Autor Thema: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA (und Konsequenzen)  (Gelesen 92300 mal)

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Offline Eismann

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #250 am: 4.09.2011 | 17:44 »
Es ist in der Tat nicht sonderlich clever die Ausgeschiedenen die PR von Ulissess bestimmen zu lassen.

Zeigt aber nur, dass Plötz trotz seines Hintergrunds, nur wenig über die Befindlichkeit oder Empfindlichkeit der DSA-Fanbasis weiss.
Oder es ist ihm schlicht und einfach scheissegal.
Interessante Schlussfolgerungen... ich würde eher erwarten, dass man über das Ausscheiden von Mitarbeitern, in diesem Falle Freelancern, als Firma aus Prinzip die Klappe hält. Das geht nämlich eigentlich niemanden was an und man kann sogar argumentieren, dass eine Veröffentlichung von Firmenseite, egal wie freundlich die gestrickt sein mag, für den ehemaligen Mitarbeiter immer negativ aussehen kann. Wenn der Mitarbeiter das dann selbst publik macht, ist das seine Sache, aber ich wäre echt stinkig, wenn eine Firma das, am besten noch ohne Rücksprache mit mir, selbst bringen würde.

Offline TeichDragon

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #251 am: 4.09.2011 | 17:56 »
Interessante Schlussfolgerungen... ich würde eher erwarten, dass man über das Ausscheiden von Mitarbeitern, in diesem Falle Freelancern, als Firma aus Prinzip die Klappe hält. Das geht nämlich eigentlich niemanden was an und man kann sogar argumentieren, dass eine Veröffentlichung von Firmenseite, egal wie freundlich die gestrickt sein mag, für den ehemaligen Mitarbeiter immer negativ aussehen kann. Wenn der Mitarbeiter das dann selbst publik macht, ist das seine Sache, aber ich wäre echt stinkig, wenn eine Firma das, am besten noch ohne Rücksprache mit mir, selbst bringen würde.


Tja, und ich glaube in jedem anderen Umfeld würde jeder halbwegs normal denkende Angestellte oder Freelancer dies auch so sehen und von seiner (ehemaligen) Firma erwarten. Warum das das ausgerechnet im Rollenspiel-Umfeld (oder besonders bei Ulisses) anders sein soll, kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen.

Ich kenne keine Firma bei der die Austritte irgendwo groß publik gemacht werden, nur die Eintritte.
(OK, außer es vielleicht jemand aus der Firmenleitung, aber das muss dann schon ein recht hohes Tier sein. Und dann bekommt man als Angestellter ja sowieso immer die gleichen nichtssagenden Texte vorgesetzt. "Wir danken Hr. xyz für seine jahrelange blablabla....")

Offline Brakiri

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #252 am: 4.09.2011 | 18:03 »
Interessante Schlussfolgerungen... ich würde eher erwarten, dass man über das Ausscheiden von Mitarbeitern, in diesem Falle Freelancern, als Firma aus Prinzip die Klappe hält. Das geht nämlich eigentlich niemanden was an und man kann sogar argumentieren, dass eine Veröffentlichung von Firmenseite, egal wie freundlich die gestrickt sein mag, für den ehemaligen Mitarbeiter immer negativ aussehen kann. Wenn der Mitarbeiter das dann selbst publik macht, ist das seine Sache, aber ich wäre echt stinkig, wenn eine Firma das, am besten noch ohne Rücksprache mit mir, selbst bringen würde.


Das sehe ich wie du. Ich bin kein Hardcore-DSA-Fan, daher nehme ich diese ganzen News ehrlich gesagt immer nur als Infos einfach so hin. Warum die Leute sich von Mitarbeitern oder einem Arbeitgeber trennen, ist deren Angelegenheit. Aber man sieht doch, dass viele "Ausscheider" eine so starke Bindung zu DSA haben, dass sie geneigt sind es persönlicher zu nehmen, als es vielleicht ist. Verstärkt möglicherweise dadurch, dass ihnen die Gründe entweder nicht schmecken, sie diese nicht nachvollziehen können, oder etwas an der Art WIE es gemacht wurde, auszusetzen haben.
Nun kommen die DSA-Fans ins Bild, die ebenfalls an DSA, an den Vorgängen und den bekannten Leuten hängen.

Das alles hat son bisschen was von einer grossen netten Familie, die nun vom Raubtier Plötz in kleine verwertbare Stücke geschnitten wird, und gleichzeitig das "Fett" abgeschnitten wird.
Damit will ich niemandem Recht oder Unrecht anlasten, ich sage nur, dass dieses ganze Problem sehr stark an der Wahrnehmung liegt. Die DSA-Community fühlt sich persönlich von der Art und Weise und den Entscheidungen von Plötz angegriffen(Weil sie das Gefühl kriegen nicht mehr ein Teil davon zu sein und "ausgeschlossen" werden), wärend der Plötz wohl ständig aus allen Wolken fällt, was die Leute denn alles wissen wollen, wo sie mitbestimmen wollen, und wie anders sie seine Entscheidungen bewerten.

