Irgendwie frag ich mich ja, ob EE wirklich die gleichen Regionalbände hat wie ich.
In denen werden zu den Städten doch tatsächlich die dort stationierten Truppen aufgelistet, meist bis aufs Halbbanner genau. Mit den Flotten, etwa im Meridiana-Band, verhält es sich ähnlich.
Dabei find ich das Vorgehen, sich auf besonders prestigträchtige Schiffe/Einheiten zu konzentrieren (Name, Anführer, Besonderheiten), und beim "Rest" nur eine grobe Größenordnung anzugeben, für mich als Spielleiter ziemlich optimal.
Was bei den "neuen" Regionalbänden auffällt ist, dass sie a) mehr in die Breite gehen, unb b) deutlicher Schwerpunkte setzen.
So werden zum Beispiel "Käffer" umrissen, die in vorhergehenden Regionalbänden kaum erwähnt wurden. Das kommt einem Reisende-Abenteuergrupe-Spielstil recht entgegen, bringt aber vermutlich für andere Spielstile außer dem Vermitteln von Atmosphäre meist eher wenig (außer vielleicht als Inspiration für andere Ortschaften). Aber an der Stelle dann auch: Es sind halt Regionalboxen. Mit Regionalbeschreibungen.
Auf der anderen Seite werden bestimmte Landstriche unter bestimmten "funktionalen" Gesichtspunkten ausführlicher behandelt. In "Schattenlande" sind zum Beispiel die Warunkei und Yol-Ghurmak recht "sandboxig" ausgelegt.
Umgekehrt werden bestimmte Landstriche bewußt nicht im Detail ausgeführt. Dies ist wohl der Kritik geschuldet, dass DSA "überdetailiert" sei. Nur steht ein solches Vorgehen dann auch einem punktgenauen Durchdefinieren von allem möglichen im Wege (was glaub auch von kaum jemandem gewünscht wird).
Dazu kommt klassischerweise bei den DSA-Regionalbänden Material zu den bedeutenden Akteuren der Region und deren Plänen. Und letztlich die Mysteria und Arkana mit Plotansätzen und reinem SL-Wissen. Beides braucht man wohl eher in der Vorbereitung denn am Spieltisch.
Alles in allem: Die Kritik mit den Querverweisen find ich deutlich berechtigter. Wobei es da auch sehr auf den Regionalband ankommt. "Land des Bären" und "Meridiana" haben da nur wenige. "Schattenlande" ist da deutlich mehr mit magischen und vor allem dämonischen Querverweisen gespickt. Alles in allem hätte da ein erklärender Satz hier und da gut getan, um den Band runder zu machen. Aber insgesamt hab ich wenig Lust, für den gleichen Text zweimal zu zahlen. Von daher machen Querverweise schon Sinn.
Nachtrag an EE:
Für Erzählspiel à la DSA braucht man ein Gefühl für die Spielwelt, inklusive "Rahmen". Der wird beispielsweise mit den groben Kräfteverhältnissen angegeben. Das etwa die Kampfstärken nicht bis zum letzten Mann angegeben werden macht auch unter dem Gesichtspunkt Sinn, dass in den Regionalbänden bereits Entwicklungen enthalten sind - etwa Änderungen in den Kräfteverhältnissen, oder der Verlust von Gebieten. Der statisch-erbsenzählerige OldSchool-Ansatz hilft da nur bedingt weiter.
Gerade ein Markenzeichen von Aventurien am Spieltisch ist halt, dass es eben deutlich mehr bietet, als nur zusammengehandwedelt bzw. zusammengewürfelt zu sein.