Autor Thema: Fragen zur Milchmädchenökonomie...  (Gelesen 6589 mal)

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Offline Dark_Tigger

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #25 am: 7.09.2011 | 00:13 »
Ich kenne auch viele Runden die einen Satz Bücher für die ganze Runde haben.
Hauptsächlich DSA-Runden. Meine alte mit eingeschlossen.
Das mag jetzt damit zusammen hängen das mein Umfeld sich erst seit kurzem aus dem Schülerdasein herauswindet, und damit
an genug Geld kommt.Aber vll hängen die niedrigen Zahlen auch damit zusammen.
Zitat
Noli Timere Messorem
Im Gedenken an einen großen Schrifftsteller

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #26 am: 7.09.2011 | 00:18 »
Wie Ihr meint. Wenn es denn aber so viele Rollenspieler in Deutschland geben sollte: wieso kaufen die alle keine Rollenspielbücher? Ist dann ja schon komisch. Nene, es gibt schlicht nur noch wenige Rollenspieler in Deutschland. Deshalb wird auch so wenig gekauft. Man kann natürlich viele weitere Theorien bemühen. Die einfachste Erklärung ist aber in diesem Fall korrekt.

Wenn ich sehe, was in meinem unmittelbaren Umfeld gespielt wird, so Sachen wie Midgard3, irgendwelche alten Rolemaster-Editionen, Cyberpunk, ..., in den Gruppen hat doch seit 15 Jahren keiner mehr Geld für's Rollenspiel ausgegeben.
Ich kenne sogar Gruppen, die spielen mit dem Zeug ihrer Eltern.

Offline Lord Verminaard

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #27 am: 7.09.2011 | 00:20 »
Klar ist Rollenspiel in den USA viiiel größer. Erstens ist es dort erfunden worden. Zweitens kommen die meisten guten Spiele daher. Drittens ist es dort mit 10 Jahren Vorsprung in seine "Blütezeit" gegangen. Viertens konnte es dort auf einer nicht zu unterschätzenden Wargaming-Tradition aufbauen, die in Deutschland nicht nur nicht präsent, sondern gradezu verpönt war, aus nachvollziehbaren historischen Gründen. Fünftens haben die Amis auch andere geekige Sachen wie z.B. Superhelden und Star Wars erfunden. Sechstens haben die Amis den mittleren Westen und wir nur Ostwestfalen-Lippe. ;D

Überdies könnte ich mir vorstellen, dass der im Durchschnitt von einem Rollenspieler für das Rollenspiel ausgegebene Betrag eher rückläufig ist. Auch mir scheint es, dass die Zahl der Neueinsteiger rückläufig ist und es heute im Zweifel mehr Leute gibt, die schon einen Haufen Produkte besitzen und nicht mehr ständig was neues brauchen. Demgegenüber gibt es ein reichliches Angebot an gebrauchten Produkten, das dank digitaler Medien auch leicht an den Mann zu bringen ist.

Ergo, sagen wir mal 80.000 Leute geben im Schnitt monatlich 10 Euro aus, dann ziehen wir englische Produkte, Würfel, Miniaturen und anderes Zubehör sowie eBay ab, dann haben wir vielleicht noch 6 Euro im Monat, also rd. 500.000 Gesamtumsatz pro Monat bzw. 6 Mio. pro Jahr. Selbst das scheint mir gefühlt noch zu viel, dürfte aber schon deutlich näher dran sein als die 38 Mio. ;)

Hat DSA echt nur noch 3.500 Auflage? Und 15 Euro Durchschnittspreis? Da hast du dann vielleicht sehr konservativ gerechnet. Pathfinder sollte man auch nicht vergessen. Leider veröffentlicht Ulisses nur eine verkürzte Bilanz und keine GuV, sodass der Umsatz öffentlich zugänglichen Quellen nicht zu entnehmen ist.
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Offline Nachtfrost

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #28 am: 7.09.2011 | 00:27 »
Ich kenne sogar Gruppen, die spielen mit dem Zeug ihrer Eltern.

OT: Endlich habe ich ein Ziel im Leben!  ~;D
Ich kann die Gedanken hinter den Regeln ja durchaus verstehen. Dämonen sollen schliesslich schreckliche und furchteinflößende Wesen sein. Daher müssen auch die entsprechenden Regeln grauenvoll sein.

