Autor Thema: Das ist doch gut, dass du jetzt im Bier und Bretzel Stil spielst (wenn es dir Sp  (Gelesen 19031 mal)

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Offline Joerg.D

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Mein Blog befasst sich aber mit mir und nicht mit anderen Leuten, die sollen bitte so glücklich werden wie es ihnen passt. Frage:Was ist mit den diversen Berichten über schief gelaufene Kampagnen oder Spielabende über die ich schreibe? Die sollten bei aller Qualität als Lautsprecher schon klar machen, dass ich auch mal deutlich daneben lange.

Oft sogar, weil ich Leistung will und sie nicht bekomme/Edit Selber bringe!



Zusätzlich: Wo suggeriert mein Beitrag, den wir hier diskutieren, dass ich etwas brutal Gutes hervorbringe?

« Letzte Änderung: 6.10.2011 | 12:41 von Joerg.D »
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Tim Finnegan

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Na, da tust du dem Jörg aber unrecht. Vor ein paar Wochen haben wir noch in einer Runde zusammen gesessen und am späteren Abend uns vom Rollenspiel eher aufs Labern und Cuba-Libre-Trinken verlegt (obwohl ich selbst z. b. durch aus gerne weiter gezockt hätte, aber der Entspannungsabend hat genauso viel Spaß gemacht).

Es geht ja auch nicht um die Qualität, sondern um Ansprüche (in diesem Fall insbesondere an sich selbst). Qualität wird hier nur angeführt, um verschieden Ansprüche deutlich zu machen.

Natürlich tue ich Jörg Unrecht.
Das ändert aber nichts an der Situation: Wir alle werten. Immer. Ich werde meine Art Spaß zu haben auch immer als hochwertiger und besser Werten als alle anderen Arten, so ist das halt. Die Frage ist, wie laut und sichtbar findet das statt.

@Jörg:

Nimm das nicht persönlich. Du hast in deinem Eingangsbeitrag in den Raum gestellt dass sich Leute meinen sich fürs Casual Spielen mehr oder weniger entschuldigen zu müssen.
Meine Meinung dazu ist, das wir hier zu sehr auf die Meinung/Aussagen anderer achten und derren Art Dinge zu werten etwas übernehmen.
Wer also, z.B. deinen Blog regelmäsig liest, der vergleicht automatisch das Gelesene mit seinem Spielalltag und zieht daraus eigene schlüsse. Je exponierter und somit "lauter" das Gegenüber ist, umso mehr kann man dazu neigen dessen Wertung als messlatte zu übernehmen.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.

Offline dunklerschatten

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@jörg
Zitat
dunklerschatten, du siehst meine Intention in dem Post nicht.

doch schon, ich denke in diesem speziellen Fall verstehe ich dich recht gut.

Zitat
Ich sage in meinen Post nicht, dass Leistungsrollenspiel schlecht ist. Im Gegenteil, ich persönlich bin ein absoluter Befürworter dieses Stiles, den Kirilow nach einem Spiel bei mir als Begriff im Tanelorn etabliert hat.

Ich würde nie etwas anderes behaupten, aber ich will JETZT gar nicht über Leistungs RPG diskutieren, das haben wir ja auch schon hinter uns.

Zitat
Ich sage, dass es OK ist wenn man kein Leistungs-Stimmungs-ARS-Wasauchimmer Rollenspiel betreibt und einfach seinen Spaß beim Spielen hat. Man muss sich nicht selber unter Druck setzen und auf Zwang etwas brutal gutes wollen, manchmal ist Saufen und Labern mit Würfeln für alle in der Runde das Beste.

Ich will mit dem Post klarmachen, dass es keinen besten Stil gibt und man sich nicht schämen muss, wenn man einfach mal mit etwas anderen Spaß hat, als man es gewöhnlich tut. Wenn also die Storrynutte Table-Top D&D4 spielt oder der D&D4 Freak mit Everway oder Amber abgeht.Spaß beim Rollenspiel jedweder Art muss man nicht entschuldigen.


Sehe ich auch so ! Alle anderen Aussagen in diesem speziellen Kontext halte ich auch für unreflektiert.

Ich wollte mit meinem Post ABER auf den "Witz" hinter der Rechtfertigung raus.
Denn genau darin sehe ich des Pudels-Kern.

Wann rechtfertigen sich Menschen, unter anderem wenn sie X tuen aber mit einem glühenden Vertreter von Y positiv interagieren wollen/müssen.

