Umfrage

Welche Regeleigenschaften eines Systems bevorzugt ihr?

viele Proben, stark würfelorientiert
Proben nur dann, wenn nicht zwangsläufig bestanden wird
der Spielleiter entscheidet nach seinem Ermessen
keine Proben, alles kann über Erzählung und Logik entschieden werden
ein anderer Weg
Proben nur dann, wenn es zum Spielfluss passt (Dramatik usw.)

Autor Thema: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)  (Gelesen 7378 mal)

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fedarius

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Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« am: 5.10.2011 | 13:53 »
Hallo Community,

ich bin neu hier und wende mich gleich mit einer bestimmten Frage an euch.

Welche Art von Regeln bei einem Pen & Paper System bevorzugt ihr?

Ich schreibe eine Arbeit zum Thema Pen & Paper Rollenspiel und hätte gern eine aussagekräftige Statistik zu einigen Fragen.
Ich würde mich also sehr freuen, wenn möglichst viele Mitglieder an dieser Umfrage teilnehmen würden.

Außerdem hoffe ich, dass der ein oder andere seine Entscheidung hier begründet und noch ein paar Randinformationen beisteuert.
(z.B. Welches System spielt ihr, welche Settings mögt ihr und welchen Spielstil bevorzugt ihr.)

Achja und falls jemand die Option "ein anderer Weg" wählt, wäre ich besonders neugierig etwas über eine Alternative zu erfahren.

Ich hoffe auf zahlreiches Mitwirken.

Fedarius
« Letzte Änderung: 5.10.2011 | 14:21 von fedarius »

Ein

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #1 am: 5.10.2011 | 13:54 »
Kommt drauf an, was ich grad spielen will. Nicht mehr so habe ich es mit simulativen Regelschwergewichten, ansonsten schwankt das zwischen regellastigen Sachen wie D&D 4e und sehr freien Sachen wie HeroQuest/HeroQars.

fedarius

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #2 am: 5.10.2011 | 13:59 »
Wow, das ging ja flott.

Was genau meinst du, worauf du gerade Lust hast?
Kannst du da tatsächlich deine Vorstellungen so umschalten?
Find ich interessant, nenn doch bitte ein paar Beispiele.

Ich werde mal mein Voting kommentieren:

Ich habe mich für seltene Proben (2. Option) entschieden.
In meiner "Stammrunde" sind wir im Laufe der zeit immer mehr vom ständigen Würfeln abgerückt und haben nur in wirklich entscheidenden Situationen die Würfel gezückt.
Ein Beispiel: Jemand, der gut Klettern kann, sollte es auf jedenfall schaffen auf einen normalen Baum zu klettern - keine Probe nötig.
Die Probe ist eigentlich erst dann nötig, wenn er z.B. nicht so gut klettern kann, der Baum nicht normal ist, also z.B. besonders rutschig oder so oder aber wenn er z.B. unter Zeitdruck steht, weil er gejagt wird oder was auch immer. Ich denke man versteht worauf ich hinaus will.
In meiner Runde steht das erzählende Rollenspiel im Vordergrund. Wir kämpfen selten und haben eher Antihelden als Charaktere.

Offline Horatio

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #3 am: 5.10.2011 | 14:11 »
Kannst du das Thema deiner Arbeit ein wenig weiter ausführen und wieviele Seiten zur Verfügung stehen? Je nachdem wie gut dein Englisch ist, kann man dir - je nachdem wo die Reise hingehen soll dann auch entsprechende Texte zu verlinken :).

Zu welchen Fragen würdest du den gerne eine Statistik erstellen? Welche Art von Regeln bevorzugt ihr ist erstmal etwas wage^^.

EDIT: Oh, es gibt eine Umfrage, wie konnte ich die übersehen^^.
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ChaosAmSpieltisch

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #4 am: 5.10.2011 | 14:13 »
irgendwie fehlt mir die Option: Immer dann würfeln, wenn es für die Handlung relevant ist (was ich meist bevorzuge)

aber auch ich kann verschiedene Sachen sehr verschieden Spielen. Ein Dungeon-Crwal mag ich lieber mit vielen würfeln, ein spannendes Intrigenspiel eher mit weniger.

