Mal ein ganz anderer Ansatz: Wenn man die zukünftigen Bücher nicht lesen kann, weil man sie noch nicht hat - dann muß man eben wirklich alte Bücher lesen. Soweit man sie eben noch kriegen kann...
Action ist meines Erachtens keine Erfindung der Neuzeit. Aber die Art der Action ändert sich mit den Gegebenheiten.
Die Gegebenheiten werden wohl tatsächlich darauf hinauslaufen, daß Autorennen und Schußwechsel Aug' in Aug' mit dem Gegner von der zeit überholt werden. Aber hey, auch Pferdewagenrennen und Messergefechte sind aus der Mode - man sieht sie trotzdem noch gern, aber eben nur "in historischer Verpackung", weil sie in der Gegenwart einfach keinen Platz mehr haben. Messer gegen moderne Waffen? Da muß man schon viel Erklärung mitliefern, damit nicht der mit der Waffe den andern niederschießt, und es das war.
Also - was wird die Action von morgen sein? Was läßt Schußwaffen so alt aussehen, wie eine Schußwaffe ein Messer alt aussehen läßt, was einfach bei gleichem Nutzen besser ist? Und was kann passieren, das man unbedingt verhindern muß, wenn man sie einsetzt?
Was läßt Autorennen so alt aussehen, wie Pferderennen für uns alt aussehen? Und was kann passieren, das man unbedingt verhindern muß, wenn man sie einsetzt?
Das geht an die Grenzen unserer Vorstellungskraft. Die Technik der Zukunft teilt mit den Büchern der Zukunft, daß sie nicht einfach zur Verfügung steht. Und explodierende Motoren kann man durch keine Extrapolation von Pferderennen je in den Blick bekommen.
Die Technik künstlich zu schwächen, ist irgendwie ein hilfloser Versuch - dem man die Hilflosigkeit noch dazu allzu klar ansieht. Es kommt mir ein wenig so vor wie der Versuch, die Kugel im Lauf literarisch-fiktiv so zu hemmen, daß man mit der Schußwaffe auf Messerreichweite an den Gegner herankommt, um dann wie mit einem Messer zu kämpfen.
Aber man sieht beim Pferderennen mehr von dem Gegner als beim Autorennen, beim Messerkampf mehr als beim Schußwaffenkampf. Den Schweiß auf der Stirn, die angespannten Muskeln, die Mundwinkel sind, was ihre Sichtbarkeit angeht, von vorgestern. Mann gegen Mann könnte schlicht von gestern sein. Morgen sieht man nicht mehr, wer im Raumer sitzt. Man sieht nur, wie schnell, wie zielsicher, wie vorausschauend und wie pfiffig er gesteuert wird. Und Vorausschau unter Einbezug von unlogischen Varianten und "Pfiffigkeit" sind derzeit auch noch nichts, worin uns KIs gefährlich werden können.
Wenn man also die beiden Faktoren dem Action-Helden (=Menschen) vorbehält, sollte man den Rest eher ausreizen bin an die Grenzen des Denkbaren. Was ist, wenn wirklich alles automatisiert läuft, sich jeder blind darauf verläßt und (nahezu!) keiner mehr daran denkt, daß man die Steuerung auch manuell machen kann? Wenn ein Raumschiff nicht die "logischen" Routen nimmt, sondern... ehm... wie ein Auto durch die Fußgängerzone brettert? Wie weicht man als Fußgänger aus, und wie kommt man als Gegner hinterher?