Autor Thema: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?  (Gelesen 43635 mal)

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Eulenspiegel

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #275 am: 12.09.2011 | 10:54 »
Die Sache ist, dass Pirx in keinem Hard SF Setting lebt.

Und zu Maschinen, die Eigeninteressen verfolgen:
Für den Actionfan sei hier Transformers empfohlen.
Für den philosophisch Interessierten sei hier Transhuman Space empfohlen.

Offline Feuersänger

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #276 am: 12.09.2011 | 10:58 »
Pirx? Meint ihr Pirk aus Star Wreck?
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Eulenspiegel

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #277 am: 12.09.2011 | 11:05 »
Pirx ist eine literarische Figur, die in vielen (hauptsächlich satirischen) Geschichten von Stanislaw Lem auftauchte. Von Hard SF sind diese Geschichten aber so weit entfernt wie sonst etwas.

Alice Crocodile Coltrane

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #278 am: 12.09.2011 | 11:06 »
Wenn du richtig gute rigger willst züchtest du sie wohl schon im säuglingsalter heran.
Später ist das denk aber auch noch möglich. Kriegst du halt nicht so krassomaten.

Beispiele aus der neuroforschung die der vorstellung helfen könnten:
- kätzchen die in einer kritischen entwicklungsperiode verschlossene augen haben, können nachher nichts sehen weil dem cortex der imput zur korrekten entwicklung gefehlt hat
- kröten denen man ein drittes auge einpflanzt entwickeln auch augendominanzsäulen für drei augen im cortex
- der cortex ist auch im erwachsenenalter plastisch. Werden bevorzugt zwei finger benutzt vergrössert sich das areal im cortex das diese repräsentiert. Allerdings wächst es nicht an masse sondern andere areale verkleinern sich dafür
- phantomschmerz rührt daher dass die areale im cortex die das mittlerweile amputierte gliedmass repräsentieren plötzlich arbeitslos sind, und dann u.u. einfach teile des gesichts repräsentieren. Aber das muss ich nochmal genauer nachlesen. Es ist mir nicht mehr ganz geläufig.

Offline Tudor the Traveller

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #279 am: 12.09.2011 | 11:13 »
Jein. "Technisch machbar, aber mit verheerenden Nebenwirkungen" wäre für mich durchaus etwas, womit ich arbeiten kann.

Es müßte halt nur so sein, daß nicht schon wieder in den nächsten 20 Jahren herauskommt, daß die prognostizierten Nebenwirkungen Bullshit sind... :-\

Ja, das verstehe ich. Hattest du ja anfangs schon als Vorgabe gemacht. Ich sehe da nur das Problem, dass man nur spekulieren kann, wenn man von nicht-linearer Entwicklung ausgeht. Und diese ist ja der plausiblere Fall. Erikson hatte mal von Plateaus geschrieben. Diese kann man ja rückwärtsblickend auch feststellen. Ich würde sogar sagen, dass das "Plateau" der Grundzustand ist, von dem man sich mit einem Durchbruch sprunghaft zur nächsten "Stufe" entwickelt. Die Frage ist doch: auf welchem Feld ist der nächste Durchbruch? Das kann man imo kaum vorhersagen.
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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #280 am: 12.09.2011 | 11:30 »
Die Sache ist, dass Pirx in keinem Hard SF Setting lebt.
Tja. :-\

Meinen Lieblingsautoren war dasselbe Problem nach dem Abklingen des "Golden Age" ja selber bewußt. Vor allem Asimov ging in seinen späten Romanen herrlich ironisch damit um. So bricht z.B. in einem seiner Romane aus den 80ern ein Raumfahrer die Konversation mit seiner Passagierin mit folgenden Worten ab: "Entschuldigen Sie mich jetzt. Dieses Schiff setzt zur Landung an, und ich muß den Computer, der es lenkt, intelligent anstarren, damit man mir glaubt, daß ich der Kapitän bin."

Wenn du richtig gute rigger willst züchtest du sie wohl schon im säuglingsalter heran.
_Das_ ist mal ein richtig interessanter Gedanke! :) So etwas würde in Richtung einer ameisenähnlichen Kastengesellschaft abzielen: bei deiner Geburt wird schon festgelegt, welche Maschine du einmal sein wirst...