Offline asri

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #5 am: 5.10.2011 | 14:15 »
Hallo und willkommen,

Ich schreibe eine Arbeit zum Thema Pen & Paper Rollenspiel und hätte gern eine aussagekräftige Statistik zu einigen Fragen.

Was für eine Arbeit ist das? Studentische Hausarbeit? Zum P&P-Rollenspiel ganz allgemein, oder wie?
Hm, "aussagekräftige Statistik". Der Ausdruck selbst sagt erstmal noch nicht sehr viel aus.  "Repräsentativ" wirst Du ja wahrscheinlich nicht meinen... :)

Offline OldSam

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #6 am: 5.10.2011 | 14:17 »
Abgestimmt habe ich für "Proben nur dann, wenn nicht zwangsläufig bestanden wird", allein schon, weil man vermeiden sollte für Trivialitäten zu würfeln und weil ich auch dafür bin im Zweifelsfall, mal Detailregeln wegzulassen, wenn es für die Situation/Dramatik nicht förderlich ist und den Spielfluß bremsen würde (der bei mir einen hohen Stellenwert hat, allerdings nicht wichtige Proben für die Plausibilität bzw. Schwierigkeit der Situation bzw. beim Charakter selbst weglassen lässt). Ich finde allerdings an dieser Stelle die Abstimmungsoptionen auch etwas zu grob gewählt, weil ich z.B. meist auch bei einfachen Dingen, die in 90% der Fälle (aber nicht immer) klappen würden schnell mal "en passant" würfeln lasse, nur um zu sehen, ob nicht doch ein interessanter "critical failure" entsteht, es gibt ja meistens gewisse Restrisiken :P ...ein Beispiel wäre, dass die Abenteurer eilig in ihren Wagen oder auf ihre Pferde steigen und den Ort schnell verlassen möchte, bei guter Fertigkeit in reiten/fahren ist das eine relativ problemlose Sache, aber schon der leichte Druck kann einen Fehltritt verursachen ;) (und mit Verfolgern direkt am Hacken, also großem Druck, versteht sich das ja von selbst  :P).
Ich mag es grundsätzlich gerne wenn die Regeln viele auch spielmechanisch relevante Optionen hergeben und recht genau gefasst sind, wobei es allerdings trotzdem möglichst einheitlich und elegant geregelt sein sollte, d.h. keine kruden Sonderregelungen, die evtl. sogar unlogisch sind, bzw. für jede Situation eigene Lösungen finden usw., es sollte schon vieles übertragbar sein, so dass man die Kernregeln mit etwas Erfahrung auswendig anwenden kann. Generell heisst das Komplexität: ja, unnötige Kompliziertheit: nein. Mein bevorzugtes System ist GURPS (4th Ed) und generell mag ich viele verschiedene Genres, auch ausgefallene Sachen (Abwechslung ist immer gut). Schon von den Wurzeln her nimmt Classic Fantasy einen besonderen Stellenwert ein, ich spiele aber eben sehr vieles gern.
« Letzte Änderung: 5.10.2011 | 14:29 von OldSam »

fedarius

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #7 am: 5.10.2011 | 14:17 »
Ja, das ist mir klar, ich hätte noch die ein oder andere Umfrage auf Lager, aber ich wollte erstmal sehen, wie rege sich hier überhaupt daran beteiligt wird.
Bisher bin ich verblüfft wie schnell die Umfrage voran kommt.

Einen klaren roten Faden habe ich noch nicht zu meiner Arbeit, aber eine Auseinadersetzung mit dem was andere vom Rollenspiel erwarten, oder daran mögen ist unausweichlich.
Es reicht jan icht mich nur damit zu beschäftigen was mir gefällt.

Über die Umfrage zum Regelwerk würde ich gern zu dem Thema Spielstil kommen.
Also spielt man lieber kampf- und actionlastiger mit Überhelden, oder lieber näher an der Realität mit "normalen" Charakteren.
Ich bin allerdings noch nicht sicher, welche Optionen es für eine solche Umfrage alles geben könnte.

