Autor Thema: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art  (Gelesen 7748 mal)

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Seth

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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #25 am: 11.10.2011 | 00:42 »
Sehr löblich. ^^ Ist deine Freundin vom Fach?
Ich hab vor X Jahren mal Akkadisch gelernt, d.h. es wär nun zuviel behauptet zu sagen dass ich es "kann", aber ich hab's halt schonmal gesehen und mir nen groben Überblick drüber verschafft, wie die Sprache funktioniert und so weiter.

Kann man bedingt so sagen. Ist sozusagen ihr "Wahlzweitstudium" und wir haben zusammen aus reinem Interesse 'ne Menge Vorlesungen besucht ;D

Zitat
Tiamat ist ja so ähnlich wie Ymir, d.h. aus ihrem erschlagenen Leib werden Himmel und Erde geschaffen. Und aus dem Blut ihres Sohnes Kingu entsteht der Mensch. Insofern wärs unlogisch wenn sie irgendwas direkt mit den Menschen zu tun hätte.

Stimmt. Es kann auch sein, dass ich das verwechsle und Tiamat sich nur gegen die "Ordnungsgötter" Enlil und Konsorten gestellt hat. Wurde sie nicht von Enlil, respektive Marduk schließlich erschlagen?  Mensch, Enuma Elish und Gilagemsh-Epos sind bei mir aber auch wieder auffrischungsbedürftig.

Zitat
Alleine die ganzen Namen sind so toll und klangvoll: Tiamat, Kingu, Enlil, und so weiter... hat mir immer schon gefallen.

Shamash, Ereshkigal, Utuchengal, ... ich weiß, was du meinst  ~;D

Offline Feuersänger

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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #26 am: 11.10.2011 | 00:59 »
Ich glaube, Tiamat hat Apsu erschlagen, und wurde ihrerseits getötet von... ja, bei den Babyloniern halt wieder mal Marduk, haha was eine Überraschung. Ahja, bei Frankfort stehts drin, im Original wurde Tiamat von Enlil erschlagen, ganz recht.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #27 am: 11.10.2011 | 01:08 »
Die Götter stammen von Apsu und Tiamat ab. Irgendwann werden sie respektlos. Daraufhin wird Apsu so wütend, dass er die jungen Götter vernichten will. Diese erfahren von dem Plan und töten Apsu, ehe er seinen Plan umsetzen kann.
Jetzt wird Tiamat wütend und schwört Rache. Sie erschafft sich eine Armee von Ungeheuern, nimmt eine drachenartige Gestalt mit undurchdringlicher Haut an und zieht los, um die Götter zu vernichten.
Marduk verbündet sich mit einem Sturm und zieht los, um Tiamat zu begegnen. Er wirft ein Netz über sie und lässt sie vom Sturm angreifen. Als Tiamat versucht, den Sturm zu verschlingen, hält dieser ihr Maul offen und Marduk kann sie so mit einem Pfeil töten. Danach erschafft Marduk die Welt aus ihrem Körper, indem er ihn in zwei Teile spaltet - ein Teil wird zum Himmel, die andere Hälfte zur Erde.

So hab ich das zumindest in Erinnerung.
« Letzte Änderung: 11.10.2011 | 01:12 von Surtur »
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #28 am: 11.10.2011 | 01:11 »
Klassen: Magie wird als real angesehen; Kleriker sind natürlich Priester ihrer Gottheiten, während Barden als "Unterpriester" angesehen werden, und Druiden als "polytheistische Naturpriester"; Sorcerer sind böse Hexenmeister, und Wizards sind Astrologen und Gelehrte. Gag am Rande: statt Schriftrollen verwendet man stilechte Keilschrifttafeln. ^^

Das ist in der Tat cool.
Lass mich nur schnell diese eine Anmerkung machen... ich kann es mir nicht verkneifen:
Falls in so einem Setting auf einmal ein NSC mit einem Stück Pergament und Tintenfass ankäme und meinem Wizard erzählen würde, dass man auch so schreiben könnte, würde der Wizard ihm wohl sagen:
"Närrisches Zeug. Alles eine Modeerscheinung. Schreiben mit dem Gekleckse auf Papyrus wird sich nie durchsetzen." ;D