Ich würde sogar sagen, dass das "Plateau" der Grundzustand ist, von dem man sich mit einem Durchbruch sprunghaft zur nächsten "Stufe" entwickelt. Die Frage ist doch: auf welchem Feld ist der nächste Durchbruch? Das kann man imo kaum vorhersagen.
Jein. Auf dem Gebiet der IT ist der letzte wahrhaft revolutionäre Durchbruch schon eine ganze Weile her. Er ließ aber genug Entwicklungsspielraum, daß wir allein durch konsequente Weiterentwicklung nach wie vor ein wahnwitziges Innovationstempo erleben. Auf der anderen Seite stagniert die bemannte Raumfahrt im Grunde seit den späten 70ern. Man muß sich doch nur mal angucken, mit was für Eimern der Pendelverkehr zur ISS aufrechterhalten wird. Deshalb fällt es mir wahnsinnig schwer, mir glaubhaft ein Szenario vorzustellen (geschweige denn, anderen zu vermitteln), bei dem die bemannte Raumfahrt den Sprung quer durchs Sonnensystem geschafft hat, die IT aber auf dem heutigen Stand +5 Jahre "eingefroren" sein soll. Ergo Flucht nach vorne: für die IT gehe ich davon aus, daß so ziemlich alle _technologischen_ Hürden gefallen sind. Dann kann wenigstens die Gegenwart nicht länger "Hase und Igel" mit mir spielen.

Nun muß ich halt nur schauen, worauf sich aus wirtschaftlich/sozialen Erwägungen heraus die Menschheit einpendelt, um aus diesem "unbeschränkten" Pool auch tatsächlich zu schöpfen - und was sie in die Büchse der Pandora zurückstopft und den Deckel wieder draufmacht. Natürlich möchte ich, daß diejenige Technik wieder in der Büchse verschwindet, die sich für mich dramaturgisch uncool anfühlt. ;) Und dafür bietet dieser Thread ja inzwischen jede Menge Anregungen. Ich glaube, ich bin dicht dran.
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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #281 am: 12.09.2011 | 11:32 »
Habe  jetzt nicht alles durchgelesen und keine Ahnung ob es hier schonmal erwähnt wurde. Aber nimm doch z.B. das Comic The Surrogates oder wenn es dir eher liegt den passenden Film. Darin geht es um eine Welt in der Menschen durch Maschinen ersetzt werden, nur halt auf eine etwas andere Art und Weise. Denn die Menschen steuern Duplikate von sich bzw. Roboter die so sind wie sie im echten Leben gerne wären.
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Alice Crocodile Coltrane

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #282 am: 12.09.2011 | 11:38 »
@grey:  :d

als ideale schnittstelle sehe ich übrigens das gehirn direkt an.
das sollte die maximale auflösung geben.

Offline Grey

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #283 am: 12.09.2011 | 11:51 »
Ich müßte mir dann nur noch überlegen, ob diese Rigger-Kastengesellschaft zur düsteren Vergangenheit gehört, oder ob sie einen Antagonisten in der Gegenwart darstellt... schönen Gruß von den Borgs, sozusagen. >;D
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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #284 am: 12.09.2011 | 12:11 »
Oh dear! Hoffentlich träum ich davon nicht noch schlecht...  :gasmaskerly:
man frage sich auch wie es ist wenn maschinen partiell von mehreren menschen gesteuert werden und man gewisse inputs mit seinem nachbarn teilt im sinne sicherer paralleler verarbeitung wenn mal einer "ausfällt". Da wären wir dann bei deinen ameisen.

Offline Tudor the Traveller

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #285 am: 12.09.2011 | 12:20 »
Auf dem Gebiet der IT ist der letzte wahrhaft revolutionäre Durchbruch schon eine ganze Weile her. Er ließ aber genug Entwicklungsspielraum, daß wir allein durch konsequente Weiterentwicklung nach wie vor ein wahnwitziges Innovationstempo erleben.

Naja, hängt davon ab, was man als Innovation auffasst  ;) Und damit meine ich nicht, was das Patentrecht als Innovation zulässt  :gasmaskerly:

Aber um auf die bemannte Raumfahrt zurückzukommen: genau da ist ja in der Regel der Durchbruch, den jedes Weltraum-Setting aufweist; zumeist bei Antrieb / Energieerzeugung.
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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #286 am: 12.09.2011 | 12:30 »


Im Prinzip das gleiche Szenario, wie wenn eine Seite "Supersoldaten" züchtet/baut, die die normalen Soldaten der anderen Seite locker in die Tasche stecken.
und wenn sich die andere Seite 500.000 Gute Normalkampfsoldaten aktiv leisten kann + Reserven , die andere nur 1000 Supersoldaten ohneReserve bei gleichem Ressourcenaufwand...

und 1 zu 50 ist keine 50% Chance für den Supersoldaten auf ein Unentschieden.