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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #29 am: 7.09.2011 | 00:27 »
Hat DSA echt nur noch 3.500 Auflage? Und 15 Euro Durchschnittspreis? Da hast du dann vielleicht sehr konservativ gerechnet. Pathfinder sollte man auch nicht vergessen. Leider veröffentlicht Ulisses nur eine verkürzte Bilanz und keine GuV, sodass der Umsatz öffentlich zugänglichen Quellen nicht zu entnehmen ist.

Die Zahl geistert immer wieder durch die Foren und ich habs auch mal in einem Interview gelesen. Pathfinder hab ich rausgelassen, weil ich eben das (angeblich) marktführende System für sich in Relation zum Gesamtmarkt sehen wollte. Die 15,-- sind wohl tatsächlich zu niedrig, die haben ganz schön die Preise angezogen, seitdem ich das letzte Mal gekauft habe. HC kostet. 23,-- ist realistischer.  

Was die US-Geek-Kultur angeht; sicher, wobei die längere RSP-Historie nicht mehr ins Gewicht fallen dürfte. Auch die Sache mit den, ah, vererbten Regelbüchern stimmt sicherlich. Es ist trotzdem erstaunlich, wie wir von den 100.000er Verkaufszahlen so weit runterkommen konnten.
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Offline Skele-Surtur

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #30 am: 7.09.2011 | 00:34 »
Ich kenne sogar Gruppen, die spielen mit dem Zeug ihrer Eltern.

OT: Endlich habe ich ein Ziel im Leben!  ~;D

...und meine Rollenspielbücher vermache ich meinem Urenkel, unter der Auflage, dass er sie endlich digitalisiert und weiterhin verwendet...  ;D
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Offline Auribiel

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #31 am: 7.09.2011 | 01:12 »
Ob jetzt 300.000 oder 60.000 die richtige Zahl ist - aktive Rollenspieler =/= aktive Käufer.

- nicht jeder kauft sich ein Regelwerk oder weiterführendes Material
- viele kostenlose Indi-Systeme
- Hausregelsammlungen und private Regelsysteme machen (umständliche) Regelwerke überflüssig
- alte Auflagen werden weiter benutzt (nach dem x.ten Durchlauf haben einfach viele keine Lust mehr, auf NOCH eine neue Version umzusteigen)

Oder um es mal anders zu formulieren:
Bei Romanen braucht man irgendwann neuen Lesestoff. Bei Rollenspielen und einem halbwegs kreativen SL braucht man nach Kauf von Grundregelwerk (und einigen Erweiterungsbänden) eigentlich NIE WIEDER neues Material und kann trotzdem noch jahrzehntelang spannende Abenteuer in den Welten von Fantasy und SF erleben.

Und mit jeder neuen Auflage verliert man Kunden, die den Schritt nicht mitmachen. Einzige Gegenmaßnahme wären neue Spieler, aber da scheitert die Szene wiederum an der schlechten Verfügbarkeit vor Ort. Wer nicht sowieso schon Kontakt zur RPG-Szene hat, der bekommt nur schwer Zugang dazu.


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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #32 am: 7.09.2011 | 01:14 »
ich vermute mal, die haben einfach die Jahresausgaben für Bücher/Zubehör genommen, von allen Leuten summiert, den arithmetischen Mittelwert gebildet und durch 12 geteilt. Sind also Leute dabei gewesen die 500$ im Jahr für Zeug ausgeben und welche die 0$ ausgeben. So kommen dann Zahlen raus, die nur schwer mit der eigenen Kostenwahrnehmung übereinstimmen.
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Zitat von: korknadel
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Offline zwobot

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #33 am: 7.09.2011 | 08:57 »
Hätte noch einen Einwurf. Bei mir sind seit es ordentliche pdf shops und darin gute Produkte gibt, die Bücherkäufe extrem zurück gegangen. Bin aktiver RSP, leite 2 Gruppen spiele in einer und gebe im Monat null € für nicht elektronische Produkte aus. Das letzte was ich gekauft habe waren wohl Würfel.

Online Ludovico

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #34 am: 7.09.2011 | 10:14 »
Ich glaube, Du übersiehst tatsächlich etwas:
Die Umfrage betrachtet zwar die Anzahl der Spieler. Sie betrachtet auch die Ausgaben für RPG-Material nach Alter.