Zitat
Magie: zerfällt hauptsächlich in 3 Teile; Divination, Exorcism und Witchcraft, wobei letzteres natürlich böse ist. Dabei haben sich die Autoren tatsächlich an historischen Quellen orientiert, das ist also nicht schlecht. Orakel sind natürlich ein wichtiger Bestandteil antiker Religionen, und ich kann bestätigen, dass in vielen akkadischen Texten die Rede davon ist, dass einer einen anderen verhext hätte (Witchcraft), und dieser nun versucht diesen Fluch wieder loszuwerden (Exorcism).
Nichtsdestotrotz scheinen, abgesehen von einigen neuen Zaubern, die üblichen 3E-Zauberlisten weitgehend unangetastet zu bleiben. Lediglich bei den Auferstehungszaubern wird darauf hingewiesen, dass in der akkadischen Mythologie die Unterwelt niemanden ohne Ersatz gehen lässt, lies, diese Zauber würden ein Menschenopfer verlangen.

Sehr, sehr interessant. Ich abonniere diesen Thread auf der Stelle.

Bisher kannte ich von der ganzen Chose ehrlich gesagt auch höchstens das Gilgamesch-Epos (das ja nur in Bruchstücken vorliegt und wozu man umheimlich viel aus der Fantasie oder dem Zusammenhang ergänzen muss), die Namen "Tiamat" und "Marduk" (weil es Bandnamen sind ;) ) und die Ausführungen zu Lilitu (Lilith) als Urvampirin - damals - in GURPS Blood Types.
« Letzte Änderung: 11.10.2011 | 01:13 von Claw Claw Rend »
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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #29 am: 11.10.2011 | 01:15 »
Ausführungen zu Lilitu (Lilith) als Urvampirin - damals - in GURPS Blood Types.
Na, Lilit hat es immerhin sogar in die altjüdische Mythologie geschafft und damit ist sie nicht allein.  :D


Edit: Weil ich gerade auf Kabel 1 Ghostbusters sehe: In so einem Setting müsste unbedingt Gozer und Zuul zumindest einen Kameoauftritt bekommen. :D
« Letzte Änderung: 11.10.2011 | 01:24 von Surtur »
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Offline Jed Clayton

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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #30 am: 11.10.2011 | 01:25 »
Na, Lilit hat es immerhin sogar in die altjüdische Mythologie geschafft und damit ist sie nicht allein.  :D

Das ist so. Kürzlich gab es mal eine Doku-Sendung über den Lilith-Mythos beziehungsweise den gesamten Garten-Eden-Mythos auf N24 usw. Daraus habe ich erfahren, dass die berühmte Schlange im Garten Eden, die mit Eva spricht, an keiner Stelle wirklich als Satan belegt ist (Satan ist eigentlich eine ganz andere mythologische Gestalt), sondern für den babylonischen Gott Marduk steht, der als Kennzeichen ein schlangen- oder drachenähnliches Tier bei sich hatte.

Dann haben sie erzählt, dass dieser frühe Teil der Genesis erst in der Zeit der Babylonischen Gefangenschaft verfasst wurde und die Hebräer sich in dieser wie auch in anderen Epochen von den Religionen und Sitten der Eroberervölker abgrenzen wollten. Alles, was sie an die Babylonier, die Ägypter, die Philister usw. erinnerte, musste natürlich dunkel und böse sein.
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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #31 am: 11.10.2011 | 01:34 »
Na, soweit ich weiß ist auch ein Haufen Zeug aus der babylonischen Religion in die Gestalt Jahwes eingeflossen. Aber das sind halt diese N24 Dokus. Die sind nicht per se schlecht, aber immer ein wenig einseitig.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Seth

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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #32 am: 11.10.2011 | 07:25 »
Ich glaube, Tiamat hat Apsu erschlagen, und wurde ihrerseits getötet von... ja, bei den Babyloniern halt wieder mal Marduk, haha was eine Überraschung. Ahja, bei Frankfort stehts drin, im Original wurde Tiamat von Enlil erschlagen, ganz recht.


und


Die Götter stammen von Apsu und Tiamat ab. Irgendwann werden sie respektlos. Daraufhin wird Apsu so wütend, dass er die jungen Götter vernichten will. Diese erfahren von dem Plan und töten Apsu, ehe er seinen Plan umsetzen kann.
Jetzt wird Tiamat wütend und schwört Rache. Sie erschafft sich eine Armee von Ungeheuern, nimmt eine drachenartige Gestalt mit undurchdringlicher Haut an und zieht los, um die Götter zu vernichten.
Marduk verbündet sich mit einem Sturm und zieht los, um Tiamat zu begegnen. Er wirft ein Netz über sie und lässt sie vom Sturm angreifen. Als Tiamat versucht, den Sturm zu verschlingen, hält dieser ihr Maul offen und Marduk kann sie so mit einem Pfeil töten. Danach erschafft Marduk die Welt aus ihrem Körper, indem er ihn in zwei Teile spaltet - ein Teil wird zum Himmel, die andere Hälfte zur Erde.

