Ich fühle mich gut unterhalten.
Ich denke jedoch (und ein Soisses Freund bin ich ja nun sicher nicht), dass die Gemeinde generell zu viel Aufmerksamkeit auf DSA legt, bzw. die Serie zur Zeit als zu wichtig einstuft. Mit Sicherheit prognostiziere ich z.Zt. auch den Untergang der Marke DSA wie wir sie kennen - und was davon wohl in 2 Jahren noch übrig bleibt sei mal dahingestellt. Wenn ich jedoch die Händler der Region hier befrage wie DSA so läuft - was ich seit geraumer Zeit so alle halbe Jahr mal mache - gewinne ich den Eindruck, Soisses kann tatsächlich auf die Meinung der Fans scheißen. Und sich danach mit ihnen den Hintern abwischen. Die so genannten Fans produzieren nämlich schlichtweg nicht mehr genügend Umsatz - woran das liegen könnte möchte ich jetzt erst mal nicht ausführen und lieber den wilden Spekulationen anderer überlassen; oder anders gefragt: warum genau stand die Lizenz denn "plötzlich" zum Verkauf und nicht schon vor ein paar Jahren als man die Produktion übernahm?
Sich also von teuren Mitarbeitern zu trennen ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zunächst wohl betriebswirtschaftlich gesehen nicht die schlechteste Idee, wenn man denn noch gedenkt die Kuh ein wenig zu melken; und sie auch noch in ein paar Jahren melken möchte. Soisses ist ja nun auch nicht "über Nacht" zum bedeutendsten Verlag Deutschlands in unserer kleinen Szene geworden. Sie haben sich nach und nach vergrößert und erweitert - und das gerade auch in Zeiten in denen Rollenspiele alles andere als gut liefen; man darf also wohl davon ausgehen können, dass ihre marktwirtschaftlichen Konzepte nicht verkehrt sind, wenn sie dazu in Lage sind sich gegen den Trend zu entwickeln.
Der Verlag hat natürlich auch mit Herrn Truant jemanden integriert, der sich auch einen gewissen Ruf in der Szene erarbeitet hat - und dieser Ruf hat recht wenig mit sozialen Fertigkeiten zu tun, dafür um so mehr mit marktwirtschaftlichen. Ist jetzt ein wenig unglücklich, dass die Verlagsspitze aus zwei Personen besteht die etwa so mitfühlend wie ein Stein sind (zusammen), aber ich denke langfristig werden sie zumindest die Rentabilität der Rollenspiele sichern können - und damit wohl auch deren Weiterexistenz. Und wem die neue Fanpolitik nicht passt, dem steht es ja frei nicht zu kaufen (was - wie ich oben ausführte - wohl ohnehin immer weniger Fans tun). Wir haben mittlerweile Abenteuerauflagen die in Hundertern gerechnet werden, damit die Zahl noch recht groß klingt; die fetten Jahre sind vorbei - und zwar schon recht lange.
Zum Thema Geld: ich will doch mal hoffen, dass die Herren Plötz und Truant sich selbst Gehälter in der 5K Ordnung gewähren. Mindestens. Denn sonst wäre es ein Armutszeugnis, dass sie soviel Arbeits- und Lebenszeit in eine Firma dieser Größenordnung hineinstecken. Man bedenke: bei gegenwärtiger Steuer-/Versicherungspolitik verdienen sie mit einem 5000er Gehalt Netto weniger als ein Realschullehrer, was bei einem Unternehmen mit knapp - wieviel? - 20 Mitarbeitern doch eher armselig wäre; damit hätte Herr Plötz die Wette mit seinem alten Herrn schon lange verloren und müsste demnach mit seinem Spott leben ... Und ganz ehrlich: wer hier der Meinung ist die Herren sollten also auf ein Fünftel ihres Gehalts verzichten, damit sie den Zeichnern eines ihrer Produkte mehr bezahlen können, hat unser Wirtschaftssystem nicht verstanden, oder ist sehr jung, oder Beides. ICH würde vermutlich meinen Laden ähnlich führen, wobei ich bei der Marke DSA vermutlich die Außnahme machen würde, es so zu handhaben, wie die Abenteuer des Spiels funktionieren: die Spieler in dem GLAUBEN lassen sie hätten echte Handlungsmöglichkeiten ...