 Auf der anderen Seite stagniert die bemannte Raumfahrt im Grunde seit den späten 70ern. Man muß sich doch nur mal angucken, mit was für Eimern der Pendelverkehr zur ISS aufrechterhalten wird. Deshalb fällt es mir wahnsinnig schwer, mir glaubhaft ein Szenario vorzustellen (geschweige denn, anderen zu vermitteln), bei dem die bemannte Raumfahrt den Sprung quer durchs Sonnensystem geschafft hat, die IT aber auf dem heutigen Stand +5 Jahre "eingefroren" sein soll.
IT ist ohne Durchbruch fertigentwickelt, erwartete Verbesserungen stehen in keinem Verhältnis zum Aufwand, Raumfahrt ist profitabel bzw überlebensnotwendig(damit hast du auch ne Erklärung für Raumpiloten, Zeit die Technik zu entwickeln und das Geld hat man nicht)
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #287 am: 12.09.2011 | 12:41 »
Aber um auf die bemannte Raumfahrt zurückzukommen: genau da ist ja in der Regel der Durchbruch, den jedes Weltraum-Setting aufweist; zumeist bei Antrieb / Energieerzeugung.
Eben, eben. Für mein Setting muß ich gleich von einer ganzen Reihe bahnbrechender Neuerungen in der Raumfahrt ausgehen - derzeit die "Schnecke" unter den Forschungsgebieten. Daß dann aber die IT, derzeit der "Wanderfalke" unter den Forschungsgebieten, plötzlich für Jahrhunderte in Stillstand verfällt, strapaziert mein Suspense of Disbelief stärker als eine Schwanensee-Aufführung mit Orks im Tütü. Damit in meinem Kopf Platz für den notwendigen Entwicklungsschub in der Raumfahrt ist, muß die IT verdammt gut vorlegen. Also: technische Hürden für die IT ade, soziale/wirtschaftliche/ethische Hürden herzlich Willkommen.

(damit hast du auch ne Erklärung für Raumpiloten, Zeit die Technik zu entwickeln und das Geld hat man nicht)
Inwiefern? Der aktuelle Automatisierungsgrad in der Raumfahrt genügt doch schon, um Piloten überflüssig zu machen?
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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #288 am: 12.09.2011 | 12:46 »
Also: technische Hürden für die IT ade, soziale/wirtschaftliche/ethische Hürden herzlich Willkommen.

Gilt Cyberterrorismus als nicht-technisch? Die Entwicklung im IT Wesen muss sich auf Schutz- und Abwehrtechnologien konzentrieren bzw. "neue" weniger anfällige IT-Technologien entwickeln; andere Felder bleiben demenstprechend mangels Finanzierung auf der Strecke. Da IT heute bereits fest in quasi allen Bereichen installiert ist, sind auch alle gesellschaftlichen Bereiche betroffen. Zeitgleich führt die Entwicklung neuartiger Energiegewinnungstechnologien sowie die Möglichkeit extraterrestrische Ressourcen auszubeuten zu einem Boom in der bemannten Raumfahrt - mit IT-Technologie, die vom heutigen Stand nicht weit entfernt ist.
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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #289 am: 12.09.2011 | 12:51 »

Inwiefern? Der aktuelle Automatisierungsgrad in der Raumfahrt genügt doch schon, um Piloten überflüssig zu machen?
Ausser es gibt Probleme,
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
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Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #290 am: 12.09.2011 | 13:03 »
Gilt Cyberterrorismus als nicht-technisch?
Ja, tut er. :) Das würde ich als im weitesten Sinne soziale Rahmenbedingung ansehen, die der technischen Entwicklung eine neue Richtung gibt.

Ausser es gibt Probleme,
OK, an der Stelle möchte ich nochmal auf einen weiteren Grund hinweisen, weshalb ich "Handarbeit" möchte: Fluff und Flair.

