Autor Thema: Der Charakter kann doch eigentlich nicht so blöd sein wie sein Spieler!!!???  (Gelesen 23974 mal)

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Taschenschieber

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Es geht also um einen Spieler, der von Detektivsein keine Ahnung hat, aber trotzdem gerne einen Detektiv spielen möchte. - Also keinen einzelnen Hänger sondern Dauerzustand.

Und was ist daran jetzt verwerflich? Muss ich jetzt auch spitze Ohren haben, um Elfen spielen zu können?

Oder anders: Wieso darf ein Spieler, der nicht zaubern kann, Magier spielen, aber ein Spieler, der nicht detektivisch begabt ist, darf keinen Detektiv spielen? Das ist doch Grütze!

edit: Naldantis war schneller, zwecks Klarheit Zitat hinzugefügt.
« Letzte Änderung: 13.09.2011 | 13:38 von Taschenschieber »

Eulenspiegel

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Habe ich geschrieben, dass es verwerflich ist? (Da Tipps nichts Verwerfliches sind, hier ein kleiner Tipp: Lese dir mal meinen ersten Post in diesem Thread durch.)

Und ein Spieler, der keine spitzen Ohren hat, kann dennoch Herausforderungen in den Plots erleben. Die Plots bereiten ihm dennoch Kopfzerbrechen und er muss sich überlegen, wie er etwas löst. Der Spieler, der einen Magier spielt, hat ebenfalls das Problem, dass sich der Plot nicht automatisch löst, sondern dass er Gehirnschmalz zur Lösung beitragen muss.
Aber der Spieler des Detektivs benötigt keinen Gehirnschmalz. Hier löst der SL durch die ganzen Tipps den Plot für ihn.

Das ist der gewaltige Unterschied zwischen spitzen Ohren und Magie auf der einen Seite und Detektiv auf der anderen Seite.

Offline Morvar

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Es geht also um einen Spieler, der von Detektivsein keine Ahnung hat, aber trotzdem gerne einen Detektiv spielen möchte. - Also keinen einzelnen Hänger sondern Dauerzustand.

Ja und?
Wir machen doch Rollenspiel...Er (der Spieler ) kann es lernen, die ROLLE so darzustellen als könne er es. Und die Werte seiner Spielfigur unterstützen seine im Reallife nicht vorhandenen Fähigkeiten. DAs ist P&P.

Würde es sich um eine Larp Runde drehen und der Spieler der versucht einen Sherlock Holmes Charakter darzustellen ist ungefähr so begabt im Kombinieren wie eine Türglocke (also so wie ich), dann ist es was anderes. In diesem Falle sollte der Spieler überlegen welche Figur er realistisch darstellen kann im Rahmen seiner MOMENTANTEN spielerischen Möglichkeiten.


Taschenschieber

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Aber die meisten Menschen (ich wage sogar zu behaupten, alle) haben eben nicht den Intellekt von Sherlock Holmes. Der ist nämlich eine fiktive Person.

Eulenspiegel

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Ja und?
Wir machen doch Rollenspiel...Er (der Spieler ) kann es lernen, die ROLLE so darzustellen als könne er es. Und die Werte seiner Spielfigur unterstützen seine im Reallife nicht vorhandenen Fähigkeiten. DAs ist P&P.
Da du ja auch zur Fraktion der Tipp-Befürworter gehörst, auch für dich ein kleiner Tipp: Du weißt schon, dass es verschiedene Spielstile gibt? Und dir sagt der Begriff "Gamismus" etwas, in dem es um Herausforderung geht?

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Würde es sich um eine Larp Runde drehen und der Spieler der versucht einen Sherlock Holmes Charakter darzustellen ist ungefähr so begabt im Kombinieren wie eine Türglocke (also so wie ich), dann ist es was anderes. In diesem Falle sollte der Spieler überlegen welche Figur er realistisch darstellen kann im Rahmen seiner MOMENTANTEN spielerischen Möglichkeiten.
Wieso? LARP ist auch eine Form des Rollenspiels. Für LARP gelten prinzipiell die gleichen Regeln wie fürs Pen&Paper. (Der einzige Unterschied ist, dass man beim Pen&Paper nur erzählt, während man beim LARP körperlich aktiv wird.)

