Autor Thema: [112 - Das Kinderrollenspiel]  (Gelesen 1890 mal)

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Offline Zauberelefant

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[112 - Das Kinderrollenspiel]
« am: 18.09.2011 | 20:20 »
Guten Abend,

heute wurde beim Abendessen mit Niniane festgestellt, daß das Angebot an kindertauglichen Rollenspielen arg dünn ist. Für die Zielgruppe ab sagen wir, 5, kam deshalb am Esstisch die Idee für ein Feuerwehrrollenspiel.
Bei 112 sollen Kinder Feuerwehrleute verkörpern, die unterschiedliche Einsätze erleben. Angefangen bei "die Katze vom Baum holen", über Brände, Autounfälle, Chemieunglücke bis hin zu generellem Zivilschutz. Das Regelsystem soll möglichst einfach sein, um die Knirpse nicht zu überfordern, sondern ihnen die Möglichkeit zur Immersion nicht zu blockieren. Das Spiel als solches sollte modular sein, damit der (vorgesehene) erwachsene SL sowohl Regeln als auch Art und Realismus der gespielten Einsätze an Zahl und Möglichkeiten der Kinder anpassen kann.
Es versteht sich, denke ich, von selbst, daß die Kinder Erfolgserlebnisse haben sollten und kooperativ spielen. Weinende Kinder, weil gerade alle Tiere im Wald durch einen Chemieunfall sterben, will niemand am Spieltisch haben...

1. Regeln(sind im übrigen nicht für Kinder geschrieben, weil hier vermutlich keine mitlesen)
Jedes Kind wählt für seinen Feuerwehrmann/frau einen Namen (die meisten werdens bei einem Vornamen belassen, das sollte auch reichen)
Dann werden noch die Eigenschaften festgelegt. Jeder Feuerwehrmann/frau hat bei 112 folgende Eigenschaften:
Mutig: Die Bereitschaft, für andere Risiken einzugehen (oder kindliche Ängste zu überwinden), wird benötigt, um ins brennende Haus/auf die Leiter zu gehen etc.
Klug: Der Umgang mit technischem Gerät und die Fähigkeit, angesichts komplexer Situationen richtig zu entscheiden. Löschwagen fahren, komplexe Ausrüstung bedienen usw.
Fit: Körperliche Kondition, Kraft, Schnelligkeit. Bewusstlose Personen aus Häusern tragen, Leute aus verkeilten Autos schneiden, usf.
Freundlich: Eine beruhigende Präsenz, das Beruhigen von verwirrten/verängstigten Personen, Erste Hilfe, auch als generelle soziale Fertigkeit.

Die Eigenschaften würde ich von 1-3 skalieren. Soll ja auch für Vorschulkinder problemfrei sein, und Regeln gibts sonst noch genug. 9 Punkte für die Eigenschaften, frei zu verteilen.
Für ältere Kinder kann man das natürlich um Fertigkeiten (Fahren, Löschen, Erste Hilfe etc) erweitern, aber das hängt auch von den tatsächlichen Spielern ab.

Ein bisschen darf man die Knirpse wohl darauf hinweisen, daß im Team alle Eigenschaften drin sein sollten, und man als Team von Spezialisten besser schlägt.
Als Würfelmechanik würde sich etwas einfaches anbieten. 1w6 + Eigenschaft mit einem Mindestwurf von 5 oder 2w6 + Eigenschaft gegen variablen Mindestwurf.

Für unabdingbar halte ich außerdem ein "Bennie-System", also die Möglichkeit, Marker (nennen wir sie für diesen Zweck mal "Helme") zu setzen, um Wiederholungswürfe zu erhalten, sowie die Möglichkeit, die Marker auch untereinander weiterzugeben. Im Vordergrund sollte bei diesem Spiel die Teamleistung und der gemeinsame Erfolg stehen.

