haben. Von dort aus führt die Spur tiefer in die Sümpfe hinein. Als die Häscher sich durch Tümpel, Gräser und Wurzeln verdrehter Bäume kämpfen, fliegt plötzlich ein Pfeil heran und verwundet einen der Ordensritter leicht. Sofort werfen sich alle in Deckung. Hakon fordert den Angreifer auf sich zu zeigen. Ein hagerer Mann in zerlumpter Kleidung erscheint. Er hält einen Bogen in der Hand und fordert die Fremden auf sofort die Sümpfe zu verlassen. Er behauptet ein Fenländer zu sein und dass er und seine Kameraden die Helden umstellt hätten. Hakon entgegnet, dass es fünf weitere Fremde in den Sümpfen gäbe, die man verfolge. Schließlich einigt man sich darauf, dass die Fenländer die Helden sicher zum Versteck der Attentäter bringen und schließlich aus den Sümpfen herausbringen. Im Gegenzug sollen sie die Flüchtenden dingfest machen und mit ihnen aus den Rethelsümpfen verschwinden und niemals zurückkehren.
Erfahrung:
Radek: je 1 Punkt auf Intrigue und Rhetoric
Hakon: je 1 Punkt auf Intrigue und Foraging
Sygbert: je 1 Punkt auf Intrigue und Foraging
Julyn: je 1 Punkt auf Tracking und Foraging
Am
11.7. geht es weiter.