So hab ich das zumindest in Erinnerung.

Richtig! Ich hatte mich da vertan.

Nochmal zur Sintflut: stimmt, Enlil wars, dem die Menschen zu viele und zu laut wurden und der dann ma die große Reine machte, war schon alles richtig. Hatte das mit Tiamat Rachefeldzug gegen die Götter verwechselt. Auf jeden Fall bin ich persönlich auch sehr interessiert an einem solchen Setting (immer hin spielen wir auch schon Vampire in Babylon :D)!

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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #33 am: 11.10.2011 | 11:21 »
Na, soweit ich weiß ist auch ein Haufen Zeug aus der babylonischen Religion in die Gestalt Jahwes eingeflossen.

Jahwe war ja auch nur einer von mehreren Göttern, die dann zum monotheistischen Gott zusammengefasst wurden. Deshalb hat er verschiedene Namen im Alten Testament: es waren einfach unterschiedliche Götter.

Quelle: A History of God
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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #34 am: 11.10.2011 | 22:46 »
Jahwe war ja auch nur einer von mehreren Göttern, die dann zum monotheistischen Gott zusammengefasst wurden. Deshalb hat er verschiedene Namen im Alten Testament: es waren einfach unterschiedliche Götter.

Quelle: A History of God
Die Theorie ist alles andere als unumstritten. Jahwe war mit Sicherheit Teil eines Pantheons, aber die verschiedenen Namen sind meiner Meinung nach eher auf die unterschiedlichen Quellen zurückzuführen. Es sind auch mit Masse keine Eigennamen, sondern Titel.

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Mal wieder was zum Setting: Das wäre ja vornehmlich Bronzezeit. Wie konsequent sollte das denn umgesetzt werden?
« Letzte Änderung: 11.10.2011 | 22:50 von Surtur »
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #35 am: 12.10.2011 | 00:54 »
Die Theorie ist alles andere als unumstritten. Jahwe war mit Sicherheit Teil eines Pantheons, aber die verschiedenen Namen sind meiner Meinung nach eher auf die unterschiedlichen Quellen zurückzuführen. Es sind auch mit Masse keine Eigennamen, sondern Titel.

Zumal die Autorin von "A History of God" jetzt auch nicht unbedingt selten in der Kritik steht :D

Zitat
Mal wieder was zum Setting: Das wäre ja vornehmlich Bronzezeit. Wie konsequent sollte das denn umgesetzt werden?

Was meinst du genau mit konsequent? Ob durch Fantasy-Elemente in Form von Ausrüstung, Rüstung und Waffen das Dogma "Bronze" gebogen werden darf oder geht es dir um was anderes?

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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #36 am: 12.10.2011 | 01:03 »
Kommt natürlich drauf an, wie historisch exakt das Ganze wird und wann genau in der Frühantike es spielen soll. Ich persönlich fänd´s zum Beispiel schon stilvoll, die SC auch mal mit hethitischen Eisenwaffen zu konfrontieren, die setting-intern natürlich den Hauch des mystischen haben. Wie reagieren die SC, wenn sie erfahren, dass augenscheinlich die gesamte Armee des Hochkönigs Mursili II von Hattusa mit "unzerbrechlichen Zauberwaffen" ausgerüstet ist? Versuchen sie, hethitische Schmiede zu entführen? Schmieden sie ein Bündnis mit Mursili? Kontern sie mit Hilfe von Magie und Göttern?
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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #37 am: 12.10.2011 | 01:04 »
Es geht mir darum, ob man wirklich konsequent mit Bronze als Maximum des technischen Niveaus spielen will, oder ob es okay ist (es geht ja um ein Fantasy-Setting nach Akkadischer Art, nicht Fantasy in Akkadien), wenn man schon bei der Verhüttung von Stahl angekommen ist oder ob man irgendwo dazwischen liegt.
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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #38 am: 12.10.2011 | 01:07 »
Ich wäre eindeutig für "Dazwischen". IMHO geht der frühantike Flair verloren, wenn Eti und Pleti mit Stahlwaffen herumlaufen. Bronze als Material für die breite Masse und Eisen für spezielle, teure "Superwaffen" wär schon was. Das haben wir bei Rakshazar auch so gehandhabt und es funzt erfahrungsgemäß gut, um das archaische Feeling zu unterstützen.
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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #39 am: 12.10.2011 | 09:03 »
Kommt natürlich drauf an, wie historisch exakt das Ganze wird und wann genau in der Frühantike es spielen soll. Ich persönlich fänd´s zum Beispiel schon stilvoll, die SC auch mal mit hethitischen Eisenwaffen zu konfrontieren, die setting-intern natürlich den Hauch des mystischen haben. Wie reagieren die SC, wenn sie erfahren, dass augenscheinlich die gesamte Armee des Hochkönigs Mursili II von Hattusa mit "unzerbrechlichen Zauberwaffen" ausgerüstet ist? Versuchen sie, hethitische Schmiede zu entführen? Schmieden sie ein Bündnis mit Mursili? Kontern sie mit Hilfe von Magie und Göttern?