Ich glaube hier prallen 2 völlig unterschiedliche Welten aufeinander. Die Welt des "DSA-Biedermeier" (nicht böse gemeint, nur eine Metapher) in seiner gemütlichen und persönlichen Stube, mit dem BWLer Plötz, der an Kosten, Produkte, Gewinn und Überleben der Firma aber auch der DSA-Linie denkt, und nicht versteht, warum die Kundschaft nicht "angemessen" auf seine Maßnahmen reagiert ;)

Ist zumindest son bisschen meine "Wahrnehmung".
« Letzte Änderung: 4.09.2011 | 18:04 von Brakiri »
Rechtschaffend blöd oder chaotisch dumm?

Offline KlickKlack

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #253 am: 4.09.2011 | 18:29 »
Zustimmung zu Brakiri

DSA sollte man eh viel weniger mit dem BWLer Auge sehen (was die Darstellung und die Kommunikation betrifft), dafür eher Mal die wirklich `Großen` betrachten, die sich mit exakt den selben `Problemen` rum schlagen müssen. Z.B. die Filmindustrie, die ganz sicher sehr, sehr professionell und gewinnorientiert arbeitet, aber erkannt hat, wie ungeheuer wichtig es ist, grade die Fans zu bedienen, die mit dem Herzen bei der Sache sind - Stichwort Comiccon. Ob es nun eine Romanverfilmung wie unlängst Eis und Feuer oder der xte Comicfilm ist, auf Fans zuzugehen und sich durchaus auch demütig, interessiert und kritikoffen zu geben (und es in der Umsetzung auch zu sein)  zahlt sich aus.

Weiter oben verwies ich ja schon auf die Empörung über die Blueray Version der letzten Star Wars Szene, die sehr, sehr emotional aufgenommen und heftig, zum großen Teil sehr böse kommentiert wurde. Da ist DSA viel eher zuhause als beim Verkauf von Salatschüsseln.
« Letzte Änderung: 4.09.2011 | 18:35 von KlickKlack »

Offline korknadel

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #254 am: 4.09.2011 | 18:36 »
@Teichdragon und Eismann:
Das eben ist meiner Rede Sinn. Dazu möchte ich auch noch einmal in Erinnerung rufen, wie es bei anderen Rollenspielfans und ihren Firmen zugeht:

Zitat
Zitat von: korknadel am Gestern um 09:20
@Glgnfz, Greifenklaue und ihr anderen D&D-Experten:
Haben Paizo, WotC, Goodman, TSR und wie sie alle heißen jemals öffentlicht verlautbart, wenn sie sich Illustrationen gewisser Künstler nicht mehr leisten konnten/wollten?
Eben. Darum ja mein absolutes Unverständnis, warum Ulisses das tun sollte ...  :D

FFG hat kürzlich den Lead Developer für WFRP 3rd versetzt. Ich habe gegoogelt und keine Verlautbarung gefunden. Das habe ich irgendeinem Nebensatz aus einem Postig eines anderen Forums-Users entnommen. Jetzt bin ich aber entrüstst, dass die das nicht gold gerahmt verkündet haben, die pösen FFGler.

In meiner Welt kann ich das Verhalten der aufgebrachten DSA-Massen in diesem Fall (wie auch in vielen anderen Fällen) einfach nicht andes denn als affig bezeichnen. Dafür scheint mir dieses Wort regelrecht geschaffen zu sein. Das wird irgendwann noch so weit kommen, dass Ulisses allen Fans eine persönliche Email schreiben muss, wenn man sich mal wieder mit irgendjemandem nicht über Honorare einig wird.

Und Brakiri legt zwar womöglich zurecht nahe, dass es eine Notwendigkeit besteht, sich nach dieser affigen Masse zu richten, aber ich würde eventuell einen Konkurs vorziehen, als diesen Fan-Diven wegen jedem Dreck, der sie nichts angeht, Bücklinge zu machen.
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Offline Brakiri

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #255 am: 4.09.2011 | 18:48 »
Und Brakiri legt zwar womöglich zurecht nahe, dass es eine Notwendigkeit besteht, sich nach dieser affigen Masse zu richten, aber ich würde eventuell einen Konkurs vorziehen, als diesen Fan-Diven wegen jedem Dreck, der sie nichts angeht, Bücklinge zu machen.

Keineswegs.
Ich habe nur versucht herauszuarbeiten, wo meiner Ansicht nach, die Probleme herkommen könnten.
Wie in einem vorigen Post schon gesagt, ist es fraglich, wieviele von den nun "aufgebrachten" DSA-Fans diese ganze Diskussion überhaupt in ihre Kaufentscheidungen einfliessen lassen.
Ich vermute mal: Sehr wenige.

Solange Ulissess gute Ware ausspuckt, werden die emotionslosen DSA-Spieler weiter kaufen was ihnen davon gefällt, und die Sammler wohl ebenso.
Was der Rest tut, der sich über die Art und Weise aufregt, oder die DSA-Apokalypse ahnt, weil die DSA-Redaktion nicht mehr aus dem "Kernteam" besteht und andere die Bildchen malen, wird man sehen.

Auch diese Sache wird vermutlich nicht so heiss gegessen, wie sie in den Foren gekocht wurde.
Werden die zukünftigen Produkte unter aller Kanone, dann spielt es eh keine Rolle mehr, wer wann was in welcher Form zu wem gesagt hat.