Jeder Spieler startet mit 3 Helmen, und sollte regelmäßig neue Helme bekommen, wenn er "das Ansehen der Feuerwehr mehrt" - sprich, ein guter Feuerwehrmann ist.

2. Einsätze
Auf welche Art von Einsätzen werden die Kinder gerufen? Ich persönlich würde einfach eine kleine Auswahl treffen und fragen, was sie machen wollen.
Natürlich sollten sechsjährige keine kompletten Katastropheneinsätze spielen - es sei denn, die Gruppe erweist sich als echte Cracks.
Bevor ich hier eine Liste von allen möglichen (und unmöglichen) Einsätzen der Feuerwehr hinschreibe, sollten folgende Kriterien von allen möglichen Szenarien erfüllt sein:
- Kindgerecht. Weder die Abstraktionsfähigkeit der Kinder, noch ihre Intelligenz sollten überfordert werden. Das erfordert Fingerspitzengefühl. Außerdem sollten die Einsätze durchaus dramatisch sein, aber die Kinder eben nicht ängstigen. Auch da sollte man die Kinder, mit denen man spielt, einfach kennen und entsprechend handeln.
- Vielseitig. Jede Eigenschaft sollte eine wichtige Rolle spielen. Jedes Kind sollte Spotlight und Erfolg bekommen. Und wichtig ist eben die Leistung als Team.
- Kurz & Spannend. Kinder haben Probleme damit, stundenlang um einen Tisch herumzusitzen, und problemorientiert zuzuhören. Die einfacheren Einsätz können sich durchaus auf eine Viertelstunde beschränken - notfalls spielt man dann öfter.

So, und abschließend mal ein paar Fragen an die Community:
- wie bewertet ihr die Umsetzbarkeit für Kinder?
- gibt es Fragen oder Vorschläge, was die Spielregeln angeht?
- generelle Bedenken/Fragen/Anregungen?

Danke

Der Zauberelefant
« Letzte Änderung: 18.09.2011 | 21:48 von Zauberelefant »
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Offline Scorpio

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Re: [112 - Das Kinderrollenspiel]
« Antwort #1 am: 18.09.2011 | 20:24 »
Ich habe keinerlei Erfahrung darin, Rollenspiele mit Kindern zu spielen, stelle aber gerne 13 Jahre Erfahrung in der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung. :)
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Offline First Orko

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Re: [112 - Das Kinderrollenspiel]
« Antwort #2 am: 18.09.2011 | 20:36 »
Nur kurz, weil keine Zeit: Coole Idee, dranbleiben!  :d
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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Bad Horse

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Re: [112 - Das Kinderrollenspiel]
« Antwort #3 am: 18.09.2011 | 20:54 »
Ich finde den Regelaufwand für 5jährige zu hoch... 9 Punkte auf vier Fertigkeiten ist für Vorschüler - denke ich - nur mit physischer Repräsentation machbar und wahrscheinlich auch nicht gut überschaubar.

Lass sie doch einfach eine Eigenschaft aus einer Liste ("stark", "geschickt", "kann mit Geräten umgehen", "freundlich", "mutig"...) aussuchen, und jedes Mal, wenn die Eigenschaft zum Tragen kommt, dürfen sie mit zwei Würfeln würfeln statt mit nur einem. Die bessere Zahl zählt dann.

Oder gib ihnen Feuerwehrpunkte, mit denen sie einen schlechten Wurf wiederholen können, und zwar so lange, bis was besseres rauskommt.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Zauberelefant

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Re: [112 - Das Kinderrollenspiel]
« Antwort #4 am: 18.09.2011 | 20:56 »
Zitat
Lass sie doch einfach eine Eigenschaft aus einer Liste ("stark", "geschickt", "kann mit Geräten umgehen", "freundlich", "mutig"...) aussuchen, und jedes Mal, wenn die Eigenschaft zum Tragen kommt, dürfen sie mit zwei Würfeln würfeln statt mit nur einem. Die bessere Zahl zählt dann.
Stimmt, das wäre sogar noch einfacher. Ist notiert. Da würde sich dann 4+ als Mindestwurf anbieten.