Hat man sich hier im Thread denn schon auf einen zeitlichen Rahmen geeinigt, oder geht es grob um "das Altertum"? Will man es überhaupt so genau?

Die akkadische Gesellschaft hat sich ja durchaus verändert in den Jahrhunderten, ich denke da macht es einen Unterschied, ob man das irgendwo bei der Hochzeit um Hammurabi I. ansiedelt, wo die Hethiter ja noch keine wirkliche Rolle spielen, oder erst später. Ersteres wäre wohl eher der Beginn eines ausdehnenden Großreiches mit deutlicheren Konkurrenten in Assyrien und Jamchad im Norden und Elam im Osten, die möglicherweise über "fortgeschrittene Technik" im Kriegswesen verfügten. Gerade Elam und Assyrien waren für ihre kriegerische Kultur bekannt, die könnten also auch solche Rollen übernehmen.

Wenn man den altmesopotamischen Kulturraum ausschließlich als Vorlage nimmt, so wie grob "das Mittelalter" bei anderen Fantasyspielen, kann man das wohl dehnen.


Es geht mir darum, ob man wirklich konsequent mit Bronze als Maximum des technischen Niveaus spielen will, oder ob es okay ist (es geht ja um ein Fantasy-Setting nach Akkadischer Art, nicht Fantasy in Akkadien), wenn man schon bei der Verhüttung von Stahl angekommen ist oder ob man irgendwo dazwischen liegt.

Mich würde auch interessieren, wie weit der Fantasy-Bezug gehen soll. D&D in Mesopotamien oder eher was "Realistischeres" (das Wort ist nicht unbedingt passend, aber ich denke man kann erahnen, was ich damit sagen will)?
« Letzte Änderung: 12.10.2011 | 10:29 von Sol Invictus »

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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #40 am: 13.10.2011 | 15:15 »
Ich persönlich fände ja konkurrierende Stadtstaaten interessanter als ein ausgedehntes Großreich... wobei das auch was hätte. Feuersänger meinte schon, dass er eher an was in Richtung High Fantasy interessiert wäre, während ich immer stärker Richtung Sword&Sorcery tendiere.
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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #41 am: 13.10.2011 | 15:22 »
Ich persönlich fände ja konkurrierende Stadtstaaten interessanter als ein ausgedehntes Großreich... wobei das auch was hätte. Feuersänger meinte schon, dass er eher an was in Richtung High Fantasy interessiert wäre, während ich immer stärker Richtung Sword&Sorcery tendiere.

Der Kulturraum bietet sich auf jeden Fall für Beides an. Vor allem die sumerisch / akkadische Zeit war dominiert von konkurrierenden Stadtstaaten, die sich zu Bündnissen zusammengeschlossen oder unter verschiedenen Dynastien "aufgeteilt" worden waren, mit einem stetigen Wechsel von Loyalitäten und Bündnissen. Ich persönlich würde mich dabei auch eher an Sword & Sorcery orientieren, ja.

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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #42 am: 13.10.2011 | 16:37 »
Von welcher Anzahl von Einwohnern sprechen wir eigentlich so ungefähr? Ihr scheint euch ja echt top auszukennen.
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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #43 am: 13.10.2011 | 17:09 »
Also Hattusa, die Hauptstadt des Hethiterreiches hatte zu ihrer absoluten Blütezeit etwa 40.000 bis 50.000 Einwohner. Die Bevölkerungen von Akkad, Ur, dem frühen Babylon usw. scheinen wohl zu deren Blütezeiten eine ähnliche Größenordnung gehabt zu haben - allerdings waren das riesige, zivilisatorische Zentren ihrer Epoche - ich würde daher vermuten, dass der Durchschnittsstadtstaat der Bronzezeit um Einiges kleiner war.


