Sehen wir den Tatsachen ins Auge: die meisten typischen Fantasy-Settings bedienen sich ja kräftig an irdischer Geschichte. Und das ist ja auch nicht unbedingt schlecht. Es ist grundsätzlich positiv, wenn man über bekannte Bilder einen gemeinsamen Vorstellungsraum erschafft.
Allerdings stößt mir sauer auf, dass viele Settings keinen klaren Fokus haben, sondern als "Fäntelalter" quasi alles unterstützen wollen. Klassisches Beispiel Aventurien, aber auch z.B. die Forgotten Realms (wobei die FR wenigstens den Anstand haben, die Epochen/Kulturen auf große Landflächen aufzuteilen).
Ich habe jetzt hier mal einige Epochen aufgelistet, die meiner Meinung nach in der Rollenspiellandschaft unterrepräsentiert sind; Nischenexistenzen in Fäntelalter-Welten mal außen vor gelassen. Beispiel: viele Settings sind am Mittelalter orientiert, verzichten aber auf ein Kreuzzugs-Thema; ebenfalls viele sind in der Renaissance verortet, aber Themen wie die Eroberung einer "Neuen Welt" wird weitgehend ausgeklammert. In beiden Fällen mag vielleicht die "political correctness" eine Rolle spielen.
Bei dieser Auflistung geht es mir um einen Gesamteindruck aus Kultur, Gesellschaft und Technologie. Also z.B. Kreuzzüge implizieren Hochmittelalter, Feudalsystem, Ritter, Langschwerter etc., was im Römischen Reich alles anders aussähe. Natürlich wäre in gewissem Rahmen auch eine Kombination von Elementen verschiedener Themen möglich, etwa römische Gesellschaftsordnung und Renaissance-Technologie bis hin zu Feuerwaffen.
Wichtig:
- Es geht mir wohlgemerkt nicht um eine "historische Simulation"; es soll durchaus Fantasy sein, mit Magie und Monstern, eben sowas, was man typischerweise mit Systemen wie D&D spielen würde.
- die Rede ist außerdem nicht von One-Shots oder Episodenspiel, sondern von einer Kampagne. Welches Setting würde euch am meisten reizen, um es ein oder mehrere Jahre zu bespielen?
- Wenn ihr eine bestimmte Mischung von Themen besonders toll fändet, führt das bitte im Thread aus. =)