In der Fantasy oder in einem Jetztzeit-Szenario habe ich mir angewöhnt, für ein Szenen-Setup zuerst mal zu definieren, wer wo ist und gerade was macht. Das ergibt sich in einer Kultur, in der Menschen praktisch ständig sinnvolle (oder zumindest geforderte) Tätigkeiten zu erledigen haben, automatisch. Beispiele:

"Als du in die Scheune kommst, sind der Bauer und seine Knechte gerade dabei, das Getreide zu dreschen."

"Es ist drei Uhr. Normalerweise müßtest du gerade in deinem Büro sein, oder?"

In Krimi-Szenarien u.ä. kann so etwas durchaus auch plotrelevant werden, wenn nämlich eine Abweichung von der Norm eintritt:
"Du hast recht, normalerweise müßtest du die Burgherrin gerade an ihrem Spinnrad antreffen. Dort ist sie aber nicht."

... und aus diesem Grund (unter anderem) möchte ich, daß es nach wie vor Routine-Aufgaben für SCs zu erledigen gibt, die ihnen nicht von einer Automatik abgenommen werden. Wie zum Beispiel, daß der Pilot auf Wache in seinem Cockpit sitzt und die Kursabweichungen gegen die Toleranzen checkt oder irgendwas in der Art.
« Letzte Änderung: 12.09.2011 | 13:05 von Grey »
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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #291 am: 12.09.2011 | 13:03 »
Mal ein bisschen rumgesponnen, da ich nicht abschätzen kann, wie plausibel folgendes Szenario ist:

Stichwort Ressourcenknappheit

Der gleichzeitige global gewünschte Wechsel der primären Energieerzeugung auf Photovoltaik (Solarzellen) sowie entscheidende Verbesserungen bei Brennstoffzellen als Kraftstoffersatz führen zu Engpässen bei der Siliziumgewinnung. Durch die plötzlich starke Nachfrage nach Silizium für Solarzellen steht dieses nicht mehr in ausreichendem Maße für Schaltkreise zur verfügung; gleichzeitig sorgt der gestiegene Verbrauch von Wasserstoff für Brennstoffzellen dafür, dass der Siliziumnachschub nicht so einfach hochgefahren werden kann, da Wasserstoff zur Siliziumgewinnung benötigt wird.

Bleibt natürlich noch die Frage, warum man nicht einfach die H2 Erzeugung hochfährt. Gut, Kohlenwasserstoffe als Ressource würde ich da mal streichen, aber aus Wasser ist das ja auch nicht so schwierig.
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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #292 am: 12.09.2011 | 13:45 »


OK, an der Stelle möchte ich nochmal auf einen weiteren Grund hinweisen, weshalb ich "Handarbeit" möchte: Fluff und Flair.

...

... und aus diesem Grund (unter anderem) möchte ich, daß es nach wie vor Routine-Aufgaben für SCs zu erledigen gibt, die ihnen nicht von einer Automatik abgenommen werden. Wie zum Beispiel, daß der Pilot auf Wache in seinem Cockpit sitzt und die Kursabweichungen gegen die Toleranzen checkt oder irgendwas in der Art.
der Pilot muss regelmässig, alle 0, 5 - 1h Flug und Maschine checken oder Autopilot führt zu schlechteren Piloten wenn es kritisch wird braucht man gute also verbietet man APs
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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #293 am: 12.09.2011 | 13:49 »
Stichwort Ressourcenknappheit
Geht auf jeden Fall schon mal in eine Richtung, die mir gefällt. :) Es muß ja nicht zwingend um Silizium und Wasserstoff gehen. Die Kette, die eine durchautomatisierte Gesellschaft am Leben erhält, ist lang und reicht von Rohstoffen zur Fertigung über Energiegewinnung bis hin zu Schmiermitteln, Kühlflüssigkeit und irgendwelchem Zeugs für Reparaturen. Es muß nur an einem davon einen Engpaß geben, und das System gerät ins Taumeln.

Wenn dann noch eine Lobby existiert, die auf Biegen und Brechen am alten System festhält, da sie auf den schwindenden Ressourcen sitzt, behindert das gleichzeitig die "rettende Innovation", die das System auf eine neue Grundlage heben würde.