Aber die meisten Menschen (ich wage sogar zu behaupten, alle) haben eben nicht den Intellekt von Sherlock Holmes. Der ist nämlich eine fiktive Person.
Richtig. Deswegen wird im Gamismus der RPG-Sherlock-Holmes auch nie so intelligent sein wie sein literarisches Vorbild. Er kann ihm bei einem intelligenten Spieler zwar nahekommen, aber er wird ihn niemals erreichen.

Taschenschieber

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Die These "Gamismus = keine sozialen Skills auswürfeln" halte ich für mindestens gewagt.

Eulenspiegel

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Es geht bei der aktuellen Fragestellung nicht um soziale Skills sondern um das Lösen eines Mordfalls und wieviele Tipps der SL da dem Spieler geben soll.

Allgemein geht es in diesem Thread hier um die Frage, wieviele Tipps der SL dem Spieler geben soll. Mit dem (nicht) Auswürfeln von sozialen Skills hat das nichts zu tun.

Offline Morvar

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Wieso? LARP ist auch eine Form des Rollenspiels. Für LARP gelten prinzipiell die gleichen Regeln wie fürs Pen&Paper. (Der einzige Unterschied ist, dass man beim Pen&Paper nur erzählt, während man beim LARP körperlich aktiv wird.)

Nun ja, es ist leider nicht ganz so einfach aus meiner Sicht. Beim Larp sind deiner Rolle die Grenzen gesetzt die deine körperlichen/geistigen Realen Fähigkeiten hergeben.
Wenn ich nicht mit dem Schwert kämpfen kann...verliere ich. Nur wenige Systeme halten das anders. Wenn ich nicht in der Lage bin meine Zauber/Vorträge/Theorien glaubhaft rüberzubringen...reagiert keiner.

Beim P&P hat der Spieler in der REgel CP/EP was auch immer für bestimmte Fertigkeiten eingesetzt. Und es gibt halt den Wert und die Würfel.

Was den Tipp bezüglich Spielstile angeht. Stimmt. Kenne mich da nicht so gut aus.
Aber auch wenn ein Spiel Heruasfordernd ist. Und bei meinen Runden ist das so , obwohl ich wahrscheinlich eher...die Rolle ausspiele...? Muss mich da reinlesen..Sorry wenn mein Kommentar völlig unwissend war.

Taschenschieber

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"Ermitteln" ist imho ein sozialer Skill, genau wie "Kombinieren". Und um den Einsatz solcher Skills, um Infos zu erhalten, ist hier imho gerade das Thema.

Offline Auribiel

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Tipps für einen Spieler, der nicht so begabt ist wie sein SC, wäre eher:
- "Du könntest dir ja mal den Kamin näher ansehen." (Der Spieler ist von alleine nicht auf die Idee gekommen.)
- "Du könntest dir doch mal ein Forensisches Labor für die Untersuchungen einrichten." (Der Spieler ist von alleine nicht auf die Idee gekommen.)
- "Die Waffe könntet ihr ja mal forensisch untersuchen lassen."
- Der letzte Vorschlag mit "deinem Char müsste eigentlich bekannt sein, dass..." trifft es wiederum genau.

Und das alles sind doch perfekt Beispiele dafür, wie dann der SL bzw. die Würfel den Fall lösen und der Spieler nur daneben sitzt und die Vorschläge des SLs absegnet.

Wenn du unbedingt sehen willst, dass DEINE Beispiele PERFEKTE Beispiele dafür sind, dass der SL bzw. die Würfel den Fall lösen, dann will ich darüber nicht mit dir streiten.