Zitat
Der Kulturraum bietet sich auf jeden Fall für Beides an. Vor allem die sumerisch / akkadische Zeit war dominiert von konkurrierenden Stadtstaaten, die sich zu Bündnissen zusammengeschlossen oder unter verschiedenen Dynastien "aufgeteilt" worden waren, mit einem stetigen Wechsel von Loyalitäten und Bündnissen.
War, sofern ich das recht erinnere, bei den meisten frühen Großreichen so, da ein System mit einem Hochkönig und verschiedenen Unterkönigen bei den Kommunikationsmethoden der Bronzezeit einfach praktischer war.

Zitat
Will man es überhaupt so genau?
IMHO braucht´s nicht sonderlich exakt zu sein. Immerhin gibt es in dieser Fantasywelt auch Zauberer und leibhaftige Götter. Das dürfte den Lauf der Geschichte schon etwas durcheinander bringen.
Im Übrigen empfehle ich, sozusagen als "Ork-Ersatz" (und etwas anachronistisch) die Seevölker . Da die Reiche des Antiken Orients sich noch in Saft und Kraft befinden, können diese seefahrenden Barbaren natürlich immer wieder zurückgedrängt werden. Sollte der Hekla aber irgendwann auch in unserer Fantasywelt explodieren, dann könnte das auch dort der Begin der Dunklen Jahrhunderte sein.... >;D
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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #44 am: 13.10.2011 | 22:48 »
Im Übrigen empfehle ich, sozusagen als "Ork-Ersatz" (und etwas anachronistisch) die Seevölker .

Oh, ja. "Sie kommen im Nebel. Wenn es am dunkelsten ist." :D

Offline Waldviech

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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #45 am: 13.10.2011 | 23:19 »
Oh ihr Götter - woher weißt Du das?  ;D
Ich fänd das durchaus stilvoll. Vor allem, wenn wir es vermeiden, ein konkretes Ursprungsland vorzugeben. Die Seevölker kommen nicht einfach aus irgend einem Mordor-Abklatsch, sondern von weit weit aus dem Westen, von jenseits der bekannten Welt, wo noch kein "echter" Mensch je gewesen ist. Die Kommunikation mit den Seevölkern gestaltet sich schwierig, da die Sprache die sie sprechen in der bekannten Welt völlig unbekannt ist und sich die "Seebarbaren" keine sonderliche Mühe machen, mit irgendwem zu kommunizieren. Sie haben sich mehr auf´s Umbringen und Brandschatzen verlegt. Aus Berichten kann man schließen, dass es wohl mehrere Stämme geben muss. Ob sie das Vorauskommando eines mächtigen Großreiches jenseits des Mittelmeeres (dunkles Atlantis mit mörderischem Stierkult anyone ?) oder nur ein Haufen plündernder Barbaren mit Schiffsbaukenntnissen sind, weiß ebenfalls kein Aas zu sagen. Bekannt ist nur:

- Sie tragen Hörnerhelme, aber sie sind keine Wikinger (eher für´s Outgame wichtig ;) )
- Sie murxen bei ihren Überfällen alles ab, was nicht bei Drei geflohen ist und plündern wie die Elstern
- Sie bauen bessere Schiffe als die Völker das Alten Orient
- Sie scheinen weniger zivilisiert zu sein als die Völker des Alten Orient (zumindest aus deren Perspektive)
- Sie kommen von Westen
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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #46 am: 14.10.2011 | 01:10 »
Oh ihr Götter - woher weißt Du das?  ;D
Ich fänd das durchaus stilvoll. Vor allem, wenn wir es vermeiden, ein konkretes Ursprungsland vorzugeben. Die Seevölker kommen nicht einfach aus irgend einem Mordor-Abklatsch, sondern von weit weit aus dem Westen, von jenseits der bekannten Welt, wo noch kein "echter" Mensch je gewesen ist. Die Kommunikation mit den Seevölkern gestaltet sich schwierig, da die Sprache die sie sprechen in der bekannten Welt völlig unbekannt ist und sich die "Seebarbaren" keine sonderliche Mühe machen, mit irgendwem zu kommunizieren. Sie haben sich mehr auf´s Umbringen und Brandschatzen verlegt. Aus Berichten kann man schließen, dass es wohl mehrere Stämme geben muss. Ob sie das Vorauskommando eines mächtigen Großreiches jenseits des Mittelmeeres (dunkles Atlantis mit mörderischem Stierkult anyone ?) oder nur ein Haufen plündernder Barbaren mit Schiffsbaukenntnissen sind, weiß ebenfalls kein Aas zu sagen. Bekannt ist nur:

- Sie tragen Hörnerhelme, aber sie sind keine Wikinger (eher für´s Outgame wichtig ;) )
- Sie murxen bei ihren Überfällen alles ab, was nicht bei Drei geflohen ist und plündern wie die Elstern
- Sie bauen bessere Schiffe als die Völker das Alten Orient
- Sie scheinen weniger zivilisiert zu sein als die Völker des Alten Orient (zumindest aus deren Perspektive)
- Sie kommen von Westen

Das klingt soweit ganz interessant, allerdings frage ich mich, wo sie denn wirklich eine Bedrohung für den akkadisch / mesopotamischen Raum sein sollten? Rein geographisch gibt es im Grunde nur den Persischen Golf und der ist durch nichts mit dem Mittelmeer verbunden. Also entweder kommen sie von "Süden" (also mehr aus Arabien / Indien), oder man siedelt die ganze Geschichte mehr an der ionischen Küste (Hethiter) oder im phönizischen Streifen an (heutiges Israel), Gebiete, die für die hier besprochenen Stadtstaaten und Großreiche allerdings nur von geringer Bedeutung waren.

Bedrohungen, wie du sie ansprichst, kamen für die Akkader / Babylonier und Sumerer in erster Linie aus den Bergen, wie die Kassiten oder aus den östlichen Steppen, wie die Elamiter. Das würde ich persönlich auch passender finden. Seevölker als Bedrohung für die Akkader einzubauen wäre für mich persönlich (nichts gegen deine Idee!) als werfe man im Römischen Reich die Wikinger als Hauptantagonisten dieser Art rein.

Oder habt ihr vor eine Art "Aventurien im akkadischen Stil" zu machen, so mit völlig neuem Kontinent etc.? Selbst wenn, wie gesagt, denke ich, dass Seeräuber nie das größte Problem für diese Völker waren. Kann man natürlich trotzdem machen.
« Letzte Änderung: 14.10.2011 | 01:19 von Sol Invictus »

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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #47 am: 14.10.2011 | 13:01 »
Oder habt ihr vor eine Art "Aventurien im akkadischen Stil" zu machen, so mit völlig neuem Kontinent etc.? Selbst wenn, wie gesagt, denke ich, dass Seeräuber nie das größte Problem für diese Völker waren. Kann man natürlich trotzdem machen.
Eher das. Ich lasse mich in meiner Kreativität ungern von so unbedeutenden Details wie der Realität einschränken.  ;D
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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #48 am: 14.10.2011 | 17:39 »
Eher das. Ich lasse mich in meiner Kreativität ungern von so unbedeutenden Details wie der Realität einschränken.  ;D

Ist bei mir andersherum - ich finde die Realität / Historie meist viel spannender als viele völlig eigenständige Fantasywelten. Bei Letzteren finde ich persönlich die innere Logik und Kohärenz der Weltzusammenhänge oft zusammengewürfelt oder chaotisch. Aber hier geht es ja vornehmlich darum, was ihr spielen würdet ;) - deswegen nur 'ne kurze Meinung dazu.
« Letzte Änderung: 14.10.2011 | 17:42 von Sol Invictus »

Offline Waldviech

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Re: Fantasy-Setting nach Akkadischer Art
« Antwort #49 am: 14.10.2011 | 19:15 »
Ist natürlich auch eine Frage der persönlichen Präferenz - ich find beides ganz interessant. Welche Richtung ich bevorzuge, hängt von der momentanen Tageslaune ab  ;D.
Was Akkadier und die Seevölker angeht: Vielleicht habe ich mich da insofern "vergallopiert", indem ich nicht das akkadische Reich, sondern vielmehr die Gesamtheit des alten Orients als "Welt" begriffen habe. (Also nicht nur die Akkadier, sondern auch Hethiter, Mitanni, Mykener, etc.pp.). Das die Akkadier aufgrund ihrer geographischen Lage natürlich eher wenig mit den Seevölkern zutun hätten, ist natürlich klar...
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