Umgekehrt kann man davon ausgehen, daß Ressourcen zum Funktionieren einer "Handarbeit-Gesellschaft" immer in mehr oder weniger ausreichendem Maße verfügbar sein werden. Der Mensch ist Teil eines Ökosystems, das auf diejenigen Ressourcen hin optimiert ist, die von Mutter Erde in hohem Maße bereitgestellt werden. Demnach hätte eine "Handarbeit-Gesellschaft" im Falle einer Ressourcenkrise höchstwahrscheinlich den längeren Atem als eine durchautomatisierte Gesellschaft.

der Pilot muss regelmässig, alle 0, 5 - 1h Flug und Maschine checken oder Autopilot führt zu schlechteren Piloten wenn es kritisch wird braucht man gute also verbietet man APs
OK... in einer weniger verschärften Version liefe das auf den Ansatz hinaus, der früher schon mal angeklungen ist: im Normalfall macht der Pilot alles, auch die langweiligen Routineaufgaben, und die Automatik paßt lediglich auf, daß seine Steuerung nicht aus gewissen Parametern hinausläuft. Um eben sicherzustellen, daß der Pilot im entscheidenden Notfall nicht aus der Übung ist.
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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #294 am: 12.09.2011 | 17:17 »
Zitat
Für mich ist das ein bißchen ein Henne-Ei-Problem: Die Religionen und Weltanschauungen könnten maßgeblich dazu beitragen, Automatisierung [in bestimmten Bereichen] einzuschränken. Bislang fällt es mir aber schwer, mich in Religionen und Weltanschauungen hineinzudenken, die in einer Zeit "übermäßiger Automatisierung" entstanden sind, also quasi als Reaktion auf das "Überflüssigkeitsgefühl", das sich in der Bevölkerung breitmachte.
Vielleicht sollte ich mir hier mal zur Inspiration Rom während des Kaiserreiches ansehen. Da ließ sich ja im wesentlichen ein Großteil der Bevölkerung mit "panem et circenses" berieseln, aber Kulte als Zeitvertreib waren, wenn ich mich recht erinnere, ebenfalls sehr beliebt.
Gut, dann kann man ja auf Automatisierung mit der Vergöttlichung der Maschine reagieren - wir verstehen die Technologie sowieso nicht, also beten wir sie an, da alles gute aus der Robofabrik kommt. - Oder verteufeln: Die Auserwählten stellen sich dem Leben in den Kolonien, wo noch keine Infrastruktur für die Automatisierung existiert, und lehnen außerdem auch schon Hilfssysteme ab. Andere Möglichkeiten wäre die Hinnahme der Situation, und die Konzentration auf was anderes - Meditation, Erfahrungskulte für Humanismus/Transhumanismus (Schmerz, Vercyberung, Drogen, Sport, Sex etc.) - Oder Religionsmischmasch wie bei Herbert, Zen-Sufis, Judeo-Buddhisten, mit einer Heilserwartung (Erreichen der nächsten Evolutionsstufe - Psionische Fähigkeiten, Transdimensionalität, Verschmelzung mit KI, Unsterblichkeit). Oder, analog zum ausgehenden Rom, eine transzendentale Religion, die sich vom physischen Leben abwendet und Hinwendung zum Nebenmann predigt, als Reaktion auf die Automatisierung auch den Wert von Arbeit hervorhebt. Also sowas wie Katharer-Calvinisten...

Zitat
Um das zu erleben, brauchen wir eigentlich nicht erst in die SF zu gehen. Man bekommt es doch im Arbeitsalltag oft genug mit, wie Unternehmensberater mal eben eine ganze Abteilung wegrationalisieren. Und als Softwareentwickler hatte ich durchaus meine Momente, wo der Auftraggeber begeistert jauchzte: "Mit diesem Programm kann ich 20 Leute einsparen!" ... und ich in diesem Moment am liebsten den Kram hingeschmissen hätte, weil ich dafür nicht verantwortlich sein wollte. :(
Mit "wegrationalisieren" meinte ich nicht bloß die Entfernung aus dem Produktionsprozeß. Menschen verbrauchen Ressourcen, die eine KI zweckmäßiger nutzen könnte...Und nachdem die Maschinennazis die Menschheit fast ausgerottet haben, hat man da Regulierungen beschlossen, ohne auf die Grundlagen für diese Enmtwicklung komplett zu verzichten. Analog zur Entnazifizierung, die ja auch weniger die systemischen Grundlagen des Erfolgs der NS-Diktatur beseitigt hat, als vielmehr andere Lösungen angeboten hat.

