Mir macht es Spaß, in D&D Charakterkonzepte zu überlegen. Für einen eigenen SC brauche ich Tage oder Wochen, in denen ich Feats durchsuche, Klassen anschaue, Schadenspotential auf verschiedenen Stufen ausrechne, Vergleiche ziehe, Handbooks und Guides lese, bis ich da genau den SC habe, den ich haben möchte und von dem ich weiß, was er im Spiel kann. Es ist mir wichtig, dass wenn ich einen Kämpfer spielen möchte, dieser auch kämpfen kann usw. Aber auch so tüftle ich ab und zu ganz gerne mal rum. Ich kenne kein Rollenspiel, dass mir in der Hinsicht soviel Variantenreichtum, Kombinationsmöglichkeiten und Material liefert, wie D&D 3.5.
Wenn ich es richtig verstehe, ist Barbiespiel jetzt im Grunde das gleiche, nur von der Warte eines Method Actors ausgesehen, der einen stimmigen Charakter produzieren möchte - allerdings natürlich auch in Werte gegossen. Das ist doch vollkommen ok.
DSA4 ist ja keines dieser temporeichen Spiele, bei denen man die Kampagnen quartalsweise wechselt. Entscheidend ist das Verhältnis Generierungsaufwand zu Spieldauer des Charakters. Wenn ich vorhabe, einen Charakter 5 Jahre lang zu spielen, dann sind mir ein paar geopferte Nachmittage nicht zu schade. Darüber hinaus hat man nun einfach das Variantenreichtum - das zwingt ja auch dazu, sich entsprechende Gedanken zu machen. Die Entscheidungen fallen nicht von eine. Der eine ist eben ein Spieler, der sich voll reinhängt und sich mit der Entscheidung auseinander setzt, dem anderen ist das egal und er nimmt halt irgendwas.