Zitat
Oder gib ihnen Feuerwehrpunkte, mit denen sie einen schlechten Wurf wiederholen können, und zwar so lange, bis was besseres rauskommt.
Das ist ja bereits angedacht. Halt jeden Feuerwehrpunkt einmal, und man kann die auch an die Teammitglieder weitergeben.
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Offline Sid

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Re: [112 - Das Kinderrollenspiel]
« Antwort #5 am: 18.09.2011 | 20:59 »
Hi,

das Würfelsystem könnte man noch vereinfachen:

Jeder Wurf muss auf oder unter dem Attributs-Wert liegen.

Jedes Attribut startet auf einem Mindestwert von 2 und kann vom Spieler wie vorgesehen bei der Charaktergenerierung erhöht werden.

Die Aufmerksamkeitsspanne zu berücksichtigen finde ich goldrichtig.

Als "Abenteuer" könnte ich mir einige Motive vorstellen. Man kann sich sicher auch durch die Themen von Kinderserien inspirieren lassen.

Beispiele:
Ein Vogel ist aus dem Nest gefallen
Haustürschlüssel vergessen/verloren, Haustür ist zugefallen
Verlaufen
Notruf aus dem Museum. Ein Besucher wurde aus Versehen nach Feierabend eingesperrt
Grillen im Stadtpark/Wald. Die Natur wird durch Müll und Brandgefahr bedroht.
Strom ist ausgefallen. Ein Baum auf der Stromleitung?
Ein Storchennest muss vom Schornstein umgesiedelt werden, weil das Dach neu gedeckt wird.
Der Dorfteich trocknet während der Sommerhitze stark aus. Die Fische müssen umgesiedelt werden.

Gruß
Sid
« Letzte Änderung: 18.09.2011 | 21:02 von Sid »
Ich putz hier nur.
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Offline Grey

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Re: [112 - Das Kinderrollenspiel]
« Antwort #6 am: 18.09.2011 | 21:01 »
- wie bewertet ihr die Umsetzbarkeit für Kinder?
Da kann ich nur auf meine Erfahrung zurückgreifen, daß ich selbst mal eins war ;), würde aber sagen: klingt vielversprechend. Kinder betreiben ja ohnehin schon viel Rollenspiel (Ich sage nur "Räuber und Gendarm"), da wird ihnen ein solches Spiel sicher leicht fallen.

- gibt es Fragen oder Vorschläge, was die Spielregeln angeht?
Zunächst mal stimme ich dir voll darin zu, das Spiel nicht mit Regeln zu überfrachten.

Da es sich an Vorschulkinder richtet, die noch nicht einmal die Grundrechenarten hatten, würde ich aber einen anderen Würfelmechanismus favorisieren als W6+Attributwert (Addition!). Bedenke, das ist das Alter, in dem Kinder noch Zählen lernen, indem sie Pöppel schrittweise ein Spielbrett entlangversetzen. Also vielleicht eher "Erfolge zählen" oder wenn Addition, dann einfach die Würfel zusammenzählen. (Mit Hilfe einer Zählleiste, auf der der SL vorher einen "Zielstein" plaziert, der mit dem Wurf erreicht werden muß oder so.)

Ohnehin würde ich sagen: das Spiel bräuchte viel mehr Materialien zum Sehen und Anfassen als ein Rollenspiel für Erwachsene. Also z.B. so was wie kindgerechte Bodenpläne.

- generelle Bedenken/Fragen/Anregungen?
Nur ein genereller Kommentar: geiles Projekt! :d :d :d "Feuerwehrmann" ist auch eine tolle Genreauswahl. Mach was draus und halt uns hier im :T: auf dem laufenden. Wenn ich übers Forum weiteren Input beisteuern kann, bin ich gern dabei.
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Offline Whisp

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Re: [112 - Das Kinderrollenspiel]
« Antwort #7 am: 18.09.2011 | 21:07 »
Die Idee ist super!
Dranbleiben!