Allerdings verbindet sie beides nicht. Aus praktischer Erfahrung kann ich sagen, dass vor allem SL RPG-Material kaufen. Bei einer durchschnittlichen Rundengröße von 5 Leuten, heißt das, dass nur 20% der Spieler tatsächlich Material kaufen.
« Letzte Änderung: 7.09.2011 | 10:20 von Ludovico »

Offline Lord Verminaard

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #35 am: 7.09.2011 | 10:15 »
Im Übrigen darf man bei der Betrachtung solcher Umsatzzahlen nicht vergessen, dass man hier, ausgehend vom Verkaufspreis, den Umsatz beim Endverbraucher betrachtet. Da die meisten Rollenspielprodukte immer noch über Zwischenhändler vertrieben werden, ist das nicht mal annähernd der Umsatz, der bei den Verlagen ankommt.
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Offline Stonewall

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #36 am: 7.09.2011 | 13:02 »
Ich glaube, Du übersiehst tatsächlich etwas:
Die Umfrage betrachtet zwar die Anzahl der Spieler. Sie betrachtet auch die Ausgaben für RPG-Material nach Alter.

Allerdings verbindet sie beides nicht. Aus praktischer Erfahrung kann ich sagen, dass vor allem SL RPG-Material kaufen. Bei einer durchschnittlichen Rundengröße von 5 Leuten, heißt das, dass nur 20% der Spieler tatsächlich Material kaufen.

Teilweise schon. Section 5 benennt eindeutig, daß Spielleiter deutlich mehr ausgeben:

Zitat
D&D DM willingness effect on expenditures:
Will DM: $1,444 total / $21 monthly
Will not DM: $187 total / $7 monthly

Vielleicht liegen bei D&D auch die Ausgaben von nur-Spielern tendentiell höher als bei anderen Systemen wegen der vielen Supplements mit neuen Klassen, Feats etc...?


ErikErikson

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #37 am: 7.09.2011 | 13:04 »
Die Option, das der rollenspiemarkt für die größeren verlage doch nicht so ein verlustgeschäft ist, wie sie nie behauptet haben, kommt euch nicht in den Sinn?


Offline Teylen

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #38 am: 7.09.2011 | 13:10 »
Nene, es gibt schlicht nur noch wenige Rollenspieler in Deutschland.
Betrachtet man die Besucherzahlen der Rollenspiel Messen, wie die der RPC, laesst es den Schluss zu das die Anzahl der Rollenspieler nicht allzu gering ist. Das die RPC einen Einzugsbereich hat das jeder sechste Rollenspieler daran teilnimmt, wage ich zu bezweifeln.
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Offline Stonewall

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #39 am: 7.09.2011 | 13:16 »
Betrachtet man die Besucherzahlen der Rollenspiel Messen, wie die der RPC, laesst es den Schluss zu das die Anzahl der Rollenspieler nicht allzu gering ist. Das die RPC einen Einzugsbereich hat das jeder sechste Rollenspieler daran teilnimmt, wage ich zu bezweifeln.

Ich war zwar noch nie dort. Aber die RPC ist in Köln (NRW=bevölkerungsreichstes Bundesland) und beschränkt sich mWn nicht auf P&P, sondern bezieht auch LARP, Computerspiele und Gesellschaftsspiele sowie Medien mit Fantasy-Thematik ein. Das sorgt IMHO für ein deutlich größeres potentielles Besucherspektrum als eine reine P&P-Messe.

Offline Teylen

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #40 am: 7.09.2011 | 13:21 »
Das Pen & Paper sowie LARP vereint wird stimmt. Ebenso werden "Wargames" hinzugenommen.
Die Computerspiele waren jedoch in eine seperate Halle verlagert und imho gab es keine dominante vom RPG Geschehen los geloeste Fantasy Thematik.

Nun und zugegebenerweise in Unkenntnis vieler deutsche Rollenspielprodukte, aber vereinen Rollenspiel Verlage den LARP Aspekt ihrer Pen & Paper Reihen nicht aehnlich effektiv wie White Wolf?
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Taschenschieber

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #41 am: 7.09.2011 | 13:27 »
Nun und zugegebenerweise in Unkenntnis vieler deutsche Rollenspielprodukte, aber vereinen Rollenspiel Verlage den LARP Aspekt ihrer Pen & Paper Reihen nicht aehnlich effektiv wie White Wolf?