In meinen Beispielen weise ich den Spieler nur auf Dinge hin, die er selbst schon angedacht, aber wieder vergessen hatte, oder Details, an die er gerade nicht denkt. Und das negativ zu bewerten, finde ich sonderbar. Ich als SL denke ja auch nicht an alles, wenn mich dann ein Spieler kurz dran erinnert "he, Cheffe, wolltest du uns nicht noch mit XYZ sprechen lassen?" - dann schreit auch keiner "Waaah, die Spieler mischen sich ins SL-Handwerk ein!"

Zwischen "der SL löst alles alleine für die Spieler" und "der SL gibt eine kleine Hilfestellung" ist ein meilenweiter Unterschied und ich verstehe nicht, wie man das über einen Kamm scheren kann.

Zitat
Nein. Mit einem Tipp hast du nicht den gesamten Mordfall gelöst. Aber mit der ganzen Serie an Tipps hast du den Mordfall gelöst.

Was für einer ganzen Serie von Tipps? Du meinst doch hoffentlich nicht das was ich aufgeführt hatte? Das waren BEISPIELE, wie man einer Runde EINEN Tipp geben kann, doch keine Abfolge von Tipps.  ::)

Zitat
Es geht nicht darum, dass ein Spieler einen Hänger hat. Einen Hänger hat wohl jeder Spieler mal.

Doch, genau darum geht es.

Zitat
Es geht darum, dass der Spieler von Sherlock Holmes detektivisch unbegabt ist. Es geht also um einen Spieler, der von Detektivsein keine Ahnung hat, aber trotzdem gerne einen Detektiv spielen möchte. - Also keinen einzelnen Hänger sondern Dauerzustand.

Der Spieler von Zorro ist auch kein super Reiter, der Spieler von Raidri Conchobair II. ist auch kein super Schwertmeister... (und ein Kampf nimmt im RPG doch aber sicher eine mindestens so spannende Stellung ein, wie das Lösen eines Kriminalfalles, oder? ;) ) aber der arme Sherlock Holmes-Spieler bekommt's dann voll eingefahren, weil er nicht so super forensisch begabt ist, wie sein SC es sein sollte? Ähm, nein! Dazu gibt es in (fast) jedem RPG Würfelsysteme um auch eine forensische Spürnase abzubilden (so dies gewollt ist). Und dann würfelt der Sherlock Holmes eben nicht auf Reiten und Schwertkampf, sondern auf Klugheit, Recherche oder Nachforschungen...

Aber das schöne ist: Du wirst nie mit mir in einer Runde spielen müssen und du wirst nie als Spieler von mir als SL Tipps akzeptieren müssen oder miterleben müssen, wie ein anderer Spieler, der gerade auf dem Schlauch steht, von mir einen kleinen Tipp bekommt. ;)


Und meine Freundin hier im Ohr sagt auch gerade: Sherlock Holmes ist ein PG und den lässt man als Meister nicht zu. ;)
Feuersänger:
Direkt-Gold? Frisch erpresst, nicht aus Konzentrat?

Eulenspiegel

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Wenn ich nicht mit dem Schwert kämpfen kann...verliere ich. Nur wenige Systeme halten das anders.
Du sagst es: WENIGE! Wenige ist aber nicht keiner.

Es gibt zwar nur sehr wenig LARPS, bei denen auch ein schlechter Schwertkämpfer einen guten Schwertkämpfer spielen kann, aber es gibt sie. Ergo ist das keine Eigenschaft von LARP. (Sondern nur eine Korrelation.)

Zitat
Beim P&P hat der Spieler in der REgel CP/EP was auch immer für bestimmte Fertigkeiten eingesetzt. Und es gibt halt den Wert und die Würfel.
Auch das gilt vielleicht für einige P&P, aber eben nicht für alle.