EDIT: Ganz ehrlich: Die Bilder und Illustrationen in DSA fand ich immer nur "ok". Nichts wo ich hinterherweinen würde, oder was ich für sonderlich gut hielt.
Am Ende des Tages zählt der Inhalt, und das P/L-Verhältnis.
« Letzte Änderung: 4.09.2011 | 18:52 von Brakiri »
Rechtschaffend blöd oder chaotisch dumm?

Offline korknadel

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #256 am: 4.09.2011 | 19:10 »

EDIT: Ganz ehrlich: Die Bilder und Illustrationen in DSA fand ich immer nur "ok". Nichts wo ich hinterherweinen würde, oder was ich für sonderlich gut hielt.

Ach, Brakiri, Dir fehlt eben einfach das "Gefüüühl"!  ;)
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Humpty Dumpty

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #257 am: 4.09.2011 | 19:24 »
Ich kann mich an keinen Thread erinnern, in dem ausgerechnet auf Seite 11 eine zutreffende Analyse der Lage erfolgt. Vielen Dank dafür, Brakiri, Eismann, Korknadel, TeichDragon. Das waren klasse Beiträge!

Mein Eindruck, weshalb die DSA-Rezeption beispielsweise der Änderung bei den Illustratoren irrwitziger Weise mit soviel Empörung aufgenommen wird, beinhaltet drei Gründe:

Erstens gibt es mittlerweile viele Leute, die sich von DSA aufgrund enttäuschter Erwartungen verraten fühlen und nun mit großer Begeisterung und noch größerem Engagement eine Fundamentalopposition samt zugehöriger Stimmungsmache und viel Sturm im Wasserglas bei jedem Pups entfachen. Boba hatte darauf ja bereits hingewiesen. Nicht erwiderte bzw. enttäuschte Liebe ist ein starker Motivator und macht irrational. Nur so kann man zumindest ich mir die Beiträge vieler User hier oder auf Vinsalt erklären.

Zweitens fehlt es vielen Leuten schlicht an betriebswirtschaftlicher Sachkenntnis, um die Aktivitäten von Ulisses bewerten zu können. Wenn sich mal etwas kundigere Leute der Materie annehmen, entsteht ja schnell ein anderes Bild, siehe oben quasi alle Beiträge auf dieser Seite.

Drittens überschätzen viele Leute ihre Urteilsfähigkeit in Bezug auf DSA substantiell und halten mit ihren Fehleinschätzungen nicht etwa hinter dem Berg, sondern propagieren ihren Unfug sogar ziemlich offensiv. Nach meiner Ansicht hängt das damit zusammen, dass durch Kenntnis von DSA automatisch angenommen wird, auch die Branche zu verstehen und den betriebswirtschaftlichen Prozessen folgen zu können. Ein gewaltiger Fehlschluss.

Offline Olvir Albruch

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #258 am: 4.09.2011 | 19:33 »
Ich kann mich an keinen Thread erinnern, in dem ausgerechnet auf Seite 11 eine zutreffende Analyse der Lage erfolgt. Vielen Dank dafür, Brakiri, Eismann, Korknadel, TeichDragon. Das waren klasse Beiträge!
Da ist gerade einer dazu gekommen! :)

Offline Glgnfz

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #259 am: 4.09.2011 | 19:57 »
Hey, jetzt schleim dich mal nicht bei Tackfrack ein, alter Reiter! >;D

Sonst kriegt der noch nen Höhenflug.
Visionär: "Geht weg ihr Rabauken mit eurer Rockmusik und den Rauschgifthaschischspritzen!"

Coldwyn: "Hach, was haben die Franzosen für schöne Produkte, wir haben irgendwie nur Glgnfz. Wie unfair."

Offline Joerg.D

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #260 am: 4.09.2011 | 20:06 »
Zweitens fehlt es vielen Leuten schlicht an betriebswirtschaftlicher Sachkenntnis, um die Aktivitäten von Ulisses bewerten zu können. Wenn sich mal etwas kundigere Leute der Materie annehmen, entsteht ja schnell ein anderes Bild, siehe oben quasi alle Beiträge auf dieser Seite.

Sebst wenn man einen Master in BWL hat oder ein super Buchhalter ist, muss man die Firma und die Abrechnungen erheblich genauer unter die Lupe nehmen um zu sehen, wie gesund ein Unternehmen wirklich ist. Viel genauer als es die veröffentlichten Zahlen erlauben.

Und das weißt du imho auch.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Archoangel

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #261 am: 4.09.2011 | 20:21 »
Ich fühle mich gut unterhalten.

Ich denke jedoch (und ein Soisses Freund bin ich ja nun sicher nicht), dass die Gemeinde generell zu viel Aufmerksamkeit auf DSA legt, bzw. die Serie zur Zeit als zu wichtig einstuft. Mit Sicherheit prognostiziere ich z.Zt. auch den Untergang der Marke DSA wie wir sie kennen - und was davon wohl in 2 Jahren noch übrig bleibt sei mal dahingestellt. Wenn ich jedoch die Händler der Region hier befrage wie DSA so läuft - was ich seit geraumer Zeit so alle halbe Jahr mal mache - gewinne ich den Eindruck, Soisses kann tatsächlich auf die Meinung der Fans scheißen. Und sich danach mit ihnen den Hintern abwischen. Die so genannten Fans produzieren nämlich schlichtweg nicht mehr genügend Umsatz - woran das liegen könnte möchte ich jetzt erst mal nicht ausführen und lieber den wilden Spekulationen anderer überlassen; oder anders gefragt: warum genau stand die Lizenz denn "plötzlich" zum Verkauf und nicht schon vor ein paar Jahren als man die Produktion übernahm?

