Kann ich so nicht zustimmen. Es wird bei diesen Betrachtungen immer davon asugegangen, dass Caster ALLES zaubern können, was in ihrer Spruchliste steht.
Die Erfahrung lehrt, dass man nach einiger Zeit ein Gefühl dafür bekommt, was für Zauber man brauchen wird. Vor allem, weil einig Zauber viel flexibler und nützlicher sind als andere. Es ist mir zwar schon mal, aber doch relativ selten passiert, dass ich einen benötigten Zauber nicht vorbereitet hatte.
Natürlich ist der Wizard darauf angewiesen, zusätzliche Zauber in sein Buch eintragen zu können. Das ist für den Handwerkszeug so wie der Zweihänder für den Krieger. Und man bekommt ja auch so viel Geld, das man für so wenig andere Dinge braucht, dass man über die Level ein Repertoire von mehreren hundert Zaubern anlegen kann.
Magier und Kleriker sind daher meines Erachtens häufig genug auf jemanden angewiesen, der ihnen Zeit zum Zaubern kauft (Timestop und Hin- und Herteleports mal ausgeklammert),
Instant Summoning und gut ist. Davon abgesehen, dass ein Magier noch diverse andere Möglichkeiten hat, um sich Zeit zu kaufen. Oder auch davon abgesehen, dass er sich mittels Polymorph selber in eine Kampfsau verwandeln kann, wenn er gerade mal keine anderen Zauber anzubieten hat. Du musst schon eine ganze Menge ausklammern, wenn du den Eskortkämpfer als notwendig definieren willst.
Und noch ein anderer Gedanke: Sollte es zu häufig der Fall sein, dass mundane Klassen keinen Beitrag zur Aufgabe leisten können, würde ich als SL den Spieß häufig genug umdrehen. Dafür gibt es Dinge wie Antimagic Fields,[...]
...die die Nichtcaster noch stärker in den Arsch ficken als die Caster. Newsflash: ein AMF unterdrückt auch die Funktion jeglicher magischer Items, auf die die Nichtcaster viel stärker angewiesen sind als die Caster. Hingegen kann ein Caster immer noch Conjurations mit sofortiger Wirkungsdauer wirken. Wenn der SL meint, er muss massenweise AMFs einsetzen, bereite ich eben immer ein paar von der Sorte vor. Auch wenn ein Kämpfer in einem AMF besser kämpfen kann als ein Magier, reduziert es doch seine Effektivität ebenfalls enorm und macht seine Ausrüstung nutzlos; also ich würde mich bedanken ständig auf Level 2 zurückgesetzt zu werden.
Oder noch besser: nimm einem Druiden oder Kleriker sein heiliges Symbol bzw. dem Magier sein Spellbook. Was dann?
Dann bereiten Druide und Kleriker ihre Zauber weiterhin ganz normal vor und wirken sie wie immer? Nur die wenigsten Zauber benötigen einen Divine Focus. Und wenn wirklich mal eins benötigt wird, darf das auch frisch aus Holz geschnitzt sein. Dem Magier sein Spellbook nehmen ist eine ziemliche Sauerei; man kann sich allerdings dagegen absichern. Hätte ich einen SL, bei dem ich mit derart schoflen Methoden rechnen müsste, würde ich das Feat Eideetic Memory wählen, der das Spellbook völlig überflüssig macht.
(Würde ich einen Magier spielen, und der SL will meine Zauberkraft in einem Abenteuer außen vor haben, soll er mir das lieber im voraus sagen, dann bleibe ich einfach gleich zu Hause und verplempere nicht Zeit und Sprit, um stundenlang an einem Tisch zu sitzen ohne mitmachen zu dürfen.)
Ein Krieger sucht sich irgendeine Waffe und kann damit etwas machen.
Na, dann viel Glück dabei, mit einer improvisierten Keule die auf höheren Leveln üblichen DRs zu überwinden. :p
Und sas ganze Problem beißt sich doch ohnehin selbst in den Schwanz. Warum sind denn die hochstufigen Szenarios so auf Magieeinsatz ausgelegt? Doch weil er möglich ist. Es ist imo alles im oberen Levelbereich nur immer so abgefahren, damit die Caster ihre abgefahrenen Zauber auch einsetzen können.
Und das ist schon aus der Not eine Tugend gemacht. Ein "konventionell" gestaltetes Abenteur ohne Berücksichtigung der Magie hätte jeder beliebige Caster in 5 Minuten mit einem Fingerschnippen im Alleingang gelöst.
Das ist aber auch der eingebaute Verjüngungseffekt des Spiels, der die D&D-Familie von vielen anderen RPGs unterscheidet. Bevor du das rauskastrierst, kannst du dir die Sache auch einfacher machen und ein System verwenden, das von vornherein magieärmer ausgelegt ist. Das kann ja auch Spaß machen; wie gesagt ist Conan sehr magiearm und ich hab es jahrelang gezockt, aber D&D ist eben für einen Spielstil gemacht, bei dem die übernatürlichen Elemente aufgedreht werden bis der Knopf abgeht. The right tool for the right job, ganz einfach.