Und es ist ja auch gut erweiterbar auf Polizei, Krankenwagen und auch auf Bauarbeiter oder Bauernhöfe (Spiele Shaun das Schaf und Bob der Baumeister)


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Offline Grey

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Re: [112 - Das Kinderrollenspiel]
« Antwort #8 am: 18.09.2011 | 21:13 »
Ein' hab' ich noch:

Zur Auswahl für mögliche Questen eignet sich sicher ausführliches Quellenstudium in der aktuellen Kinderbuchliteratur. Ist im RPG für Erwachsene ja auch oft so, daß der "Appetit" für Neuanfänger dadurch geweckt wird, daß man ihnen schmackhaft macht: "Das ist so ähnlich, als würdest du eine Rolle in deinem Lieblings-Action-Film oder deinem Lieblings-Fantasy-Roman spielen."

Wenn es also erfolgreiche Bilderbücher o.ä. über Feuerwehrleute gibt, die die Kurzen insbesondere auch kennen, ist es sicher nicht verkehrt, sich für die Plots dort anregen zu lassen.
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Offline Zauberelefant

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Re: [112 - Das Kinderrollenspiel]
« Antwort #9 am: 18.09.2011 | 21:36 »
Ja, das mit dem Rechnen ist vollkommen richtig. Wobei ich durchaus sagen würde, daß man für die Grundschüler da die Schraube ein bisschen anziehen kann. Damit die mal sehen, wozu der Unterricht gut ist.
Also, als Grundbedingung sollten die Kinder bis 6 zählen können. Vor nem Jahr konnte das zumindest meiner noch.

Bei den Materialien zum Anfassen dachte ich an Karten - zum Beispiel ein modular aufgebautes Haus, mit nem Dach und nem Erdgeschoß mit Feuerwehrleuten davor, und dann x generische Stockwerke. Damit man den Kleinen zeigen kann, "das ist das fünfstöckige Haus, vor dem Ihr steht".
Ich hätte auch gedacht, daß man den Fuhrpark auf Karten packt, damit die Kinder den Löschzug selber zusammenstellen können.
Bodenpläne find ich im Moment noch zu "Brettspiel" - aber gut, ne Battlemat ist ja auch ein Bodenplan....
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Offline Grey

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Re: [112 - Das Kinderrollenspiel]
« Antwort #10 am: 18.09.2011 | 21:42 »
Also, als Grundbedingung sollten die Kinder bis 6 zählen können. Vor nem Jahr konnte das zumindest meiner noch.
:D Klar. Mir ist inzwischen auch mein eigener Denkfehler aufgegangen: um einen Pöppel die richtige Anzahl Felder auf einer Zählleiste voranschieben zu können, muß man ja ohnehin schon zumindest die Augen auf den (addierten) Würfeln zählen. Die Leiste fällt damit weg.

Aber vielleicht könnte man hier auch offgame den kooperativen Aspekt des Spiels betonen: daß Spieler, die im Zählen (und Rechnen) schon weiter sind, ihren Kameraden helfen, die Würfe auszuwerten und so.

Bei den Materialien zum Anfassen dachte ich an Karten - zum Beispiel ein modular aufgebautes Haus, mit nem Dach und nem Erdgeschoß mit Feuerwehrleuten davor, und dann x generische Stockwerke. Damit man den Kleinen zeigen kann, "das ist das fünfstöckige Haus, vor dem Ihr steht".
Ich hätte auch gedacht, daß man den Fuhrpark auf Karten packt, damit die Kinder den Löschzug selber zusammenstellen können.
Hervorragende Idee! :d
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Offline Falke359

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Re: [112 - Das Kinderrollenspiel]
« Antwort #11 am: 18.09.2011 | 22:02 »
Ohne euren Enthusiasmus zu sehr dämpfen zu wollen:
Ich halte das ganze Konzept für keine gute Idee.

