Wie ich mir das erkläre? Nunja, einmal sind das wohl Leute aus folgender Kategorie:
Was ja prinzipiel nicht mal schlecht ist.
Dann gibt es diejenigen, bei denen die OT-Blase alles komplett überdeckt.
Dann gibt es diejenigen, die halt Regeln langweilig oder spielspaßzerstörrend oder einfach so unwichtig finden, dass sie diese Elemente ausblenden.
Dann gibt es diejenigen, die eher improvisiertes Situationstheater am Spieltisch machen.
Dann gibt es die Rule of Cool und ich habe es beschrieben also passiert es so und hat den und den Effekt.
Dann gibt es diejenigen, für die Würfeln nur eine Auswahloption oder eine Stütze ist.
OK, alle diese Leute sind nicht motiviert, die Regeln zu lernen. Und ich kann es ganz gut nachvollziehen, wenn man aufgrund diese Demotivation die DSA-Probe nicht lernt. Und ich kann es auch gut nachvollziehen, dass man aufgrund dieser Demotivation irgendwelche Spezialregeln oder die Feat-Listen von D&D nicht lernt.
Aber egal, wie demotiviert diese Person ist: Die Regel "Bei Attributen und Fertigkeiten nehme den höheren Würfel, bei Schadenswürfeln summiere die Würfel." sollte selbst der Demotivierteste lernen.
Wenn du mir nicht glaubst, mache einen Test: Nehme einen Freund aus deinem Bekanntenkreis und erkläre ihm diese Regel. Er wird dich fragend anschauen und fragen, was das soll. Sag ihm einfach, du machst ein kleines Experiment und er müsse sich auch nicht merken, was du ihm sagst.
Erkläre ihm diese Regel nun 20mal in einer Stunde. Ich wette, dein Freund wird von mal zu mal demotivierter und ihn nervt diese blöde Regel langsam.
So, frage deinen Freund nach 2 Stunden nach dieser Regel. Ich wette, er weiß sie noch. Auch nach 4 Stunden wird er sie noch wissen.
Treffe dich nach 2 Wochen nochmal mit deinem Freund. Erzähle ihm jetzt EINMAL diese Regel. Er wird nur sagen "Oh nein, hör bloß auf mit dieser verdammten Regel!" Aber die einmalige Erwähnung dieser Regel reicht aus, dass sich dein Freund diese Regel für die nächsten paar Stunden merken wird.
Wiegesagt: Dein Freund muss dazu keinerlei Motivation haben, diese Regel zu lernen. Er kann RPG total langweilig und/oder bescheuert finden. Seine Motivation, die Regel zu lernen, wird wahrscheinlich Null betragen. Trotzdem wird er die Regel automatisch lernen.
Einzige Voraussetzung ist, dass die Person über eine mindestens durchschnittliche Intelligenz und Auffassungsgabe verfügt.
Fazit:
Die Motivation ist für das Erlernen solch simpler Regeln vollkommen bedeutungslos. Motivation wird erst wichtig, wenn man komplexere Regeln lernen muss.
Als "Spiel" hat RPG per Definition seinen Zweck in sich selbst und nicht darin, ein Ziel zu erreichen. Der Vergleich mit sportlichen, beruflichen oder schulischen Leistungen ist damit unpassend gewählt.
Sport außerhalb von Vereinen hat auch hauptsächlich den Zweck in sich selbst. (Disclaimer: OK, bei einigen Sportarten geht es darum, körperliche Fitness zu erlangen. Aber gerade Fußball außerhalb des Vereins ist ein Selbstzweck und dient nur dem Spaß.)