Ich hoffe es werden sich hier noch einige Kommentare finden, die mir Aufschluss über die eben erwähnte Frage geben.

Callisto

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #8 am: 5.10.2011 | 14:21 »
Das hier ist das Tanelorn. Mich verblüfft das gar nicht.

Ich hab für "Würfeln nur wenn nicht zwangsläufig bestanden" gestimmt. Einfach weil ich mich beim Rollenspiel auf das Wesentliche konzentrieren möchte, aber auch nicht möchte, das die Willkür über Wohl und Wehe entscheidet. Zumindest nicht die Spieler/Spielleiterwillkür.

Online 1of3

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #9 am: 5.10.2011 | 14:27 »
Also mir ist eigentlich egal, was gewürfelt wird, aber die Regeln sind die Regeln. Das kann auch nur über feste Werte passieren. Was kreuz ich da an?

Offline Bad Horse

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #10 am: 5.10.2011 | 14:32 »
Im allgemeinen sollte der Würfelwurf relevant sein, soll heißen, er muss in der gemeinsamen Fiktion positive oder negative Konsequenzen haben.

Dazu sollten SL und Spieler natürlich auf einer Welle schwimmen, was die Relevanz bestimmter Handlungen angeht. Wenn der SL auch Trivialitäten als relevant bewertet, weil er das realistisch findet und ihm Realismus im Rollenspiel wichtig ist, der Spieler aber kein Interesse an solchen Sachen wie Einkaufen, Waffenpflege oder Wachplänen hat, weil ihm das nebensächlich erscheint, dann gibt es Probleme.

@1of3: In vielen Regeln steht zwar drin, was gewürfelt werden muss, aber nicht, wann und wie oft das geschehen soll. Das ist meistens die Entscheidung des SLs / Spielers.

@fedarius: Wenn du dich übrigens für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen "Rollenspiel" interessierst, dann schau doch mal bei unserem Theorieboard vorbei. Vielleicht findest du dort Anregungen, Informationen und neue Blickwinkel.
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Offline Teylen

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #11 am: 5.10.2011 | 14:33 »
Ich lasse dann wuerfeln wenn ich das Ergebnis fuer relevant hinsichtlich des Geschichtsfortgangs erachte.
Das heisst wenn es wichtig ist ob jemand den Baum hoch kommt, wird auch bei guten Werten, gewuerfelt um zu sehen ob es klappt. Wenn es ein x beliebiger Baum ist, wo man nur mal so hoch will, kommt von mir aus auch der ungelenke Charakter ohne Wurf hoch.
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Offline korknadel

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #12 am: 5.10.2011 | 14:48 »
Ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt, aber ich habe stark würfelorientiert genommen. Vielleicht wäre es auch ein anderer Weg gewesen.

Meine Herangehens- oder Denkweise ist, dass ich natürlich nicht jeden Kinderkram würfeln lassen würde, um zu sehen, ob der Kinderkram gelingt oder nicht. Aber seit ich WFRP3rd mit seinem feinen Würfelmechanismus entdeckt habe, weiß ich, dass man da ja noch viel mehr ablesen kann, und einem die Würfelergebnisse helfen, eine Geschichte zu erzählen. Ich finde es eben einfach überraschender für alle Beteiligten, wenn die sogenannte Logik etwas in ihre Schranken verwiesen wird.

Paradebeispiel sind die Gespräche mit NPCs. Natürlich ist es logisch, dass Paule sich vom eloquenten Pfarrer davon überzeugen lässt, dass das Fegefeuer nur von Sodom bis Gomorrha geht. Aber wer weiß, vielleicht hat Paule heute Blähungen und hört dem Pfarrer gar nicht richtig zu? Wie entscheide ich das als SL? Da helfen Würfel eben, und von daher bin ich schon ein wenig würfelorientiert. Liegt vielleicht daran, dass ich früher fast alles bestimmt und auch Würfel gedreht habe und das inzwischen langweilig finde.
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Online 1of3

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #13 am: 5.10.2011 | 14:51 »
@1of3: In vielen Regeln steht zwar drin, was gewürfelt werden muss, aber nicht, wann und wie oft das geschehen soll. Das ist meistens die Entscheidung des SLs / Spielers.