Sich also von teuren Mitarbeitern zu trennen ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zunächst wohl betriebswirtschaftlich gesehen nicht die schlechteste Idee, wenn man denn noch gedenkt die Kuh ein wenig zu melken; und sie auch noch in ein paar Jahren melken möchte. Soisses ist ja nun auch nicht "über Nacht" zum bedeutendsten Verlag Deutschlands in unserer kleinen Szene geworden. Sie haben sich nach und nach vergrößert und erweitert - und das gerade auch in Zeiten in denen Rollenspiele alles andere als gut liefen; man darf also wohl davon ausgehen können, dass ihre marktwirtschaftlichen Konzepte nicht verkehrt sind, wenn sie dazu in Lage sind sich gegen den Trend zu entwickeln.

Der Verlag hat natürlich auch mit Herrn Truant jemanden integriert, der sich auch einen gewissen Ruf in der Szene erarbeitet hat - und dieser Ruf hat recht wenig mit sozialen Fertigkeiten zu tun, dafür um so mehr mit marktwirtschaftlichen. Ist jetzt ein wenig unglücklich, dass die Verlagsspitze aus zwei Personen besteht die etwa so mitfühlend wie ein Stein sind (zusammen), aber ich denke langfristig werden sie zumindest die Rentabilität der Rollenspiele sichern können - und damit wohl auch deren Weiterexistenz. Und wem die neue Fanpolitik nicht passt, dem steht es ja frei nicht zu kaufen (was - wie ich oben ausführte - wohl ohnehin immer weniger Fans tun). Wir haben mittlerweile Abenteuerauflagen die in Hundertern gerechnet werden, damit die Zahl noch recht groß klingt; die fetten Jahre sind vorbei - und zwar schon recht lange.

Zum Thema Geld: ich will doch mal hoffen, dass die Herren Plötz und Truant sich selbst Gehälter in der 5K Ordnung gewähren. Mindestens. Denn sonst wäre es ein Armutszeugnis, dass sie soviel Arbeits- und Lebenszeit in eine Firma dieser Größenordnung hineinstecken. Man bedenke: bei gegenwärtiger Steuer-/Versicherungspolitik verdienen sie mit einem 5000er Gehalt Netto weniger als ein Realschullehrer, was bei einem Unternehmen mit knapp - wieviel? - 20 Mitarbeitern doch eher armselig wäre; damit hätte Herr Plötz die Wette mit seinem alten Herrn schon lange verloren und müsste demnach mit seinem Spott leben ... Und ganz ehrlich: wer hier der Meinung ist die Herren sollten also auf ein Fünftel ihres Gehalts verzichten, damit sie den Zeichnern eines ihrer Produkte mehr bezahlen können, hat unser Wirtschaftssystem nicht verstanden, oder ist sehr jung, oder Beides. ICH würde vermutlich meinen Laden ähnlich führen, wobei ich bei der Marke DSA vermutlich die Außnahme machen würde, es so zu handhaben, wie die Abenteuer des Spiels funktionieren: die Spieler in dem GLAUBEN lassen sie hätten echte Handlungsmöglichkeiten ...
« Letzte Änderung: 4.09.2011 | 20:27 von Archoangel »
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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #262 am: 4.09.2011 | 20:22 »
Dann möchte ich mich auch nochmal einmischen...

...die Aussagen von Eismann, Teichdragon und Co. sind ja schön und gut, aber vergesst ihr da nicht etwas entscheidendes in euren Aussagen zum Geschäftsgebahren von Ulisses?

Mir wäre kein anderes betriebswirtschaftlich geführtes Unternehmen bekannt, das so massiv auf die Freizügigkeit seiner Mitarbeiter bauen kann. Ich weiß aus Gespräche mit ausgeschiedenen, dass die Bezahlung für Autorentätigkeiten mit Sicherheit keinem der Autoren und Freelancern dazu gereicht, sich eine goldene Nase zu verdienen. Hier wird immer auf die schlechte finanzielle Situation (oder die Gefahr eben dieser bei Ulisses) hingewiesen. Aber dass die Autoren und Künstler häufig auch aus idealistischen Gründen (oder eben aufgrund echten Fanseins) gute Arbeit für wenig Entgelt leisten, wird da immer gerne unter den Tisch fallen gelassen.
Ihr tut ja so, als wäre Ulisses jetzt einerseits das arme, gebeultete Unternehmen und die Autoren und pöhsen Künstler die Aasgeier, die Ulisses noch das letzte Hemd runterreißen wollen. Aber das Ulisses genauso sein Geld mit "Spenden" der Künstler und Autoren verdient, wird da gerne vergessen.
Und eben genau DA sehe ich keine Vergleichbarkeit mehr zwischen Ulisses und Lidl, SAP und Co.



Außerdem möchte ich anmerken, dass es mir sehr sauer aufstößt, wie sich hier jetzt nach und nach die gesammelten Beilunker Reiter einfinden und gegen andere Meinungen nachhaltig andiskutieren. Das soll nicht heißen, dass sich die entsprechenden Personen verziehen sollen, mir fällt es nur negativ auf, dass sie jetzt auf einmal aus allen möglichen anderen Foren ankommen und sich hier bei der Diskussion versammeln.
Das erweckt zunehmend ein Eindruck, dass man hier einfach kritische Stimmen durch das gegenseite Versichern und Zustimmen niederdiskutieren möchte.
Wir hatten hier Zwart, Feyamius war auch schonmal hier... jetzt noch Sperber, Teichdragon und Olvir... das ist mir ehrlich gesagt ein bisschen viel auf einmal. Könnt ihr euch die Arbeit nicht aufteilen? Oder soll ich jetzt auch noch einige DSA-Kritische Stimmen hierherlotsen, um das ganze wieder etwas ausgeglichener zu gestalten? *augenroll*
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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #263 am: 4.09.2011 | 20:35 »
@Hasenbrüter:
Ähm, da ist doch ein großer Unterschied, ob ich DSA kritisiere (was ich sehr wohl tue), oder ob ich Unverständnis darüber zeige, dass man sich aufregt, weil Ulisses nicht bekannt gibt, wenn ein Freelancer nicht mehr zu den angebotenen Honoraren arbeiten will. Ich sehe auch nicht, wie es DSA/Aventurien besser machen würde, wenn Ulisses das täte. Ich finde die Fans so ziemlich genauso, wie ich zum Beispiel das DSA-Regelwerk finde, und wenn ich das jetzt ausformulieren würde, wäre es unhöflich.

Und ich finde es auch sehr rätselhaft, wo Du rausliest, dass hier jemand Mitleid mit der finanziellen Lage von Ulisses hat. Und wenn Du im Zusammenhang mit Caryad damit kommst, dass Ulisses auf Gratis-Beiträge von Fans, Autoren und Künstlern angewiesen ist oder darauf, dass die das für einen Hungerlohn machen, dann sei auch noch mal darauf hingewiesen (was ich vor etlichen Posts schon mal tat), dass Caryad DSA ebenso viel zu verdanken hat, denn Fanpro hat in der WuWe und in früheren Abenteuern auch die weniger guten Illus Caryads abgedruckt und ihr damit ein Forum gegeben, um sich zu entwickeln. Ich würde sagen: Die sind eben.

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #264 am: 4.09.2011 | 20:36 »
Ja aber ... das ist doch der SINN und Zweck der Beilunker Reiter, oder etwa nicht???

Mal im Ernst - menschlich ist Soisses natürlich total Banane, aber wirtschaftlich muss man doch vor Ehrfurcht in die Knie gehen und zollen. Überlegt mal: du bist in der Lage halbwegs professionelle Arbeit zu Nullkosten einzukaufen!!! WER würde das nicht machen? Wenn sich genügend Idioten Fans finden, die quasi für lau arbeiten und sich als Autor/Grafiker/Übersetzer so ausbeuten lassen - hey ... warum nicht? Ist ja nicht so als ob jemand von Soisses gezwungen würde die Scheiße mitzumachen. Funktioniert anderswo ja auch gut. Warum jemanden bezahlen, wenn er als Praktikant ein halbes Jahr umsonst arbeitet? Ich bin davon überzeugt - wenn man lange genug sucht findet man vermutlich Leute die bereit sind dafür zu ZAHLEN, dass ihre Zeichnungen in einem DSA-Produkt erscheinen (solange ihr Name erwähnt wird). Damit hat Fädder und Schwäat schon lange Jahre gute Erfahrungen gemacht, Marke: wenn du das Produkt übersetzt kriegst du 10 Freiexemplare und deine Live-Charakter erscheint im "Frankfurt bei Nacht". Hat geklappt, warum also nicht?
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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #265 am: 4.09.2011 | 20:48 »
@Hasenbrüter:
Ähm, da ist doch ein großer Unterschied, ob ich DSA kritisiere (was ich sehr wohl tue), oder ob ich Unverständnis darüber zeige, dass man sich aufregt, weil Ulisses nicht bekannt gibt, wenn ein Freelancer nicht mehr zu den angebotenen Honoraren arbeiten will. Ich sehe auch nicht, wie es DSA/Aventurien besser machen würde, wenn Ulisses das täte. Ich finde die Fans so ziemlich genauso, wie ich zum Beispiel das DSA-Regelwerk finde, und wenn ich das jetzt ausformulieren würde, wäre es unhöflich.

Und ich sehe eben, dass es einige Fans wohl beruhigt hätte und Ulisses Pluspunkte gebracht hätte. Meinungen halt... noch dazu es Ulisses kaum etwas kosten würde, so etwas zu kommunizieren. Aber ich sehe schon, diesbezüglich kommen wir wohl nie auf einen gemeinsamen Nenner hier, denn das sind Diskussionen, wie es sie auch im Alveran-Forum schon gab - und seit denen sich in der Kommunikation von Ulisses nach außen nichts geändert hat.

Zitat
Und ich finde es auch sehr rätselhaft, wo Du rausliest, dass hier jemand Mitleid mit der finanziellen Lage von Ulisses hat. Und wenn Du im Zusammenhang mit Caryad damit kommst, dass Ulisses auf Gratis-Beiträge von Fans, Autoren und Künstlern angewiesen ist oder darauf, dass die das für einen Hungerlohn machen, dann sei auch noch mal darauf hingewiesen (was ich vor etlichen Posts schon mal tat), dass Caryad DSA ebenso viel zu verdanken hat, denn Fanpro hat in der WuWe und in früheren Abenteuern auch die weniger guten Illus Caryads abgedruckt und ihr damit ein Forum gegeben, um sich zu entwickeln. Ich würde sagen: Die sind eben.