Zitat
Aber auch wenn ein Spiel Heruasfordernd ist. Und bei meinen Runden ist das so , obwohl ich wahrscheinlich eher...die Rolle ausspiele...? Muss mich da reinlesen..Sorry wenn mein Kommentar völlig unwissend war.
Kein Problem.
Man kann ja Rolle ausspielen und Herausforderung miteinander kombinieren. Und das Lösen des Mordfalls muss ja nichtmal die Herasuforderung sein. (Bei D&D ist z.B. häufig der Mordfall nur ein McGuffin für eine Reihe von Kämpfen. Und die Herausforderung liegt dann im Kampf.)

Wichtig beim herausforderungsorientiertem Spiel ist halt, dass es eine Herausforderung gibt. Und damit etwas eine Herausforderung ist, darf der SL in diesem Bereich keine Tipps geben.

Offline Morvar

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Obwohl ich sagen muss, das ich in meiner 15 Jährigen Larp Karriere kein einziges Mal eine Spieler gesehen habe der es geschafft hat einen Magier oder auch Schwertkämpfer darzustellen, der nicht in der Lage war dieses auch selber zu tun (also darstellen/kämpfen). Und interessanter Weise sind die Systeme im Larp die versuchen Kämpfe durch Regeln aus P&P für eben jene die DKWDDK nicht nutzen wollen/können fast alle verschwunden. Ich weiß das, da meine Tochter im Rollstuhl sitzt und larpt. Aber natürlich wird sie nie eine Schwertkämpferin darstellen können. DAs Schwert ist zu schwer und sie kann nicht gehen. Aber eine Heilerin spielt sie perfekt...

Was die Herausforderung angeht. Ich akzeptiere wenn man sagt: Spieler wollen kämpfen (gerade bei D&D/SW) und ihre eigenen taktischen Finessen, das Wissen um Regeln einfließen lassen. Aber bei der Verfolgung einer Story /eines Plots wo diese Dinge nicht so im Vordergrund stehen?

Also beim nutzen der eigenen Fähigkeiten des Charakters? Natürlich nicht immer. Aber am Anfang bis es sitzt? Und dann wenn der Char selber betreffende Skills hat die in diesem Moment nützlich wären aber der Spieler nicht daran denkt. Den der Charakter im Spiel will ja überleben/den Fall lösen/den Kampf gewinnen. Also lassen wir den armen als SL doch nicht sterben, weil der Spieler zu blöd ist ;-) ~;D
« Letzte Änderung: 13.09.2011 | 14:13 von Morvar »

Offline Grey

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Wichtig beim herausforderungsorientiertem Spiel ist halt, dass es eine Herausforderung gibt. Und damit etwas eine Herausforderung ist, darf der SL in diesem Bereich keine Tipps geben.
(Hervorhebung von mir) ... und damit hast du es super auf den Punkt gebracht, Eulenspiegel. :)

In dem Bereich, in dem die Spieler gefordert werden sollen, sollte es keine Tipps geben.

Soll der Spieler (um den Bogen zurück zum OP zu schlagen) in dem Bereich gefordert werden, ob er sich im entscheidenden Moment an eine bestimmte Superfähigkeit erinnert, mit Gebeten pimpt o.ä.? - In den meisten Fällen würde ich sagen, nein. Das kommt mir damit vergleichbar vor, als solle der Spieler eines Marine in der Fähigkeit "gefordert" werden, vor dem Ausrücken auch wirklich seine Munition einzustecken.
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Eulenspiegel

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Wenn du unbedingt sehen willst, dass DEINE Beispiele PERFEKTE Beispiele dafür sind, dass der SL bzw. die Würfel den Fall lösen, dann will ich darüber nicht mit dir streiten.
Nein, vielleicht war das Wörtchen "perfekt" etwas übertrieben, aber zumindest passen sie doch recht gut.