Na, hoffentlich des Spielers bzw. der Person, die mit dem Wurf etwas erreichen will.

Offline McCoy

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #14 am: 5.10.2011 | 14:57 »
Ich hab mich mal für "der SL entscheidet" entschieden, obwohl ich noch "nur würfeln, wenn nicht automatisch bestanden wird" im Visier hatte.
Letztendlich ist es aber der SL der sieht wo eine Probe sinnvoll ist und ob sie die Story voranbringt oder behindert, Spannung erzeugt, etc.
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Offline Gilgamesch

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #15 am: 5.10.2011 | 15:01 »
In meiner "Stammrunde" sind wir im Laufe der zeit immer mehr vom ständigen Würfeln abgerückt und haben nur in wirklich entscheidenden Situationen die Würfel gezückt.
Ein Beispiel: Jemand, der gut Klettern kann, sollte es auf jedenfall schaffen auf einen normalen Baum zu klettern - keine Probe nötig.
Die Probe ist eigentlich erst dann nötig, wenn er z.B. nicht so gut klettern kann, der Baum nicht normal ist, also z.B. besonders rutschig oder so oder aber wenn er z.B. unter Zeitdruck steht, weil er gejagt wird oder was auch immer. Ich denke man versteht worauf ich hinaus will.
Genau so handhabe ich das auch und mein favorisiertes Regelsystem (Ubiquity) kennt dafür auch den Mechanismus des "Durchschnitts". Das heißt, wenn ein Charakter mit seinem durchschnittlichen Würfelwurf die Aufgabe lösen kann, braucht er nicht zu würfeln. Halte ich für eine sinnvolle Sache.

Offline Horatio

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #16 am: 5.10.2011 | 15:11 »
Meine Herangehens- oder Denkweise ist, dass ich natürlich nicht jeden Kinderkram würfeln lassen würde, um zu sehen, ob der Kinderkram gelingt oder nicht. Aber seit ich WFRP3rd mit seinem feinen Würfelmechanismus entdeckt habe, weiß ich, dass man da ja noch viel mehr ablesen kann, und einem die Würfelergebnisse helfen, eine Geschichte zu erzählen. Ich finde es eben einfach überraschender für alle Beteiligten, wenn die sogenannte Logik etwas in ihre Schranken verwiesen wird.

Oh ja, gestern endlich mal spielen können :). Das System ist ein Paradebeispiel für Mixed Successes und das auch noch in einem eher gamnistisch ausgerichteten System das eher dem "Mainstream" zuzuordnen ist. Und es macht noch viele andere Dinge richtig gut. Großartiges Ding! Werde es mir wohl zulegen obwohl ich mit der Welt (zumindest auf den ersten Blick) leider fürchterlich wenig anfangen kann.


Gerade in Fällen in denen man eigentlich nicht wollen kann, dass die Spieler versagen (bspw. das Öffnen einer verschlossenen Tür wenn die Spieler in das Gebäude so oder so kommen sollen oder eben das Auffinden des wichtigen, aber versteckten Tathinweises). Hier verlange ich entweder gar keinen Wurf, aber wenn ich eine gute Idee habe, was als Komplikation oder Erleichterungen  mögliche wäre (bspw. die Tür quietscht und die Wachen werden gewarnt oder es dauert länger und die Patrouille kommt wieder um die Ecke oder eben bei einem „Suchen-Wurf“ unterschiedliche Bonus Informationen wenn der Wurf (gut) gelingt).

Was das für ein mächtiges und spaßiges Werkzeug ist, ist mir das erste mal so richtig bewusst beworden als ich das Spirit of the Century SL-Kapitel gelesen habe :). Muss man ein wenig „einüben“ um ein Gefühl dafür zu entwickeln, aber man gewöhnt sich doch recht schnell daran so zu „denken“ :).
« Letzte Änderung: 5.10.2011 | 15:21 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
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Offline sindar

