Wo soll man da die Grenze ziehen ?
Da, wo man sie sonst auch zieht. "Sozialkompetenz" nennt sich die Fähigkeit, die man dafür einsetzt. Und daß ich keine Koordinatenangaben machen kann, liegt daran, daß die da auch einfach nicht hingehören.
Wenn man erfassen will, an welchen Punkten sich ehemalige DSA Spieler vom Produkt abgewandt haben, und wo man ansetzen kann, um potentielle Rück-Rekrutierungen erfolgreich auszuführen, wird man diese Art der Kommunikatioh sogar führen müssen.
Wenn man kommunkationswissenschaftlich ausgebildet ist - was in diesem Falle jeweils an der Grenze zur Psychoanalyse liegt -, kann das sinnvoll sein, ja. In allen anderen Fällen wird man zu falschen Schlüssen kommen müssen, weil das Gespräch gar nicht um das kreisen kann, worum es geht. Wie faßt Korknadel das doch so treffend zusammen:
Natürlich sind die Leute frustriert, die auf DSA5 oder das Massenkampf- und das Baronie-Verwaltungssystem und was weiß ich auf welche Sonderwünsche warten. Aber das ist doch ungesund, wenn man sich dann über ein paar Bildchen aufregt.
Selbstanalyse und Kommunkationsanalyse sind höchst seltene Fähigkeiten, und die, die ersteres oder gar beides beherrschen, werden (von Cholerikern abgesehen) in der Regel ganz von selbst nicht unhöflich werden, weil sie durchschauen, warum sie die Neigung verspüren, und wissen, wie man damit umgeht. Mit denen kann man also getrost reden, das Gespräch kann sehr wertvolle Hinweise enthalten. Mit den anderen nicht.
Das heißt: Wenn man erfassen will, an welchen Punkten sich ehemalige Kunden von was auch immer abgewendet haben, läßt man an die Beleidiger entweder jemand heran, der in diesen Dingen ausgebildet ist (und mithin in die Kategorie Psychoanalytiker, Sozialarbeiter u.ä. fällt), oder man redet mit denen, die noch zu einem sachlichen Gespräch fähig sind. Alles andere ist Verschwendung von
wirklich wertvollen Ressourcen, nämlich der eigenen Kraft, Kritik aufzunehmen und sinnvoll umzusetzen.
Deswegen sollte man Diskussionen wie diese hier als Verantwortlicher tatsächlich am besten gar nicht selbst lesen, sondern (allerhöchstens, wenn überhaupt!) lesen lassen, und zwar am besten von Leuten mit einer entsprechenden Ausbildung. Leuten, die nicht die Worte reproduzieren, sondern den Kern herausschälen können, um den es geht - sofern
der ein Gespräch denn überhaupt lohnt.