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In meinen Beispielen weise ich den Spieler nur auf Dinge hin, die er selbst schon angedacht, aber wieder vergessen hatte, oder Details, an die er gerade nicht denkt. Und das negativ zu bewerten, finde ich sonderbar. Ich als SL denke ja auch nicht an alles, wenn mich dann ein Spieler kurz dran erinnert "he, Cheffe, wolltest du uns nicht noch mit XYZ sprechen lassen?" - dann schreit auch keiner "Waaah, die Spieler mischen sich ins SL-Handwerk ein!"
Es ist ein Unterschied, ob ich jemanden auf etwas Hinweise, an das er selber bereits gedacht hat, dass er aber momentan vergessen hat, oder ob ich jemanden einen Tipp für eine Sache gebe, wo er nicht weiterweiß.

Ich habe es nie negativ bewertet, wenn man jemanden auf eine Sache hinweist, die er erledigen wollte, die er aber aufgrund der langen Zeit, die seit dem letzten Spielabend vergangen ist, vergessen hat.
Es geht mir um die Punkte, wo jemand in einer Situation keine gute Idee hat (und auch nicht hatte).

Außerdem bewerte ich solche Sachen nicht als objektiv negativ sondern nicht zu meinem Spielstil passend. (Und nachdem, was ich so von Jörg gelesen habe, halte ich es auch nicht für zu seinem Spielstil passend.)

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Zwischen "der SL löst alles alleine für die Spieler" und "der SL gibt eine kleine Hilfestellung" ist ein meilenweiter Unterschied und ich verstehe nicht, wie man das über einen Kamm scheren kann.
Der Unterschied ist aber nur quantitativer Art und nicht qualitativer Art.

Oder anders gefragt: Wie groß würdest du als SL die Hilfestellung machen, bevor du sagst: "Nee, das ist mir jetzt zu viel Hilfestellung. Wenn du jetzt immernoch nicht weiter weißt, hast du Pech gehabt."

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Was für einer ganzen Serie von Tipps? Du meinst doch hoffentlich nicht das was ich aufgeführt hatte? Das waren BEISPIELE, wie man einer Runde EINEN Tipp geben kann, doch keine Abfolge von Tipps.  ::)
Ja, das weiß ich. ::)

Die Frage ist doch aber (zumindest laut Threadtitel): Der Charakter kann doch eigentlich nicht so blöd sein wie sein Spieler?

Und die These, die von einigen vertreten wurde war: "Es ist egal, wie dumm der Spieler ist. Wenn der SC das wissen müsste, dann weiß er das eben."

Und um diese These zu überprüfen, nehmen wir uns einen dummen Spieler her, der auch nach mehreren Tipps nicht auf dem richtigen Weg ist.

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Doch, genau darum geht es.
Seltsam. Dann haben wir das Eingangspost wohl unterschiedlich interpretiert.

Nirgendwo habe ich bisher gelesen: "Kann der SC auch mal einen Hänger haben, wenn der Spieler einen Hänger hat?"
Bisher lautete die Frage immer. "Kann der SC auch so blöd sein wie der Spieler?"

Diese Fragestellung deutet auf einen Dauerzustand seitens des Spielers hin. Oder falls man die Frage offener betrachtet, müsste man die Antwort zumindest nur einschränkend geben:
"Nein, der SC kann nicht so blöd sein, wie der Spieler, falls die Blödheit des Spielers ein Ausnahmefall ist."

Aber so einschränkungslos wie die Antwort gegeben wurde, bezieht sie sich auf alle Fälle, nicht nur auf die, wo es sich um einen Ausnahmefall handelt.

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Der Spieler von Zorro ist auch kein super Reiter, der Spieler von Raidri Conchobair II. ist auch kein super Schwertmeister...
Richtig! Der Spieler von Zorro ist prinzipiell kein super Reiter.
Ich habe noch nicht gehört, dass es heißt: "Also normalerweise bin ich ein guter Reiter. Aber heute habe ich leider einen Hänger und kann schlecht reiten. Sorry."