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #17 am: 5.10.2011 | 15:27 »
Das haengt bei mir ganz stark vom derzeitigen Spielstil ab. Ich habe im Moment keinen deutlich bevorzugten Spielstil, das kann aber daran liegen, dass ich derzeit eben keine Gruppenauswahl habe. Auf Cons habe ich schon festgestellt, dass ich mit einer ganzen Menge verschiedener Spielstile gleich gut klarkomme: (milder) Simulationismus, Slapstick-Chaos, Aektschn pur, Krimi habe ich kennengelernt und als One-Shot auch genossen. (Nur von Intrigen, Politik und Aehnlichem lasse ich immer noch die Finger.) Wichtig ist, dass die Wuerfelfrequenz zu dem Spielstil passt, den die Gruppe im Moment pflegt. Spielen wir gerade pulpig-cinematisch, sollen mir die Wuerfel bitte nicht eine coole Aktion versauen. Spielen wir gerade grim'n'gritty, sollen die Wuerfel durchaus ueberall das Sagen haben, wo der SL es fuer sinnvoll haelt - und dann auch mit allen Konsequenzen. (Sowas moechte ich allerdings nicht ueber mehr als einen One-Shot spielen wollen.) Spielen wir gerade im Erzaehlstil, koennen die Wuerfel gerne in der Schachtel bleiben. Was ich gar nicht mag, ist, wenn sich der Spielstil mitten in der Sitzung aendert. Was ich auch nicht mag, ist, wenn zwar der Spielstil erhalten zu bleiben scheint, aber der Wuerfeleinsatz nicht dazu passt.

Uebrigens: Wenn ich leite, laeuft es meist auf einen actionlastigen, wuerfelarmen Spielstil hinaus. Das scheint also der mir gerade eben Natuerlichste zu sein. War vor ein paar Jahren noch anders, da war ich astreiner Stimmungsspieler. Komisch.
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Offline Vanis

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #18 am: 5.10.2011 | 15:52 »
Ich hab für "Proben nur dann, wenn nicht zwangsläufig bestanden wird" gestimmt. Wenn etwas automatisch geschafft wird, braucht man es auch nicht auszuwürfeln.

Gerade hab ich mich in das neue Herr der Ringe Rollenspiel "Der Eine Ring" eingelesen. Hier heißt es, dass Dinge dann ausgewürfelt werden, wenn ein Scheitern ernste Konsequenzen hat. Das gilt für mich prinzipiell für jedes Rollenspiel. Angelegt ist Der Eine Ring als heroisches Setting, in dem die Spieler einiges bewirken können. Entsprechend gibt es auch Hoffnung (Schicksalspunkte), die auch nach einem Wurf noch das Ergebnis modifizieren können.

Etwas "dreckiger" geht es da in meiner Degenesis-Runde zu. Anfangscharaktere können noch nicht wirklich viel und gestorben wird schnell. Gewürfelt wird auch nur dann, wenn es wichtig für die Handlung ist.
« Letzte Änderung: 5.10.2011 | 16:11 von Vanis »
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Offline Chief Sgt. Bradley

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #19 am: 5.10.2011 | 15:57 »
Ich hab für "Proben nur dann, wenn nicht zwangsläufig bestanden wird" gestimmt. Wenn etwas automatisch geschafft wird, braucht man es auch nicht auszuwürfeln.
Sehe ich auch so.

Bei investigativen Sachen finde ich es auch spannend rollenspielerisch an die Sache ranzugehen. Im Kampf und in Stresssituationen á la "Der Untergrund ist rutschig und du brennst" wird natürlich gewürfelt und das Ergebnis modifiziert.

Bennies, Gummipunkte, etc. gibt es bei mir eigentlich immer.
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Insgesamt hab ich das vorhin einer Bekannten am Telefon beschrieben mit "Guardians of the Galaxy in XXL und geiler!"

Offline Feuersänger

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #20 am: 5.10.2011 | 16:03 »
Ich habe mich ebenfalls für Option 2 entschieden. Das ist in der Praxis immer noch genug Würfelei. Würfeln macht zwar Spaß, aber sollte auch einen spielerischen Mehrwert bieten.

