Keine Fußballmannschaft der Welt kann es auf Dauer verkraften, wenn sechs von 11 Spielern nicht zu den Spielen erscheinen.
Richtig. Aber was hatte ich vorletzte Seite schon geschrieben:
Man muss in keiner Fußballmannschaft sein, um Fußball zu spielen.
Wenn sich 11 Freunde regelmäßig treffen, um Fußball zu spielen, dann klappt das auch wunderbar, wenn nur jeweils ca. 6 Leute zum Spielen auftauchen. Und hier spreche ich aus eigener Erfahrung: Wir sind ein Pool von ca. 15 Leuten, die sich im Sommer regelmäßig zum Fußballspielen treffen. Und obwohl wir ein Pool von 15 Leuten sind, sind immer nur 6-8 Spieler anwesend. Aber trotzdem funktioniert das einwandfrei.
Eben weil wir keinen Verein gründen wollen sondern einfach nur so zum Spaß drauflosspielen. Wer Lust hat, kann vorbeikommen und mitspielen und wer keine Lust hat, bleibt zu Hause.
Von den 15 Leuten sind einige dabei, die spielen fast jedesmal mit. Andere spielen nur hin und wieder mit. Und andere spielen nur selten mit. Trotzdem klappt das ganze wunderbar. Und das beste: Es ist komplett ohne Stress. (Hey, einer von den 15 Leuten ist sogar im Verein. Und er will auch im Verein bleiben. Aber er sagt auch, ihm gefällt unseres lockere Fußballspielen, wo keine Anwesenheitspflicht ist.)
Das schätze ich anders ein. Ich kann viel eher wahrnehmen, und bewerte, wieviel Engagement jemand einbringt. Ob jemand z.B. sich bemüht, Termine so zu legen, dass regelmäßiges Spiel möglich ist oder ob jemand sich wenigstens mal das GRW kauft/ausleiht um darin die Basics zu lernen oder ob jemand unter der Woche mal anruft und ein paar Fragen stellt, ob jemand rechtzeitig Termine absagt oder überhaupt usw.
Wodran machst du fest, ob sich jemand bemüht, die Termine so zu legen, dass regelmäßiges Spielen möglich ist? Der eine hat einen freien Terminkalender und kann dort mühelos überall den Spieltermin reinlegen. Und der andere hat einen vollen Terminkalender und muss immer hart die anderen Termine umschieben, um einmal im Monat einen Abend freizuschaufeln.
Wenn sich jemand das GRW ausleiht, sagt das noch nichts darüber, ob er es auch liest.
Wenn jemand unter der Woche anruft, um ein paar Fragen zu stellen,bedeutet das nur: Entweder ihm ist langweilig oder er ist zu untalentiert, um sich die Fragen selbst zu beantworten. Und wenn jemand nicht anruft, bedeutet das: Entweder er ist zu beschäftigt oder er ist talentiert genug, sich die Fragen selbst zu beantworten oder es ist ihm einfach egal.
Aus dem Anrufen oder nicht anrufen kann man also auch keine Schlussfolgerung über sein Engagement treffen. (Wenn er anruft kann man höchstens eine Schlussfolgerung über sein Talent treffen.)
Da habe ich genau gegensätzliche Erfahrungen gemacht: Es findet kein Input statt, es werden keine Storyansätze eingebracht und es wird sinnlos dahingedümpelt und nachher sind irgendwie alle unzufrieden, weil nichts interessantes passiert ist. Und Spieler, die die Regeln nicht kennen und nicht lernen können oder wollen erwarten schon, dass Ihnen im rechten Moment einer sagt, wies nu geht.
OK, dann haben wir unterschiedliche Casual Gamer kennengelernt.
Meine Erfahrungen mit Runden, in denen viele Casual Gamer vorhanden sind: Es werden viele OT-Wtze gerissen, es wird viel gelacht.
Und am Ende freut man sich über den gelungenen Abend, obwohl man RPG-mäßig überhaupt nichts geschafft hat.
Die Lieblingssysteme von Casual Gamern sind Systeme wie PP&P oder Inspectres.
Zu den Spielern, die die (Grund-)Regeln nicht kennen:
Vorausgesetzt, es sind wirklich einfache Regeln, dann bezweifle dass es am nicht lernen wollen liegt. Ich vermute bei solchen Sachen eher, dass es am nicht lernen können liegt. Selbst ein durchschnittlich Talentierter wird am Ende eines SW-Spielabends raffen, dass man zwei Würfel würfelt und den höheren nimmt. Ausnahme sind Schadenswürfel, wo addiert wird.
Das ist so elementar, das muss man nicht bewusst lernen. Das lernt man normalerweise automatisch, wenn man 2-3 mal gewürfelt hat. Daher vermute ich bei den Leuten, die das nicht automatisch lernen nicht fehlendes Engagement sondern fehlendes Talent.