Ich behaupte, Kinder wollen kein starres Regelsystem, um dann z.B. auf "Mut" zu würfeln, ob sie sich in ein brennendes Haus trauen, sie wollen das in der Situation einfach ausspielen. Die Identifikation mit der Spielfigur ist viel größer, und wenn ein Kind dann gesagt bekommt: "Nein, du bist nicht mutig genug, weil du den Würfelwurf nicht geschafft hast", das Kind aber in character mutig sein möchte, kann das nur Frust erzeugen.
 
Außerdem ist es typisch für kindliches Rollenspiel, dass sich die Regeln je nach Situation ganz spontan ändern. Auch dafür taugt ein starres Korsett nicht.

Dazu gehört, dass ich mir eher vorstelle, die spielen die Situationen tatsächlich aus, anstatt das über Pen&Paper zu lösen.

Wär natürlich möglich, dass ich mich irre, aber ich stütz mich einfach mal auf die Erfahrung mit meinen beiden Jungs (3 und 5 Jahre).
Ich lass mich aber durch Erfahrungsberichte gern eines Besseren belehren.
« Letzte Änderung: 18.09.2011 | 22:04 von Falke359 »
Früher war mehr Lametta.

Offline Zauberelefant

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Re: [112 - Das Kinderrollenspiel]
« Antwort #12 am: 18.09.2011 | 22:06 »
Außerdem ist es typisch für kindliches Rollenspiel, dass sich die Regeln je nach Situation ganz spontan ändern. Auch dafür taugt ein starres Korsett nicht.

Wär natürlich möglich, dass ich mich irre, aber ich stütz mich einfach mal auf die Erfahrung mit meinen beiden Jungs (3 und 5 Jahre).
Gut, aber mit 3 und 5 sind die beiden auch just unterhalb der anvisierten Altersgrenze. Meine Erfahrungen mit Brettspielen und Kindern lassen mich in Bezug auf Regeln optimistisch bleiben. Man muß in dem Fall als (erwachsener) Mitspieler einfach schauen, ob das den Kleinen taugt.
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Offline Sebastian

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Re: [112 - Das Kinderrollenspiel]
« Antwort #13 am: 19.09.2011 | 15:10 »
Ich behaupte, Kinder wollen kein starres Regelsystem, um dann z.B. auf "Mut" zu würfeln, ob sie sich in ein brennendes Haus trauen, sie wollen das in der Situation einfach ausspielen [...]

Ein bisschen Offtopic aber: Wenn ich daran zurückdenke wie wir früher Lego (Raumschiffe bzw. Ritter) gespielt haben: Da gab es zahlreiche Situationen in denen zwei miteinander im Wettstreit lagen - ein Schwertkampf zum Beispiel. Ich denke mit ein paar einfachen Regeln wäre uns eine Menge etwas Streit erspart geblieben, da wir einfach kein System hatten, solche Konflike elegant zu lösen. Das würde jetzt aber eher in Richtung Tabletop gehen, oder? ;D

Alles in allem: Lasst es auf einen Test ankommen.

Offline Gimkin

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Re: [112 - Das Kinderrollenspiel]
« Antwort #14 am: 19.09.2011 | 15:50 »
Ich behaupte, Kinder wollen kein starres Regelsystem, um dann z.B. auf "Mut" zu würfeln, ob sie sich in ein brennendes Haus trauen, sie wollen das in der Situation einfach ausspielen. Die Identifikation mit der Spielfigur ist viel größer, und wenn ein Kind dann gesagt bekommt: "Nein, du bist nicht mutig genug, weil du den Würfelwurf nicht geschafft hast", das Kind aber in character mutig sein möchte, kann das nur Frust erzeugen.