Beispiel:
Ich bevorzuge im Allgemeinen Spiele wie D&D 3.5 und seine Ableger. Da gibt es sowieso schon die Take 10-Regel, d.h. unter bestimmten Umständen muss man nicht würfeln, sondern kann einfach das Durchschnittsergebnis nehmen. Dieses Konzept weite ich als SL noch ein wenig aus. Zum Beispiel müssen Barbaren oder Waldläufer bei mir nicht würfeln, um die Party in der Wildnis zu versorgen. Das können die automatisch.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #21 am: 5.10.2011 | 16:30 »
Ebenfalls Option 2 für mich; aus den Gründen, die die anderen bereits angeführt haben.

In meinen eigenen Worten: gewürfelt werden sollte, wenn die fragliche Aufgabe eine Herausforderung für den Ausführenden darstellt oder wenn das Ergebnis für die Geschichte interessant ist (z.B. bei qualitativen Fragestellungen).

Was ich blöd finde, sind Auto-Fehlschläge, die sich aus der Würfelmechanik ergeben. z.B.: eine gewürfelte 1 ist immer ein Fehlschlag. Ein gewisser Prozentsatz an Fehlschlägen mag simulatorisch / statistisch ja korrekt sein, aber das passt nicht zu meinem bevorzugten Spielgefühl. Mag ja sein, dass Triton der Meisterschwimmer auch mal bei ruhigem Wasser und ohne jeden weiteren Stress seine Schwimmenprobe versemmelt, weil er Blähungen hat, aber was ist daran spannend? Um in solchen Szenen eventuell Dramatik zu erzeugen, bevorzuge ich dann doch andere Wege.
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Offline Toby236

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #22 am: 5.10.2011 | 16:50 »
Ich habe für den Spielfluss gestimmt, allerdings werden wichtige Proben wo ein Scheitern ernste Konsequenzen hätte nicht einfach nur zugunsten des Spielflusses ausgelassen.

Offline D. M_Athair

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #23 am: 5.10.2011 | 17:01 »
Wenn ich was würfelloses wie z.B. Everway spielen will, dann möchte ich auch nicht würfeln müssen.
Bei Earthdawn gern viel und häufig. Ich will nicht die ganzen Talente hochgesteigert haben, all die Würfel mitgebracht haben, um dann nicht würfeln zu dürfen.

Bei Horror-Spielen/-Abenteuern: Würfeln muss die unheimliche Spannung unterstützen.
Bei Sandbox-Spielen/-Abenteuern: Würfeln muss interessante Situationen schaffen können.


Kurz: Das wie oft hängt bei mir zu 70% am Spiel. Nicht zu vergessen, ob ich den Würfelmechanismus mag oder nicht.

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Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Präferenzen beim Rollenspiel (Pen & Paper)
« Antwort #24 am: 5.10.2011 | 17:06 »
Ich würde gerne zwei Optionen wählen, nämlich "Proben nur dann, wenn nicht zwangsläufig bestanden wird" und "Proben nur dann, wenn es zum Spielfluss passt".

Ferner kann ich mich nur Bad Horse anschließen:
Im allgemeinen sollte der Würfelwurf relevant sein, soll heißen, er muss in der gemeinsamen Fiktion positive oder negative Konsequenzen haben.

Generell schätze ich Proben, bei denen sowohl das Gelingen als auch das Versagen eine interessante Wendung der Geschehnisse herbeiführt. Aber es gibt natürlich auch Proben, die Teil von Subsystemen sind, z.B. von einem Kampf. Da kann man nicht verlangen, dass jede Probe relevant ist - das Ergebnis des Kampfes (also der Summe vieler Proben) sollte es hingegen schon sein.

Ich persönlich finde auch die Option "Proben dann, wenn ich es als Spieler für sinnvoll erachte" toll. Man will ja manchmal als Spieler einfach mal seine Charakterwerte austesten, und sehen, was passiert. Dann sagt man halt: och, ich würfle das jetzt mal und lass mich vom Ergebnis überraschen.

Und ebenfalls ein wichtiger Punkt, der zuvor bereits angesprochen wurde: die gewünschte Probendichte hängt auch stark vom bespielten System ab. Es gibt Spiele, da will ich kein einziges Mal würfeln müssen, und bei anderen gehört das essentiel zum Spielerlebnis.