So wie ich das sehe sind die Vertreter der "Casual-Spieler" eher weniger extrovertiert und haben selten bis nie ein ausgeprägte Sendungsbewusstsein.

Im Gegenzug sind sehr viele der "Leistungsrollenspieler"/"Besser-Rollenspieler"/"etc" wesentlich offensiver und tragen ihre "Weisheit" auch "aggressiver" in die Welt.
(Bestes Bsp. ist das Forum hier)
Auf diese Art und Weise bilden sie Meinungen/Trends/etc. und diese treffen dann auf die Casuals und deren völlig andere Welt.

Imho gibt es dann nur 3 Möglichkeiten sich in Bezug auf dieses sehr spezielle Meinungsbild zu positionieren:
1.) Dafür
2.) Dagegen
3.) Ist mir doch egal



Die Schlüsse daraus sind  glaube ich selbsterklärend ;)




"Stellt Euch den Tatsachen, dann handelt danach!"
Quellcrist Falconer

Just_Flo

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Hm, das kann im Internet duchaus der Fall sein, in Runden habe ich die andere Erfahrung gemacht.

Seth

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Ja, das System kann den eigenen Spielstil besser oder schlechter unterstützen, aber die eigentliche Frage, an denen sich die Überlegenheitsrollenspieler so aufhängen, sind doch im Kern andere:

- Immersion
- Charaktertiefe
- Wie oft wird gekämpft (wird überhaupt gekämpft)?
- Spielt man Helden oder "normalos"
- Charakterbeziehungen
- Ausspielen oder Würfeln?

Ich erinnere mich noch an diese Umfrage "Hast du schonmal beim Rollenspiel geweint?", bei der bei einigen Usern so sinngemäß rauskam: "Wenn nicht, dann machst du ja kein richtiges Rollenspiel, sondern nur so oberflächlichen Kram und mit deinen Gefühlen umgehen kannst du auch nicht."

Und da hab ich mich entgegen meiner Gewohnheit dann doch sehr in die Deffensive drängen und zu ein paar recht dummen Aussagen hinreißen lassen, die ich so sonst nicht unterschreiben würde. Deswegen ist mir das Thema hier auch nicht ganz unwichtig.

Es scheint so ein gewisser Druck zu bestehen, doch möglichst "tiefes" Rollenspiel zu betreiben.

Ich glaube, das ist so etwas wie eine "Reifeentwicklung". Das Rollenspiel hat sicher etwas simpler angefangen, mit einfachen Ideen, die seiner Zeit großen Spaß gemacht haben. Irgendwann war Dungeons & Dragons einfach nicht genug, Neues kam und so musste auch Neues versucht werden. So wie Interessen aus der frühen Jugend vielleicht später abgelegt werden, um sich einer Subkultur zuzuschreiben und "alles anders zu machen", weil es vermeintlich besser ist. Man hört andere Musik, profiliert sich anders oder spielt anders, möglicherweise tiefer oder "dramatischer" weil entdeckt wurde, dass das Rollenspiel auch diese Möglichkeiten bietet. Natürlich muss das Neue viel besser sein als das Alte, also wird der "Standard" verteufelt. Bis das Neue zum Standard geworden ist und man sich rückbesinnt, wie viel Spaß doch "das Alte" / "das Einfache" gemacht hat - wobei im Umkehrschluss das "neue Alte" (= tiefes Charakterspiel, Dramatik etc.) wieder verteufelt wird (so wie man alles negativer betrachtet, wenn man damit überwiegend oder prägnante, negative Erfahrungen gemacht hat).

Schau dir als Beispiel das (moderne) Theater an. Brecht und co. konnten "die alten Griechen" nicht mehr sehen, wollten keine naturalistische Bühne und keine Kostüme mehr, keinen "Illusionismus", keine "Lüge" mehr, die man dem Volk vorspielt. Heute ist aber der brechtsche, ja so viel intellektuellere Stil so ausgelatscht, dass man Innovationen mit der Lupe suchen muss und mittlerweile lieber - wie im alten Rom - mit dem Riesenphallus auf der Bühne rumgefuchtelt wird, als mal was Neues zu machen und eben nicht zum x-ten Mal einen Klassiker auseinanderzunehmen. Es wird auch da hoffentlich irgendwann eine Rückbewegung geben und möglicherweise sogar der Erkenntnisdurchbruch, dass Theater eben nicht so oder so zu sein hat und möglicherweise für verschiedene Geschmäcker in verschiedenen Variationen gut sein kann (und dementsprechend angeboten werden müsste). Sogar der widerliche, elitäre Charakter der "Intellektuellen" (und der Druck, der von ihnen ausgeübt wird) verhält sich beim Theater ähnlich zum Rollenspiel.