Also aus meiner Erfahrung mit dem Michel kann ich nur sagen, dass würfeln wichtig ist. Es ist halt was zum Anfassen für das Kind und macht auch Spass. Klar ist es dann "doof" wenn es nicht klappt, aber er kam oft genug an "darf ich für dich würfeln?"

Auch denke ich, dass Kinder eher ein "starres" System brauchen, damit die Regeln und Grenzen klar sind. Wenn zu viel in einer Situation möglich ist, weil die Regeln sehr frei sind, denke ich, dass das für Kinder eher schwierig ist.

Auch sollte man daran denken, dass Kinder vielleicht schon die Regeln verstehen und begreifen können, aber sie nicht so nutzen können (oder sie anders nutzen). Beispiel Go. "Einfaches Spiel", wenig Regeln, Chancen dass der Zwerg gewinnt sind aber dennoch eher gering.
Zitat
Mach das mal ingame.
Zitat
NSC : "Der Waldfürst gibt, der Waldfürst nimmt."
Cubiker : "Häh ???"
Ranke : "Die einen überleben, die anderen sterben..."
Cubiker : "Ach, Flow ein, Flow aus..."

AcevanAcer

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Re: [112 - Das Kinderrollenspiel]
« Antwort #15 am: 19.09.2011 | 16:39 »
Man sollte das System nicht zu einfach machen. Eine Einfache Addition im Bereich von 0-9 ist Kindern von 5 Jahren sicher nicht zu komplex und nach kurzer Zeit zuzutrauen. Kinder lernen in diesem Alter deutlich schneller als es unsereiner tut, das sollte man sich zu nutze machen und schonmal für die Grundschule üben, besonderst wenn man die Neugier des Kindes weckt, und hier darf es dann auch ruhig etwas anspruchsvoller werden.
Ich sehe eher das Problem eher beim Elternteil, das sein Kind von seiner Traumwelt mit Legosteinen "wegreißt" um mit ihm dann "ordentliches" Rollenspiel zu spielen, da kann ich allerdings auch verstehen wenn das Kind dann die Regeln nicht kapiert, einfach weil es keine Lust hat und Lieber Ritter und Türme mit Lego spielen will.

Offline Zauberelefant

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Re: [112 - Das Kinderrollenspiel]
« Antwort #16 am: 19.09.2011 | 19:33 »
Zitat
Ich sehe eher das Problem eher beim Elternteil, das sein Kind von seiner Traumwelt mit Legosteinen "wegreißt" um mit ihm dann "ordentliches" Rollenspiel zu spielen, da kann ich allerdings auch verstehen wenn das Kind dann die Regeln nicht kapiert, einfach weil es keine Lust hat und Lieber Ritter und Türme mit Lego spielen will.
Das ist schon richtig. Das zeigt schmerzhaft, daß wir den Eltern verantwortliches Handels in Bezug auf Kinder unterstellen müssen, weil es sonst niemand macht. Aber aus meinen eigenen Erfahrungen kann ich sagen, ein Kind, daß gerade glücklich alleine Lego spielt, werd ich auch verdammt nochmal in Frieden lassen :-)

Ansonsten bin ich bei den Regeln d´accord, daß sie fest sein sollten (also möglichst wenig verschiedene Mechaniken. Bad Horses Vorschlag gefiel mir auch deshalb gut, weil er viel abdeckt und immer gleich funktioniert.), und leicht zu begreifen.
Für die größeren Kinder, die mit zu einfachen Regeln nichts mehr anfangen, läßt sich das ja nach Belieben erweitern. Da seh ich das geringere Problem. Aber für kleine Kinder müssen die Regeln halt in 5 Sätzen erklärt sein, damit die auch direkt ans Spielen kommen. Hängt aber, wie gesagt, auch vom vorhandenen Menschenmaterial ab.
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