Teylen, Du darfst nicht vergessen, dass es "damals" (herrlich, ich schwadroniere über 'damals', wo man ja nichts hatte) eine viel kleinere mediale Auswahl gab.
Fantasy war damals der Herr der Ringe Zeichentrickfilm (unvollendet), Willow, das geheimnisvoll Labyrinth, natürlich auch das letzte Einhorn, undendliche Geschichte und der dunkle Kristall, plus Romane von Tolkien, Leiber, Howard, Moorcock und ein paar anderen mehr. Aber nicht viel mehr...
Dementsprechend wurde alles bunt gemischt und man suchte sich die Brocken heraus, die einem schmeckten.
Bei Mode, Musik und vielem anderem war das ähnlich.
Wer nicht gerade in einer Metrolpole wohnte (HH, B, Ruhrpott, ...) hatte keine Szene-Treffs, in denen nur sein "Rudel" wohnte. Man tanzte zu der Musik, die einem gefiel und wenn nicht, tanzte man auch mal zu der Musik, die erträglich war.
Vampirthemen wurden ebenso in das Fantasy Genre importiert, wie der Grufti zu U2 oder Bob Geldorf tanzte, weil ihm gerade danach war und der Diskjockey (hiess damals noch nicht DJ) nichts besseres spielte.
Vielleicht die einzige Szene, die sich Anfang der 90er wirklich abgeschottet traf, war die Technoszene, und das meistens, weil man zu der Musik nur tanzen konnte, wenn man wirklich darauf stand - also aus Inkompatibilitätsgründen.
Das echte Mediale Überangebot kam erst Mitte der 90er... Und damit dann auch die Bildung von Sozialen Gruppen samt eingebildeter Notwendigkeit der Abschottung, (weil man sich optisch deutlich differenzieren konnte).