Wer aus dieser Entwicklung mit tatsächlicher Reife herausgeht, erkennt irgendwann, dass es kein Allgemeinrezept und kein besseres Rollenspiel gibt (wie wohl die meisten hier), andere bleiben irgendwo in dem Prozess stecken. Und wenn sie dazu noch, wie du sagst, Beratungsresistent sind, ändert sich daran auch nicht viel. Regel 0 war das mit den Iidioten? Ich glaube, die greift dann hier ;)
« Letzte Änderung: 6.10.2011 | 23:10 von Sol Invictus »

Offline Oberkampf

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Die Frage ist halt, ob es nur wandelnde Moden sind, oder ob nicht doch ein gewisses "Lernen" stattfindet.
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Seth

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Die Frage ist halt, ob es nur wandelnde Moden sind, oder ob nicht doch ein gewisses "Lernen" stattfindet.

Das würde ich persönlich hoffen, wenn der Lernprozess so aussieht: neue Erfahrungen machen -> das Hobby besser verstehen -> mehr Spaß dabei haben. (was natürlich auch einschließt, womöglich nach den neuen Erfahrungen bewusster zu Altem zurück zu kehren, wenn man dabei mehr Spaß hatte)

Sicher kann auch Jemand, der 20 Jahre mit seinen DSA Büchern im Keller eingeschlossen ist, Spaß am Spiel haben, aber ihm fehlt natürlich ein ganzer Zugang zum Thema und damit eine Möglichkeit des Auswählens. Das alte Argument: wer niemals Schokolade gegessen hat, wird sie auch nicht vermissen - aber wer weiß, ob sein Leben besser gewesen wäre, hätte er sie mal probiert? ;)

Edit: und natürlich der Lernvorgang, irgendwann einzusehen, dass es sowas wie einen besseren Spielstil nicht gibt und man womöglich auch nicht versuchen sollte, ihn anderen aufzudrücken. Missionierung ist prinzipiell nicht wirklich hilfreich, dann doch eher einfach mal das andere, neue Buch hinlegen und sehen, was der andere draus macht.
« Letzte Änderung: 6.10.2011 | 23:17 von Sol Invictus »

Ein

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Und hier sieht man einen typischen Fall für die Abwertung von der Jörg spricht, auf die man sich nicht einlassen sollte.

Nur weil man nur eine Sache kennt, macht das einen nicht schlechter.
Nur weil man nur eine Sache kennt, macht das einen nicht unglücklicher.
Der Rasen beim Nachbarn ist nicht immer grüner.

Andersherum sollte man sich für denjenigen freuen, wenn jemand schon zu Anfang seinen Spielstil bzw. sein Spiel gefunden hat. Da gibt es nichts zu mäkeln und er muss auch nicht über den Tellerrand sehen, denn er weiß ja schon was er will.

Alternativen braucht man nur, wenn man unzufrieden ist.

Offline korknadel

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Das hat Sol doch weder geschrieben noch gemeint. Er hat nicht geschrieben, dass jemand gleich zu Beginn seinen allein selig machenden Spielstil findet, sondern er hat von jemandem gesprochen, der "im Keller eingeschlossen" ist, also gar keine andere Möglichkeit, keine Wahl hat. Das ist eine abstrakte, tendenziell eher philosophische Überlegung, bei der es nicht um irgendeine Abwertung geht. Man kann ohne neue Impulse Spaß haben, steht da. Wenn man Lernprozesse braucht, um seinen Spaß zu optimieren, am Leben zu halten oder immer wieder zu erneuern, sind neue Impulse nötig. Der Vergleich mit der Schokolade zeigt, dass man nicht entscheiden kann, wer es besser hat (und es geht hier nicht um die Frage, wer besser ist).
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Offline Hotzenplot

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Es ist doch gut, dass du deine Meinung hast.


 ;)  :P
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Offline Terrorbeagle

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Irgendwie erinnert mich diese fast schon zwanghafte Gleichsetzung und Gleichmacherei verschiedener Spielstile und -Ziele immer an besonders freundliche Kindergartenpädagogikklischees. Alle sind ganz toll und ganz besonders. Lauter kleine tolle Schneeflocken. Na ja. Wem's gefällt.
Ich teile diese Meinung nicht, ich halte sie sogar für nicht bloß für faktisch falsch, sondern sogar für aktiv abträglich und schadhaft weil dieser Unsinn Selbstkritik oder dem Streben nach Verbesserung im Weg steht, und durch diese beständige Gleichmacherei und Verwischung der eigentlich sehr offensichtlichen qualitativen Unterschiede eben nicht die Deppenspieler und Rollenspiellarven ("Casual Player") aufgewertet werden, sondern nur die, die tatsächlich Talent, Engagement oder dergleichen an den Spieltisch bringen auf das Bodenniveau herabgezogen werden.
Allerdings habe ich auch keine Lust, schon wieder gegen das Dogma der Gleichmacherei anzuargumentieren; wie bei den meisten Dogmen ist diese Einstellung schliesslich eher eine selbsterfüllende Prophezeiung mit starker ideologischer Prägung und entzieht sdich wie die meisten Glaubensfragen den Zwängen des Realitätsvergleichs.
Würde ich tatsächlich jedes Mal, wenn ich sinnbildlich Lehrgeld bezahlen würde, tatsächlich Geld verteilen, wäre ich arm.

El God

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Du bist ja peinlich.

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Du bist ja peinlich.
Vermutlich. Könnte aber auch eine Perspektivfrage sein.
Ich hab aber einfach keinen Bock, länger den Rufer in der Wüste zu machen, nur weil  es nicht opportun ist, dem allgemeinen Streben nach Political Correctness zu widersprechen. Selbst in so bizarr offensichtlichen Fragen.
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ErikErikson

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Das hatten wir doch schonmal. Wenn Rollenspiel nur das Ziel hat, Spaß zu machen, kann man auch nur den Spaß als Qualitätsurteil heranziehen.

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Vermutlich. Könnte aber auch eine Perspektivfrage sein.
Ich hab aber einfach keinen Bock, länger den Rufer in der Wüste zu machen, nur weil  es nicht opportun ist, dem allgemeinen Streben nach Political Correctness zu widersprechen. Selbst in so bizarr offensichtlichen Fragen.

Mich interessiert, was du zu Leuten sagst, die sich ohne jeden großen Qualitätsanspruch zu einer Spielrunde treffen und spielen, reden, Bier trinken & Brezeln essen.
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El God

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Ich hab aber einfach keinen Bock, länger den Rufer in der Wüste zu machen, nur weil  es nicht opportun ist, dem allgemeinen Streben nach Political Correctness zu widersprechen. Selbst in so bizarr offensichtlichen Fragen.

Ich vermute ja eher, du hast einfach Bock, ein bisschen herumzustänkern, wo sich doch alle recht einig zu sein scheinen. Wenn nicht und dein Beitrag wirklich ernst gemeint ist, sehe ich keinen Grund, ihn ernst zu nehmen, denn trotz achso elitären Getues ist er inhaltlich einfach noch nicht auf dem intellektuellen Niveau von "Ich lass die anderen so spielen, wie sie wollen, ich bin nicht die Rollenspielpolizei." angekommen. Aber du bist vermutlich selbst auch nur so eine kleine Schneeflocke, die ihre Meinung haben will (Rufer in der Wüste, HA!).
« Letzte Änderung: 7.10.2011 | 09:59 von Dolge »

Offline Terrorbeagle

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Wie Erikson schon erwähnte, diese Diskussion ist ja nix neues. Ich könnte jetzt das Gleich naoch mal vn vorne aufrollen, aber mein Bedarf an Déjà Vus ist ehrlich gesagt begrenzt, auch weil ich meiner labilen Psyche nicht zumuten will, schon wieder den hohen Grad an Antagonismus zutrauen möchte, der damit einher geht, wenn man gegen die Dogmen und Heiligen Kühe des Forums anargumentiert. Ich hab mich damit ab gefunden, dass meine Positionen einer Mindermeinung entsprechen. Das heißt nicht, dass ich sie für weniger stichhaltig erachte, aber es ist nun mal so, dass bei einer Diskussion wie dieser nicht die Seite mit den besten Argumenten gewinnt, sondern die Leute, die am meisten sagen und am lautesten sind. Damit haben einzelne abweichende Stimmen subjektiv weniger Gewicht, weil sie rein quantitativ im White Noise der Gegenargumente untergehen, und die Bereitwilligkeit, sich überzeugen zu lassen gerade bei mächtigen Dogmen nicht sonderlich weit verbreitet sind. Das Ergebnis ist die fortwährende Wiederholung der immer gleichen Argumente, bei der dann die Mehrheitsposition unter den Beteiligten dominant wirkt, auch wenn sie ohne stichhaltige Argumente daherkommt. Von den zu erwartenden ad hominem Angriffen (dem Zufluchtsort aller Leute, die nicht anders argumentieren können als durch Beleidigungen) ganz zu schweigen.
Und darauf habe ich keinen Bock.

Aber, um es ganz kurz zu machen und zu mindestens irgendwas inhaltliches zu sagen: Es können nun mal nicht alle Leue alles gleich gut. Es gibt immer Unterschiede, ob sie nun durch Neigung, Talent, Übung und Erfahrung oder schieres Herzblut verursacht werden. Dies kommt in quasi allen Lebensbereichen zum Tragen, auch und gerade in der Freizeit. Es kann nicht jeder gleich gut kochen, schnitzen oder frei sprechen. Es kann nicht jeder gleich gut zeichnen, tanzen oder Wohnungseinrichtung farblich aufeinander abstimmen. Warum ausgerechnet beim Rollenspiel die eine große Ausnahme von dieser ziemlich banalen und allgmeinen Tatsache bestehen soll, ist mir unbegreiflich - wie auch das "Spaß-Argument nicht stichhaltig ist, da es schließlich auch jede Menge Hobby-Köche, Holzschnitzer, Laiendarsteller, Schreibblockkritzler, Wochenendtänzer und Freizeitinnenarchitekten gibt, die ihrer jeweiligen Neigung mit viel Freude aber nicht unbedingt auch mit viel Können nachgehen. Der Unterschied beim Rollenspiel besteht höchstens daran, dass die Bewertungskriterien diffuser sind und es an klaren Orientierungs- und Vergleichsmaßstäben mangelt.
So wie es gute und schlechte Hobby-Köche gibt, gibt es gute und schlechte Rollenspieler.  Und genauso wie es einen qualitativen Unterschied zwischen Dosenspagetti und frische, selbstgemachte Nudeln mit gut abgeschmeckter Sauce gibt, sind primitivere und anspruchsvollere Rollenspielstile als gleichwertig zu betrachten.
« Letzte Änderung: 7.10.2011 | 10:15 von Terrorbeagle »
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@Man who laughs:
Der zweite Teil deines posts geht meiner Meinung nach trotzdem am Thema vorbei, oder ich verstehe ihn falsch. Es geht ja hier nicht um Qualität, sondern um Ansprüche. Ist es dein Anspruch, immer 100% deines Könnens zu zeigen? Der TE Jörg sagt: Es ist okay, wenn du das nicht tust. So verstehe ich das jedenfalls.

Um mal eins deiner Beispiele aufzugreifen. Ich glaube ich bin in verschiedenen Gastrobereichen ganz gut, hab ein gut laufendes Cocktailcatering. Aber nicht jeder Drink bei mir zu Hause muss der perfekte Cocktail sein, auch wenn ich es könnte. Nein, ich bin damit zufrieden, auf der Couch zu gammeln und mir einen O-Saft reinzuziehen.
« Letzte Änderung: 7.10.2011 | 10:15 von Hotzenplotz »
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Offline gunware

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Klar, die beste Methode einem Kater zu entgehen, ist einfach weiter trinken.  ~;D
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Offline Hotzenplot

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Ein

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Lieber Terrorbeagle,

ich möchte einfach einmal dein Beispiel des Hobbykochs aufgreifen, um dir aufzuzeigen, warum deine Argumentation zu kurz greift. Während die meisten hier holistisch von Rollenspiel als einer sozialen Aktivität sprechen, sprichst du von der rein handwerklichen Seite des Rollenspiels.

Fügt man dem Hobby Kochen einen sozialen Aspekt in Form von Gästen hinzu, so sind plötzlich ganz andere Bewertungsmaßstäbe angebracht, denn hier ist nicht allein die Kochfähigkeit des Koches gefragt, sondern auch seine Rolle als Gastgeber spielt eine enorme Rolle. Oftmals ist diese Rolle sogar bedeutender als jene des Kochs.

Und so wird ein Hobbykoch, der vielleicht etwas stümperhaft, aber liebevoll, an die Sache herangeht, oftmals zufriedenere Gäste nach Hause entlassen, als der perfektionierte Freizeitkoch, dem es nur um seine Kochkunst geht.

Das Gesamtbild muss halt stimmen.

Ich kenne z.B. mehrere charmante, engagierte, proaktive Rollenspieler, die man leider nicht auf die Menschheit los lassen kann, weil sie sich schwer damit tun sich am Spieltisch auf ihre Mitspieler einzulassen. Dadurch senken sie den Spaß (und damit die Qualität) der Runde letztlich und das obwohl sie mehr Leistung bringen.

Leistung ist eben nicht alles.

Seth

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@Ein
Das hat Sol doch weder geschrieben noch gemeint.

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Edit: Rest gelöscht, da schon es genug Gegenfeuer gab, da musste meins nicht auch noch sein.

« Letzte Änderung: 7.10.2011 | 11:22 von Sol Invictus »

ErikErikson

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Wobei es sicher einen Qualitätsunterschied gibt. Die meisten Leute würde sicher sagen, eine Gruppe die ihren Stil mit den entsprechenden methoden unterstützt ist "gut" in dieser Hinsicht.

Etwa, wenn eine RR-Stimmungsgruppe sauberer, d.h. schwer erkennbares Illusionism macht, gute Handouts hat und die Spieler nur so handeln, das es dem Plot nicht schadet, würde ich sagen, sie ist besser als eine Gruppe, die offensichtlichen Illusionismus macht, miese oder keine Handouts produziert und ständig Schwierigkeiten hat, im Plot zu bleiben, aus purer Unachsamkeit oder Dummheit.

Offline Oberkampf

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@Terrorbeagle:

Mal abgesehen davon, dass mir dein Gejammere voller Reizwörter, Beleidigungen und Unterstellungen generell nicht gefällt, könnte man über den ein oder anderen Punkt sogar ernsthaft diskutieren. Sich in eine Diskussion einzubringen, indem man erstmal aggressiv mit der Fahne der unterdrückten Minderheit im moralischen Recht wedelt, ist aber albern, und auch wenig glaubwürdig, wenn man die Meinungsmehrheiten im  :T: mit den verbreiteten Grundhaltungen zum Hobby in Deutschland vergleicht.

Meine grundsätzliche Überzeugung zu der "Leistungsrollenspielfrage" habe ich irgendwo anders schonmal dargelegt: Rollenspiel ist ein äußerst facettenreiches Hobby, bei dem Qualität/Leistung auf vielerlei Art gemessen werden kann. Meistens legt man subjektive Maßstäbe an und bewertet bei anderen Spielern das, was einen selbst am Hobby fasziniert.

Ein SL, der eine unterhaltsame Runde B&B aufziehen kann, oder eine vor Spannung knisternde Dungeonerkundung leiten kann, erbringt in meinen Augen eine Wahnsinnsleistung - von Spielern mit anderen Vorlieben wird er wahrscheinlich müde belächelt. Ein SL (oder Spieler), der handgefertigte, auch echt getrimmte Karten oder Schriftstücke an den Tisch bringt, erhält von mit bestenfalls ein paar Achtungspunkte nach dem Motto "hat auch etwas zum Spiel beigetragen" - während andere Spieler sowas als atmosphärisches Meisterwerk ansehen.

Da es keinen einvernehmlichen Kanon der Kunstfertigkeit im RSP gibt, steht diese ganze Leistungsdiskussion auf tönernen Füßen.

@Ein

Wegen dem "Lernen" in den Beiträgen etwas obendrüber: Mir geht es dabei weniger um ein individuelles Lernen (obwohl es natürlich auch schön ist, wenn man sich seines Geschmacks bewusst wird und das kommunizieren kann), sondern eher um eine Art Lernen der gesamten Hobbygemeinde (Spieler + Designer). Also dass nicht jede Mode einfach nur zyklisch wiederholt wird, sondern auch neu, erweitert interpretiert wird. In der von Sol als Beispiel vorgebrachten Kunst sind sich ja Publikum und Veranstalter bewusst, dass auf frühere Formen zurückgegriffen wird, gegenwärtige Formen zwar abgelehnt werden, aber in der Abgrenzung dennoch eine Rolle spielen.
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Der zweite Teil deines posts geht meiner Meinung nach trotzdem am Thema vorbei, oder ich verstehe ihn falsch. Es geht ja hier nicht um Qualität, sondern um Ansprüche. Ist es dein Anspruch, immer 100% deines Könnens zu zeigen? Der TE Jörg sagt: Es ist okay, wenn du das nicht tust. So verstehe ich das jedenfalls.