Zitat
"Flatrate-Saufen im Weltraum - Das ultimative SF-Rollenspiel". ;D
OK, aber du hast schon recht: daß Kneipen und Drogenhöhlen in einer Zeit mit über 75% Arbeitslosigkeit Hochkonjunktur haben, kann ich mir durchaus vorstellen. Ist ja auch im Cyberpunk ziemlich gang und gäbe, aber irgendwie hatte ich das bislang vollkommen ausgeblendet. Danke. :)
Keine Ursache

Was ansonsten den Einwurf: "Automatisierung ist sehr aufwendig und erfordert eine komplexe Infrastruktur" angeht, ja, das würde ich so unterschreiben. Die meisten Gesellschaften haben technisch das Zeug zur Automatisierung, aber angesichts nicht unendlicher Ressourcen und eines begrenzten Marktes (wer soll den Kram denn hinterher kaufen, wenn alles im Überfluß da ist?) wird dann eben priorisiert, von der aufgeklärten Demokratie, die automatisiert Kriegt führt, weil die Wähler lieber arbeiten gehen, bis hin zu "Spartanerfraktion", die die Wirtschaft automatisieren, aber lieber Krieg führen, weil man ohne Dienstzeit bei Flotte/Armee keine Familie gründen darf...
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« Antwort #295 am: 12.09.2011 | 18:52 »
Wieso sollte eine Planwirtschaft das nicht auf die Reihe bekommen.

Stimmt, ich vergaß:
Es gehört ja zu den großen Stärken stark zentralisierter Organisationen mit steilen Hierarchien, auch über große Entfernungen schnellstmöglich genau das Gebrauchte in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen  :Ironie:

Das kommt mir sehr unplausibel vor. Sehr, sehr, sehr unplausibel.
Das kommt auf den Bereich an.
Der Mensch muss für viele Sachen noch nicht mal besser sein als die Vergleichsmaschine, sondern nur ausreichend leistungsfähig für die Anforderungen - da gibt es schon einige Sachen, wo er dann billiger ist.
Und wenn das nur daran liegt, dass man manche Ersatzteile nicht vor Ort herstellen oder bestimmte Wartungsleistungen nicht vor Ort erbringen kann, der Mensch aber sowieso anwesend ist und schon in ausreichender Zahl nachwächst.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #296 am: 12.09.2011 | 22:02 »
Stimmt, ich vergaß:
Es gehört ja zu den großen Stärken stark zentralisierter Organisationen mit steilen Hierarchien, auch über große Entfernungen schnellstmöglich genau das Gebrauchte in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen  :Ironie:

Jedenfalls kriegen das zahllose Planwirtschaften immer wieder gut hin.

Zitat
[...]Der Mensch muss für viele Sachen noch nicht mal besser sein als die Vergleichsmaschine, sondern nur ausreichend leistungsfähig für die Anforderungen - da gibt es schon einige Sachen, wo er dann billiger ist.
Und wenn das nur daran liegt, dass man manche Ersatzteile nicht vor Ort herstellen oder bestimmte Wartungsleistungen nicht vor Ort erbringen kann, der Mensch aber sowieso anwesend ist und schon in ausreichender Zahl nachwächst.

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"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline Madner Kami

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #298 am: 12.09.2011 | 22:28 »
Stimmt, ich vergaß:
Es gehört ja zu den großen Stärken stark zentralisierter Organisationen mit steilen Hierarchien, auch über große Entfernungen schnellstmöglich genau das Gebrauchte in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen  :Ironie:

Nahezu jede Firma wird notwendigerweise planwirtschaftlich geführt. Geht häufig auch garnicht viel anders. Probleme hat ein Planwirtschaftssystem nur mit unerwarteten Extremen aber das ist in anderen Systemen auch nicht viel anders.
« Letzte Änderung: 12.09.2011 | 22:31 von Madner Kami »
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Offline YY

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #299 am: 12.09.2011 | 22:37 »
Jedenfalls kriegen das zahllose Planwirtschaften immer wieder gut hin.

Und genug andere kriegen es nicht hin. Die genannten Eigenschaften machen das eben im Zweifelsfall noch ein bisschen schlimmer/langsamer als bei anderen Systemen.

3D-Drucker.
Der beherrscht vieles an Herstellungsverfahren nicht, jedenfalls nicht auf einer für Hard SF vertretbaren Technologiestufe.

Und das nötige Rohmaterial bzw. die Werkstoffe müssen auch erst einmal vorhanden sein.
Der 3D-Drucker ersetzt keine komplette Produktionskette.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer