Die Kritik richtet sich ja auch nicht gegen das Abenteuer (wobei die Fehler die erwähnt wurden schon ziemliche Klöpse sind), sondern gegen das Konzept ein Al Anfa Abenteuer herauszubringen, das den Spielern nicht die Möglichkeit bietet `im Geist` der Al Anfaner zu aggieren und schließlich auch noch mit der völligen Umwäzung des Settings endet. Einer der ältesten, einigermaßen originellen Schauplätze Aventuriens wurde nun gekillt, ohne zumindest ein Abenteuer herauszubringen, in dem man dies Setting wirklich hätte bespielen können.
Und das stimmt so nicht. Aber ehrlich gesagt, was soll man denn auch von solchen Schnellschuss-Wertungen halten?
Ich habe mir mit IdDM 4 Jahre Zeit gelassen um über den Band zu ranten
Und ebenso möchte ich nicht jetzt so schnell eine ABSOLUTE Wertung von
Rabenblut abgeben. Das andere sind lediglich Ersteindrücke, ohne die Bewährungsprobe, dem tatsächlichen Leiten des Abenteuers.
Ich sehe nichts von den im Ulisses-Forum kritisierten Dingen als dramatisch an. Das Abenteuer arbeitet ein ganzes Setting um, mit dutzenden von NSCs höchster Kategorie. Dass da nicht jeder aktiv im Abenteuer vorkommt, ist einfach der Spielbarkeit bedingt. Es ist so schon ein schmaler Grad an Machbarkeit, den das Abenteuer geht.
Wer bei Herren von Chorhop oder ähnlichen Detail-Setting-Abenteurern mit der Umsetzung der vielen NSCs ins schleudern kommt, der wird von Al Anfa schlicht erschlagen. Um das abzumildern hat die Autorin eben Kern-Antagonisten und Akteure rausgepickt, anstatt "jedem seinen Auftritt" zu geben.
Von meinem Ersteindruck macht der Band ziemlich vieles richtig. Lediglich die Hetzerei im Finale des Abenteuers sowie die teilweise schwammigen Ressourcenangaben sind Kritikpunkte die ich bislang habe. Und im Vergleich zu anderen DSA Abenteuern, insbesondere Abenteuern in denen Al Anfa vorkommt (Klar zu Entern z.B.
ist das jammern auf seeehr hohem Niveau.
Rabenblut ist keine Sandbox, das hat auch niemand erwartet. Aber für DSA-Verhältnisse ist es eins der freiesten Abenteuer.