Nicht Mitleid, aber das ständig wiederholte, ach so verbreitete Verständnis. Und? Hab ich auch, dass ein Betrieb sich wirtschaftlich rentieren muss. ABER ich sage eben, wenn ein Betrieb so wie Ulisses auf den Goodwill seiner Fans (= günstige Freelancer) angewiesen ist, sollte er sich die ev. nicht so sehr verprellen. Andererseits gut... vielleicht weiß Ulisses ja schon, wo er die nächsten Fans als Schreiberlinge rekrutieren kann... scheint ja immer jemand zu kommen der begeistert die Lücke seines Vorgängers zu schließen bereit ist (zuweilen nachtreten auf den Vorgänger inklusive, hab ich den Eindruck...).
Und ich habe hier speziell NICHT von Caryad gesprochen, sondern von Freelancern allgemein, also das bitte jetzt nicht allein auf Caryad beziehen. Der mag DSA durchaus Starthilfe gegeben haben. Andererseits kann man auch nicht sagen, ob sie es ohne DSA nicht auch geschafft hätte.


@Archoangel:

Echt? Dazu sind die Beilunker Reiter da?  :o
Verdammt, hatte ich falsch verstanden.  ~;D
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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #266 am: 4.09.2011 | 20:52 »
Der mag DSA durchaus Sterbearthilfe gegeben haben.

Fixed.
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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #267 am: 4.09.2011 | 20:59 »
@ Auribiel Hasenbrüter: Siehe Korknadel. Dass Ulisses wirklich Nachhilfe in Sachen Empathie und Kommunikation benötigt, hat aber nun wirklich auch niemand ernsthaft bestritten. Das ist doch mehr als evident.

Die Trennung von Leuten wie Yüce oder Matthies, um mal zwei gute Ex-DSA-Künstler zu nennen, lief in der Vergangenheit natürlich viel reibungsloser. Das hätte auch mit Caryad und Steingräber so vollzogen werden können, dessen bin ich sicher. Ich vermute mal, dass überhaupt der ganze Umbau von DSA allseitig vollkommen anders aufgenommen worden und um Lichtjahre positiver abgelaufen wäre, wenn auf Seiten der Geschäftsführung von Ulisses in den genannten Bereichen kompetenter gehandelt würde. Dass dieses Unvermögen von Ulisses den Leuten in der Begleitung und Kommentierung des Verlags aber derartig den Blick auf die Realitäten vernebelt, finde ich dann jedoch wieder überraschend. Das muss mit der nicht erwiderten Liebe und damit verbundenen Enttäuschungen zusammenhängen. Siehe oben.

Ansonsten muss man verstehen, dass bei Rollenspielen heutzutage jeder Verlag durch Zuarbeiten von Autoren, Illustratoren etc. angewiesen ist, deren Entlohnung unter der in anderen Bereichen üblichen liegt. Sonst irrlichtert man mit seinen Posts am Verständnis vorbei.
« Letzte Änderung: 4.09.2011 | 21:02 von TAFKAKB »

Offline Senebles

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #268 am: 4.09.2011 | 21:01 »
Die so genannten Fans produzieren nämlich schlichtweg nicht mehr genügend Umsatz - woran das liegen könnte möchte ich jetzt erst mal nicht ausführen und lieber den wilden Spekulationen anderer überlassen; oder anders gefragt: warum genau stand die Lizenz denn "plötzlich" zum Verkauf und nicht schon vor ein paar Jahren als man die Produktion übernahm?

Bingo

Sich also von teuren Mitarbeitern zu trennen ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zunächst wohl betriebswirtschaftlich gesehen nicht die schlechteste Idee, wenn man denn noch gedenkt die Kuh ein wenig zu melken; und sie auch noch in ein paar Jahren melken möchte. Soisses ist ja nun auch nicht "über Nacht" zum bedeutendsten Verlag Deutschlands in unserer kleinen Szene geworden. Sie haben sich nach und nach vergrößert und erweitert - und das gerade auch in Zeiten in denen Rollenspiele alles andere als gut liefen; man darf also wohl davon ausgehen können, dass ihre marktwirtschaftlichen Konzepte nicht verkehrt sind, wenn sie dazu in Lage sind sich gegen den Trend zu entwickeln.

Fanpro hatte ja auch immer nur zwei Vollzeiter. Ulisses has vermutlich gehofft, mit 5 Festangestellten den Produktausstoss verlässlicher in die angestrebte Kategorie zu bekommen, aber das ist gescheitert. Dann sind sie wieder auf zwei runter. Was ich seltsamer finde ist die Tatsache, dass sich diese zwei jetzt auf Themen wie "Elfenzeitalterbox" verzetteln. Das ist was, dass kann ich problemlos an Freelancer outsourcen, weil der Abstimmungsbedarf niedrig ist. Metaplot, Einsteigerfreundlichkeit, Regeln, da brauchst die zentrale Koordination. Ein bisschen besteht die Gefahr, dass sie den Markt mit einer Vielzahl Stückwerk verwässern.

Und wem die neue Fanpolitik nicht passt, dem steht es ja frei nicht zu kaufen (was - wie ich oben ausführte - wohl ohnehin immer weniger Fans tun). Wir haben mittlerweile Abenteuerauflagen die in Hundertern gerechnet werden, damit die Zahl noch recht groß klingt; die fetten Jahre sind vorbei - und zwar schon recht lange.

Das halte ich auch für wahrscheinlich. Die Zahl der Kollektionisten wird weiter in sanftem Sinkflug abnehmen , während immer mehr zum Sortimentspicker werden. Gewissermaßen also 5 aus 20 Käufer.

Generell sollte man einzelnes Aufjaulen nie überbewerten. Was man erst nach einiger Zeit beurteilen kann, ist die Fortentwicklung der Fanbasis. Führt die Frustration in einzelnen Fanplattformen dazu, dass diese Plattformen weniger kreative Beiträge erzeugt oderweniger neue aktive Fans hervorbringt. Dann gräbst Du Deiner eigenen Freelancerbasis das Wasser ab. Da will ich mir aber jetzt kein Urteil erlauben.
Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt.

Humpty Dumpty

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #269 am: 4.09.2011 | 21:05 »
Ich vermute übrigens, um mal ein wenig ins OT zu gehen, dass DSA weniger unter dem Forengeheul leidet als vielmehr unter einer Strömung, die mittlerweile auch in der breiten Masse angekommen sein dürfte: der Spaß an kleinen Rollenspielen: Indiezeugs, OldSchool-Liebhaberstücke, obskure Settings und so weiter und so fort. Das ist für DSA nach meiner Ansicht aus diversen Gründen viel bedrohlicher als irgendwelche Kommunikationsdesaster. Das kann ich zwar nicht quantitativ untermauern, aber ich gehe davon aus, dass sich solch ein Bild in der Marktforschung von Ulisses ergibt.

Offline TeichDragon

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #270 am: 4.09.2011 | 21:21 »
...die Aussagen von Eismann, Teichdragon und Co. sind ja schön und gut, aber vergesst ihr da nicht etwas entscheidendes in euren Aussagen zum Geschäftsgebahren von Ulisses?

Mir wäre kein anderes betriebswirtschaftlich geführtes Unternehmen bekannt, das so massiv auf die Freizügigkeit seiner Mitarbeiter bauen kann. Ich weiß aus Gespräche mit ausgeschiedenen, dass die Bezahlung für Autorentätigkeiten mit Sicherheit keinem der Autoren und Freelancern dazu gereicht, sich eine goldene Nase zu verdienen. Hier wird immer auf die schlechte finanzielle Situation (oder die Gefahr eben dieser bei Ulisses) hingewiesen. Aber dass die Autoren und Künstler häufig auch aus idealistischen Gründen (oder eben aufgrund echten Fanseins) gute Arbeit für wenig Entgelt leisten, wird da immer gerne unter den Tisch fallen gelassen.
Ihr tut ja so, als wäre Ulisses jetzt einerseits das arme, gebeultete Unternehmen und die Autoren und pöhsen Künstler die Aasgeier, die Ulisses noch das letzte Hemd runterreißen wollen. Aber das Ulisses genauso sein Geld mit "Spenden" der Künstler und Autoren verdient, wird da gerne vergessen.
Und eben genau DA sehe ich keine Vergleichbarkeit mehr zwischen Ulisses und Lidl, SAP und Co.

Natürlich kann ich Ulisses nicht mit Lidl, SAP und Co. vergleichen.
Wenn in unserem Hobby Rollenspiel überall die gleichen Sätze wie z.b. im "normalen" Buchbereich fällig wären, gäbe es meiner Meinung nach kein einziges Rollenspiel in Deutschland. Das man, wenn man sich hier engagiert de facto erstmal "ausgebeutet" wird, scheint aber nicht allen klar zu sein.
Siehe z.b. auch die Fan-Übersetzer für Pathfinder.

Vielleicht sollte Ulisses (und sämtliche andere Anbieter von Rollenspielen in D) ein Pamphlet entwickeln und jedem Freelancer/Hobby-Autoren/what-ever vorlegen:
"Sie werden gerade ausgebeutet. Bitte unterzeichnen Sie hier:"
;)

Eismann hat das auch hier schön zusammen gefasst.
Wir reden hier von absoluten Nischenprodukten. Aber auch das scheinen die Wenigsten zu verstehen, sondern zu glauben das sich RPG-Produkte in Deutschland quasi millionenfach verkaufen. Da prallt Wishfull-thinking mit der Realität bei 280 km/h zusammen.


Offline Boba Fett

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #271 am: 4.09.2011 | 21:23 »
Außerdem möchte ich anmerken, dass es mir sehr sauer aufstößt, wie sich hier jetzt nach und nach die gesammelten Beilunker Reiter einfinden und gegen andere Meinungen nachhaltig andiskutieren.
Sorry, aber das nehme ich hier nicht wahr.
Das "gegen andere Meinungen andiskutieren" meine ich.
Ich empfinde das Verhalten der Beilunker Reiter im Tanelorn bisher als sachlich und konstruktiv.
Insbesondere, weil die von den Tanelorn Usern geäusserten Statements aufgenommen und ins Ulisses Team weitergeleitet werden.