Und auch der Spieler von Raidri wird nicht sagen: "Normalerweise bin ich ein guter Schwertkämpfer. Aber heute habe ich leider einen Hänger und kann schlecht kämpfen. Sorry."

Bei dem Spieler von Zorro und Raidri handelt es sich nicht um einen Hänger sondern um einen Dauerzustand. Also muss man aufgrund der Vergleichbarkeit auch davon ausgehen, dass es sich beim Spieler von Sherlock Holmes nicht um einen Hänger sondern um einen Dauerzustand handelt.

Oder in kürze:
- Der Spieler von Zorro ist immer ein schlechter Reiter.
- Der Spieler von Raidri ist immer ein schlechter Schwertkämpfer.
- Der Spieler von Holmes ist immer ein schlechter Detektiv.

Bei keinen dieser drei ist das ein Hänger oder ein Ausnahmefall. Bei allen Drei ist das ein Dauerzustand.

Und wenn wir uns in diesem Punkt einig sind, dann können wir darangehen, diese drei Spieler miteinander zu vergleichen. Aber es bringt wenig, einen Spieler, bei dem "Spielerfähigkeit ist schlechter als SC-Fähigkeit" ein Ausnahmefall ist, mit einem Spieler, bei dem dass Dauerzustand ist, zu vergleichen.

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@Eulenspiegel:
Nur am Rande: Alle Beschreibungen der Räume und der NSCs sind vom SL. Mit der Angabe, dass ein Raum einen Kamin hat, hast Du den Spielern schon einen Tipp gegeben, der noch durch die Art der Angabe verstärkt wird. Der mag zwar für die meisten Spieler zu subtil sein. Nichtsdestoweniger ist es trotzdem ein Tipp. (Das ist übrigens einer der Gründe, wieso motivierte Gruppen auf alle Infos des SLs so einsteigen und ihm gerne dazu ein Loch in den Bauch fragen.)
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Eulenspiegel

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Daher eignet es sich bei Raumbeschreibungen auch, einfach eine Skizze des Raumes zu zeichnen. Oder wenn man etwas mehr Aufwand investiert, ein paar Fotos eines realen Zimmers zu schießen und diese zu verteilen.

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Die genauso Tipps des SLs enthalten.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Eulenspiegel

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Nicht wirklich.

Aber selbst wenn sich bestimmte Tipps nicht vollkommen vermeiden lassen, so ist es ein Unterschied, ob ich unvermeidbare Tipps gebe oder ob ich bestimmte Tipps zusätzlich gebe.

Offline Yehodan ben Dracon

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Tipps können es doch nur sein, wenn der eSeL die Informationen durch einen Filter laufen lässt. Soweit seine Beschreibungen aber das wesentliche Medium sind, durch den die Spieler die Eindrücke von Orten und Personen erhalten, enthalten die BEschreibungen auch immer Tipps:

Der eSeL weiß schließlich, welche Infos wichtig sind und lässt sie deswegen nicht im Filter hängen, sondern bringt sie ein. Beinahe wie ein Bildschirm in einem PC-Adventure, wo die interessanten Gegenstände hinterlegt sind.
Mein Hellfrost Diary

Robin Law´s Game Style: Storyteller 75%, Method Actor 58%, Specialist 58%, Casual Gamer 42%, Tactician 42%, Power Gamer 33%, Butt-Kicker 17%

Eulenspiegel

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Allerdings beschreibt der SL ja nicht nur die storyrelevanten Sachen sondern auch die nicht storyrelevanten Sachen.

Und bestimmte plotrelevante Sachen muss er nichtmal beschreiben, darauf können die Spieler selber kommen. Wenn am nächsten Morgen eine Person zum Beispiels purlos verschwunden ist, dann muss der SL nicht das Bett dieser Person beschreiben. Die Spieler können selber auf die Idee kommen: "Wo schläft diese Person denn normalerweise? Ist das Bett noch ungenutzt oder noch warm?" Da muss der SL nichtmal beschreiben, dass im Raum ein Bett steht.