Um mal eins deiner Beispiele aufzugreifen. Ich glaube ich bin in verschiedenen Gastrobereichen ganz gut, hab ein gut laufendes Cocktailcatering. Aber nicht jeder Drink bei mir zu Hause muss der perfekte Cocktail sein, auch wenn ich es könnte. Nein, ich bin damit zufrieden, auf der Couch zu gammeln und mir einen O-Saft reinzuziehen.

Mit steigendem Können steigen in der Regel auch die Ansprüche. Das sind kommunizierrende Röhren - je höher die Erwartungen sind, desto mehr strengt man sich an sie zu erreichen, was in der Regel zu steigenden Leistungen führt. Je besser man in etwas ist, desto höher sind die Ansprüche, die man auch an sich anlegt.
Beim Rollenspiel kommt auch dazu, dass es eben eine Gruppenaktivität ist, bei der man ja nicht bloß für sich alleine im Kämmerlein was macht, sondern auch anderen etwas bieten möchte. Wenn ich Gäste habe, koche ich aufwändiger als nur für mich selbst und meine Gattin.
Ich hab auch nicht immer Bock, mir für jeden Fizzel den Arsch aufzureißen, nur weil es halt geht. Wer hat das schon? Mein Stein des Anstoßes ist nicht nicht, dass nicht jeder jederzeit versucht, einen Magnum Opus zu schaffen. Mein Problem liegt eher in dem Gedankengang, die bestehenden Qualitätsunterschiede kleinzu reden oder zu negieren um alles auf ein einheitliches gleichbleibendes Niveau herunterzuziehen, ohne Unterschiede und letztendlich sogar ohne Unterscheidungsmöglichkeiten.


Fügt man dem Hobby Kochen einen sozialen Aspekt in Form von Gästen hinzu, so sind plötzlich ganz andere Bewertungsmaßstäbe angebracht, denn hier ist nicht allein die Kochfähigkeit des Koches gefragt, sondern auch seine Rolle als Gastgeber spielt eine enorme Rolle. Oftmals ist diese Rolle sogar bedeutender als jene des Kochs.

Das ist ein stichhaltiges und absolut richtiges Argument, nur keines das mit meinen Überelgungen sonderlich im Widerspruch stünde. Gerade weil Rollenspiel eben eine soziale Aktivität darstellt, gehören meines Erachtens zum 'guten' Rollenspiel auch die entsprechenden sozialen Kenntnisse zum Komplettpaket dazu. Ich gebe dir recht, im Zweifelsfall ist oft ein sympathischer Mitspieler einem Unsympathen in der Regel vorzuziehen, unabhängig davon, wie sonst die Vorzeichen stehen.
Ich habe mir zur Regel gemacht, beim Rollenspiel auch ein guter Gast oder guter Gastgeber zu sein. Auch das ist ein Anspruch an einen selbst, der zwar mit dem eigentlichen Rollenspiel primär nicht viel zu tun hat (weil er auch unabhängig davon völlig existenzberechtigt ist) aber beim Rollenspiel überaus hilfreich ist.

Es ist ja auch geradeheraus bizarr, zu glauben, dass ein besserer Rollenspieler ein besserer Mensch ist, aber ein besserer Mensch wird in der Regel eher ein gerne gesehener Mitspieler sein - was ihn zum besseren Rollenspieler machen kann. Dabei sollte man aber auch sagen, dass ähnlich wie Spaß das soziale Zusammensein und die Chemie zwischen den Mitspielern oftmals losgelöst vom Spielgeschehen stattfindet und sich daher der Betrachtung von außen entzieht. Das sind individuelle und nun mal hochgradig subjektive Abläufe, und manche Persönlichkeiten passen einfach nicht zusammen.

Das Gesamtbild muss halt stimmen.
Eben. Aber auch soziales Zusammensein kann man lernen. Sollte man sogar.

Warum schreib ich eigentlich so viel, nachdem ich von vorneherein angekündigt habe, es nicht tun zu wollen? Ein Hoch auf die eigene Inkonsequenz...
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