DSA-LARPs wären mir jetzt nicht bekannt, auch keine LARPs zu anderen deutschen P&P-Settings. Ganz allgemein wäre mir diese "Symbiose" auch nur bei V:t(M|R) bekannt.

Offline Stonewall

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #42 am: 7.09.2011 | 13:29 »
...aber vereinen Rollenspiel Verlage den LARP Aspekt ihrer Pen & Paper Reihen nicht aehnlich effektiv wie White Wolf?

Wäre mir neu. WWs Mind's Eye Theatre-Reihe ist im Gegenteil das einzige, was mir in der Richtung bekannt ist. Allerdings habe ich mit LARP so gar nichts am Hut.

Was mich zu einer weiteren These bringt: Ich vermute, daß, insbesondere durch den "LARP-Boom" der letzten Jahre, die personellen Überscheidungen zwischen P&P-Spielern und LARPern geringer sind als man annimmt.

DSA-LARPs wären mir jetzt nicht bekannt, auch keine LARPs zu anderen deutschen P&P-Settings. Ganz allgemein wäre mir diese "Symbiose" auch nur bei V:t(M|R) bekannt.

Vor Jahren hat der Rollenspielverein, dem ich angehöre (Bayreuth) mehrmals LARPs im DSA-Setting veranstaltet. Offizielles Material dafür gibt es mWn aber nicht.

Online Ludovico

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #43 am: 7.09.2011 | 13:50 »
Teilweise schon. Section 5 benennt eindeutig, daß Spielleiter deutlich mehr ausgeben:

Leider nicht ganz:
Es sind zwei Aufstellungen:
Alter - Ausgaben
Rolle - Ausgaben

Eine Aufstellung über die Ausgaben unter Berücksichtigung des Alters und der Rolle fehlt aber.

Offline Dragon

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #44 am: 7.09.2011 | 13:57 »
Hab jetzt nicht alles ausführlich gelesen, aber habt ihr auch berücksichtigt, dass nicht jeder Rollenspieler auch alle Bücher kauft?
Von unserer Rollenspielrunde mit der wir immer Shadowrun 3 gespielt haben waren ich und mein Freund die einzigen die die Bücher besitzen (!) und natürlich besitzen wir beide die auch nicht doppelt, sondern nur einmal.
Ja gut, das Grundregelwerk haben wir einmal auf deutsch und einmal auf englisch, aber auch nur weil wir das englische auf der Spiel mal für 5€ bekommen haben nachdem SR4 draußen war.
Wir sind also schon zwei Rollenspieler, die aber nur 1x Bücher haben und wenn ich unsere Gruppe dazu nehme sind wir 5-6 Rollenspieler die nur 1x Bücher haben.
Das mag nicht die Regel sein, aber ich denke doch häufig genug. Fragt euch mal ob in euren Runden jeder Spieler alle Bücher hat.

Und was die Anzahl an Rollenspieler angeht, klar kennt jeder von uns genug, weil wir uns in der "Szene" bewegen, aber keiner von uns kennt drei oder mehrstellige Summen an Rollenspielern, oder?
Und vielleicht kennen einige von uns hier auch die gleichen Leute...
ist also wenig representativ

Seh ich doch richtig das das Blutschwerterforum und das Tanelorn hier die größten deutschen RPG-Foren sind, oder? Wieviele Mitglieder haben die noch, wenn man die Doppelanmeldungen raus rechnet?

Offline Herr der Nacht

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #45 am: 7.09.2011 | 14:02 »
In unserer Rollenspielrunde haben wir 3 Leute (mich eingeschlossen) die überhaupt regelmässig PRG-Bücher kaufen.

Die anderen kommen mit einem oder gar keinem Grundbuch auch so klar. Von den drei Leuten die Bücher kaufen, hat einer seinen relevanten Kram vor 3-4 Jahren gekauft und holt sich im Schnitt noch 1 Buch pro Jahr, der andere hat "seine Sammlung voll" und wird wohl nix mehr kaufen, ein dritter (ich) kauft sehr selektiv, vieles englisch und vieles gebraucht.

Wenn ich mich also so umschaue in meiner Gruppe, dann geben wir nicht im Schnitt pro Person 10 Euro aus.Und schon gar nicht 10 Euro, die an einen deutschen Verlag gehen. Ist mir auch wurscht, ich kaufe ja nicht um deutsche Verlage zu unterstützen, sondern um mir gute Rollenspiele zu holen, die ich daheim verwenden kann.

