Autor Thema: Ja-sagen als Spieler/Spielleiter  (Gelesen 19523 mal)

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Offline Teylen

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Re: Ja-sagen als Spieler/Spielleiter
« Antwort #200 am: 30.08.2011 | 15:21 »
Das Beispiel mit der Truhe ist in genauso auch mit "Ja, aber" verwendbar und kommt objektiv zum gleichen Ergebnis ("Jetzt nicht, erst wenn Bedingung xy eingetreten ist").
Ich habe nicht behauptet das es objektiv besser ist.
Sondern das es subjektiv als ehrlicher wahrgenommen werden kann und einen groesseren Rahmen eroeffnet.

Zitat
Diese Schlussfolgerung kann ich nicht nachvollziehen.
Ein "Ja" ist doch kein Zwang die "aber-Bedingung" erfüllen zu müssen. Wie kommst Du denn darauf?
Aus einem aehnlichen Kuechenpsychologie-Buch wie die Aussage zu dem "Nein".

Es wird nicht gefragt ob es eine Chance gibt die Truhe zu oeffnen, sondern ob man selbst die Truhe oeffnen kann.
Es wird einem mittels einem "Ja" zu gestanden. Das "Ja" ist eine positive Form, man nimmt es daher gerne an und hat darauf basierend im Hintergrund das der Gegenueber es einem angeboten hat um einen positiv zu bestaetigen.
[Das uebertragen eigener Gefuehle auf den anderen nennt sich Mirroring]
Wenn man eine positive Bestaetigung ablehnt hinterlaesst das das Gefuehl ein positiv intendiertes Angebot abgelehnt zu haben und somit den guten Willen des Gegenuebers zu misachten.
Ganz besonders wenn der Gegenueber die positive Bestaetigung gegeben hat und diese an Bediengungen knuepft, die offensichtlich so wichtig sind das er sie koppelt.

Aus Beispiel aus der Kueche. Wenn ein Kind fragt "Darf ich Kuchen essen" und die Mutter sagt "Ja, aber du musst die Tortenschaufel benutzen und gesittet essen." wird es als unhoeflich beziehungsweise eine Spur respektlos angesehen wenn das Kind dann sagt "Gut, dann nicht.".

Die im Hintergrund mitschwingende Frage ob die Truhe allgemein aufgeht ist meines Erachtens idR. durch den Gruppenvertrag abgeklaert beziehungs dadurch das die Option gerade nicht explizit verneint wird.
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Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Ja-sagen als Spieler/Spielleiter
« Antwort #201 am: 30.08.2011 | 15:25 »
Siehst Du, mit diesem Beitrag hast Du viel mehr erreicht als mit all den Beiträgen zwischen Dir und Luxferre  :D

Bleibt noch zu klären, ob ein "Nein, aber" (wo die Konsequenz ungeniert abgelehnt werden kann) oder ein "Ja, aber" für den Spielfluss besser ist. In welchen Fällen wird die Story wohl eher vorangetrieben, d.h. wird ein Fortschritt erzeugt?

Durch: "Na gut, mache ich die Truhe doch nicht auf!" wird ja nicht wirklich Spannung erzeugt, oder?
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Offline Teylen

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Re: Ja-sagen als Spieler/Spielleiter
« Antwort #202 am: 30.08.2011 | 15:50 »
Ja :)

Ich benutze es vorallem dann wenn mir eine Idee zu wenig kreativ erscheint, und ich die Spieler dazu animieren moechte out-of-the-box zu denken sowie eine Herausforderung anzunehmen. Eher selten weil ich mir etwas partout nicht vorstellen kann oder es fuer unpassend halte.

Normalerweise versuche ich auch, nach der Verneinung der Handlung, gerade wenn zweifelbesteht durch die Situationsbeschreibung zu verdeutlichen das es durchaus noch andere Ansaetze gibt, und es kein allgemeines Nein war.
Beispielsweise wollte ein SC in ein Haus, bei welchem die Tuer abgeschlossen war, er suchte nach weiteren offenen Tueren oder Fenstern, fand jedoch nur ein gekipptes Fenster. Ich verneinte die Frage ob der Charakter durch das gekippte Fenster klettern kann. Versuchte dann, als ich merkte das der Spieler keine Ideen hat, darauf hinzuweisen das es ein Bungalow ist, das dort eine Holztuer ist und etwas derartiges.
Das half in der konkreten Situation nicht, weil der Spieler uebermuedet war. Aber ich denke normalerweise wuerde es dazu fuehren das er eins der Aspekte aufgreift oder auf eine andere Idee kommt.
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ErikErikson

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Re: Ja-sagen als Spieler/Spielleiter
« Antwort #203 am: 30.08.2011 | 16:15 »
Das klingt sinnvoll.

Offline Oberkampf

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Re: Ja-sagen als Spieler/Spielleiter
« Antwort #204 am: 30.08.2011 | 16:20 »
Der Vorteil bei dieser Vorgehensweise ist, dass man nicht riskiert, dass der Spieler ein "Nein" als Aussage versteht, dass der gesamte Ansatz ungeeignet sei und er darauf hin resigniert.

Absolute Zustimmung, ich möchte dazu noch anfügen, dass ein "Nein" in der Praxis nach meinen Erfahrungen tendenziell eher zu Metadiskussionen um den Sinn oder Unsinn der SL-Entscheidung führt und damit die kostbare Spielzeit aller Teilnehmer verschwendet, als ein "Ja, aber....". Das sind nur meine praktischen Erfahrungen, andere Leute mögen andere gemacht haben.
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