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Nicht wirklich.
Doch wirklich. :) (Ob Du z.B. sagst: "Da ist ein Kamin", oder ob Du auf der Skizze einen Kamin einzeichnest, kommt aufs Gleiche raus.)
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Aber selbst wenn sich bestimmte Tipps nicht vollkommen vermeiden lassen, so ist es ein Unterschied, ob ich unvermeidbare Tipps gebe oder ob ich bestimmte Tipps zusätzlich gebe.
Diese Unterscheidung kannst nur Du als SL in Verbindung mit der Gruppe treffen. Je mehr Tipps, desto einfacher. Je weniger Tipps, desto schwerer. Je nachdem welchen Schwierigkeitsgrad die Gruppe spielen willst, entscheidest Du als SL, ob ein Tipp vermeidbar oder eben nicht vermeidbar ist.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Allerdings beschreibt der SL ja nicht nur die storyrelevanten Sachen sondern auch die nicht storyrelevanten Sachen.
Damit versteckst Du Deine Tipps->Erhöhung des Schwierigkeitgrades.
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LöwenHerz

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Die genauso Tipps des SLs enthalten.

Sehe ich genauso. Kaum jemand wird rhetorisch so gut sein, dass er sich und seine Idee nciht irgendwie zumindest ansatzweise verrät. Sobald auf irgendetwas Normales ein Augenmerk gerichtet wird, ists aus mit der Geheimhaltung.
Zumindest ist das meine Erfahrung. Nicht nur im Rollenspiel ;)

Offline Sid

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Ein Spieler der garnicht detektievisch veranlagt ist, sollte keinen Dedektiv spielen!

Warum? Aus eigenem Interesse!

Wenn man dauerhaft eine Rolle ausfüllen soll, die einen überfordert endet das in Frust und zwar für einen selbst, für die Mitspieler und auch für den SL.

Einen rethorisch superbegabter Hercule Poirot oder ein Genie wie Sherlock Homes können die wenigsten von uns darstellen. :)

Aber so ein Dick Tracy oder TJ Hooker Typ geht den meisten flott von den Lippen. Wenn man sich für einen Dedektivarchetypen als nicht super begabter Hochleistungsrollenspieler entscheidet, ist es wirklich ratsam die eigenen Fähigkeiten in betrahht zu ziehen.


Beispiel:
Ich spiele gerade mit einer Gruppe die G7(DSA). Da gibt es den schicksalhaften 2ten Gezeichneten der laut Kampagne der Bündnisschmieder und eine Seidenzunge sondergleichen ist.
Quasi, eine von Schicksal begünstigte Engelszunge die immer das richtige Wort findet!

Nun haben wir eine Spielerin die Quasi das Reallife Gegenteil dazu darstellt.

Sie möchte gern, aber sie kann einfach nicht. Da macht das der SL auch immer über Proben. Stimmung kommt da aber nicht auf.
Es ist der pure Frust! Sie stottert sich schon in dem Wissen es eigentlich nicht zu können einen ab. Der ganze Tisch schaut weg und wartet bis es vorbei ist.
Das macht keinen Spaß. Die Spielerin kann die Rolle leider nicht ausfüllen und merkt das selbst sehr oft sehr deutlich.

Fazit:

Manch eine Rolle kann einen Spieler auch überfordern. Da sollte man mit einem netten Gespräch nach Lösungen suchen und nicht das ganze über die "es gibt doch Proben dafür" -Schiene abwiegeln.
Ich putz hier nur.
Freunde des Sandmanns

Taschenschieber

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Also als ich mit RPG angefangen habe, wurden mir da Sprüche wie "Im RPG kannst du alles sein, was du willst, und deine Träume ausleben, und bla und blubb" serviert. Faktisch steht das in jedem zweiten Grundregelwerk.