Wenn man aber ehrlich ist, kann jeder regelmässig kaufende Rollenspieler den Kram den er im Regal hat, in drei Leben nicht bespielen. Insofern, die einzigen die wirklich noch Geld in die Kassen von Verlagen spülen, sind Sammler.

Aber nicht jeder Rollenspieler in D-Land ist automatisch ein Kunde deutscher RSP-Verlage.

Offline Teylen

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #46 am: 7.09.2011 | 14:10 »
1) Hab ich einen fundamentalen Denkfehler drin? Falls ja, bitte aufzeigen, ich bin sehr neugierig.
Die Rechnung hinsichtlich des Werts die ein Spieler durchschnittlich in sein Hobby investiert ist falsch.
Wenn amerikanische Spieler zwischen 14 und 10 USD in Pen & Paper Produkte investieren sind das 10 bis 7 EUR.
Ein konservativer Schaetz wert liegt fuer deutsche Spieler daher eher bei 7 EUR.

Die Zahl gibt das Umsatz-Potenial an, nicht den Gewinn.
Das heisst von den Umsatz muss die Produkt Entwicklung sowie der Vertrieb bezahlt werden.

Der Umsatz bezieht sich zudem auf die gesammte Rollenspiel-Landschaft.
Wenn ein Verlag beispielsweise wieder die World of Darkness aufgreifen wuerde, waere die Zielgruppe der Fantasy Rollenspieler damit schlecht zu adressieren.

Fuer ein Umsatz-Potential wuerde ich, allgemein, nicht nur bereits bestehende Kunden betrachten, sondern auch naheliegende Kundenkreise wie z.B. die LARPer, die Brettspieler, Literatur interessierte und dergleichen.

Zitat
2) Falls nicht: Sind alle unsere Verlage doof, dieses Potential nicht nutzen können?

Ich wuerde sie nicht doof nennen. Aber das Marketing erscheint mir beiweilen sehr ... eigen.
Wenn man ueberhaupt ein bemerkenswertes erkennen kann.


@HdN:
Wenn du in einer Gruppe mit sieben Personen spielst und sich einer ein Regelwerk fuer 70€ zulegt, hatt durschnittlich jeder 10€ in das Hobby investiert.
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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #47 am: 7.09.2011 | 14:37 »
@HdN:
Wenn du in einer Gruppe mit sieben Personen spielst und sich einer ein Regelwerk fuer 70€ zulegt, hatt durschnittlich jeder 10€ in das Hobby investiert.

Ok, aber wie viele Gruppen kennst Du, wo Regelwerke monatlich gekauft werden?

Offline Teylen

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #48 am: 7.09.2011 | 14:45 »
Ok, aber wie viele Gruppen kennst Du, wo Regelwerke monatlich gekauft werden?
Persoenlich keine.
Aber ich nehme an das die Erweiterungsbuecher eine Kaeuferschaft haben.
Ebenso wuerde ich durchaus monatlich Material kaufen, wenn entsprechend interessantes in den Linien, die ich sammeln verfolge, erscheint.
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Offline Gilgamesch

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Re: Fragen zur Milchmädchenökonomie...
« Antwort #49 am: 7.09.2011 | 14:45 »
Also ich kenne in meinem Rollenspielumfeld gar niemanden, der sich regelmäßig deutsche Rollenspielprodukte kaufen würde. Überhaupt gibt es da, wie schon oft gesagt, haufenweise Leute, die für Rollenspiel abgesehen von Würfeln überhaupt nichts ausgeben oder in ihrem Leben vielleicht genau ein Buch gekauft haben. Weiter gibt es die, die seit Ewigkeiten mit ihren alten und uralten DSA- und D&D-Büchern spielen. Und dann noch einige wenige Spielleiter, die so wie ich wirklich regelmäßig Geld fürs Rollenspiel verschwenden und die kaufen wohl alle zu 90% englisches Material.
Dass da am Ende nicht mehr viel für den deutschen Rollenspielmarkt übrig bleibt, wundert mich nicht. Außerdem gehe ich fest davon aus, dass es in den USA nicht nur mehr Rollenspieler gibt, sondern die auch sehr viel mehr Geld ins Hobby investieren, allein an Miniaturen und dergleichen.