Zwart hat in diesem Forum eine andere Funktion - er ist Redaktionsmitglied.
Und damit hat er eine gewisse Verantwortung und auch die Pflicht zu Neutralität.
Die nimmt er wahr und letztendlich ist es meine Pflicht, das zu beurteilen.
Es gibt nichts zu beanstanden, aber letztendlich unterstellst Du das hier.
Ich bitte diesbezülich um umsichtige Statements.
Diesen hier konnte ich jedenfalls nicht einfach so stehenlassen.

« Letzte Änderung: 4.09.2011 | 21:32 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline KlickKlack

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #272 am: 4.09.2011 | 21:23 »
Zitat
Außerdem möchte ich anmerken, dass es mir sehr sauer aufstößt, wie sich hier jetzt nach und nach die gesammelten Beilunker Reiter einfinden und gegen andere Meinungen nachhaltig andiskutieren. Das soll nicht heißen, dass sich die entsprechenden Personen verziehen sollen, mir fällt es nur negativ auf, dass sie jetzt auf einmal aus allen möglichen anderen Foren ankommen und sich hier bei der Diskussion versammeln.

Die Beilunker Reiter haben sich doch recht dezent zurückgehalten. Im Moment scheint es eher eine `Betriebswirtschaft muss kein freundliches Gesicht haben.` Front zu geben. Auf der anderen Seite Leute die glauben, es sei nützlich und nachhaltig sich ein freundliches Gesicht abzuringen. Archoangel hat da ein paar interessante Sachen gesagt… Generell scheint mir die Betriebswirtschaftsfront zu engstirnig in ihrer Analyse. Allgemeinplätze sind schön und gut, sobald man Verantwortung für ein Unternehmen übernimmt bleibt jedoch die Notwendigkeit nicht aus, sich auf den Markt einzulassen – so abwegig manches Gebaren dem Theoretiker auch erscheinen mag. Den Filmvergleich brachte ich schon weiter oben ins Spiel, sehr ähnlich ist auch die Situation von Fußballvereinen, ebenfalls professionelle, gewinnorientierte Unternehmen, die eine Öffentlichkeitsarbeit betreiben müssen, die manchem Mittelständigenunternehmer sicher die Zornesröte ins Gesicht treiben würden (Stichpunkt `Da geh ich doch eher Bankrot bevor ich den `Fans` blabla…) Verdammt kompliziert, nicht nur weil es eine Branche ist die generell einfach anders läuft als andere, nein hier greifen auch noch traditionelle, regionale und sehr häufig situationsabhängige Notwendigkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit… Es bleibt kaum etwas anderes übrig als neben kalter Bilanz auch Gefühl für die Branche und die individuelle Situation, ja auch für den gegenwärtigen Moment zu entwickeln – und daran hapert es bei Ulisses. Nun gibt es welche die sagen `scheiß egal, das wird schon…` ich glaube dies könnte früher oder später zu größeren Problemen führen.
Zitat
Vielleicht sollte Ulisses (und sämtliche andere Anbieter von Rollenspielen in D) ein Pamphlet entwickeln und jedem Freelancer/Hobby-Autoren/what-ever vorlegen:
"Sie werden gerade ausgebeutet. Bitte unterzeichnen Sie hier:"
*g* An der Ausbeutung soll es doch nicht liegen, das muss jeder Autor, Zeichner usw. für sich selbst aushandeln… Aber wenn man in klingender Münze kaum etwas bieten kann, muss man auf andere Währungen zurückgreifen, auf Anstand und kollegiales, freundliches Miteinader z.B. Dies wiederum ist eine Währung die auch bei den vermeintlichen Fans gut aufgenommen wird, denn sie verführt dazu selbst hier und da mal Fünfe grade sein zu lassen und Beispielsweise auch Produkte zu kaufen die man eigentlich nicht unbedingt braucht – den Verlag eben wo es geht zu unterstützen.

« Letzte Änderung: 4.09.2011 | 21:27 von KlickKlack »

Offline Herr der Nacht

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #273 am: 4.09.2011 | 21:25 »
@ TAFKAKB

das denke ich nicht. All diese Phänomene interessieren DSA-Kernkäufer wenig.

Was aber einfach eingetroffen ist: DSA 4 hat seinen Zenit überschritten, die grüne Reihe (und damit der zweite Kern neben dem Regelwerk) ist beendet. Es gibt ausser extremen Detail- und Liebhaberbänden einfach nichts mehr zu kaufen als DSA-Spieler.

Daran ändern auch Settingboxen nichts. Die sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein für den Verlag.

Dazu kommt, das nachfolgende Bände von vielen schon deshalb nicht mehr gekauft werden, weil sie für DSA 4 produziert werden.

Offline KlickKlack

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Re: Mia Steingräber und Caryad verlassen DSA
« Antwort #274 am: 4.09.2011 | 21:29 »
Das dachte ich auch HdN. Ich ging eigentlich fest davon aus, dass man nun ein DSA5 vorbereiten würde. In sofern verstärkt sich, durch die Ankündigungen für das nächste Jahr eben der Eindruck, der ein paar Beiträge weiter oben schon formuliert wurde - hier wird Stückwerk produziert... Das ist vielleicht der größte Bruch mit dem DSA der letzten 10+ Jahre.